SeiteKursthema: Drei Wege in die Moderne: Das Problem der Nationalstaatsbildung vor dem Ersten Weltkrieg
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Lehrplaneinheit 12.1: Obrigkeitsstaat und Nation: Deutschland im 19. Jahrhundert
Die Schülerinnen und Schüler erkennen, daß sich in Deutschland in Auseinandersetzung mit den Ideen der Französischen Revolution eine nationale und liberale Öffentlichkeit herausbildete. Sie setzen sich mit den Ursachen und Ergebnissen der Revolution von 1848 / 49 in Deutschland auseinander und machen sich bewußt, daß die von ihr in Gang gesetzten Emanzipationsprozesse trotz des Scheiterns der Revolution bis zur Gegenwart fortwirken.
Sie lernen mit der Gründung des deutschen Kaiserreiches Art und Weise der Verwirklichung des autoritären Nationalstaats in Deutschland kennen. Sie machen sich bewußt, daß die Reichsgründung von oben noch keine innere Integration der Gesellschaft bedeutete. Sie setzen sich mit Mitteln und Folgen der auf diese Integration ausgerichteten Politik Bismarcks auseinander und machen sich deutlich, daß die Einbindung breiter Bevölkerungsschichten mit der wirtschaftlichen Modernisierung und der außenpolitischen Aufwertung Deutschlands erklärt werden kann.
Das Scheitern der bürgerlich-liberalen Einheits- und Freiheitsbewegung in Deutschland Deutschland und die Französische Konstitutionalismus und Revolution Nationalstaatsdenken, Entstehung einer nationalen und liberalen Öffentlichkeit [ Herausforderung des restaurativen [ Grundforderungen der liberalen und Systems ] nationalen Bewegungen, Presse- und Vereinswesen, sozialrevolutionäre Ideen; Revolutionsangst und System Metternich ] Die Revolution von 1848 / 49 und Europäische Rahmenbedingungen, ihre Folgen Anfangserfolge der Revolution und programmatische Äußerungen, Verfassungsentwurf der Paulskirche; Gründe und Umstände der Ablehnung; Weiterwirken der revolutionären Ideen Gk, GK, LPE 1: Volkssouveränität und Bürgerbeteiligung Die Reichsgründung als Integration von oben [ Bismarcks Weg zur territorialen [ Krieg als Mittel der Politik; bürgerliche Einheit ] Wünsche und machtstaatliche Einigung ] Der Kompromißcharakter der Bismarcks Verfassungskonstruktion, Reichsverfassung Beteiligung der alten und neuen Eliten an der staatlichen Ordnung Obrigkeitsstaat und moderne Gesellschaft im Kaiserreich: Das Ringen um die innere Einheit Wirtschafts- und Sozialpolitik Rolle von Staat und Unternehmern bei der Hochindustrialisierung; Soziale Frage und Sozialgesetzgebung Ek, GK, LPE 1: Industrialisierung in Deutschland Staat und Opposition Parteien und Rolle des Reichstags im Obrigkeitsstaat; Umgang mit politischen Gegnern Integrative Elemente und Nationalismus und Militarismus; Mentalitäten Fortschrittsbewußtsein; Antisemitismus Wirkung der wilhelminischen Weltmachtstreben, Wettrüsten und Ausbruch Weltmachtpolitik nach innen und des Ersten Weltkrieges außen 1804 Code Civil 1815 Deutscher Bund 1818 / 19 Verfassungen in Baden und Württemberg 1848 / 49 Revolutionäre Vorgänge in Europa und Deutschland 1871 Gründung des Deutschen Reiches 1883 - 1889 Sozialgesetzgebung nach 1890 Weltmachtpolitik unter Wilhelm II. 1.8.1914 Kriegserklärung an Rußland
Die Schülerinnen und Schüler sollen folgende Begriffe verstehen und anwenden können: Restauration Liberalismus Nationalismus Gründerzeit Soziale Frage Sozialgesetzgebung Sozialistengesetz Militarismus
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Lehrplaneinheit 12.2: Demokratie und Nation: Die USA im 19. Jahrhundert
Die Schülerinnen und Schüler erkennen, daß die Herausbildung der amerikanischen Nation ein Prozeß war, bei dem die Erfahrung der frontier, die Überwindung der Sezession und die Offenheit des demokratischen Systems ineinandergriffen. Sie machen sich bewußt, in welchem Ausmaß die USA zur Integration fähig waren, und verdeutlichen sich die Auswirkungen der Hochindustrialisierung und des liberalen Wirtschaftsdenkens auf Politik und Gesellschaft. Sie setzen sich mit dem Widerspruch von imperialistischer Politik und demokratischem sowie antikolonialem Anspruch der USA auseinander.
Herausbildung der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung und demokratische Identität: Verfassung; religiöses Bewußtsein; Prozeß Demokratie und territoriale der Landnahme und Folgen für die Erschließung Betroffenen Der Bürgerkrieg als Zerreißprobe der Wirtschaftliche und gesellschaftliche amerikanischen Nation Gegensätze, Sklavenfrage; Auseinandersetzung um die Einheit der Nation; Wende zur Hochindustrialisierung; Folgen der Sklavenbefreiung Wachstumskrisen und Imperialismus Ende der frontier; Sendungsbewußtsein und Abkehr vom Isolationismus; Motive für das Engagement im Ersten Weltkrieg 1776 Unabhängigkeitserklärung 1861 - 1865 Bürgerkrieg nach 1890 Wirtschaftskrisen und Wende zum Imperialismus 1917 Eintritt der USA in den Ersten Weltkrieg Die Schülerinnen und Schüler sollen folgende Begriffe verstehen und anwenden können: checks and balances Frontierbewegung American Dream Manifest Destiny Sezession Big Business Interventionspolitik Open Door Policy
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Lehrplaneinheit 12.3: Staat und Gesellschaft im Zarenreich
Mit Rußland lernen die Schülerinnen und Schüler die Modernisierungs- und Integrationsprobleme in einem anderen großen Flächenstaat kennen. Sie machen sich die besonderen Schwierigkeiten dieser Umgestaltung in einer rückständigen und von einem autokratischen System beherrschten Agrargesellschaft bewußt. Sie lernen das Zarenreich als einen Vielvölkerstaat kennen, der sich imperialer Selbstbehauptung und einer Modernisierung von oben als Mittel der Integration bediente.
Reformversuche im Rahmen des Grundzüge des autokratischen Systems; autokratischen Machtstaates Motive der Bauernbefreiung und staatlicher Industrialisierungs-programme; Folgen der Revolution von 1905 Nationalismus und Imperialismus als Interessengebiete und Stoßrichtungen des Stützen des Vielvölkerstaates russischen Imperialismus, Panslawismus; Krieg als Mittel der nationalen Integration 1861 Bauernbefreiung 1905 Niederlage im russisch- japanischen Krieg, erste Revolution 30.7.1914 Generalmobilmachung Die Schülerinnen und Schüler sollen folgende Begriffe verstehen und anwenden können: Autokratie Panslawismus Vielvölkerstaat Scheinparlamentarismus "Modernisierung von oben"
Kursthema: Krisen und Krisenbewältigung nach dem Ersten Weltkrieg
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Lehrplaneinheit 12.4: Die Herausforderung des American Dream im 20. Jahrhundert
Die Schülerinnen und Schüler machen sich bewußt, in welchem Ausmaß Wirtschaft und Gesellschaft der USA vom Ausgang des Ersten Weltkrieges beeinflußt wurden, und erkennen, daß das amerikanische System durch die Weltwirtschaftskrise in Frage gestellt wurde. Sie verdeutlichen sich, daß bei der Verwirklichung der Politik des New Deal sowohl demokratische Traditionen bewahrt blieben als auch erste Schritte hin zum Interventions- und Sozialstaat getan wurden. Sie erkennen, wie sehr die politische Auseinandersetzung in den USA davon bestimmt ist, den überlieferten Demokratievorstellungen in Staat und Gesellschaft gerecht zu werden.
Wirtschaft und Gesellschaft nach dem Prosperity und Fortschrittseuphorie nach Ersten Weltkrieg dem gewonnenen Krieg; Rückkehr zum Isolationismus; Krisenentwicklung in den USA und Weltwirtschaftskrise Der Selbstbehauptungswille des Maßnahmen und Ergebnisse des New Deal; amerikanischen Systems angesichts Abkehr von der Neutralität innen- und außenpolitischer Krisen Die Herausforderung der Ethnische und soziale Gegensätze in der amerikanischen Gesellschaft in den amerikanischen Gesellschaft; Neubesinnung sechziger Jahren auf den American Dream: New Frontiers, technologischer Fortschritt, Sozialreformen, Bürgerrechtsbewegung 1929 Beginn der Weltwirtschafts- krise 1933 - 1945 Präsidentschaft Roosevelts 1961 Kennedys Programm der New Frontiers 1968 Ermordung Martin Luther Kings Die Schülerinnen und Schüler sollen folgende Begriffe verstehen und anwenden können: Massenkonsumgesellschaft Weltwirtschaftskrise New Deal Rassentrennung Bürgerrechtsbewegung
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Lehrplaneinheit 12.5: Das Sowjetsystem zwischen revolutionärem Umbruch und
totalitärer ErstarrungDie Schülerinnen und Schüler verstehen die Errichtung der bolschewistischen Herrschaft als Versuch, die Hinterlassenschaft des Zarenreiches unter Ausschaltung der demokratischen Alternativen gewaltsam zu überwinden.
Sie untersuchen und beurteilen die Methoden und Mittel der staatlichen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umgestaltung der Sowjetunion und setzen sich mit den Folgen der totalitären Herrschaft Stalins auseinander.
Sie verfolgen die Entwicklung in Staat und Gesellschaft in den achtziger Jahren und erkennen, daß die Reformfeindlichkeit des Systems bei gleichzeitig wachsendem Reformdruck zum Zerfall der Sowjetunion führte.
Die Errichtung der bolschewistischen Stufen auf dem Weg zur Oktoberrevolution; Herrschaft Lenins Konzept der Revolution: Machtsicherung und Modernisierung; Kriegskommunismus, "Roter Terror"; NEP Stalins "Revolution von oben" und Forcierte Industrialisierung und bürokratische Zwangsherrschaft Zwangskollektivierung; Stalinismus als totalitäres System Die Krise des Sowjetsystems in den Die Sowjetunion zwischen Machtbehauptung achtziger Jahren und Modernisierung; bürokratische Erstarrung und Reformansätze; Gründe für den Zusammenbruch des Systems
1917 Revolutionen in Rußland 1929 - 1953 Alleinherrschaft Stalins 1985 Gorbatschow Generalsekretär der KPdSU 1991 Auflösung der Sowjetunion Die Schülerinnen und Schüler sollen folgende Begriffe verstehen und anwenden können: Sowjets Menschewiki Sozialrevolutionäre Bolschewiki Oktoberrevolution Kriegskommunismus NEP Sozialismus in einem Land Stalinismus Kollektivierung Perestroika / Glasnost
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Lehrplaneinheit 12.6: Das Scheitern der ersten deutschen Demokratie
Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit der Frage auseinander, in welchem Maße Traditionen des Kaiserreiches und Folgen des verlorenen Krieges den Aufbau der Demokratie in Deutschland erschwerten. Sie machen sich bewußt, daß diese Demokratie trotz innerer und äußerer Stabilisierung durch antidemokratisches Denken, soziale Gegensätze und wirtschaftliche Unsicherheit dauernd gefährdet blieb. Sie erkennen, daß weder das demokratische System noch die politische Öffentlichkeit zur Bewältigung dieser Grundkrise in der Lage waren. Sie beurteilen, inwiefern politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Gründe den Untergang der Demokratie bewirkten, und vergleichen das Scheitern der deutschen Bemühungen, mit den Auswirkungen der weltweiten Krise fertig zu werden, mit dem Vorgehen in anderen Ländern.
Belastungen des demokratischen Novemberrevolution und demokratischer Anfangs Neubeginn; Anspruch und Wirklichkeit der Verfassung; "Versailles" und die Auswirkungen auf die Republik Selbstbehauptung des Systems in der Obrigkeitsstaatliche Tradition; Angriffe Krise von rechts und links; Konsolidierung nach der Inflation [ Die Stellung der Weimarer Republik [ Anspruch auf nationale Selbstbestimmung; in Europa ] Friedens- und Revisionspolitik; Aufnahme in den Völkerbund ] Der Untergang der Demokratie Phänomene der Wirtschaftskrise, antidemokratische Strömungen und Versagen der Politik; Hitlers Angriff auf die demokratische Republik; Machtübertragung und "nationalsozialistische Revolution" 1918 Novemberrevolution 1919 Versailler Vertrag; Weimarer Verfassung 1923 Krisenjahr 1930 Scheitern der Großen Koalition 1930 - 1933 Präsidialkabinette 30.1.1933 Ernennung Hitlers zum Reichs- kanzler
Die Schülerinnen und Schüler sollen folgende Begriffe verstehen und anwenden können: Repräsentative Demokratie / Rätesystem Reparationen Verhältniswahl Notverordnungen Massenarbeitslosigkeit "Machtergreifung"
Kursthema: Deutschland zwischen Diktatur und Demokratie (1933 - 1990)
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Lehrplaneinheit 13.1: Die nationalsozialistische Diktatur
Die Schülerinnen und Schüler lernen zentrale Merkmale der NS-Herrschaft und ihrer Ideologie kennen und gewinnen Einblick in die Funktionsweise der totalitären Herrschaft Hitlers. Sie erkennen in Methoden und Stationen der NS-Außenpolitik den Eroberungs- und Vernichtungswillen Hitlers. Dabei wird ihnen bewußt, daß der Zweite Weltkrieg eine Folge des auf Expansion und Unterdrückung anderer Völker ausgerichteten NS-Systems war. Sie beurteilen den Stellenwert des Nationalsozialismus in der deutschen Geschichte und werden sich der historischen Verantwortung bewußt, die sich aus der nationalsozialistischen Vergangenheit ergibt.
[ Der Aufstieg der autoritären und [ z. B. Italien, Spanien, Japan totalitären I, LK, ARB 4: Themenbereiche / Gewalten ] Landeskunde: Faschismus und Resistenza ] Das totalitäre NS-Herrschaftssystem Ideologische Grundlagen; Organisationsformen der Gleichschaltung; Modernisierungstendenzen; Grade der Identifizierung und Distanzierung im Alltag; Terror und Schicksal politischer Gegner Der Zweite Weltkrieg und das Ende Vorbereitung des Krieges, Eroberungskrieg des Dritten Reiches und Besatzungspolitik, Entrechtung und Vernichtung der deutschen und europäischen Juden; totaler Krieg und vollständiger Zusammenbruch Das Vermächtnis des Widerstandes Widerstandsgruppen: Motive, gegen Hitler Organisationsformen, Wirkungsmöglichkeiten 1933 / 34 Errichtung der Diktatur 1935 Nürnberger Gesetze 9. / 10.11.1938 Novemberpogrom August 1939 Hitler-Stalin-Pakt 1.9.1939 Überfall auf Polen; Beginn des Zweiten Weltkrieges 1941 Überfall auf die Sowjetunion 1942 Wannseekonferenz 20. Juli 1944 Attentat auf Hitler 7./ 9.5.1945 Bedingungslose Kapitulation Die Schülerinnen und Schüler sollen folgende Begriffe verstehen und anwenden können: Propaganda Nationalsozialismus SS-Staat Antisemitismus / Rassenlehre Führerprinzip Lebensraumpolitik Judenpogrom Konzentrationslager Völkermord Totaler Krieg
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Lehrplaneinheit 13.2: Staat und Gesellschaft im geteilten Deutschland und der Weg zur Einheit
Die Schülerinnen und Schüler erkennen, daß die Teilung Deutschlands Folge der nationalsozialistischen Diktatur war und durch die ideologische und machtpolitische Blockbildung nach dem Zweiten Weltkrieg sowie durch die Weichenstellungen der Besatzungsmächte bestimmt wurde. Sie verfolgen die Herausbildung zweier unterschiedlicher politischer Systeme in Deutschland und ihre Integration in die jeweiligen Blocksysteme in Ost und West.
Sie vergleichen die Entwicklung der politischen Kultur in der Bundesrepublik Deutschland und in der DDR und untersuchen, wie beide Systeme mit den Problemen der NS-Vergangenheit und den Herausforderungen der modernen Industriegesellschaft umgegangen sind. Sie untersuchen Ursachen und Umstände, die zum Zusammenbruch des SED-Systems und zur Herstellung der staatlichen Einheit geführt haben.
Der Weg zur Teilung Deutschlands im Potsdamer Konferenz; Gegensätze der Zeichen des Ost-West-Gegensatzes Systeme; Maßnahmen der Besatzungsmächte; Gründung zweier deutscher Staaten [ Konfrontation der Supermächte ] [ Ausbau der Bündnisse, "Gleichgewicht des Schreckens" ] Die Konsolidierung der Integration der beiden deutschen Staaten in parlamentarischen Demokratie und die die Blocksysteme; "Wirtschaftswunder", Errichtung der SED-Herrschaft "Aufbau des Sozialismus"; Legitimation und Akzeptanz in den beiden politischen Systemen Herausforderungen der beiden Systeme Formen der Vergangenheitsbewältigung; Protest und Opposition; Konjunkturkrisen, Mangelwirtschaft; ökologische Probleme [ Gesellschaftlicher Wandel und [ Reformpolitik und "neue soziale repressive Erstarrung ] Bewegungen"; Rolle der neuen Ostpolitik und KSZE; "real existierender Sozialismus" und "Nischengesellschaft"; Erscheinungsformen der westlichen Konsumgesellschaft ] Die friedliche Revolution und das Wirtschaftskrisen und soziale Ringen um die Einheit Unzufriedenheit; Gorbatschows Reformen und der Zusammenbruch des SED- Regimes; Beitritt der DDR zur Bundesrepublik 1945 Potsdamer Beschlüsse 1949 Gründung der beiden deutschen Staaten 1949 - 1963 Ära Adenauer 17.6.1953 Aufstand in der DDR 1955 Souveränität von Bundes- republik und DDR 1969 Sozialliberale Koalition 1982 Christlich-liberale Koalition 1989 Friedliche Revolution 3.10.1990 Vereinigung des geteilten Deutschlands Die Schülerinnen und Schüler sollen folgende Begriffe verstehen und anwenden können: Besatzung und Besatzungspolitik Systemkonkurrenz "Deutsche Frage" Ost- / Westintegration "Antifaschismus" Entnazifizierung Soziale Marktwirtschaft SED-Staat Antikommunismus Wiederbewaffnung Notstandsgesetze "real existierender Sozialismus" friedliche Revolution
Kursthema: Strukturen und Wege der Weltpolitik im 20. Jahrhundert
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Lehrplaneinheit 13.3: Das Erbe der Weltkriege und die Nachkriegsordnungen
Die Schülerinnen und Schüler erkennen im wiederaufbrechenden Nationalismus und in der Bereitschaft zur gewaltsamen Durchsetzung territorialer, politischer und wirtschaftlicher Interessen fortdauernde Strukturen der Außenpolitik im 20. Jahrhundert, deren Wurzeln bis in die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg reichen. Sie erkennen im Widerspruch von nationalstaatlicher Großmachtpolitik und internationalen Ordnungsprinzipien das Grundproblem einer dauerhaften Friedenssicherung vor dem Zweiten Weltkrieg. Sie begreifen den Verlust der europäischen Führungsrolle als eine Folge der beiden Weltkriege und erkennen am Beispiel des Ost-West-Konflikts die Bedeutung der ideologischen und machtpolitischen Blockbildung für die globale Ordnung unter den Bedingungen des Kalten Krieges.
Europa und die Welt zwischen den Weltkriegen Das Erbe des Ersten Weltkrieges "System von Versailles" und Aufstieg der Flügelmächte; Status-quo- und Revisionspolitik in Europa; Europagedanke; Stellung Deutschlands und der Sowjetunion im Mächtesystem; Pazifik-Politik der USA, Initiativen zur internationalen Abrüstung Das System der kollektiven Ursachen und Formen der Aggression im Sicherheit und der Verfall der internationalen System: Japan, Italien und internationalen Ordnung Deutschland; Versuch einer europäischen Friedenspolitik; Wandel des internationalen Systems: Abkehr von Appeasement und Neutralität, Kriegsallianzen Das internationale System unter den "System von Jalta" und Zerfall des Bedingungen des Ost-West-Konflikts Bündnisses; Blockbildung und Kalter Krieg; Bündnissysteme, Gleichgewicht des Schreckens und internationale Krisen; "Neues Denken" in Ost und West; Folgen des Zerfalls der kommunistischen Systeme; Entwicklung in Ost- und Südosteuropa Gk, GK, LPE 1: Friedens- und Sicherheitspolitik in Europa 1919 Pariser Vorortverträge; Gründung des Völkerbundes 1925 Locarno-Vertrag 1928 Kellogg-Pakt 1938 Münchner Abkommen 1941 Atlantik-Charta; Bildung der Kriegsallianzen 1949 NATO 1955 - 1989 Warschauer Pakt 1962 Kuba-Krise Die Schülerinnen und Schüler sollen folgende Begriffe verstehen und anwenden können: Vertragspolitik Revisionspolitik Kollektive Sicherheit Appeasement Kriegsallianz Anti-Hitler-Koalition Abschreckung / Gleichgewicht des Schreckens Bipolarität Konfrontation / Kooperation "Neues Denken"
[ Lehrplaneinheit 13.4: Internationale Bemühungen um Frieden und sozialen Ausgleich ]
Die Schülerinnen und Schüler machen sich deutlich, daß das Ende des Ost-West-Konflikts einerseits die Gefahr eines Dritten Weltkrieges gebannt, andererseits die ungelösten Probleme von internationalen Krisen und sich verschärfendem Nord-Süd-Gegensatz erneut deutlich gemacht hat. Sie machen sich an historischen Beispielen die Notwendigkeit und die Schwierigkeiten eines internationalen Interessenausgleiches durch die Völkergemeinschaft bewußt.
Der Beitrag der Vereinten Nationen Schritte zur Gründung der UN; zu Frieden und Stabilität Wirkungsmöglichkeiten und Aktionen; Konzept einer "Weltinnenpolitik" O D E R: Herausforderung der Weltgemeinschaft Rückzug der Kolonialmächte nach 1945 und durch Schritte in die Unabhängigkeit; Ursachen Dekolonisation und sog. Dritte Welt der Rückständigkeit und Stagnation am Beispiel ehemaliger Kolonialstaaten (Afrika); Verteilungskonflikte mit den Industrieländern; Entwicklungshilfe und Befreiungsbewegungen Gk, GK, LPE 2: Die Überwindung von Ungleichheit Ek, GK, LPE 3: Strukturen der Weltwirtschaft und des Welthandels O D E R: Behandlung eines aktuellen Konflikts z. B. der Nahe Osten als internationaler in seiner historischen Dimension Krisenherd, Entwicklungen auf dem Balkan
Kursthema: Wirtschaft und Gesellschaft im Zeitalter der Industrialisierung
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Lehrplaneinheit 12.1: Wirtschaft und Gesellschaft vor der Industriellen Revolution
Die Schülerinnen und Schüler lernen am Beispiel von Landwirtschaft und Gewerbe typische vorindustrielle Produktions- und Lebensformen kennen und machen sich die Bedeutung der Kapitalbildung in Handel und Bankwesen für die vorindustrielle Entwicklung bewußt. Sie begreifen, daß die Agrargesellschaft trotz hoher Arbeitszeit des einzelnen die Ernährung einer wachsenden Bevölkerung nicht sicherstellen konnte, und beurteilen die Auswirkungen des begrenzten Nahrungsmittelspielraumes auf den einzelnen und auf die Gesamtheit.
Produktions- und Lebensformen der vorindustriellen Zeit Landwirtschaft Agrarverfassung und Bodennutzungssystem; bäuerliche Lebensformen Gewerbe Veränderungen: Handwerk, Verlagswesen, Manufakturen; handwerkliche Lebensformen Handel Veränderungen: lokale Märkte, Fernhandel, Bankwesen; Wechselwirkung von Handel und Gewerbe [ Einstellung zur Arbeit ] [ Arbeit und Freizeit; Auffassung von Arbeit, Beruf, Geld ] Bevölkerungsentwicklung und "Klassisches Bevölkerungsmodell" Europas Nahrungsmittelspielraum vor der Industriellen Revolution; Preisentwicklung und Hungersnöte; Pauperismus und Dauerkrise der vorindustriellen Welt Die Schülerinnen und Schüler sollen folgende Begriffe verstehen und anwenden können: Agrarverfassung Bevölkerungsmodell Pauperismus
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Lehrplaneinheit 12.2: Frühindustrialisierung, Wirtschaft und Gesellschaft in England im 18. und 19. Jahrhundert
Die Schülerinnen und Schüler begreifen die Industrielle Revolution als einen umfassenden Wandlungsprozeß von elementarer Dynamik. Sie untersuchen die Voraussetzungen für den frühen Beginn dieses Prozesses in England und erkennen, daß nur das günstige Zusammenwirken unterschiedlicher Faktoren die Vorreiterrolle Englands ermöglicht hat. Sie verfolgen die Entfaltung des Industriesystems und seine Auswirkungen auf die Gesellschaft und machen sich dabei bewußt, daß die Industrialisierung einerseits eine Antwort auf das Pauperismusproblem gewesen ist, andererseits neue Probleme und Herausforderungen für den Menschen geschaffen hat.
[ Phasen der englischen Geschichte zwischen 1688 und 1850 im Überblick ] Vorbedingungen der Wissenschaftliche Thesen zum Ursprung der Industrialisierung und Industriellen Revolution in England Voraussetzungen des industriellen Aufschwungs Kapitalistische Wirtschaftsgesinnung Eigentumsvorstellungen (John Locke); und englische Gesellschaft calvinistische Erwerbsethik; Wirtschaftsliberalismus (Adam Smith); Lockerung der feudalständischen Gesellschaftsordnung; Adlige als Unternehmer Agrarrevolution Bevölkerungswachstum und Pauperismus; System der enclosures Ressourcen und technische Zugriff auf Rohstoffe; Binnenmarkt und Erfindungen Transportwesen; gelenkte Erfindungen Erschließung und Eroberung neuer Die britisch-ostindische Handelskompanie Märkte als Beispiel vor- industrieller Kapitalbildung; Kolonien als Exportmärkte
Das englische Industriesystem Anfänge der Industrialisierung Textilindustrie als Schrittmacherindustrie; Wachstumsrate der industriellen Produktion Entfaltung des Industriesystems Dampfmaschineneinsatz und Produktionsanstieg; Eisenbahnbau und seine Auswirkungen auf die Schwerindustrie; Bildung neuer Industriezweige und Entstehung neuer Berufe Die industrielle Unternehmung Unternehmertum und Kapitaleinsatz am Beispiel eines führenden Industriellen; Rolle der Eigenfinanzierung; Wandel in den Produktionsformen und Steigerung der Produktivität Die Rolle von Parlament und Zusammensetzung des Parlaments und Regierung im staatliche Gesetzgebung Industrialisierungsprozeß Entstehung und Lebensbedingungen des Herkunft, Wohnverhältnisse, Industrieproletariats Familienstruktur; Kennzeichen der Fabrikarbeit; Rolle des Arbeitsmarktes; Berichte von Kommissionen; Vergleich mit agrarischen Lebensformen um 1770 Beginn der Industrialisierung nach 1820 sprunghafter Produktions- anstieg durch Dampfmaschi- neneinsatz um 1840 Ausbau des Eisenbahnnetzes Die Schülerinnen und Schüler sollen folgende Begriffe verstehen und anwenden können: Agrarrevolution Wirtschaftsliberalismus Produktionsfaktoren: Boden, Arbeit, Kapital Produktivität Kapitalakkumulation Industrielle Revolution Schrittmacherindustrie Produktionsgüterindustrie Industrieproletariat Soziale Frage
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Lehrplaneinheit 12.3: Industrialisierung und Versuche zur Lösung der
Sozialen Frage in Deutschland bis zum Ersten WeltkriegDie Schülerinnen und Schüler erfahren, warum die Industrialisierung in Deutschland verspätet eingesetzt hat und daß es zu beschleunigtem industriellem Wachstum erst nach der Reichsgründung gekommen ist. Sie erkennen, daß die besonderen Merkmale der Industrialisierung in Deutschland auf den großen Einfluß zurückzuführen sind, den der Staat auf die Wirtschaftsentwicklung genommen hat. Sie lernen unterschiedliche Ansätze zur Lösung der Sozialen Frage kennen und beurteilen die jeweiligen Motive und Auswirkungen.
Deutschland in der ersten Industrialisierungsphase Entwicklung im Agrarbereich, in Ursachen der deutschen Rückständigkeit; Gewerbe und Handel Folgen von Bauernbefreiung und Lockerung der Zunftbestimmungen; Hungerkrise und Auswanderung Der Staat als Unternehmer Tradition aufgeklärter Staatsaktivität; merkantilistische Förderungspraktiken Erschließung eines einheitlichen Gründung des Zollvereins; Eisenbahnbau und Wirtschaftsraums Entwicklung der Schwerindustrie zum Leitsektor
Ausbau der Industrie Ausmaß und Formen industriellen Gründungsvorgänge und Entwicklung eines Wachstums Industrieunternehmens; Unternehmerpersönlichkeiten aus der Zeit der Früh- und Hochindustrialisierung; neue Industriezweige; Großunternehmen und Produktivitätsfortschritt nach 1870 Rolle des Staates und Bedeutung des Gemischtwirtschaftliches System; Wendung Bank- zum Protektionismus; Banken als wesens Finanzierungsinstitute der Industrie; Entstehung von Aktiengesellschaften Versuche zur Lösung der Sozialen Überblick über die Situation des Frage Industrieproletariats im Vergleich zu England (siehe LPE 12.2) Unternehmerische Maßnahmen Patriarchalischer Führungsstil und betriebliche Sozial- politik Christliche und kirchliche Innere Mission als Antwort auf die Aktivitäten Entfremdung der Arbeiter von der Kirche; Hilfsmaßnahmen und Appelle; Stellungnahmen aus dem kirchlichen Bereich [ Genossenschaftswesen ] Analyse des Kapitalismus und der Fundamentale Kritik und revolutionäre Sozialen Frage durch Marx und Engels Folgerungen Arbeiterbewegung Sozialistische Parteien und Gewerkschaftsbewegung; Zielsetzungen und Richtungskämpfe Staatliche Sozialpolitik Staatliche Sozialgesetzgebung und Sozialistengesetz als Doppeltaktik; Reaktionen der Arbeiterschaft 1834 Deutscher Zollverein 1835 Erste Eisenbahnlinie in Deutschland nach 1871 Hochindustrialisierung 1848 Kommunistisches Manifest 1863 Gründung des ADAV durch Lassalle 1878 - 1890 Sozialistengesetz 1883 - 1889 Sozialgesetzgebung 1891 Erfurter Parteitag der SPD; Sozialenzyklika "Rerum novarum" Die Schülerinnen und Schüler sollen folgende Begriffe verstehen und anwenden können: Gewerbefreiheit Aktiengesellschaft Protektionismus soziale Fürsorge betriebliche Sozialpolitik staatliche Sozialpolitik Produktivkräfte / Produktionsverhältnisse Klassengesellschaft Klassenkampf Diktatur des Proletariats Sozialismus / Kommunismus Revisionismus
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Lehrplaneinheit 12.4: Hochindustrialisierung und Wirtschaftskrise in den
Vereinigten Staaten von AmerikaDie Schülerinnen und Schüler lernen den Weg der USA zum Industriestaat kennen und beurteilen die Folgen der Hochindustrialisierung für die amerikanische Gesellschaft und die Rolle der USA in der Welt. Sie untersuchen Ursachen und Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise und erkennen, daß die Politik Roosevelts ein neues Verhältnis von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft begründete.
[ Phasen der Geschichte der Vereinigten Staaten zwischen 1865 und 1941 im Überblick ] Merkmale der Hochindustrialisierung Entwicklung neuer Produktions- und Amerikanisches Wertesystem und Organisationsformen unternehmerische Einstellung; Monopolisierungsvorgänge und Konzentrationsprozesse; Rationalisierung der Produktionsabläufe Weltwirtschaftliche Verflechtungen Wirtschaftskrisen und imperialistische Politik; Open door policy Einflußnahme der Wirtschaft auf den Abhängigkeit der politischen Staat Entscheidungen; Schutzzölle; Parteilichkeit von Gerichten Die Weltwirtschaftskrise Prosperitätserwartungen und Veränderungen im Produktionsprozeß am Überproduktion Beispiel der Auto- und Elektroindustrie; wirtschaftliches Wachstum und private Verschuldung Ausweitung der nationalen Krise zur Börsenkrach und Große Depression: Weltwirtschaftskrise Massenarbeitslosigkeit und Existenzkrise; Scheitern der liberalen Wirtschaftspolitik; Zusammenbruch des Welthandels New Deal als Versuch der Krisenbewältigung Das New-Deal-Programm Roosevelts Die allgemeine Theorie der Beschäftigung von Keynes; Neuorientierung und Maßnahmen Roosevelts Wirtschaftliche, soziale und Effektivität staatlicher Maßnahmen; Ansätze politische Auswirkungen zum Sozialstaat; Machtzuwachs der Exekutive ab 1870 Hochindustrialisierung in den USA 1913 Ford: Fließband 1929 Beginn der Weltwirtschaftskrise ab 1933 Roosevelts Politik des New Deal Die Schülerinnen und Schüler sollen folgende Begriffe verstehen und anwenden können: wirtschaftliche Konzentration Konzern, Kartell, Trust, Monopol Big Business Laissez-faire-Prinzip Überproduktion Große Depression New Deal deficit spending
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Lehrplaneinheit 12.5: Wirtschafts- und Sozialpolitik als Instrumente der Krisenbewältigung
am Beispiel Deutschlands im 20. JahrhundertDie Schülerinnen und Schüler sollen an drei Beispielen verfolgen, wie mit den Mitteln staatlicher Wirtschafts- und Sozialpolitik auf eine Krisensituation in Deutschland reagiert wurde. Sie erkennen und beurteilen dabei die unterschiedlichen Ansätze, die jeweilige Krise in den Griff zu bekommen, und ihre Auswirkungen. Mit der Deflationspolitik Brünings und der dirigistischen Regelung im Dritten Reich lernen sie zwei gegensätzliche staatliche Reaktionen auf die Weltwirtschaftskrise kennen und die jeweiligen Motive und Konsequenzen beurteilen. Sie machen sich bewußt, in welcher Situation und angesichts welcher abweichenden Vorstellungen das Konzept der Sozialen Marktwirtschaft entwickelt wurde und wodurch sich das Sozialstaatsprinzip der Bundesrepublik von der Sozialpolitik des 19. Jahrhunderts unterscheidet.
[ Sozialpolitische Leistungen der Weimarer Republik im Überblick ] Wirtschafts- und Sozialpolitik angesichts der Weltwirtschaftskrise Maßnahmen der Regierung Brüning Ursachen der Krise in Deutschland; Probleme der Arbeitslosenversicherung; Deflationspolitik und ihre Bewertung durch Parteien und Verbände; Folgen der Maßnahmen für Wirtschaft und Gesellschaft Die dirigistische Regelung im Maßnahmen zur Verminderung der Dritten Reich Arbeitslosigkeit; Mefo-Wechsel und Staatsverschuldung; Rückwirkung auf die Lebensverhältnisse der Menschen; Vergleich mit der Politik des New Deal (s. LPE 12.4) Soziale Marktwirtschaft in der Bundesrepublik Sozial- und wirtschaftspolitische Grundkonsens nach dem Krieg: notwendige Programme der Parteien nach 1945 Kontrolle der Schlüsselindustrien; gegensätzliche Standpunkte im Parlamentarischen Rat Anspruch und Wirklichkeit der Programm und Zielsetzung der Sozialen Sozialen Marktwirtschaft Marktwirtschaft; Bedingungen und Folgen der Währungsreform; Aussagen des Grundgesetzes; Umsetzung an konkreten Beispielen [ Chancen und Grenzen des Sozialstaatspostulats angesichts neuer Entwicklungen im vereinten Deutschland ] [ Zukunftsfragen der Industriegesellschaft ] ab 1930 Auswirkungen der Welt- wirtschaftskrise in Deutschland 1930 - 1932 Brünings Deflationspolitik ab 1933 Hitlers Beschäftigungs- programme 1948 Erhards Programm der Sozialen Marktwirtschaft Die Schülerinnen und Schüler sollen folgende Begriffe verstehen und anwenden können: Inflation / Deflation Dirigismus Arbeitsdienst Mefo-Wechsel Soziale Marktwirtschaft Sozialstaatspostulat
Kursthema: Politische und soziale Umwälzungsprozesse seit dem 18. Jahrhundert und die Herausbildung
neuer staatlicher und gesellschaftlicher Ordnungen
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Lehrplaneinheit 12.6: Der amerikanische Unabhängigkeitskrieg und die Entwicklung der Demokratie in den Vereinigten Staaten von Amerika
Die Schülerinnen und Schüler untersuchen die Entstehung eines eigenständigen politischen Bewußtseins der Amerikaner und lernen dessen historische und ideelle Voraussetzungen kennen. Sie machen sich den besonderen Charakter der amerikanischen Revolution und deren historische Wirksamkeit bewußt und verdeutlichen sich dabei die vielfachen Beziehungen zwischen der europäischen und amerikanischen Geschichte. Sie erkennen die Widersprüche zwischen Verfassungsidealen und politisch-sozialer Wirklichkeit seit Gründung der USA und beurteilen die Bemühungen der Amerikaner, diese Gegensätze abzubauen.
Nordamerika in der Kolonialzeit [ Kolonialpolitik der europäischen [ Konflikte Englands mit Spanien, Holland Mächte im Überblick ] und Frankreich; Englands Aufstieg zur führenden See- und Kolonialmacht, Handelsströme, Dreieckshandel ] Die Lage in den englischen Kolonien Einflüsse der Traditionen des Mutterlandes auf die amerikanische Kolonialgesellschaft, Puritanertum und freiheitlich-republikanische Gesinnung; soziale Differenzierung in und zwischen den Kolonien in Nordamerika; Widerspruch zwischen Eigenständigkeit der Kolonien und merkantilistischem Kolonialwirtschaftssystem des Mutterlandes Die amerikanische Revolution als politisch-konstitutionelle Revolution [ Britisches Reichs- und amerikanisches Selbstbewußtsein ] Der "revolutionäre Bruch" mit dem Verlauf und Formen der Auseinandersetzung: Mutterland Stempelsteuerkonflikt, Kontinentalkongresse, Unabhängigkeitserklärung, Bewährung im Unabhängigkeitskrieg Staatsgründung und Verfassungsgebung Naturrechtslehre und staatstheoretische Vorstellungen der europäischen Aufklärung: Vertragstheorie, Vorrang des Individuums, Gewaltenteilung und Machtkontrolle; staatsrechtliche Verankerung und Institutionalisierung des freiheitlich-demokratischen Verfassungsstaats und des Bundesstaatsprinzips; Streit zwischen Federalists und Anti-Federalists Entwicklung und Konsolidierung der amerikanischen Demokratie Wandel im Selbstverständnis von Monroe-Doktrin und Jacksonian Democracy Nation und Demokratie Stufen der territorialen Erweiterung Westexpansion und Erschließung des Kontinents; Einwanderung und Besiedlung; Kauf und Ausdehnungskriege; Schicksal der indianischen Völker Nordamerikas Der amerikanische Bürgerkrieg Verfassungsgrundsätze und Sklavenfrage; Konflikte zwischen Sklavenhalter- und sklavenfreien Staaten; Nullifikationstheorie und Rechtfertigung der Sezession der Südstaaten; Bedeutung des Bürgerkrieges für das amerikanische System Die amerikanische Revolution: Verankerung im amerikanischen Wirkung und Deutung Selbstverständnis; Vorbild für Europa; Klärung des Revolutionsbegriffs: z. B. Unabhängigkeitskrieg, "Koloniale Befreiungsrevolution", "Verfassungsrevolution", "Atlantische Revolution", Revolution als Modernisierungsschub
[ Widersprüche der amerikanischen [ Uneingelöste Verfassungsrechte, Gesellschaft im 20. Jahrhundert ] rassistische Vorurteile; ethnische Konflikte; Spannungen zwischen Jugendlichen und Erwachsenen; Stellung der Frau ] 1765 Stempelsteuergesetz und Stempelsteuerkongreß 1776 Unabhängigkeitserklärung 1783 Friede von Paris 1787 Verfassung der USA 1823 Monroe-Doktrin 1861 - 1865 Bürgerkrieg um 1890 Abschluß der Westexpansion Die Schülerinnen und Schüler sollen folgende Begriffe verstehen und anwenden können: Puritaner Pflanzeraristokratie Sklaverei Naturrecht Vertragslehre Volkssouveränität checks and balances Staatenbund / Bundesstaat Frontier North-West-Ordinance Missouri-Kompromiß Manifest Destiny Sezession
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Lehrplaneinheit 12.7: Die Französische Revolution und ihre Wirkung auf Europa
und Deutschland zu Beginn des 19. JahrhundertsDie Schülerinnen und Schüler erkennen, daß die ungelösten Probleme der bürgerlichen Revolution in Frankreich weitergehende Forderungen und neue Formen der politischen Auseinandersetzung nach sich gezogen haben. Sie setzen sich mit der Herrschaft der Jakobiner auseinander und machen sich den Zusammenhang zwischen Zielsetzung und Selbstbehauptungswillen der radikalen Revolution und dem Einsatz staatlichen Terrors deutlich. Sie begreifen die tiefgreifenden Folgen der Französischen Revolution für die Staats- und Gesellschaftsordnung Europas und erkennen, daß sich aus der Auseinandersetzung einer selbstbewußten liberalen und demokratischen Opposition mit dem monarchischen Obrigkeitsstaat auch in Deutschland das Streben nach dem nationalen und liberalen Rechtsstaat entwickelte.
Ergebnis und Folgen der Verfassungsrevolution in Frankreich [ Die Revolution des Bürgertums ] [ Zusammenhänge zwischen der Auflösung der feudalen Ständegesellschaft und der Entstehung einer modernen Volksrepräsentation; Überblick über die Ereignisse bis 1792; vgl. Kl. 11, LPE 2 ] Probleme und Schwierigkeiten der Bewertung der Ergebnisse aus der Sicht Verfassungsordnung von 1791 unterschiedlicher Gruppen; Herrschaft des Besitzbürgertums und soziale Gegensätze; Staatsfinanzen, Grenzen der Partizipation; Instrument des Krieges Die radikale Phase und die Eigendynamik der Revolution Radikalisierungsschübe und ihre Widersprüchliche Gruppeninteressen und innen- und persönliche Machtrivalitäten; wechselnde außenpolitischen Voraussetzungen Machtzentren, Revolutions-träger und ihre gegenseitige Verdrängung
Diktatur und Schreckensherrschaft Radikale und egalitäre Demokratie; Sansculottenbewegung und Pariser Kommune; Levée en masse; Revolutionskriege und nationale Solidarität Die Wiedererrichtung der Herrschaft Verfolgung der Jakobiner; Volksaufstände; der Besitzbürger und Napoleons Rolle Scheitern des Direktoriums; Napoleons als "Erbe der Revolution" Bemühungen um inneren Ausgleich, Zentralisierung der Macht, Plebiszite als neue Legitimationsform politischer Herrschaft Auswirkungen der Französischen Revolution auf Europa und Deutschland: Kräfte und Gegenkräfte der Modernisierung [ Ständische Partizipation und [ Dualismus von Herrschern und Landständen; Selbst- Auseinandersetzungen zwischen Stadtregiment bestimmung in den südwestdeutschen und Bürgerschaft in den Reichsstädten am Staaten und in den Reichsstädten ] regionalgeschichtlichen Beispiel ] Entstehung der deutschen Auswirkungen der Französischen Revolution Einheitsbewegung und des und der Frühliberalismus Napoleonischen Reformen: politisch-gesellschaftliche Erneuerung Europas, Reformen in Preußen und in den Rheinbundstaaten; Befreiungskriege und Nationalismus; Frühkonstitutionalismus Konflikte zwischen liberalem Prinzipien des Wiener Kongresses; Formen Bürgertum und monarchischem und Instrumente politischer Obrigkeitsstaat im Vormärz Auseinandersetzung; politische Aktivität zwischen Protest und begrenzter Mitwirkung, Konservativismus und Liberalismus; öffentliche Kritik in den Kammern, Petitionen, Demonstrationen; Presse- und Vereinswesen; politische Literatur [ Die Bedeutung der Französischen [ Urteile der Zeitgenossen und der Revolution für die Ausbildung der Nachwelt; Reflexion des Begriffs bürgerlichen Gesellschaft des 19. "Bürgerliche Revolution" ] Jahrhunderts ] 1791 Erste französische Verfassung 1792 Frankreich wird Republik Juli 1794 Hinrichtung Robespierres 1799 Staatsstreich Napoleons 1804 Napoleon I., Kaiser der Franzosen 1806 Rheinbund 1815 Deutscher Bund 1817 Wartburgfest 1818 / 19 Verfassungen in Baden und Württemberg 1819 Karlsbader Beschlüsse 1832 Hambacher Fest Die Schülerinnen und Schüler sollen folgende Begriffe verstehen und anwenden können: Zensuswahlrecht Konstitutionelle Monarchie Republik Jakobiner / Sansculotten Levée en masse / Terreur Kultur- / Staatsnation Nationalismus Liberalismus Konservativismus Vormärz Restauration System Metternich
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Lehrplaneinheit 12.8: Die Oktoberrevolution im Zusammenhang mit der
russischen Geschichte des 19. und 20. JahrhundertsDie Schülerinnen und Schüler lernen Entwicklungsprobleme und Reformversuche des Zarenreiches im 19. Jahrhundert kennen. Sie verstehen, welche Bedeutung Lenin für die theoretische Begründung und den konkreten Verlauf der Russischen Revolution besitzt. Sie analysieren seine Methoden des Machterwerbs und der Machtbehauptung. Sie vergleichen Februar- und Oktoberrevolution nach Verlauf und Ergebnis und verdeutlichen sich die Ursachen des Scheiterns der demokratischen Kräfte und der Machtbehauptung der Bolschewiki. Sie beurteilen den sozialistischen Weg der Neuordnung von Staat und Gesellschaft in Rußland und ermessen angesichts des stalinistischen Systems den Wert einer demokratischen und freiheitlichen Staatsordnung.
Sie lernen Bemühungen um Erneuerung von Wirtschaft und Gesellschaft kennen und machen sich die Gründe für den Zusammenbruch des Sowjetsystems und die Schwierigkeiten für den demokratischen Aufbau der Nachfolgestaaten deutlich.
Die Krise des russischen Zarenreiches Wirtschaftliche, soziale und Wirtschaftlicher und sozialer politische Lage Rußlands im 19. Entwicklungsstand im Vergleich zu Jahrhundert westlichen Industrieländern Reformansätze und Zusammenhang zwischen Kriegsniederlagen und Modernisierungsversuche, Reformansätzen Agrarreformen und Revolution von 1905 im Überblick Oppositionsbewegungen, Lenin und die Rolle der Intelligentsia; Lenins Theorien russische Sozialdemokratie und Strategien für die Revolution in Rußland Die Revolutionen des Jahres 1917 Die Februarrevolution und das Phase der Doppelherrschaft; Scheitern der demokratischen unterschiedliche Revolutionskonzeptionen Alternative und ihre Träger; Schwächen und Autoritätsverlust der Provisorischen Regierung; Massenbewegungen des Jahres 1917 und die Rolle der Bolschewiki Die Oktoberrevolution und die Der organisierte Staatsstreich der Sicherung der bolschewistischen Bolschewiki; erste Maßnahmen zur Sicherung Macht der Alleinherrschaft Die Entwicklung des Sowjetsystems unter Lenin Unmittelbarer Aufbau des Sozialismus Lenins Konzeption zur Umgestaltung von Wirtschaft und Gesellschaft; Kriegskommunismus, Ernährungsdiktatur; Forderungen der Kronstädter Matrosen nach einer "dritten Revolution" Neue Ökonomische Politik Beschlüsse des X. Parteitags: ökonomische Liberalisierung, politische Repression und alleiniger Machtanspruch der Partei Der Ausbau des stalinistischen Herrschaftssystems Die gewaltsame Durchsetzung von Industrialisierungsdebatte und Stalins Industrialisierung und Konzeption vom "Sozialismus in einem Land"; Kollektivierung und die Entwicklung Maßnahmen, Ergebnisse, Opfer der der sowjetischen "Revolution von oben" Industriegesellschaft Der Stalinismus als totalitäre Zusammenhang von politischem Zwangssystem Diktatur und Organisation der Wirtschaft; Säuberungen, Zwangsarbeitslager, Schauprozesse; Vergleich der Intentionen Stalins und Lenins Der Zusammenbruch der Sowjetunion Entstalinisierung, Reformansätze, Versteinerung des Systems, Versorgungs- und Wirtschaftskrise; Nationalitätenproblem, Scheitern der Reformen Gorbatschows Urteile und Kontroversen über die Rolle Lenins als Identifikationsfigur; Russische Revolution Kontroversen um permanente Revolution oder "Sozialismus in einem Land"; Internationalismus und "Sowjetpatriotismus"; Leninbild Gorbatschows; gegenwärtige Diskussion
1861 Bauernbefreiung 1905 Niederlage im russisch- japanischen Krieg; erste Revolution 1917 Februarrevolution; Lenins April-Thesen; Oktober- revolution Jan. 1918 Zerschlagung der Konstituante 1921 Niederschlagung des Kron- städter Matrosenaufstandes; X. Parteitag 1921 - 1928 NEP-Periode 1929 - 1953 Alleinherrschaft Stalins 1985 Gorbatschow Generalsekretär der KPdSU 1991 Auflösung der Sowjetunion Die Schülerinnen und Schüler sollen folgende Begriffe verstehen und anwenden können: Autokratie Agrarreform Marxismus-Leninismus Bolschewiki Menschewiki Sozialrevolutionäre Sowjet "Partei neuen Typs" "Neue Ökonomische Politik" Rote Armee Weltrevolution "Sozialismus in einem Land" Stalinismus Schauprozesse Kollektivierung und Industrialisierung Entstalinisierung Perestroika / Glasnost
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Lehrplaneinheit 12.9: Die Chinesische Revolution im Zusammenhang mit der Geschichte
Chinas im 19. und 20. JahrhundertDie Schülerinnen und Schüler befassen sich mit der Geschichte Chinas im 19. und 20. Jahrhundert und bemühen sich um ein Verständnis der chinesischen Lebensverhältnisse. Sie machen sich den starken Einfluß traditionsgebundenen Denkens und demütigender außenpolitischer Erfahrungen auf das politische Bewußtsein der Chinesen klar. Sie untersuchen die Ursachen des Erfolgs der KPCh über die Guomindang im Bürgerkrieg und verdeutlichen sich die verschiedenen Wurzeln und die charakteristischen Merkmale des Kommunismus maoistischer Prägung. Sie lernen die besonderen Bedingungen und Formen des sozialistischen Aufbaus nach 1949 kennen und setzen sich mit Ergebnissen und Problemen des chinesischen Modernisierungsweges auseinander.
Die Vorgeschichte der Revolution im Überblick China als erstarrte Hochkultur und Konfuzianismus und Bildungswesen; die Politik der Großmächte Selbstverständnis Chinas als "Reich der Mitte"; Demütigungen durch imperialistische Großmächte; ungleiche Verträge [ Der Aufstieg Japans und seine [ "Öffnung" Japans 1854; Meji-Reformen; Beziehungen zu China bis zum Ersten Industrialisierung; Expansion Japans zum Weltkrieg ] asiatischen Festland ]
Die Revolution von 1911 und der Sun Yat-sen und die "Drei Volksprinzipien"; republikanische Neubeginn bis 1927 "Vierte-Mai-Bewegung"; Guomindang und KPCh Expansionspolitik und Aggressionen Mandschukuo-Krise und Japans gegen China japanisch-chinesischer Krieg Aufstieg und Sieg der KPCh und Guomindang zwischen Bürgerkrieg kommunistischen Revolutionsbewegung und Einheitsfront; der "Lange Marsch"; Ende des Zweiten Weltkrieges im Fernen Osten und die Rolle Mao Zedongs und Chiang Kai-sheks Der Marxismus als revolutionäre Ideologie der KPCh und erste Verwirklichungsversuche Die Umformung des Bauernschaft als revolutionäre Hauptkraft; Marxismus-Leninismus durch die revolutionärer Volkskrieg; Massenlinie; "Mao-Zedong-Ideen" Bewußtseinsbildung und Um- erziehung; Vergleich des Maoismus mit dem Marxismus-Leninismus [ Sozialistische Experimente während [ Räterepublik von Kiangsi ] der Bürgerkriegszeit ] Die Volksrepublik China Der Aufbau der sozialistischen Von der Nachahmung des sowjetischen Wirtschafts- und Vorbilds zu Chinas eigenem Weg; Experiment Gesellschaftsordnung unter Mao der Volkskommunen und Konsolidierungsphasen; Versuch der innenpolitischen Ver- wirklichung maoistischer Ideen bis zur Großen Proletari-schen Kulturrevolution; Parolen, Massenkampagnen und Wandzeitungen Gesellschaftliche und politische Modernisierung Chinas und der Zielkonflikt Neuorientierungen seit Maos Tod zwischen ökonomischem Pragmatismus und ideologischer Prinzipien- politik; "Vier Modernisierungen" und ihre Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft; Sonderwirtschaftszonen, Liberalisierung der Wirtschaft und Einparteien-Diktatur der KPCh; "sozialistische Marktwirtschaft" [ Außenpolitik zwischen [ Chinas Verhältnis zu den Supermächten; Weltrevolution und chinesische Realpolitik ] Alternativen zur Strategie der Weltrevolution; Chinas Revolution als Modell für die Dritte Welt? ] [ Chinas Stellung in Ostasien nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion ] 1911 Erste chinesische Revolution 1934 / 35 "Langer Marsch" 1937 Beginn des japanisch- chinesischen Krieges 1949 Volksrepublik China 1958 "Großer Sprung" und "Volkskommunen" 1966 - 1969 "Große Proletarische Kultur- revolution" 1976 Tod Mao Zedongs 1989 Massaker auf dem Platz des "Himmlischen Friedens"
Die Schülerinnen und Schüler sollen folgende Begriffe verstehen und anwenden können: Reich der Mitte Guomindang / KPCh Maoismus Revolutionärer Volkskrieg Massenlinie Massenkampagne Pragmatismus Sonderwirtschaftszonen "Sozialistische Marktwirtschaft"
Kursthema: Die Entwicklung der Demokratie in Deutschland
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Lehrplaneinheit 13.1: Liberaler Volksstaat und monarchischer Obrigkeitsstaat:
Die Revolution von 1848 / 49 und das Deutsche KaiserreichDie Schülerinnen und Schüler erkennen Ursachen für den Ausbruch und Gründe für das Scheitern der Revolution von 1848 / 49 und machen sich bewußt, wie stark die Tradition der Paulskirche die demokratische Entwicklung in Deutschland beeinflußt hat. Sie verstehen, daß die Einigung Deutschlands durch die preußische Monarchie verwirklicht worden ist und daß damit zentralen Interessen des Bürgertums entsprochen wurde. Sie machen sich die Folgen dieser Entwicklung für die politische Kultur des Kaiserreiches deutlich und erkennen darin die Gründe für die Schwäche der demokratischen Tradition in Deutschland.
Die Revolution von 1848 / 49 [ Konflikte zwischen liberalem [ Überblick: liberale und demokratische Bürgertum und monarchischem Opposition im Vormärz; vgl. LPE 12.7 ] Obrigkeitsstaat im Vormärz ] Das Versagen des Systems der Nahrungs- und Agrarkrise; Restauration Glaubwürdigkeitsverlust der Dynastien; Hungerrevolten und Formen des Sozialprotests; Auswanderungswellen; radikale demokratische Opposition Die revolutionäre Dynamik des Wirkungen der Februarrevolution; Anfangs Märzforderungen verschiedener Gruppen; Rolle der Volksbewegungen; Schaffung einer provisorischen Zentralgewalt Der Kampf um die Verfassung Debatten in der Paulskirche; Bekämpfung des Septemberaufstands; Grundprobleme der Verfassunggebung; Ablehnung der Kaiserkrone; Reichsverfassungskampagne Der Sieg der monarchischen Auflösung der preußischen Gegenrevolution Nationalversammlung; Niederschlagung und Scheitern der Badischen Revolution Das demokratische Erbe der Ursprünge der politischen Parteien; Paulskirchenverfassung parlamentarische Verfassung; Grundrechte; Wahlrechtsprinzipien [ Der preußische Verfassungskonflikt als Machtprobe zwischen monarchischer Gewalt und liberaler Verfassungsbewegung ] Das Deutsche Kaiserreich Die Reichsgründung 1870 / 71 Träger, Mittel und Methoden, Zielsetzungen; Kompromißcharakter der Reichsverfassung Obrigkeitsstaatliche Elemente und Militarisierung der Gesellschaft; Rolle von Mentalitäten Kirche, Schule, Militär; preußisches Junkertum; Antisemitismus; Akzeptanz des Systems Oppositionelle Strömungen Verbände und Parteien; Rolle des Reichstags; "Burgfrieden"-Problematik 1844 Aufstand der schlesischen Weber 1848 Revolutionäre Vorgänge in Europa und Deutschland, Deutsche Nationalversammlung in der Paulskirche 1849 Reichsverfassungskampagne, Badische Revolution Januar 1871 Gründung des Deutschen Kaiserreiches
Die Schülerinnen und Schüler sollen folgende Begriffe verstehen und anwenden können: Verfassunggebende Versammlung Konstitutionelle / Parlamentarische Monarchie Liberale Demokraten Volksbewegungen Grundrechte Obrigkeitsstaat Dreiklassenwahlrecht / gleiches Wahlrecht Thron und Altar Militarismus Kulturkampf Sozialistenverfolgung
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Lehrplaneinheit 13.2: Die Weimarer Republik
Die Schülerinnen und Schüler lernen die politischen, militärischen, sozialen und wirtschaftlichen Faktoren kennen, die die Entstehung und Ausprägung der ersten deutschen Demokratie bestimmt haben. Sie bewerten die revolutionären Vorgänge von 1918 / 19 unter dem Aspekt möglicher Alternativen und machen sich Anspruch und Wirklichkeit der Weimarer Demokratie bewußt. Im Scheitern der Republik erkennen sie das Zusammenwirken politischer, wirtschaftlicher, sozialer und persönlicher Faktoren. Sie machen sich klar, daß eine Demokratie nur dann lebensfähig ist, wenn sich die Bürger mit dieser Staats- und Lebensform identifizieren.
Die Entstehung der Weimarer Republik Der Weg vom Obrigkeitsstaat zur Parlamentarisierung des Reiches; Demokratie Novemberereignisse zwischen Kontinuität und Neubeginn, Kampf um das parlamentarische System; "Weimarer Kompromiß" Die Hypothek des verlorenen Krieges Soziale und wirtschaftliche Folgelasten, Inflation; Verarbeitung der Niederlage; Versailler Vertrag Aspekte und Probleme der Weimarer Republik Verfassung und Parteien und Kabinettsbildung; Stellung von Verfassungswirklichkeit Regierung, Parlament und Reichspräsident Bedrohung der Republik Legendenbildung und politische Agitation; antidemokratische Traditionen; Umsturzversuche von rechts und links; Selbstbehauptung des Systems Kontroversen um die Außenpolitik Revisionspolitik und internationale Anerkennung; Stellungnahmen der Parteien [ Die "Goldenen Zwanziger" ] Der Niedergang und die Zerstörung der Weimarer Republik Das Versagen des demokratischen Politische Auswirkungen der Systems in der Krise Weltwirtschaftskrise; Radikalisierung der Wähler; Selbstaufgabe des parlamentarischen Systems Autoritäre Ansätze zur Bewältigung Rolle führender Persönlichkeiten; der Krise in Staat und Gesellschaft Notverordnungspolitik, Reichstagsauflösungen; Präsidialkabinette [ Wissenschaftliche Kontroversen über die Gründe des Scheiterns der Weimarer Republik ]
1918 Parlamentarisierung des Reiches; Novemberrevolution 1919 Spartakusaufstand, Wahl der Nationalversammlung, Versailler Vertrag, Weimarer Verfassung 1923 Krisenjahr 1930 Scheitern der Großen Koalition 1930 - 1933 Präsidialkabinette Die Schülerinnen und Schüler sollen folgende Begriffe verstehen und anwenden können: Rätesystem / parlamentarische Demokratie "Weimarer Kompromiß" Parteiensystem "Novemberverbrecher" Dolchstoßlegende Antiparlamentarismus Revisionspolitik / "Erfüllungspolitik" Notverordnungspolitik Reichstagsauflösung "Harzburger Front"
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Lehrplaneinheit 13.3: Die Zerstörung der Demokratie durch den Nationalsozialismus
Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit der nationalsozialistischen Ideologie auseinander und lernen die organisatorischen Mittel kennen, die zum Aufstieg Hitlers und der NSDAP geführt haben. Sie erfahren, wie die totalitäre Diktatur des Nationalsozialismus die Herrschaft, die Lebensformen und das Wertesystem der Demokratie zerstört hat. Sie erörtern Gründe für den Erfolg des Nationalsozialismus und sollen sich der historischen Verantwortung bewußt werden, die sich aus der nationalsozialistischen Vergangenheit ergibt.
Hitler und die NSDAP Ideologische Grundpositionen Historische Wurzeln, geistiges Umfeld, programmatische Umsetzung Organisation und Führungskreis der Rolle Hitlers; Erfassung der Mitglieder; NSDAP Kampfgruppen; Sozialbiographien führender Nationalsozialisten Der Aufstieg von der Splittergruppe Mittel des Kampfes; Taktikwechsel; zur "Bewegung" Wahlergebnisse und Wählersoziologie Zerstörung der demokratischen Herrschaftsform und Etablierung des Führerstaates Monopolisierung der Staatsgewalt: Machtergreifung im regionalen Bereich; Januar 1933 bis August 1934 verfassungs- brechende Verordnungen; Aufhebung der Gewaltenteilung; Prozeß der politischen Gleichschaltung; Ausschaltung der innerparteilichen Opposition; Übernahme des Reichspräsidentenamtes Die Ausformung der totalitären Wechselseitige Durchdringung von Partei und Diktatur im Führerstaat Staat; Monokratie und polykratischer Wettbewerb; SS-Staat Zerstörung der demokratischen Lebensform und des demokratischen Wertesystems Gleichschaltung der Gesellschaft Erfassung durch NS-Organisationen; Funktionen nationalsozialistischer Feiertage; Rolle der nationalsozialistischen Erziehung; Folgen für die Akzeptanz des Systems Verfolgung der Andersdenkenden Formen der Einschüchterung; System der Konzentrationslager; Vernichtung der sozialen und physischen Existenz, innere und äußere Emigration, Exil
Rassische Verfolgung und Völkermord, Stellung der NS-Justiz; Stufen der Vernichtung "unwerten Lebens" Entrechtung und Vernichtung der Juden; Vernichtungslager; Euthanasie-Programm und Medizin im Nationalsozialismus Formen und Träger des Widerstandes Moralische, religiöse und politische Überzeugungen; Aktionen und Wirkungsmöglichkeiten Nationalsozialismus und deutsche Bruch mit der deutschen Geschichte oder Geschichte Kontinuität? "Historikerstreit"; Schuld und Verantwortung; "Streitbare Demokratie" als Konsequenz 30.1.1933 Ernennung Hitlers zum Reichs- kanzler 28.2.1933 Notverordnung "zum Schutz von Volk und Staat" 23.3.1933 Ermächtigungsgesetz 2.8.1934 Hitler Führer und Reichs- kanzler 1935 Nürnberger Gesetze 9. / 10.11.1938 Novemberpogrom 1.9.1939 Überfall auf Polen, Beginn des Zweiten Weltkrieges 1942 Wannseekonferenz 20.7.1944 Attentat auf Hitler Die Schülerinnen und Schüler sollen folgende Begriffe verstehen und anwenden können: Nationalsozialismus / Faschismus Antisemitismus Rassenlehre Sozialdarwinismus Volksgemeinschaft Führerprinzip Lebensraumdenken Legalität / Legitimität Gleichschaltung Einparteienherrschaft Monokratie / Polykratie Totalitäre Diktatur Pogrom Konzentrations- und Vernichtungslager Völkermord Euthanasie Widerstand Kollektivschuld / Kollektivscham
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Lehrplaneinheit 13.4: Der politische Neubeginn in Deutschland
Die Schülerinnen und Schüler untersuchen das Entstehen eines neuen politischen Bewußtseins in Ost und West unter den Voraussetzungen der bedingungslosen Kapitulation und erörtern die Vorstellung von der "Stunde Null" in der deutschen Geschichte. Sie verfolgen das Zusammenwirken von demokratischer Tradition und politischer Neubesinnung, von alliierten Einflüssen und deutscher Selbstbestimmung bei der Neugestaltung des politischen Lebens in den Besatzungszonen.
Ausgangsbedingungen Niederlage oder Befreiung? Physische und psychische Situation Bedingungslose Kapitulation und totaler der Bevölkerung nach der Niederlage Zusammenbruch; Nachkriegslage im Heimatort; Flüchtlinge und Heimatvertriebene
Politischer Neubeginn Pläne, Vorstellungen und Maßnahmen der Alliierten; Versuch der Entnazifizierung und Reeducation; Antifaschismus; Problematik der Kriegsverbrecherprozesse Weichenstellungen zur staatlichen Teilung Reaktivierung des politischen Lebens Unterschiedliche Einflußnahme durch die in den Besatzungszonen Besatzungsmächte; Zulassung von Parteien; erste Wahlen; Rolle deutscher Politiker der "ersten Stunde" Wendepunkte der Entwicklung in den Politische und wirtschaftliche Ursachen der Westzonen und in der sowjetischen Auseinander- Besatzungszone entwicklung der beiden Teile Deutschlands; Scheitern der Kontrollratspolitik Die Gründung der beiden deutschen Kontroversen im Parlamentarischen Rat; Staaten Verfassungsentwurf der SED 7. / 9.5.1945 Bedingungslose Kapitulation 1945 Potsdamer Beschlüsse; Beginn der Sowjetisierung in der SBZ 1946 Vereinigung von SPD und KPD zur SED 1947 Marshall-Plan, Gründung der Bi-Zone 1948 Währungsreform, Beginn der Berlin-Blockade 1947 Volkskongreßbewegung 1948 / 49 Parlamentarischer Rat 23.5.1949 Verkündung des Grundgesetzes 7.10.1949 Gründung der DDR Die Schülerinnen und Schüler sollen folgende Begriffe verstehen und anwenden können: "Stunde Null" Entnazifizierung Reeducation Antifaschismus Sowjetisierung Kontrollrat Deutsche Frage
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Lehrplaneinheit 13.5: Politische und gesellschaftliche Entwicklungen im geteilten
Deutschland und der Weg zur EinheitDie Schülerinnen und Schüler vergleichen die innere Entwicklung in der Bundesrepublik Deutschland und in der DDR und machen sich die jeweiligen Konsequenzen für die Lebensgestaltung des einzelnen bewußt. Sie lernen Wendepunkte der Geschichte im geteilten Deutschland kennen und verfolgen den Prozeß der deutschen Einigung.
Die Demokratie westlicher Prägung in der Bundesrepublik Deutschland Phasen der innenpolitischen Ära Adenauer; Krise der 60er Jahre; Entwicklung von 1949 bis zur sozialliberale Ära; christlich-liberale Ära Gegenwart Wirtschaftswunder und Erfolg des Aufbauleistungen; Gründe für die Akzeptanz demokratischen Modells des Systems; Exportleistungen; Integration der "Gastarbeiter" Herausforderungen der politischen Protestbewegungen; gesellschaftliche Kultur und Wertewandel Reformen; Wohlstandsorientierung
Die "Volksdemokratie" in der DDR Ideologische Grundlagen und Orientierung am sowjetischen Modell politische Voraussetzungen Gesellschaftliche Entwicklungen und Wirtschaftskrise und Arbeiteraufstand; politisches Selbstverständnis Funktion und Folgen des Mauerbaus; Ansätze der wirtschaftlichen Modernisierung; Wandel der politischen Kultur [ Entwicklungen im Verhältnis der beiden deutschen Staaten ] Freiheit und Einheit Die Überwindung der Diktatur der SED Soziale Unzufriedenheit und durch die friedliche Revolution Identitätskrise; Reformanstöße aus Osteuropa; Massenflucht und Reformunfähigkeit des Systems Die Herstellung der deutschen Stationen der Vereinigung; Beitritt der DDR Einheit zur Bundesrepublik Deutschland 1949 - 1963 Ära Adenauer 1949 - 1971 Ära Ulbricht 17.6.1953 Aufstand in der DDR 1955 Souveränität von Bundes- republik und DDR 1961 Mauerbau 1966 - 1969 Große Koalition 1968 Studentenrevolte 1969-1982 Sozialliberale Koalition 1971 - 1989 Ära Honecker 1982 Christlich-liberale Koalition 1989 Friedliche Revolution in der DDR 3.10.1990 Vereinigung des geteilten Deutschlands Die Schülerinnen und Schüler sollen folgende Begriffe verstehen und anwenden können: pluralistische Demokratie Volksdemokratie West- / Ostintegration Wirtschaftswunder "real existierender Sozialismus" SED-Staat Kanzlerdemokratie Emanzipation Abgrenzung / Koexistenz friedliche Revolution
Kursthema: Veränderungen des internationalen Mächtesystems und der Weltpolitik im 19. und 20. Jahrhundert
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Lehrplaneinheit 13.6: Weltpolitik im Zeitalter des Imperialismus und der Ausbruch
des Ersten WeltkriegesDie Schülerinnen und Schüler erkennen die Gefährdungen des Friedens, die sich aus dem politischen Handeln und den Motiven der Großmächte in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg ergeben haben, und machen sich am Beispiel der Kriegsschulddiskussion das Problem historischer Urteilsbildung deutlich.
[ Konfliktregelung im Rahmen des Europäischen Konzerts Nationale Interessen der [ Scheitern des Systems Metternich; europäischen Großmächte und Krim-Krieg; Großmächte und ihre Stellung im Prinzipien des Europäischen Konzerts Mächtesystem; Zerfall des Osmanischen Reiches Die Krise des Europäischen Konzerts Sprachen, Religionen, Traditionen auf dem ] Gebiet des ehemaligen Jugoslawien; Interessen der Großmächte in der Balkanfrage; Regelung der orientalischen Frage auf dem Berliner Kongreß; Ergebnisse und Folgen der Friedensschlüsse ] Die Veränderungen des internationalen Mächtesystems Triebkräfte und Zielsetzungen Zusammenwirken ökonomischer, ideologischer imperialistischer Politik und machtpolitischer Faktoren; Besitzergreifung und Nutzung von Kolonien Expansive Politik europäischer Konfrontation in Konflikträumen und ihre Großmächte und Wandel des Rückwirkung an ausgewählten Beispielen; Bündnissystems nach 1890 Weltmachtstreben Deutschlands [ Eintritt der USA und Japans in die Weltpolitik ] Die Julikrise 1914 Eskalation der Krisen vor 1914; Rolle von Politik, Militär und Eliten während der Julikrise; Forderungen der bürgerlichen und sozialistischen Öffentlichkeit; Kontroversen um die Kriegsschuld 1890 - 1914 Wilhelminische Ära in Deutschland 1908 Deutsche Flottengesetznovelle, Annexion Bosniens und der Herzegowina durch Österreich- Ungarn 28.6.1914 Attentat von Sarajewo 1914 Julikrise und Kriegsausbruch Die Schülerinnen und Schüler sollen folgende Begriffe verstehen und anwenden können: Imperialismus Sendungsbewußtsein Panslawismus Sozialimperialismus Empire Hegemonie / Gleichgewicht Weltmachtstreben Flottenpolitik Risikopolitik Kriegsschuldfrage
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Lehrplaneinheit 13.7: Der Wandel der internationalen Politik in der Zwischenkriegszeit
Die Schülerinnen und Schüler erkennen die Spannung zwischen den internationalen Ordnungsprinzipien des Völkerbunds und den Zielsetzungen nationalstaatlicher Machtpolitik nach dem Ersten Weltkrieg. Sie verdeutlichen sich die Umformung des internationalen Mächtesystems und beurteilen die Reaktionen der westlichen Großmächte auf die Expansion Deutschlands und Japans. Sie setzen sich mit der Frage auseinander, warum angesichts expansiver und aggressiver Außenpolitik das Staatensystem zu einer effektiven Friedenssicherung nicht in der Lage war.
Der Versuch einer Friedensordnung nach dem Ersten Weltkrieg Konzeptionen einer Nachkriegsordnung Liberales, revolutionäres, machtpolitisches und ihre Umsetzung Modell; Neuordnung Europas und Völkerbundspolitik; Abrüstungsbemühungen Spannungen im internationalen System Deutschland zwischen Erfüllungs- und vor 1933 Revisionspolitik; Ost- und Westorientierung in Europa; Rolle der Sowjetunion; Washingtoner System und Einflußnahme der USA in Europa und im pazifischen Raum Aggressive Hegemonialpolitik und der Wandel des internationalen Systems Formen der Aggression im Außereuropäische Krisengebiete; Stufen der internationalen System Außenpolitik Hitlers; Spanischer Bürgerkrieg Reaktionen im internationalen System Sudetenkrise; Appeasement-Politik; Scheitern des Systems der kollektiven Sicherheit; Wendung der USA vom Isolationismus zum Engagement; Verständigung zwischen Hitler und Stalin 1919 Pariser Vorortverträge; Gründung des Völkerbundes 1925 Locarno-Verträge 1928 Kellogg-Pakt 1932 Abrüstungskonferenz in Lausanne 1933 Austritt Deutschlands aus dem Völkerbund 1934 Eintritt der Sowjetunion in den Völkerbund 1935 Wiedereinführung der Wehrpflicht in Deutschland 1936 Antikomintern-Pakt 1936 - 1939 Spanischer Bürgerkrieg 1937 Japanisch-chinesischer Krieg; Quarantäne-Rede Roosevelts 1938 Münchner Konferenz März 1939 "Protektorat Böhmen und Mähren" August 1939 Hitler-Stalin-Pakt 1.9.1939 Überfall auf Polen 1941 Atlantik-Charta
Die Schülerinnen und Schüler sollen folgende Begriffe verstehen und anwenden können: "System von Versailles" Revision / Status Quo Cordon sanitaire Kollektive Sicherheit Achsenmächte Drohpolitik Isolation Intervention Appeasement Einflußsphäre Garantiemacht
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Lehrplaneinheit 13.8: Internationale Beziehungen im Zeichen des Kalten Krieges
Die Schülerinnen und Schüler machen sich den Verlust der europäischen Führungsrolle als Ergebnis des Zweiten Weltkrieges klar und erkennen die weltweite ideologische und machtpolitische Blockbildung innerhalb der internationalen Nachkriegsordnung. Sie lernen die Politik der Entspannung zwischen den Supermächten als einen Versuch kennen, das politische und militärische Konfliktpotential abzubauen und zugleich den Frieden zu sichern. Sie begreifen die Ursachen für das Ende des Kalten Krieges und gehen der Frage nach, welche Konsequenzen sich aus der Stellung der USA als verbleibender Weltmacht für das internationale System ergeben haben.
Die Kriegsallianz [ Formierung der Kriegsallianzen ] [ Anti-Hitler-Koalition; "widernatürliches Bündnis" ] Interessenlage und Friedenspläne der Kriegskonferenzen; "One-World-Konzept"; Alliierten Gründung der UN; Sicherheitsdenken und "Zweilager-Theorie" der Sowjetunion Blockbildung und Kalter Krieg Sowjetisierung Osteuropas und die Politik der vollendeten Tatsachen; System amerikanische Politik der Eindämmung der Satellitenstaaten; Truman-Doktrin, Marshall-Plan Gleichgewicht des Schreckens und Ausbau der Bündnissysteme, inter- Rüstungswettlauf, Abschrekkung, Eskalation nationale Krisen in der Kuba-Krise [ Die Aufweichung der Blöcke ] [ Politik der Entspannung, Bemühungen um Abrüstung ] Das Ende des Kalten Krieges "Neues Denken" in Ost und West Reformpolitik Gorbatschows, kooperatives Denken Auflösung des Warschauer Paktes Zerfall des Ostblocks, Ende des RGW [ Rolle der USA als verbleibender [ Ende der Sowjetunion; neues Engagement Weltmacht ] der USA ] Februar 1945 Konferenz von Jalta Juli / Aug. 1945 Konferenz von Potsdam 1947 / 48 Satellitenbildung in Osteuropa; erste Berlin-Krise 1949 NATO 1955 Warschauer Pakt 1962 Kuba-Krise 1986 Gorbatschows "Neues Denken" 1987 INF-Abkommen 1989 Ende des Kalten Krieges; Auflösung des Warschauer Paktes 1990 2+4-Vertrag
Die Schülerinnen und Schüler sollen folgende Begriffe verstehen und anwenden können: Blockbildung Containment-Policy Paktsysteme Atomares Patt Rüstungswettlauf Stellvertreterkriege "Neues Denken" Verantwortungsgemeinschaft
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Lehrplaneinheit 13.9: Ansätze zu einer neuen Mächteordnung und das Problem
der FriedenssicherungDie Schülerinnen und Schüler lernen die Verständigung zwischen den Völkern und die Übertragung nationaler Kompetenzen auf supranationale Institutionen als ein Modell der Friedenssicherung kennen und beurteilen. Am Beispiel der Vereinten Nationen machen sie sich die Möglichkeiten und Grenzen des internationalen Interessenausgleichs und der Konfliktregelung durch eine weltweite Organisation bewußt. Sie setzen sich mit Problemen der internationalen Konstellation der Gegenwart auseinander und erkennen an einem Beispiel, wie sehr die Möglichkeiten zu Friedenssicherung und Interessenausgleich von historischen Voraussetzungen abhängen.
Traditionen des Europagedankens und Paneuropa-Gedanke, Europarat; Europa- westeuropäische Inte- pläne gration als Beispiel regionaler Friedenssicherung: Entstehung und Entwicklung der Europäischen Gemein- schaft Gk, GK, LPE 1: Friedens- und Sicherheitspolitik in Europa Die Vereinten Nationen als Friedensichernde und friedenschaffende Instrument internationaler Maßnahmen; Stationierung von UNO-Truppen Friedenssicherung Dekolonisation und die Beziehungen Beginnende Entkolonialisierung nach dem zwischen Industriestaaten und Ersten Weltkrieg, Afrika und der indische Entwicklungsländern Subkontinent nach 1945 Gk, GK, LPE 2: Die Überwindung von Ungleichheit Ek, GK, LPE 3: Strukturen der Weltwirtschaft und des Welthandels Behandlung eines internationalen Konfliktes in seiner historischen Dimension 1923 Paneuropa-Manifest 1930 Briand-Memorandum 1945 Gründung der Vereinten Nationen 1949 Europarat 1955 Bandung-Konferenz 1957 Römische Verträge
Die Schülerinnen und Schüler sollen folgende Begriffe verstehen und anwenden können: Paneuropa-Gedanke "Vereinigte Staaten von Europa" Europa-Abkommen Weltfriedensorganisation Sicherheitsrat Nichteinmischungsprinzip UN-Resolution Blauhelmeinsätze Sanktions- und Embargopolitik Dekolonisation Nord-Süd-Gegensatz