„Waren und Welten – Alltagskultur der fünfziger
Jahre“: Eine Ausstellung im Museum beim Markt zeigt
die Wunder der Wirtschaft
Die Schwedenküche
im Möbelgeschäft, Nylons aus dem Strumpfautomaten
und die Klickklack-Box im Fotoladen: In inszenierten Schaufenstern
einstiger Karlsruher Traditionsfirmen werden Produkte der
Wirtschaftswunderjahre in Szene gesetzt. Die Sonderausstellung „Waren
und Welten – Alltagskultur der fünfziger Jahre“ im
Museum beim Markt erinnert vom 17. Dezember 2009 bis zum
7. März 2010 an die Zeit des großen Kaufrausches
nach der westdeutschen Währungsreform am 20. Juli
1948.

Wohnzimmereinrichtung mit Lackmöbeln, montiert mit einem
Titelmodell von Burda Moden (1957)
Während die Nachkriegszeit noch durch eingeschränkte
Lebensbedingungen und alltägliche Provisorien geprägt
war, glänzten die fünfziger Jahre durch steigenden
Wohlstand und einen tief greifenden Modernisierungsschub.
Anstatt auf Beständigkeit zu setzen, hatten die Deutschen
gelernt, für den Augenblick zu leben; es entstand
eine Konsumgesellschaft nach amerikanischem Vorbild.
Das breite Warenangebot reichte von der „Tütenlampe“ bis
zur „Schwangeren Luise“, einer Vase mit bauchiger
Form. Während im Elektrogeschäft die Entwicklungen
des Radio- und TV-Geräts verfolgt werden können,
gibt das Bekleidungsatelier mit Petticoats und Nylon-Hemden
einen Überblick über das Modeschaffen dieser
Zeit. Das eigens eingerichtete Kino „Luxor“ visualisiert
die Sehnsüchte nach Harmonie und Sorglosigkeit und
das „Goggomobil“, der erfolgreichste deutsche
Kleinwagen der Nachkriegszeit, erinnert an die ersten Wochenendausflüge
mit dem eigenen Auto.
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