Berlin Alexanderplatz


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Alfred Döblin: Berlin Alexanderplatz
Die Geschichte vom Franz Biberkopf (1929)

Die Seitenangaben beziehen sich auf die dtv-Ausgabe, 1998

PROLOG mit Ausblick auf das Ende: Von wem das Buch "berichtet", in welche Kämpfe "unser guter Mann" gerät und wie sein Leben - nach einer "Gewaltkur" - doch noch einen Sinn bekommt.

Erstes Buch:
  • Wo? Berlin-Tegel
  • Wann? 1927
  • Wer? Franz Biberkopf, Anfang 30, ein großer kräftiger Mann, der zuletzt als Möbeltransportarbeiter tätig war, wird an einem Montag Morgen aus der Haftanstalt Berlin-Tegel entlassen, wo er eine vierjährige Strafe verbüßt hat, nachdem er seine Geliebte Ida, bei der er wohnte und von der er lebte, aus Eifersucht erschlagen hatte. Das Gericht stufte diese Tat nicht als Mord, sondern als Totschlag ein.

Doch zuerst - wie zu Beginn aller neun Bücher - ein Erzähler(= Autor?)kommentar, in dem mitgeteilt wird, was von den Bemühungen des Franz Biberkopf zu halten ist und was der Protagonist und der Leser zu erwarten haben.
Franz Biberkopf, jahrelang an die Anstaltsordnung gewöhnt, er hat sie geradezu verinnerlicht, ebenso die Enge und Stille der Gefängniswelt, kommt mit dem Lärm und der Hektik der Welt da draußen nicht zurecht, er irrt durch die Stadt, vielfache Eindrücke dringen auf ihn ein und vermischen sich mit seinen inneren Stimmen, schließlich stellt er sich in einen Hinterhof und singt.
Ein Jude, rothaarig und mit Kaftan bekleidet, nimmt sich seiner an, bringt ihn in die Wohnung eines jüdischen Freundes, (Nachum und Eliser), und erzählt dem apathisch in sich verkrochenen Franz die Geschichte vom Polen Zanowich, der durch Hochstapelei zur rechten Zeit am rechten Ort sein Glück machte - und doch ein böses Ende nahm. Das bringt Franz wieder zu sich.
Er verlässt die Wohnung, geht ins Kino, die Film-Handlung weckt in ihm das Verlangen nach "dem Weib", für drei Mark bekommt er eine Dicke.
Dann treibt es ihn in die Wohnung seiner toten Ex-Geliebten Ida, wo nun deren Schwester Minna mit Mann und Kind wohnt; überwältigt von der Erinnerung an seine Geliebte vergewaltigt er Minna (mehr oder weniger), jedenfalls ist ihre Schürze zerrissen, sie hat Kratzspuren und ein blaues Auge danach, in den nächsten Tagen versucht er diese Tat wieder gut zu machen, indem er ihr von seinem Gefängnisgeld neue Schürzen und anderes zukommen lässt. Sie bittet ihn, nicht mehr zu kommen, er verspricht es, der Abschied ist wehmütig für beide.
(34) Franz unterstellt sich der Schutzaufsicht der Gefangenenfürsorge am Alexanderplatz, er muss sich monatlich melden, sein neues Leben beginnt.
(35) Er isst sich vier Wochen lang rund und gesund und besucht noch einmal die Juden Nachum und Eliser. Sie staunen über seine Entwicklung, der Rote erzählt ihm die Geschichte von dem Gummiball mit den drei Bleikugeln darin. Dieser Ball macht dadurch unvorhergesehene Sprünge ...

Zweites Buch:
  • Franz Biberkopf richtet sich ein mit Arbeit und Freundin Lina
  • Schauplatz: Rund um den Rosenthaler Platz
  • Biblische Motive: Paradies, Adam und Eva, Tanzen und Springen

(38) Szenen und Nachrichten aus dem Leben der Stadt Berlin
(46) Franz geht auf Arbeitssuche, er besucht eine Versammlung von ambulanten Gewerbetreibenden (Topf-, Textil-, Viehhändler ...) lässt sich als Verbandsmitglied eintragen und erwirbt die Berechtigung zum Handel mit Textilwaren. Freund Gottlieb Meck ist Stammgast in dem Lokal und handelt auch mit Textilien. Woher will Franz den fälligen Mitgliedsbeitrag nehmen und die Textilwaren?
(53) Franz geht mit seiner neuen Freundin, der polnischen Lina, spazieren, sie studieren einen Zeitungsstand in einem Hauseingang. -
(55) Franz bietet Schlipshalter auf der Straße feil, er tut dies sehr wortreich. Das genügt ihm aber nicht, er will auch noch mit Zeitungen handeln. Aber mit welchen?
(57) Er könnte Pornographisches für einen weißhaarigen Zeitungshändler verkaufen, nimmt auch einen Packen mit und wir lesen zusammen mit Franz ein paar Schulengeschichten daraus. Aber Lina ist entsetzt, droht mit Trennung und wirft dem Weißhaarigen den Zeitungsstapel vor die Füße. Franz ist erleichert.
(65) Franz und Lina vergnügen sich in der Hasenheide (Paradies, Tanz ...)
(69) Franz handelt nun mit völkischen Zeitungen und trägt eine Hakenkreuzbinde. Seine alten Kommunistenfreunde (George "Orge" Dreske) nehmen ihm das übel, wie war das damals zusammen 1918/19 und mit Rosa Luxenburg und Karl Liebknecht. Aber Franz will davon nichts mehr wissen, es hat ja nicht viel gebracht, er ist für Ordnung.
(74) Am Abend wird er in seiner Stammkneipe provoziert, er bekommt einen Wut- bzw. Schreianfall, umklammert einen Stuhl als Waffe, das beeindruckt die Anderen und er verlässt das Lokal ohne größeren Schaden angerichtet zu haben.
(83) Er geht mit Lina Schwofen (Tanzen, Paradies ...)
(84) Beschreibung von Franzens Statur und wie er seine Ida umgebracht hat (mit einem Sahneschläger) und warum (Eifersucht), Anwendung des 1. Newtonschen Bewegungsgesetzes (Krafteinwirkung), Franzens Verhaftung, medizinische Erklärung der Todesursache, Hinzuziehung der antiken Orest-Sage (Gattenmord und Muttermord).

Drittes Buch:
  • Erster Schlag des "Schicksals": Franz wird von Lüders betrogen
  • Weihnachten
  • Motiv: Paradies, Adam und Eva - und die Schlange

(90) Ein besonderes Erfolgserlebnis: Franz vertreibt auch noch Gelegenheitsware (Schnürsenkel) und für einen Liebesdienst erhält er von einer propperen Witwe 20 Mark. Das erzählt er seinem Kollegen Otto Lüders, Onkel von Lina, der geht am nächsten Tag zu der Witwe und erleichtert sie um Bargeld und einige Wohnungsgegenstände.
(95) Eine Woche später steht Franz mit Schlips und Strauß vor der Wohnungstür der Witwe, doch sie macht gleich wieder die Tür zu. Erbost schreibt er einen Zettel, er wolle seine Ware zurück. Am nächsten Tag wartet ein Brief in seiner Kneipe auf ihn, der ihn blass werden lässt. Lüders kommt und verschwindet gleich wieder.
(97) Einschub: Der Kriegsinvalide und sein eben erst verstorbenes Kind
(99) Franz zieht aus seiner Bude aus und verschwindet spurlos, Lina macht Franzens Freund Meck ausfindig, zusammen quetschen sie den Lüders aus (Prügel), der macht Franz in seiner neuen Dachkammer ausfindig, doch Franz wirft ihn raus, verlässt auch diese Bleibe und ist verschollen.

Viertes Buch:
  • Franz findet sein Gleichgewicht wieder
  • Januar/Februar 1928
  • Biblische Motive: Paradies, Schlange - Vertreibung und Arbeit als Strafe, die Versuchung des Hiob

(105) Stadtleben, Baustelle Alexanderplatz (U-Bahn)
(106) Die Bewohner des Hauses, in dem sich F. verkrochen hat, werden beschreiben
(110) Fiktives Gespräch Franzens mit einem Pfarrer, innerer Monolog? Delirium? F. hat Magenschmerzen, braucht eigentlich Hilfe.
(112) F. besucht die Juden.
(116) Paradies, Schlange, Vertreibung, Arbeit als Strafe
(117) Der Schlachthof in Berlin: Ein Gang von außen nach innen, Beschreibung von Schlachtszenen (Schwein, Stier)
(124) Gespräch Satans mit dem ruinierten Hiob
(127) Ein "zartes Kälbchen" wird geschlachtet
(129) Fast zwei Monate hat F. nun auf seiner Bude gelegen, gesoffen, gekotzt und sein letztes Geld verbraucht. Eines Nachts nun wird er Zeuge von einem Einbruch in das Warenlager im Keller seines Hauses, die Polizei nimmt den Fall auf.
(130) Die Geschichte von Gerner, Zimmermann und Hausverwalter: Er und seine Frau wollen sich an den Diebstählen im eigenen Haus beteiligen, es kommt zu Verbrüderungen mit einem Bandenmitglied ("der Lange"), eines Nachts räumen sie die Lebensmittel und Spirituosen aus dem Lager in Gerners Wohnung um und am nächsten Morgen kommt die Polizei, findet alles und verhaftet das Ehepaar.
(138) Franz sieht der Verhaftung zu, er kennt ja das Gefühl, und verlässt zum ersten Mal seit langem seinen Bau, geht für sein letztes Geld gut essen, widersteht dem Alkohol,
(141) will Minna besuchen und um ein paar Mark bitten, findet dort aber nur deren Mann Karl, der ihn hinauswirft. Franz bleibt kontrolliert und friedlich. Franz fühlt sich wieder stark und unverletzlich.

Fünftes Buch:
  • Zweiter Schlag: Reinhold, die Frauen, die Pums-Kolonne und der Verlust des rechten Armes
  • Februar/April 28
  • Biblisches: Der Prophet Jeremia (S.175, 189)

(144)Baustelle Alexanderplatz, die große Ramme, Abrisse, Neubauten, Menschen und Straßenbahnen
(148) F. verkauft wieder Zeitungen, hat das Quartier gewechselt, Alexanderplatz, und ist obenauf. Gespräch mit einem älteren Arbeitslosen über die Gesundheit und das Zeitungsgeschäft.
(150) Am 9. Februar steht plötzlich sein alter Freund Gottlieb Meck da, sie gehen in das Lokal in der Prenzlauer Straße, wo die ambulanten Gewerbetreibenden sich treffen, die Vieh- und "Obst"-händler. Dort fällt ihm ein "Gelber" auf (155), der nur Kaffee trinkt, ziemlich dürr ist und stottert. Man wird miteinander bekannt.
(156) Dieser Reinhold möchte sein Mädchen los werden, Franz nimmt sie ihm ab (Lohn ein Paar Stiefel), einen Monat später nimmt Franz ihm die Cilly ab und wieder ein paar Wochen später deutet sich an, dass es nach Reinhold so weiter gehen soll. Reinholds Problem: Er kann bei keiner bleiben, er ging deswegen sogar schon zur Heilsarmee um zu beten.
(163) Franz will seine Cilly behalten und rät dem Reinhold, es mit seiner Trude weiter zu versuchen. Reinhold scheint verstimmt, Franz kann danach nicht schlafen, Reinhold ermordet Franz in seinen Träumen.
(167) Lokalnachrichten "über öffentliche und private Ereignisse in Berlin, Juni 1928"
(170) Franz, in der gutmütigen Absicht, Ordnung in Reinholds Leben zu bringen, mischt sich in dessen Weibergeschichten, macht ihm die Zukünftigen abspenstig und bildet sich noch mächtig was drauf ein.
(172) An einem Donnerstag sucht Franz seinen Freund Meck in der Kneipe in der Prenzlauer Straße auf, findet ihn und stößt dort auch auf den "Obsthändler" Pums und seine "Brüder" und zum Schluss noch auf Reinhold. Pums fragt Biberkopf, ob er nicht bei ihm mitmachen wolle, Franz hat keine große Lust auf Obsthandel und will sich's noch überlegen.
(176) Am Sonntag, dem 8. April, hört Franz nachmittags die Kirchenglocken mächtig läuten, Freundin Cilly aber hat nichts gehört. Franz verlässt das Haus um sich eine Zeitung zu kaufen. Er wird nicht mehr zurückkehren und Cilly wird ihn an diesem Tag vergeblich suchen.
(178) Franz begleitet einen pensionierten Herrn auf die Straße und wird Zeuge einer Schlägerei zwischen zwei Pums-Leuten. Die Polizei kommt und Franz verhilft dem Schwächeren ( dem "Langen") der beiden zur Flucht, dieser schickt ihn zu Pums, er sei jetzt für diesen Tag verhindert.
(182) Pums bietet ihm fünf Mark die Stunde an, wenn er gleich mitkommt, jetzt ist ja ein Mann ausgefallen. Ins Pums Büro taucht auch wieder Reinhold auf, zusammen mit drei weiteren Männern fahren sie in zwei Autos los. Plötzlich ist Reinhold ein ganz anderer, stottert nicht mehr, hat Kraft in den Fäusten und einen bestimmenden Ton in der Stimme. Franz muss in einem Hausflur Schmiere stehen, was er jetzt er realisiert, während die anderen einen Einbruch in eine Stofflager begehen.
(188) Sie werden verfolgt, auf der Flucht sitzt er neben Reinhold und dieser kriegt plötzlich eine Wut auf Franz wegen dessen Einmischung in seine Weibergeschichten; auf ein Zeichen hin fallen sie über Franz her, nach kurzem Kampf fliegt der aus dem fahrenden Wagen und bleibt im Schneetreiben liegen.
(189) Eine Art kontrapunktisch-ironischer Epilog: Die Welt bewegt sich weiter, die Sonne geht auf, die Menschen freuen und wärmen sich, aus Paris kommt eine berühmte Frau an und wird von einer Menschenmenge freudig begrüßt ...

Sechstes Buch:
  • Franz, nun einarmig, erholt sich von diesem Schlag und findet seine Mieze
  • April - Juni

(191) Reinhold, irgendwie befreit und vom Schnaps enthemmt (nicht mehr dünner Kaffee und Brause), wirft seine Trude mit Gewalt hinaus, wohl das erste Mal, dass er Gewalt anwendet und nicht trickst, und geht wieder im besten Tuch auf Brautschau. Seine Kumpanen raten ihm, vorerst unterzutauchen wegen Biberkopfs Verschwinden, er tut es aber nicht.
(196) Franz, von einem Auto angefahren, wird gefunden, lässt sich aber nichts ins öftliche Krankenhaus bringen, sondern zum ehemaligen Knastbruder Herbert Wischow, dieser verfrachtet ihn in eine Krankenhaus in Magdeburg, wo ihm der rechte Arm amputiert wird. Nach zwei Wochen wird er in die Wohnung von Herbert gebracht und von dessen Freundin Eva gepflegt.
(198) Franz sich schweigt aus, aber sie kriegen doch raus, dass er bei Pums mitgemacht hat und das doch nicht gewollt hat. Er weint, weil er doch anständig bleiben wollte. Herbert, Eva und Emil sind betroffen und wollen den Täter finden, aber Franz rückt nicht damit raus. (Eva war mal zu Ida-Zeiten auf den Franz scharf).
(203) In der Pums-Kolonne kriegen sie raus, wo Franz steckt und was mit ihm los ist. Reinhold glaubt nicht, dass Franz gefährlich werden kann. Mit Recht.
(205) Die Pums-Kolonne sammelt doch noch für Franz, aber als einer namens Schreiber das Geld in Evas Wohnung aus der Tasche ziehen, meint die es sei eine Pistole, schreit das Haus zusammen, Franz fällt in Ohnmacht und Schreiber haut mit dem Geld ab.
(210) Juni in Berlin: Franz treibt es auf die Straßen von Berlin (die "Hure Babylon"), er stärkt sich im Zwiegespräch mit einer Molle Bier, er erobert Berlin zum dritten Mal, bezieht eine Bude, eine Wiederauferstehung vom Tode ("Schnitter Tod").
(215) Freund Meck gegenüber kann er Witze über seinen fehlenden Arm machen, auch mit der jungen Witwe Emmi. Beim Spazierengehen sehen sie überall Beispiele von Schwindelei.
(219) In einem Lokal macht ein gewisser Willi Franz deutlich, dass ein Diebstahl kein Diebstahl ist, wenn man die Perspektive und den Wortschatz wechselt.
(225) Franz verspricht sich nichts mehr von ehrlicher Arbeit, er ist jetzt Hehler von Diebesgut, das Willi ihm zuschiebt. Er prosperiert, zur großen Überraschung von Eva, Herbert und Emil ist er jetzt gut gekleidet.
(228) Ein Mädchen, noch nicht volljährig, arbeitslos und ausbaufähig, bekommt er auch noch zugeschoben, er nennt sie "Miezeken", sie ist so zart und ihre Stube ist so reinlich und eines Tages entdeckt er im Briefkasten den Brief eines Verehrers und auf dem Tisch Schnaps und einen Kanarienvogel; Eva, seine Ehemalige vor Ida, klärt für ihn die Lage auf, Miezeken will halt auch Geld verdienen und nicht abhängig sein (234). Franz beginnt zu verstehen, kauft seiner Miezeken Blumen, keine Frage, sie liebt ihn und er ist glücklich.
(236) Franz geht mit Willi in eine politische Versammlung, ein anarchistischer Redner wettert gegen die Parteien und ds Parlament und spricht sich für "Gesetzlosigkeit und Selbsthilfe" aus. Franz und Willi diskutieren mit einem älteren Anarchisten, die Frage ist, für wen arbeiten? Franz plädiert dafür, gar nicht zu arbeiten, er hat einen Arm dabei verloren, er weiß Bescheid, er ist jetzt Lude und lebt von seinem Mädchen, für den Anarchisten "Abschaum vom Kapitalistensumpf", "nicht mal Proletarier" (244). Franz ist danach nachdenklich, seine Mieze kann ihn nicht beruhigen.
(245) Er geht weiter auf Versammlung, zusammen mit Willi; Herbert und Eva mögen Willi nicht, Eva sorgt sich Franz und
(246) während sie Mieze die luxuriöse Wohnung ihres abwesenden Liebhabers ("Verhältnis") zeigt, gibt es ein Gespräch unter Frauen: Mieze soll besser auf ihren Franz, den sie doch beide so lieben, aufpassen.
(250) Willi ist bloß ein Provokateur und Franz kommt von alleine drauf, dass das mit der Politik nichts ist. Ein älterer Tischler (Ede) schildert seine familiäre und finanzielle Lage und wie es ist, nichts zu haben. Um das zu begreifen, brauchts keinen Marxismus.
(253) Franz marschiert daraufhin nachdenklich die staubigen Straßen entlang, es ist August, die Erinnerungen treiben ihn nach Tegel, dort schläft er auf einer Bank und hat einen Traum: Ein Vater will auf Geheiß des Herrn seinen Sohn töten und weiß doch, dass der Herr dies verhindern wird ...
(256) Zuhause entschuldigt er sich bei Mieze und gelobt Besserung. Sie hat jetzt auch einen reichen Herrn, der ihr eine Wohnung einrichtet, und Eva bekommt vielleicht ein Kind von Franz, weil sie und Mieze das so beschlossen haben (S.248).
(257) Franz lebt so in den August hinein, unbehelligt von allem, nur saufen tut er zu viel, Herbert redet ihm ins Gewissen, er soll was tun, irgendwas, bloß nicht saufen, damit's der Mieze nicht wie der Ida geht. Franz ist verwirrt. Mit Mieze zusammen besäuft er sich dann.
(263) Franz ermannt sich (Soldat!) und sucht Reinhold auf. Der erschreckt, spürt dann aber Franzens Angst und fängt an mit ihm zu spielen und sich über seinen Armstumpf lustig zu machen.
(267) Zuhause merkt Franz, was schief gelaufen ist, er reißt sich zusammen und geht am selben Abend noch mal zu Reinhold. Er hat jetzt keine Angst mehr, macht Reinhold keine Vorwürfe wegen des Arms, gibt sich selbst die Schuld, sieht sogar eine gewisse Gerechtigkeit in dem, was ihm passiert ist, erzählt ihm von seiner Mieze - und Reinhold durchfährt der Gedanke, Franz endgültig fertig zu machen, indem er ihm die Mieze wegnimmt. Franz aber fühlt sich versöhnt, befreit.
(269) EPILOG: Der Erzähler resumiert Franzens Entwicklungsstand.

Siebentes Buch:
  • Dritter Schlag: Reinhold tötet Franzens Mieze
  • August - September

(271) Bauarbeiten am Alex, neueste Nachrichten z. B. von dem Hochstapler Beese, Vorkommnisse im Arbeitsgericht, zwei unglückliche Mädchen schreiben
(275) Herbert und Eva rätseln darüber, was der Franz bei dem Reinhold will
(278) Reinhold und Pums rätseln auch darüber, warum Franz mitmachen will. Reinholds innerer Monolog: Auf die Bußbank mit Franz
(280) Franz versucht einem aus der Pumskolonne zu erklären, warum er mitmachen will und nicht mehr ehrlich arbeiten kann: Der verlorene Arm als "Denkzettel".
(282) Was die "Herren Verbrecher" im Sommer so arbeiten, die Sorgen des Herrn Pums, sein neuer Mann ("Heller") und die Planung der nächsten "Partie"
(285) Ein Einbruch von oben, durch die Decke in ein Tuchlager, Franz ist dabei und rackert mit seinem einen Arm mächtig mit.
(286) Franz bekommt ordentlich Geld fürs Mitmachen, aber seine Mieze will nichts davon haben, sie weiß wo es herkommt. Ihr wird klar, Franz geht es gar nicht ums Geld, es ist wegen seines Arms: Er braucht kein Geld, er braucht Bestätigung, dass er kein Krüppel, kein Invalide ist.
(289) Für Herbert und Eva heißt das jetzt: Aufpassen und abwarten.
(290) Franz bei Pums, wie er sich fühlt, wie es ihm geht, und wie es in Reinhold drinnen aussieht.
(292) Reinhold grübelt und eines Tages (3. September) geht er zu Mieze rauf, er hat seine feine Kluft an, sie weiß nicht, was er will, er horcht sie aus: Was weiß sie über ihn? Was hat Franz erzählt?
(295) Reinhold hat Mieze eingeschüchtert und ins Grübeln gebracht ("wir haben immer Weiber ausgetauscht"), sie spürt die Gefahr ...
(296) Reinhold bittet Franz ihm mal seine Mieze zu zeigen, aber unerkannt, Franz - ganz Besitzerstolz - nimmt ihn mit in seine Stube und versteckt ihn hinterm Bettvorhang. Mieze kommt und hat was zu beichten: Sie hat sich in einen Verehrer verliebt, ihn aber auch schon wieder verlassen. Trotzdem, Franz wird es schwindelig, er schlägt besinnungslos auf sie ein, da trennt Reinhold die beiden und schiebt Franz aus der Wohnung. - Die Erzählung dieser Ereignisse wird mit einer Parallel-Geschichte gekoppelt, nämlich vom entlaufenen Sträfling Bornemann, dem es trotz glücklicher Zufälle nicht gelingt, ein zweites Leben anzufangen, da kommt ihm eine Frau dazwischen.
(303) Versöhnung. - Mieze will wissen, mit wem der Franz umgeht, nimmt darum maskiert an einem Ball der Pums-Leute teil und lässt sich mit einem "Klempner" genannten jungen Mann ein. Dieser wiederum lässt sich von Reinhold mit Hilfe eines Geldscheines dazu überreden, ihm die Mieze zuzuführen. Dies geschieht am 29. August 1928 bei einem Ausflug nach Freienwalde, wo sie am Abend im Wald spazieren gehen und sich ein wenig aneinander gewöhnen.
(309) Am Samstag drauf (1.Sept.) treffen sie sich wieder, weil's so schön war, und im Wald macht sich Reinhold mehrfach an die Mieze ran (Amboss-Tätowierung auf der Brust), seine Gier wird immer ungebremster, Mieze versucht davonzulaufen, er fängt sie ein, zwingt sie in die Grasmulde zurück, schockiert sie mit dem Geständnis, dass er Franz aus dem Auto geworfen hat, sie schreit "Mörder" und er erwürgt sie.
Er holt den Klempner, zusammen vergraben sie die Leiche, er gibt ihm Geld und seinen Pass und fordert ihn auf sich dünne zu machen.
(318) Epilog: Die Bäume, der Wald, der Wind und der Sturm.

Achtes Buch:
  • Franz verliert endgültig sein Gleichgewicht
  • Motive: Und ich wandte mich um und sah alles Unrecht unter der Sonne, Der Prediger Salomo Kap.4 (326,341, 346) - Hiob (341) und die Wasser von Babylon - Schnitter Tod (345)
  • September, Oktober

(320) Franz wartet auf die Mieze, dann sucht er sie bei ihren Freiern, vergeblich.
(321) Eva, jetzt schwanger von Franz, hat eine dunkle Ahnung, dass der Mieze was zugestoßen sein konnte, der Franz zieht eben das Unglück an, und sie bittet Herbert nachzuforschen.
(323) Der September vergeht, der Klmpner kommt aus dem Erholungsurlaub zurück, Franz ist fast ohne Einkünfte, will aber nichts unternehmen, wegen der Schande ...
(326) Anfang Oktober geht in der Pums-Kolonne ein Einbuch daneben, weil der Klempner sich beim Schweißen die Hand verbrannt hat, die Männer sind sauer auf ihn, er ist sauer auf die Männer, fühlt sich ungerecht behandelt, vor allem von Reinhold, dem er doch geholfen hat; zusammen mit zwei anderen macht der Klempnerkarl sich selbstständig und begeht eigene Brüche.
(333) Die Kolonne braucht aber einen Schlosser, Reinhold fordert den Klempner auf, wieder mitzumachen, der weigert sich, Reinhold droht ihm. Zwei Tage drauf wird der Klempner bei einem Einbruch erwischt, er versucht den Reinhold mit hineinzuziehen, der hat aber ein Alibi, die Polizei lässt ihn gehen.
(335) Nach einem Gespräch mit seinem Anwalt und einer schlaflosen Nacht erzählt der Klempnerkarl dem Untersuchungsrichter die Sache mit der Mieze, sie fahren in den Wald und stellen fest, dass die Leiche ausgegraben wurde, zwei Tage später wird die Leiche dann doch gefunden, Reinhold ist von zwei Gärtnergehilfen dabei gesehen worden. (339) Reinhold reißt jetzt den Franz in die Sache rein: Er müsse verschwinden, der Klempner habe alle verpfiffen, Franz packt und versteckt sich in einer Ausweichbude, die ihm Eva besorgt.
(340) Miezes Herkunft, Jugend, Leben und Sterben, ein Art Nachruf.
(341) Vergleich von Franzens und Hiobs Leiden; Franz, die Kobraschlange und die Hure Babylon.
(342) Völlig verstört erscheint Eva in Franzens Ausweichbude. Die Zeitung zeigt Franzens Bild neben dem Miezes mit der Überschrift: Mord an einer Prostutierten. Franz ist erst fassungslos, dann geht er auf die Straße.
(346) Franz erzählt Herbert und Eva, wie es gewesen sein muss mit Mieze und Reinhold.
(349) Franz trägt jetzt eine Armprothese. Er irrt durch Berlin, um das Gefängnis Tegel herum, dann über den Friedhof, auf der Suche nach seiner Mieze.
(352) November: Franz sucht Reinhold, findet ihn nicht, legt schließlich Feuer in dessen Haus.
(355) Gespräch der Engel Terah und Sarug, ob es sich lohnt, diesen Menschen zu begleiten: Ja, denn er wird bald "sehend" werden.
(359) Franz treibt sich wieder am Alexanderplatz herum, geht in eine Kneipe, man hört den Gesprächen ehemaliger bzw. entlaufener Sträflinge zu.
(364) Später am Abend, in einem anderen Lokal am Alexanderplatz führt die Polizei eine Großrazzia durch. Franz, mit Prothese und Perücke, betritt das Lokal und als er aufgefordert wird ins Präsidium mitzukommen, schießt er mit einem Revolver auf den Schupo, verletzt ihn, wird überwältigt und abtransportiert.
(370) Seine Identität ist bald ermittelt, ein guter Fang.

Neuntes Buch:
  • Der irre Franz ringt mit dem Tod und verlässt als neuer Mensch die Anstalt
  • Motive: Hure Babylon, Schnitter Tod, Prediger Salomo
  • Winter 1928/29

Eine Art EPILOG mit Lehre: Nicht bloß drauflos rennen, nicht allein sein wollen, wach sein, nicht einem "Schicksal" die Schuld geben (vgl. Prolog) - nicht in sinnlose Kriege marschieren!


Ohne ein bisschen Werbung geht es nicht. Ich bitte um Nachsicht, falls diese nicht immer ganz themengerecht sein sollte.
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