Arno Borst
untersucht die Lebensformen im Mittelalter unter zahlreichen Aspekten.
Ausgangspunkt sind die Quellen jener Epoche: Chroniken, Biographien,
Memoiren und Legenden, Urkunden, Akten, Briefe und Handbücher,
poetische und gelehrte Texte aus ganz Europa. Er läßt die mittelalterlichen
Menschen vom Verhalten ihrer Zeitgenossen unmittelbar erzählen
und knüpft daran eine moderne Auslegung, die 'zwischen den Zeilen'
liest und Hintergründe freilegt, von denen die Autoren nichts
sagten oder nichts wußten. Das Hauptthema - die mittelalterlichen
Lebensformen - wird von Borst nach zwei Richtungen hin vergleichend
abgegrenzt: einmal zu unserer Gegenwart und zum anderen nach kulturanthropologisch
vergleichbaren Phänomenen hin. Borst kommt zu dem Schluß, daß
das, was uns noch mit dem Mittelalter verbindet, nicht die Lebensbedingungen,
aber auch nicht die Ereignisse und Erbschaften sind, sondern die
Grundfragen mitmenschlichen Verhaltens gegenüber einer stets bedrohlichen
Zukunft.
(Verlagsinformation)
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