Raum 4:
Schrift und Buch
Die Schriftlichkeit
war in der Salierzeit noch kaum verbreitet, Lesen und Schreiben
war ein Vorzug, den fast nur Geistliche und der hohe Adel genossen.
Dieser Umstand ging in die Redewendungen der Urkundensprache ein:
"Kund und zu wissen sei allen, die diesen Brief sehen oder hören
lesen..." Bildung wurde nicht mehr, wie noch in der Karolingerzeit,
auch an den Hofschulen, sondern ausschließlich an den Klosterschulen
vermittelt.
Dauerhafter Schreibstoff war das Pergament, in höheren Qualitätsstufen
fein gegerbtes und geschabtes Ziegen- oder Schafleder, geringerwertig
aus Rindsleder hergestellt. Geschrieben wurde mit der Feder und
mit Tinte, auch der (eigentliche) Blei-Stift war schon im Gebrauch.
Notizen für den täglichen Gebrauch wurden dagegen wie in der Antike
auf Wachstäfelchen festgehalten, kleinen Holzbrettchen mit Rahmen,
die mit Wachs ausgefüllt waren. Schreibmittel war der Griffel
mit seinem spitzen Ende, das flache Ende ermöglichte Korrekturen
oder das Glätten der ganzen Tafel (Vitrine 1).
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