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Vom Sinn astronomischer Forschung
" Leben im Weltall, Bedingungen, Diskussionen"
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Argumente und Fakten zur Diskussion über
Leben im Weltall
Anmerkung: Die nachfolgenden Argumente sollen Hilfen zur Diskussion
dieses Themas geben. Sie erheben weder den Anspruch auf Vollständigkeit,
noch sind sie verbindlich.
Bedingungen für die Existenz von Leben
-
Vorhandensein geeigneter chemischer Elemente (vor allem C, N, O, H,
S und Spurenelemente).
-
Eingeschränkter Temperaturbereich (ca. -25°C ..+100°C);
wenigstens zeitweise muss die Temperatur über 0°C liegen,
damit Wasser in flüssiger Form vorliegt.
-
Hinreichendes Alter des Himmelskörpers wegen der für höheres
Leben notwendigen Entwicklungsdauer.
Grenzen für die Lebensdauer einer Zivilisation
-
Selbstvernichtung durch Krieg.
-
Übervölkerung, Erschöpfung der Naturschätze, ökologische
Selbstvernichtung.
-
Starke Klimaschwankungen, lange Kälteperioden.
-
Starke Radioaktivität und Röntgenstrahlung z.B. durch die
Explosion einer Supernova in Abstand bis 10pc.
-
Riesenstadium des Zentralgestirns.
Abschätzung der Zahl der gegenwärtig
in der Galaxis vorhandenen kommunikationswilligen Zivilisationen "GREEN-BANK-FORMEL"
N = R * fp * n * fl *
fi * fz * fw * L
Symbol |
Bedeutung |
optimistisch |
zurückhaltend |
pessimistisch |
R
|
Entstehung geeigneter Sterne |
0,15 /a
|
0,05 /a
|
0,005 /a
|
fp
|
Wahrscheinlichkeit für Planetensystem |
0,3
|
0,1
|
<< 1
|
n
|
Zahl der Planeten in der Ökosphäre des Zentralsterns |
0,2
|
0,05
|
<< 1
|
fl
|
Wahrscheinlichkeit für die Entstehung von Leben |
0,5
|
0,01
|
<< 1
|
fi
|
Wahrscheinlichkeit für die Entstehung von Intelligenz |
1
|
0,5
|
<< 1
|
fz
|
Wahrscheinlichkeit für Zivilisationen, die interstellare
Kommunikation betreiben könnten
|
1
|
0,5
|
<< 1
|
fw
|
Wahrscheinlichkeit für den Wunsch nach Kommunikation |
1
|
0,5
|
< 0,5
|
L
|
Lebensdauer einer kommunikationsfähigen Zivilisation |
10 Millio. a
|
10 000 a
|
100 a
|
N
|
Zahl der gegenwärtig vorhandenen kommunikationswilligen
und kommunikationsfähigen Zivilisationen in der Galaxis
|
4500
|
0,0031
|
ca. 0
|
Bedingungen, wie auf der Erde als Maßstab?
Aus heutiger Sicht sind höherentwickelte Lebensformen, die nicht
auf Kohlenstoffbasis basieren, kaum vorstellbar. Lebensformen auf Siliziumbasis,
mit Amoniak als Lösungsmittel, erscheinen sehr utopisch. Wenn aber
ähnliche Lebensformen entstehen sollten oder entstanden sind, so wird
auch die Planetenatmosphäre nicht unbedeutend sein. Für die Entstehung
unseres Lebens war die Veränderung der Atmosphäre grundlegend.
Erdatmosphären:
-
1. Sonnennebel (H, He) wurde weggeblasen.
-
2. Vulkanische Gase (H2S, H2O,
CO2, CH4, N2,
H2, He, NH3, ...), Zerlegung
von H2O in H2 und O2
durch die Sonnenstrahlung, Bindung großer Mengen von CO2
in Form von Kalkstein.
-
3. Mit der Entstehung von Pflanzen, Umwandlung in die heutige Zusammensetzung
der Atmosphäre.
Hier sind wir, Vorschläge aus dem 19. Jahrhundert
Um 1820 schlug C. F. Gauß vor, in Sibirien große parallele
Waldstreifen zu roden und ein rechtwinkliges Dreieck darzustellen. Er diskutierte
die Frage: "Wie würden andere Welten auf das Vorhandensein von
Leben auf der Erde aufmerksam werden und reagieren?"
1840 schlug Joseph von Littrow vor, einen 20 Meilen-Kreis in der Sahara
anzulegen. Dieser sollte mit Wasser gefüllt werden und als Signal
unserer Existenz dienen.
1896 Schlug Charles Cross vor, einen Reflektionssender zu bauen. Sonnenlicht
sollte zu großen Nummern gebündelt und reflektiert werden.
1899 Baute Nicola Tesla auf seinem Laboratoriumsgelände einen 200
ft hohen Mast. Durch schnelles Auf- und Abbewegen eines Kupferballs wollte
er das Magnetfeld der Erde modulieren. Das Signal konnte jedoch in 25 Meilen
Abstand nicht mehr nachgewiesen werden.
Suche nach Lebensformen im All und eigene Signale
des 20. Jahrhunderts
Seit über 35 Jahren versuchen Radioastronomen in bescheidenem Umfang,
Intelligenzspuren in unserer Galaxis zu finden.
1959 gab es erste Überlegungen, nach Intelligenzen im All zu suchen.
1960 began das erste große Projekt OZMA. Die beiden sonnenähnlichen
Sterne EPSILON ERIDANI und TAU CETI wurden in einer Reihe von Kanälen
in der Nähe der 21 cm Wellenlänge abgehört.
Seit den 80-ger Jahren wurde der Begriff CETI durch SETI ersetzt.
1974 wurde eine Botschaft in Richtung M13 gesendet, die dieses System
nach 24000 Jahren erreichen wird.
Sendeantenne war das Radioteleskop in ARECIBO

Die Nachricht:

1977 entdeckt das BIG EAR das spektakuläre Wow-Signal

BIG EAR 
Das WOW-Signal
Raumsonden, die unser Sonnensystem verlassen,
bekommen Botschaften mit
PIONEER 10 hat eine Plakette an Bord, die über das Aussehen
der Menschen und die Herkunft der Botschaft Auskunft gibt.

Die Botschaft der Menschheit an intelligente Zivilisationen
Die Sonden VOYAGER 1 und VOYAGER 2 halten für andere
denkende Wesen im All eine Langspielplatte mit Ton- und Bilddokumenten
bereit.

Techniker beim Einbau der Langspielplatte
Seit 1987 gibt es die offizielle Forschungsrichtung BIOASTRONOMIE
Am 12.10. 1992 begann aus Anlass des 500. Jahrestages der Entdeckung
der Bahamainsel GUANAHANI durch Christoph Kolumbus das NASA SETI MOP -Projekt.
6 Jahre lang wird mit modernsten Methoden nach Signalen gesucht.
1996 gab es sensationelle Entdeckungen in Meteoriten. Man nimmt an,
dass sie vom Mars stammen und konnte in ihnen Hinweise auf primitive
Lebensformen finden. Eine Bestätigung durch Untersuchungen auf dem
Mars stehen noch aus. Wenn man auf dem Mars wirklich unzweifelhafte Beweise
für Leben findet, unabhängig davon, ob es noch existiert, würde
das die Beurteilung der Ergebnisse aus der Green-Bank-Formel in Richtung
"optimistisch" verschieben. Sollten wir wirklich die einzigen
intelligenten Wesen in der Galaxis sein, so haben wir schon deshalb eine
hohe Verantwortung zu tragen.
Andere
Astronomieseiten von Peter Scheuermann
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