In diesem
[nun vorliegenden neuen] Band hat die Dichterin, die im Jahre
1956 als erste Frau den Hebelpreis erhalten hat und zu ihrem 65.
Geburtstag von ihrer Heimatgemeinde zur Ehrenbürgerin ernannt
worden ist, eine Auswahl alter und neuer Gedichte unter dem Titel
"An Bruder Namenlos" zusammengefasst. Sie sind das Bekenntnis
eines Menschen zum Mitmenschen und zum Göttlichen, nicht etwa
in einer Dichterstube entstanden, sondern langsam gewachsen in
einem Menschen, der in der Arbeit des Werktages steht, Sorgen
und Nöte, Last und Schmerz trägt wie alle anderen und die Freude
dankbar wertet, gewachsen mit dem Weizen draußen auf dem Acker,
den Kirschbäumen im Tal, den Buchen im Blauenwald. Was ihr so
erwächst und erblüht, ist die Frucht eines geduldigen Wartenkönnens.
Darum sind ihre Verse so echt. "Ich bin nur das unscheinbare Werkzeug,
ich selbst habe kein bisschen Verdienst daran, das Wort begnadet
ist richtig." Dieses Wort der Dichterin zu der Erstausgabe ihrer
alemannischen Gedichte steht auch unerschüttert beim Erscheinen
des neuen Bandes, von dem sie sich wünscht, der Leser möge spüren
"aß nit einer vu sich selber schwätzt."
Verlagstext
zur Ankündigung ihres Bandes "AN BRUDER NAMENLOS. Alemannische
Gedichte"
1950er oder frühe 1960er Jahre
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