987 stiftete der Salier-Herzog Otto von Worms mit Zustimmung
des Kaisers in der Mark von Grevenhausen ein Benediktinerkloster
zu Ehren des salischen Hausheiligen, des Hl. Bischofs Lambertus,
und stattete es mit Besitz u.a. in Schifferstadt, Schauernheim
und Alsenz aus. Dieses Kloster der salischen Familie wurde
1065 von Kaiser Heinrich IV. dem Speyrer Bischof übergeben.
Als Klosterkirche wurde eine kreuzförmige Basilika
errichtet, deren Grundmauern bei Ausgrabungen 1979/80 freigelegt
wurden. Der um das Kloster entstandene Ort wurde als „villa
St. Lamberti“ 1237 erstmals erwähnt.
1244 wurde das Kloster auf Veranlassung des Bischofs von
Speyer mit Dominikanerinnen neu besiedelt, die ihm eine
neue Blütezeit bescherten.
Die
Basilika des 11. Jahrhunderts wurde im frühen
14. Jahrhundert durch einen einschiffigen gotischen Bau
von 11 Jochen ersetzt, der im Westen eine Nonnenempore
erhielt. Sein Innenraum ist heute 45 m lang, 9,45 m breit
und 16,7 m hoch und erhält seine klare Struktur vor
allem durch die im oberen Bereich der Sockelzone, unterhalb
der Fenstersohlbänke, ansetzenden Wanddienste, aus
denen unmittelbar die Gewölberippen herauswachsen.
In den jüngeren westlichen Jochen ruhen die Dienste
auf Kopfkonsolen.
Die Sockelzone der 5/8-Apsis wurde mit Darstellungen Christi
und Bildern aus dem Leben der Heiligen Quirinus und Alexander
sowie der Heiligen Maria Magdalena ausgemalt.
Das Kloster wurde im Landshuter Erbfolgekrieg 1505 durch
die Truppen Herzog Alexanders von Pfalz-Zweibrücken
geplündert und erlitt im Bauernkrieg 1525 erneut Schäden.
Nachdem das Kloster 1553 durch Kurfürst Friedrich
II., unter dessen Vogtei es stand, aufgehoben und sein
Besitz der Universität
Heidelberg übereignet
wurde, siedelte Kurfürst Friedrich III. 1568 reformierte
wallonische Exilanten hier an.
1776 wurden drei Joche im Westen abgebrochen und der Kirchenbau,
inzwischen dem pfälzischen Brauch entsprechend als
Simultankirche genutzt, durch eine formlose Westwand geschlossen.
Auf sie wurde 1922 ein plumper Turm gesetzt, die das Ersheinungsbild
der ehemaligen Klosterkirche bis heute prägt.

Außenansicht der Apsis

Innenraum zum Chor hin

Sockelzone der Apsis mit Wandmalereien des 14. Jahrhunderts

"Soror Kunigund", die Priorin Kunigunde von
Fleckenstein, + 1353, überreicht
das Modell der auf ihren Auftrag hin errichteten Klosterkirche
der Mutter
Maria
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