
Bodo Brinkmann
und Stephan Kemperdick
Deutsche Gemälde im Städel 1500-1550
Kataloge der Gemälde im Städelschen Kunstinstitut, Frankfurt am
Main, Band V
ca. 576 Seiten mit 40 Färb- und 390 Schwarzweißabbildungen; Format
21 x 29,7 cm; geb. mit Schutzumschlag;
Mainz: Philipp von Zabern, 2004
ISBN 3-8053-3350-1
ca. € 86,- (D) / sFr 141,- |
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50 Werke
der Dürerzeit von Hans Abel bis Anton Woensam von Worms präsentiert
dieser zweite Bestandskatalog zur altdeutschen Malerei im Städel
Die alphabetische
Anordnung nach Künstlernamen verrät bereits, daß die mittelalterliche
Anonymität der Schöpfer zunehmend dem Auftritt großer Künstlerpersönlichkeiten
Platz macht: Albrecht Dürer, Hans Holbein der Ältere und der Jüngere,
Matthias Grünewald, die beiden Cranachs und Albrecht Altdorfer.
Die Zuschreibungen an diese großen Meister erwiesen sich größtenteils
als unproblematisch, so dass die Autoren sich auf die Feinarbeit
der zeitlichen Einordnung in das jeweilige Künstleroeuvre konzentrieren
konnten. Hingegen schlagen sie für andere Gemälde neue Zuschreibungen
an zu Unrecht weniger bekannte Maler wie den Mainzer Abel, die
Frankfurter Hans und Martin Caldenbach oder den Nördlinger Hans
Schäuffelein vor. Vor allem aber konnte der Interpretation der
Bildinhalte mehr Raum gegeben werden als im Vorgängerband. Angesichts
der Neuformulierung religiöser Inhalte und der Erweiterung des
Themenspektrums zu Beginn der Renaissance legten die Werke dies
zwingend nahe, waren doch neben ungewöhnlichen und komplexen Altarprogrammen
auch Tafeln wie Hans Baldung Griens >Wetterhexen< und die >Venus<
Eucas Cranachs d. Ä. zu erörtern, die neue Gattungen der Malerei
erst begründen. Eine wichtige Rolle spielen die Porträts als besonders
sensible Indikatoren neuer Moden und Trends. Mit insgesamt 30
Bildnissen bietet der Katalog einen repräsentativen Querschnitt
durch die Entwicklungsgeschichte dieser Gattung im 16. Jahrhundert.
Überhaupt kann der Band aufgrund der überragenden Qualität des
Bestands im Städel nicht nur als detaillierter Führer durch
die Sammlung des Museums dienen, sondern auch als fundiertes Handbuch
zur deutschen und österreichischen Kunst der Dürerzeit.
Der Autor: Dr. Bodo Brinkmann, Kustos für altdeutsche
und altniederländische Gemälde, Städelsches Kunstinstitut, Frankfurt
a. M.; Dr. Stephan Kemperdick, Gemäldegalerie der Staatlichen
Museen zu Berlin -Preußischer Kultubesitz
Verlagsinformation
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