Das viel beschworene Heidelberg-Gefühl, ein paar Zentimeter
über dem Erdboden zu schweben, halte an, so der Heidelberg-Autor Michael
Buselmeier, 'solange unser Unbehagen an der Realität vorhält'.
Für dieses Unbehagen ist mit Sanierung, Kommerzialisierung, Musealisierung reichlich gesorgt. Die Stadt präsentiert sich selbstbewußt und selbstgefällig als Fremdenverkehrsparadies und Terrain erstklassiger Lebensqualität. Die ambitionierte Synthese aus Pietät und Fortschrittlichkeit bekommt dem genius loci besonders schlecht. Mit allen ihren eleganten 'Lösungen' - ihren Tunnelröhren, unterirdischen Parkhäusern, den Verkehrsschlingen, die den Fußgänger zu einem Wanderer von einer Insel zur nächsten machen, ihren architektonischen Kompromissen aus Denkmalschutz, Geschäftssinn und Komfort - ist die Stadt zwar sehr angenehm, aber eben auch arg verwechselbar geworden. "Literarische Spurensuche im 800jährigen Heidelberg." - Süddeutsche Zeitung vom 25.5.1996 |
|
Zurück:
zur Heidelberg-Seite - zum
Hauptmenü
Register -
Impressum
ZUM