Eilis Dillon (1940): Im Schatten des Vesuv (1978)Deutscher Taschenbuch VerlagDer alte Maler Scrofa komtm mit seinem jungen griechischen Sklaven Timon, den er Tullio nennt, in die Stadt Pompeji, um dort für den vornehmen Kaufmann Caius Vettius Wandgemälde anzufertigen. Der alte Scrofa scheint ein ängstlicher und etwas geschwätziger Mann zu sein, denn er erzählt Timon von seiner Angst vor der Stadt und seinen Erinnerungen an ein schweres Erdbeben vor 17 Jahren. Die Stadt ist für ihn ohne Kultur, die meisten Menschen erfreuen sich an primitiven Belustigungen wie den blutigen Gladiatorenkämpfen und erst am Tage zuvor hat es einen spektakulären Kampf gegeben, wo ein Anfänger namens Marso einen erfahrenen Gladiator erschlagen hat. Alle reden nunn davon. Timon ist seit einem Jahr Sklave und stammt von einer griechischen Insel, wo seine Familie Güter und Tiere besitzt. Er war von einer Bande plündernder römischer Soldaten gefangen genommen und in Brundisium auf dem Marktplatz verkauft worden. Jetzt trägt er für Scrofa die vielen und schweren Farbtöpfe, hilft ihm sowohl bei der Körperpflege als auch beim Malen und stellt sich dabei wohl sehr geschickt an. Sie sollen unter anderem die Nichte des Auftraggebers, die junge und schöne Cornelia, malen, diese Arbeit übernimmt Timon, denn Scrofa schätzt sein Talent und gibt ihm diese Bewährungschance. Cornelias Herz gehört einem jungen Adligen namens Trebius Glaucus, soll aber verheiratet werden mit einem alten Kaufmannskollegen des Vettius. Die Hochzeit soll in fünf Tagen geschehen. Gleichzeitig wird Timon bei seinen abendlichen Spaziergängen am Strand von einem Mann namens Nass angesprochen, der etwas Geheimnisvolles von ihm will. Es stellt sich heraus: Er ist ein Pirat aus einer umfangreichen Piratenfamilie und der neue Gladiator Marso ist sein Vetter. Er will ihn befreien, denn weitere Kämpfe würde er nicht so erfolgreich überstehen.
Und schließlich hegt Timon selbst schon länger den Plan zu fliehen, er wartet nur auf eine passende Gelegenheit. Die Situation von Cornelia, Trebius und Marso, ebenso der Umstand, dass eine brütende Hitze über der Stadt lastet, die Hunde, Katzen und Ratten seltsame Verhaltensweisen zeigen und immer mehr Anzeichen einer Katastrophe sich zeigen - angesichts dieser Situation fädelt der kluge Timon mit Hilfe des Trebius einen komplizierten Fluchtplan ein: Der Plan wird innerhalb von fünf Tagen, während Timon das Wandbild der Cornelia malt und dadurch immer Kontakt mit ihr halten kann, vorbereitet und schließlich in die Tat umgesetzt; allerdings kommen immer mehr Menschen zusammen: Cornelias Mutter und deren Sklavin, Timon überredet seinerseits Scrofa mitzukommen. Auch der Tutor des Trebius, der Grieche Eumenes, ist mit dabei. Als sie in See stechen, merkt Timon, dass die hilfreichen Piraten Böses im Schilde führen und die Abmachungen keineswegs einhalten wollen...
Kurzkommentar: Die Handlung hat einen etwas langen Anlauf, bis sie sich dann spannend zuspitzt. Dafür erfährt der Leser manch Interessantes über das Leben in einer "römischen" Stadt, über Sklaven, Gladiatoren, Künstler und Geschäfte. Die Vorzeichen der nahenden Katastrophe sind geschickt platziert und erinnern den Leser immer wieder an das eigentliche Thema: Die letzten Tage von Pompeji.
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Ohne ein bisschen Werbung geht es nicht. Ich bitte um Nachsicht, falls diese nicht immer ganz themengerecht sein sollte. |