Die Veste
Coburg, wegen ihrer exponierten Lage und ihrer majestätischen
Silhouette die "Fränkische Krone" genannt, beherbergt einzigartige
Sammlungen aus ehemaligem Besitz der Herzöge von Sachsen-Coburg
und Gotha, die 1919 in die Coburger Landesstiftung ein gebracht
wurden. Das "Museumsstück" präsentiert über 100 Werke aus der
Schausammlung, die für ihre herausragenden Bestände, insbesondere
an historischem Glas, Waffen und Rüstungen, Weltruf genießt.
Herzog Ernst
I. von Sachsen-Coburg und Gotha (1766-1844) machte im Jahre 1839
erstmals Teile der herzoglichen Sammlungen auf der Veste Coburg
als Ausstattung historischer Räume der Öffentlichkeit zugänglich.
Sein Sohn Ernst II. verstärkte den planmäßigen Ausbau der Sammlung.
Zu deren Kernbestand zählen, neben dem bedeutenden Kupferstichkabinett,
das in einer separaten Publikation behandelt ist, umfangreiche
Bestände an Prunkwaffen und Turnierrüstungen. Weiterhin gehören
dazu Teile der Zeughausausstattung sowohl der Veste als auch der
Stadt Coburg. Wegen dieser Herkunft aus dem Arsenal der Veste
finden sich hier auch sehr seltene Verteidigungswaffen.
Unter den historischen Räumen ist besonders das Jagdintarsienzimmer
hervorzuheben, ein mit 60 Bildintarsien, Reliefschnitzereien und
Schreinerarchitektur vollständig ausgekleidetes Kabinett aus dem
Jahre 1632, ein Raumkunstwerk von einzigartigem Rang. Zur kleinen,
erlesenen Kollektion an historischen Kutschen gehören neben einem
Brautwagen von 1560, dem ältesten erhaltenen Fahrzeug der Welt,
zahlreiche Caroussellschlitten aus dem 17. und 18. Jahrhundert.
Möbel, Schmuck, Kunstkammerstücke, Medaillen und Orden sowie Objekte
einer Türkenbeute erzählen von der Geschichte der Herzöge von
Sachsen-Coburg und zeugen von ihrem Kunstsinn. Weltrang hat die
Glassammlung, deren venezianische Stücke dem Sammlerfleiß von
Herzog Alfred von Sachsen-Coburg und Gotha zu danken sind. Barocke
Glaspokale und meisterhaft geschliffene Biedermeiergläser bilden
weitere Schwerpunkte. Unter den Skulpturen ragt die von Wilhelm
Pinder 1919 als ältestes Beispiel ihres Typs in die Kunstgeschichte
eingeführte Pietä heraus. Die Sammlung altdeutscher Gemälde enthält
neben Tafeln von Breu d. Ä, Burgkmair d. Ä. und Lucas Cranach
d. Ä. unter anderem auch eine frühe Arbeit von Grünewald.
Der Sammlungsführer gibt über Herstellungstechniken und Funktionsweise
der besprochenen Objekte ebenso Auskunft wie über ihren künstlerischen
Wert und ihre historische Bedeutung. So führt das Bildhandbuch
nicht nur durch das Museum, sondern auch durch die Kulturgeschichte.
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