Die europäischen Hunnen
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Die Hunnen
Gebundene Schädel
In hunnenzeitlichen Gräbern begegnet den Archäologen immer
wieder die fremd anmutende Tradition der künstlich deformierten
Schädel. Schon vom Säuglingsalter an hatte man einigen Mädchen
und Jungen mit Brettern und Bandagen die Schädel gebunden
und in eine turmähnliche Form gebracht. In den Gräbern Mitteleuropas
überwiegen bei weitem die Deformationen an weiblichen Schädeln.
In den osteuropäischen bis nach Asien reichenden Gräbern
sind Männer und Frauen mit Schädeldeformationen gleichermaßen
vertreten. Ob der Hintergrund dieser Deformationen ein ritueller
und religiöser gewesen ist, ob es sich hierbei um eine ästhetische
Erscheinung oder ein ethnisch bestimmtes Merkmal gehandelt
hat, ist nach heutigem Kenntnisstand nicht genau zu klären.
Die Deformationen lassen sich in allen uns erkenntlichen
Gesellschaftsschichten wieder finden. Auch die Verbreitung
über den hunnischen Verband hinaus bei Nachbarvölkern wie
Thüringern und Burgundern erschwert eine eindeutige Aussage
über die einstige Bedeutung der künstlich deformierten Schädel.
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