Sonderausstellung
"222 Jahre Naturkundemuseum Karlsruhe"
22.11.2007 - 2.3.2008
Das Naturkundemuseum Karlsruhe blickt zurück auf 222 Jahre
Museumsgeschichte und feiert dies mit einer Sonderausstellung.
Seit 1785 sind die naturkundlichen Sammlungen der Öffentlichkeit
zugänglich. Damals übernahm der erste Direktor die Leitung
des von Markgräfin Caroline Luise von Baden (1723 - 1783)
gegründeten Naturalienkabinetts und legte so den Grundstein
für das heutige Museum.
Seither hat sich viel getan - aus der markgräflichen Sammlung
von einst ist eine der größten naturwissenschaftlichen Einrichtungen
dieser Art in Deutschland geworden, die nicht nur ein beliebtes
Schaumuseum, sondern auch ein Forschungsinstitut von Weltrang
in einem Haus vereint.
Anlässlich des Jubiläums präsentiert
das Naturkundemuseum in den Dauerausstellungsräumen locker
verteilt 222 ausgewählte Objekte aus den Sammlungen, die
beispielhaft für die wechselvolle Geschichte des Museums
stehen.

"Unicorn Fosile" (Überrest eines Einhorns)
beschriftetes Stück Elefantenstoßzahn
222 Jahre - 222 Exponate
Markgräfin Caroline Luise von Baden, Carl Christian Gmelin,
Alexander Braun, Moritz Seubert, Adolf Knop, Max Auerbach,
Erich Oberdorfer, Erwin Jörg, Siegfried Rietschel, Volkmar
Wirth: dies sind die Namen der Gründerin und der Direktoren,
die während der vergangenen 222 Jahre für den Aufbau, die
Erweiterung, den Wiederaufbau und die Modernisierung des
Naturkundemuseums in Karlsruhe stehen und deren Wirken in
dieser Sonderausstellung in 222 Objekten aus den Sammlungen
des Museums sichtbar gemacht wird.
Das Mikroskop Caroline Luises, einige ihrer
Arbeitsgeräte, "fliegende Edelsteine" - Kolibris und anderes
Erstaunliches aus der großherzoglichen Kunst- und Wunderkammer
erinnern an diese Urzelle des Museums. Nach dem Tod der
Markgräfin begann mit der Einsetzung Gmelins als Direktor
im Jahre 1785 die eigentliche Geschichte des Museums, damals
noch Naturalienkabinett genannt: Gmelins Ordnungssinn ist
in seinen alten Katalogen, seine Aufbauarbeit mit vielen
Neuerwerbungen durch Sammlungsstücke belegt, die nun zum
Teil erstmals gezeigt werden. Dazu gehören Herbarblätter,
Mineralien und Gesteine aus Geschenken des Zaren Alexander
I. und der österreichischen Kaiserin Maria Theresia, sowie
zahlreiche historische Tierpräparate und Fossilien - darunter
auch schon erste Fälschungen wie die sogenannten "Würzburger
Lügensteine". Weitere Exponate belegen die Tätigkeit seiner
Nachfolger bis zum Umzug in das eigens errichtete Museumsgebäude
am Friedrichplatz im Jahre 1875. Nach dem ersten Weltkrieg
begann die Neuzeit des Museums: Trophäen aus den Kolonialgebieten,
Ausbeuten wissenschaftlicher Expeditionen, systematische
Tier- und Pflanzenaufsammlungen aus fernen Ländern aber
auch die badischen Käfersammlungen belegen die Hinwendung
zur exakten wissenschaftlichen Dokumentation und die Trennung
von Schau- und Forschungssammlung. Die Direktoren Erich
Oberdorfer und Erwin Jörg stehen für den Neuaufbau des Museums
nach der Zerstörung im Jahre 1942. Die Schausammlung wurde
neu aufgebaut, neue Forschungsgebiete wie die Vegetationsgeschichte
Südwestdeutschlands wurden erschlossen und erstmals eigene
Grabungen durchgeführt. Mit Siegfried Rietschel und Volkmar
Wirth hat sich das Museum breiten Besucherkreisen geöffnet,
indem die Dauerausstellungen attraktiver gestaltet und um
wechselnde Sonderausstellungen ergänzt wurden. Der erste
Computer im Museum, ein Apple II, markiert den datentechnischen
Wandel zum international vernetzten Forschungsinstitut,
in dem mit den neuesten technischen Errungenschaften gearbeitet
wird. Zahlreiche spektakuläre Neuerwerbungen in der Paläontologie
und Mineralogie, die zum ersten Mal ausgestellt sind, sowie
wie die Ergebnisse intensiver Forschungstätigkeit der vier
wissenschaftlichen Abteilungen des Museums stehen für die
heutige Arbeit im Bereich des Sammelns und Forschens.
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