Kurpfälzisches Museum Heidelberg:Das Kunstwerk des Monats |
September 2002 | ||||
Die Spitzbarren vom
Heiligenberg |
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1970 wurden auf dem Heiligenberg bei Heidelberg zwei eiserne Spitzbarren aus dem 5. - 3. Jh. v. Chr. gefunden. Sie sind Zeugnisse der ausgeprägten Kunst der Eisenverarbeitung in keltischer Zeit. | ||||
In keltischer Zeit spielten Berge, auf denen man hinter
mächtigen. Oft auch repräsentativen Wall-Graben-Anlagen Schutz
fand, sich aber auch bewusst von der restlichen Bevölkerung abgrenzte,
eine bedeutende Rolle. Auch auf dem Heiligenberg ließ sich im 5.
vorchristlichen Jahrhundert ein mächtiger Herrscher nieder,
der wenigstens teilweise durch das Wissen um Gewinnung und Verarbeitung von
Eisen zu Wohlstand gekommen war. Schon Livius, der antike Berichterstatter,
rühmte die Kelten als Meister der Eisenerzeugung. So wundert es nicht
weiter, dass 1970 auch auf dem Heiligenberg zwei Spitzbarren, sprechende
Zeugnisse keltischen Schmiedehandwerks, zu Tage kamen. In Form dieser normierten,
etwa 5 kg schweren Rohstoffbarren kam hochwertiges Schmiedeeisen im gesamten
mitteleuropäischen Raum in Umlauf. Die Barren mit zwei
pyramidenförmigen Spitzen konnte der Schmied auch in glühendem
Zustand mit der Zange halten und die jeweils benötigte Materialmenge
abtrennen; außerdem ließen sich Barren dieser Form ideal stapeln.
Textvorlage: Renate Ludwig |
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Roheisenbarren, Reste eines tönernen Gusstiegels, Eisenschlacken 5. - 3. Jh. v. Chr. gefunden: 1970/71 westlich der Michaelsbasilika auf dem Heiligenberg und am Westhang, zwischen innerem und äußerem Ringwall |
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