Die Zeit der Salier


 

Handschriften

Handschriften waren seit der Karolingerzeit kostbarer Besitz der Kirchen und Klöster, und auch die Salierkaiser erwiesen der Kirche ihre Ehrerbietung, indem sie sie mit kostbaren Stücken ausstatteten. Daß in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts wieder mehr Bibelhandschriften gefertigt wurden, dürfte auf die einsetzende Kirchenreform zurückzuführen sein, in der die biblische (und die kanonische) Überlieferung verstärkt in den Vordergrund gestellt wurde. Die folgenden
Vitrinen emthalten unterschiedliche Stücke aus den Malschulen von Reichenau, Echternach und Regensburg.
Vom Perikopenbuch Heinrichs 111. (Vitrine 8) aus dem Kloster Echternach sind vier Blätter ausgestellt: Empfang des Herrschers (Heinrich III., mit Krone, Adlerszepter und Reichsapfel) in der Klosterkirche Echternach durch zwei Abte; das Reichsschwert wird ihm nachgetragen - Empfang der Kaiserinmutter Gisela, gefolgt von Heinrich III., in der Klosterkirche Mönche der Klosterschreibstube bei der Arbeit - Der Abt des Klosters Echternach übergibt dem Kaiser eine Bittschrift (die mit den Worten SALVS NOSTRA... (Unser Heil liegt in deiner Hand...) beginnt.
Das Widmungsbild des Evangelistars aus Reichenau (Vitrine 9) zeigt vermutlich Kaiser Heinrich IV., auf einem Thron sitzend mit Reichskrone und Reichsapfel. Neben ihm steht ein Mann mit Schwert und Schild (als Abzeichen einer weltlichen Gewalt). Ein Mönch überreicht eine Handschrift. Interessant ist der Reichsapfel, der hier von einem Adler gekrönt ist.
Das Evangeliar Heinrichs V. aus Regensburg (Vitrine 11) ist in dieser Form als "politische Propaganda" einzuschätzen. Die ausgestellte Seite zeigt den Auftraggeber, Heinrich V., zwischen seinem Vater, Heinrich iy. (links), und seinem Bruder, König Konrad (rechts). Diese Darstellung soll die Kontinuität und Legitimität der Herrschaft Heinrichs V. dokumentieren, der ja zur Regierung gelangt war, indem er seinen Vater abgesetzt hatte.
Dasselbe Thema wird in Raum 14, Vitrine l noch einmal aufgegriffen und im selben Raum, Vitrine 12 auf den geistlichen Stifter übertragen.

  Bitte beachten Sie:
Die Präsentation enthält im Projektstadium nur den unbearbeiteten Text des Kurzführers mit den auf die damalige Ausstellung bezogenen Vitrinen-Verweisen. Eine Umarbeitung wird nach und nach veröffentlicht, sobald die Genehmigung der Museen zur Reproduktion der Bilder vorliegt. (5.9.03)
   

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