Herren
von Lichtenberg
Die
Herren von Lichtenberg entstammen aus einem alten elsässischen
Geschlecht edelfreier Herkunft, das über die Verwandtschaft
mit den Herren von Hüneburg, im 12. Jahrhundert Landgrafen
im Unterelsass, und die Vogtei über das Metzer Eigenkloster
Neuweiler (Neuwiller-les-Saverne) die um Buchsweiler (Bouxwiller)
konzentrierte Herrschaft mit dem Kern der Burg Lichtenberg
errichten konnten. Ein Albert von Lichtenberg wird erstmal
1197 bezeugt, ein Straßburger Domherr Rudolf von Lichtenberg
1202. Die Lichtenberger konnten ihre Verwandtschaft zu den
Herren von Hüneburg zum Erwerb der Vogtei über Straßburg
nutzen, in deren Besitz sie erstmals 1249 belegt sind und
mit der sie durch den Straßburger Bischof Konrad von Lichtenberg
(1273 - 1299) schließlich belehnt wurden.
Ein
zweiter Besitzschwerpunkt lag rechtsrheinisch um Willstätt
und Lichtenau und geht vermutlich auf die Verflechtungen
mit dem Straßburger Bischofsstuhl zurück.
Durch
konsequente Territorialpolitik konnten die Herren von Lichtenberg
im 14. und 15. Jahrhundert ihre Herrschaft ausbauen und
arrondieren.
Aus
der Spätzeit der Herren von Lichtenberg ist die Romanze
zwischen Jakob von Lichtenberg, dem Vogt der Stadt Straßburg,
und seiner Geliebten, dem schönen "Bärbele von Ottenheim"
überliefert (erstmals belegt in Daniel Specklins "Collectaneen"
1567). Nach dem Tod Jakobs von Lichtenberg wurde die junge
Frau mit Schimpf und Schande aus dem Schloss Buchsweiler,
wo sie wohnte, gejagt. Zwei Figuren vom Portal der Neuen
Kanzlei in Straßburg, ein Prophet und ei
Mit
dem Tod Ludwigs V. von Lichtenberg 1480 wurde die Herrschaft
unter seine Erben, die Grafen von Zweibrücken -Bitsch und
von Hanau geteilt. 1570 schließlich vereinigten die Grafen
von Hanau nach dem Aussterben der Grafen von Zweibrücken-Bitsch
wieder das gesamte Lichtenberger Erbe bei sich.
Im
Herrschaftsgefüge der Grafen von Hanau-Lichtenberg wurde
das Amt Babenhausen "Untere Grafschaft" genannt, die ursprüngliche,
beidesseits des Oberrheins gelegene Herrschaft Lichtenberg
"Obere Grafschaft". Der Teil der Ortenau um Willstätt und
Lichtenau trägt von ihnen den Namen "Hanauer Land", die
dortigen Trachten sind auf Grund der gemeinsamen Herrschaft
sichtbar elsässisch beeinflusst.
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