Stadtgeschichte im Detail...

liefert eine Untersuchung von Hermann Lehmann über die „Die Schwabenburse" in der Dreikönigstraße Heidelbergs, der ehemaligen Judengasse. Die Schwabenburse war ein altes Wohnheim der Universität, erstmals erwähnt 1423, und soll „zu den ältesten Stiftungen dieser Art in Heidelberg" gehören. Lehmann stellt zunächst die Geschichte der Burse dar, wie sie sich bis zur Zerstörung der Stadt 1693 nachvollziehen läßt. Daran schließt sich eine detaillierte Untersuchung über den Standort des Hauses an, bei der Lehmann vor allem die städtischen Contractenbücher zu Grunde legt. Sie sind die wesentliche Quelle für derart klein-teilige Forschungen, da in ihnen sämtliche Grundstücksverträge, die vor dem städ-tischen Gericht verhandelt wurden, notiert sind. Über die Definition der Nachbar-schaften und die Maße der Grundstücke, eine Untersuchung der Keller kommt der Autor schließlich zu einer genauen Aufschlüsselung der Besitzverhältnisse der Häuser in der Dreikönigstraße 2 - 8, dem Eckgrundstück, der kleinen, der großen und schließlich der obersten Schwabenburse. Insgesamt gesehen ist das Bändchen ein gutes Beispiel dafür, in welche Mikroorganismen sich die Stadtgeschichte hineinbewegen muß, um die materiellen Grundlagen des städtischen Lebens zu erforschen.

Hermann Lehmann: Die Schwabenburse. (Die Häuser der Judengasse. Heft 1) Heidelberg: Kurpfälzischer Verlag Dr. Hermann Lehmann, 1996


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