Fast als
obligatorische Ergänzung zu den Antikenfestspielen bietet sich
die Ausstellung "Musen - Dichter - Luxusleben" an, deren Mosaikböden
mit ihren mythologischen Darstellungen daran erinnern, dass in
Trier schon vor 1800 Jahren die Theater-Muse Thalia, Zirkusrennen
und andere kulturelle Highlights heimisch waren.
Die Ausstellung zum römischen Weinbau an der Mosel präsentiert
eine weitere einzigartige Spezialsammlung des Landesmuseums, die
u. a. die ältesten Belege zum Weinbau im römischen Deutschland
umfasst und gerne als Anlass für Weinfestivitäten im 'Museum genutzt
wird.
Ein Besuch lohnt auch in der Ausstellung "Religio Romana", die
Götterbilder, Weihegaben und Funde aus den Kulttheater-Bezirken
am Altbachtal und in Trier-West zeigt, sowie in der neu eröffneten
"Treveri" - Ausstellung, mit dem großen römischen Stadtmodell,
mit seltenen Funden aus der Gründungszeit der Augusta Treverorum
und mit einem virtuellen Rundgang durch das römische Trier.
Weitere Sammlungsschwerpunkte sind die naturwissenschaftlichen
Bestände zur Dendrochronologie und zur Archäobotanik sowie die
Lampen - und Glasgalerie, zu deren besonderen Glanzlichtern ein
spätrömisches Diatretglas gehört.
Der Höhepunkt eines jeden Museumsbesuchs ist aber zweifellos das
Münzkabinett mit dem römischen Goldmünzenschatz des Jahres 197
n. Chr. Dieser wurde 1993 bei Bauarbeiten durch Zufall entdeckt;
von seinen ursprünglich rund 2500 Goldmünzen gelangten nur ca.
2000 ins Museum, was aber ausreichte, um das Trierer Münzkabinett
auf einen Schlag weltweit in die Spitzengruppe römischer Goldmünzensammlungen
zu katapultieren.
Die international bedeutenden Sammlungen des Rheinischen Landesmuseums
gehen aber über die Römerzeit deutlich hinaus. Unbestrittenes
Highlight aus nachrömischer Zeit ist der aufwendig restaurierte
Grabaltar des Christoph von Rheineck aus dem Jahre 1531, der ursprünglich
in der Liebfrauenkirche aufgestellt war, und damals wie heute
eines der Meisterwerke früher Renaissancebildhauerei darstellt
Um seinen
Besuchern zu "Wiederholungstätern" zu machen, richtet das Landesmuseum
seit 1999 regelmäßige Jahresausstellungen ein, in die jeweils
ein Segment seiner eigenen magazinischen Bestände mit Leihgaben
vor allem aus den westlichen Nachbarländern vorgestellt wird:
2000 "Morituri. Menschenopfer - Todgeweihte - Strafgerichte.";
2001 "abgetaucht, aufgetaucht. - Flussfundstücke."; 2002 "Propaganda.
Macht. Geschichte. Archäologie an Rhein und Mosel im Dienst des
Nationalsozialismus.". Damit erlebt der Gast im Rheinischen Landesmuseum
das antike Trier in voller Breite, von den einmaligen Spezialsammlungen
aus der Kelten- und Römerzeit über das große Stadtmodell und den
Goldmünzenschatz bis hin zur aktuellen Schaufensterausstellung
über neue Grabungen: ein MUSS für jeden Besucher der ältesten
Stadt Deutschlands.
Text:
Dr. Hans-Peter Kühnen
Direktor des Rheinischen Landesmuseums Trier
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