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Schätze aus Hessigheims Boden - das Gräberfeld im Muckenloch

(rps) In der Ausstellung " Schätze aus Hessigheims Boden - das Gräberfeld im `Muckenloch´" werden in Deutschland zum Teil einmalige Funde aus Grabungen der Archäologischen Denkmalpflege des Regierungspräsidiums Stuttgart in den Jahren 2006 und 2007 in Hessigheim im Kreis Ludwigsburg einer breiten Öffentlichkeit präsentiert. Die Ausstellung wurde vom Landesamt für Denkmalpflege konzipiert.

Das herausragendste Ausstellungsstück ist ein Reliquienkästchen in Form einer Kirche, ein Fund, den das Landesamt für Denkmal als „sensationell“ einstuft. Kein ähnliches Exemplar ist bisher in Deutschland gefunden worden. Nur in St. Petersburg gibt es ein vergleichbares Objekt, das wohl aus Italien stammt. Ebenfalls in Deutschland einmalig ist ein eiserner Klappstuhl, der wohl ebenfalls aus Italien mitgebracht wurde.
Neben diesen archäologischen Highlights sind in der Ausstellung rund 100 weitere Spitzenfunde der gut 5000 Fundstücke aus dem Hessigheimer „Muckenloch“ ausgestellt. Hervorzuheben sind dabei ein Holzeimer mit reich verzierten Bronzebeschlägen wie er nur in fürstlich ausgestatteten fränkischen Gräbern vorkommt, ein umfangreiches Brustgehänge mit Amuletten, sowie einer singulären Fibel und das reich ausgestattete Grab eines kleinen Mädchens. Mehrere Münzen aus dem Ostgotenreich, die nach mediterranem Brauch im Mund der Verstorbenen beigegeben wurden, weisen auf Verbindungen nach Italien, die politische Hintergründe hatten, hin.

Eine Reihe von Funden, die seit 2007 in der Archäologischen Restaurierung des Landesamtes für Denkmalpflege aufwändig restauriert und konserviert werden konnten, sind für die Öffentlichkeit zum Teil erstmals zu sehen. Die Ausstellung informiert auch über die Restaurierungsarbeiten.

Während der Laufzeit der Ausstellung gibt es zum Thema „Restaurierung“ Führungen und Präsentationen.

Bilder:
oben - Ein Reliquienkästchen aus dem 7. Jahrhundert nach Christus in Form einer Kirche aus dem Grab einer reich ausgestatteten Dame
unten: Eine Scheibenfibel aus Silber, Teil eines Brustgehänges und in dieser Form ein singulärer Fundgegenstand .(beide © Alamannenmuseum)

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