Das Majolika-Museum
hat ein neues Gesicht: Auf doppelt so großem Raum wie bisher präsentiert
sich die neu konzipierte Ausstellung der Sammlung. Rund 1000 keramische
Objekte zeigen einen Querschnitt durch die Produktion der Karlsruher
Majolika-Manufaktur von ihren Anfängen im Jahr 1901 bis in die Gegenwart.
Gegründet wurde die noch heute in Betrieb befindliche Manufaktur
von Großherzog Friedrich l. auf Anregung der Künstler Hans Thoma
und Wilhelm Süs. Zeit ihres Bestehens hat diese Produktionsstätte
auf alle kunsthistorischen Strömungen und'historischen Ereignisse
reagiert. Dieser Wandel spiegelt sich in den ausgestellten Produkten:
Beginnend mit Historismus und Jugendstil, über den Expressionismus,
Konstruktivismus, Bauhaus, Neue Sachlichkeit und Heimatstil, über
die NS-Kunst und Tendenzen der 50er und 60er Jahre bis zu den Kunstströmungen
unserer Zeit.
Neu ist das kulturgeschichtliche Grundkonzept der Präsentation mit
Kunst- und Alltagsobjekten zum Beispiel aus der NS-Zeit oder der
so genannten "Anbietekultur" der 50er Jahre. Inszenierungen wie
der originalgetreue Nachbau eines Kaufhausschaufensters der 1930er
Jahre oder einer Nische der Frankfurter Messe um 1960 veranschaulichen
den jeweiligen Zeitgeist. In Beispielen werden der Herstellungsprozess
einer Vase und Glasurproben ausgestellt.
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