Eine Heimstatt für kostbare Originale

Finanzminister Gerhard Stratthaus anlässlich der Bauübergabe der Orangerie des Schlosses Schwetzingen: "Eröffnung der Orangerie lässt weltberühmten Schlossgarten in neuem Glanz erstrahlen"

Land wendet 15 Millionen Mark für Instandsetzung der Orangerie auf

"Mit dem Abschluss der Instandsetzungs- und Renovierungsarbeiten für die Orangerie in der Schlossanlage Schwetzingen präsentiert sich nach fünfjähriger Bautätigkeit dieser historisch wertvolle Bau wieder in einem würdigen Zustand. Durch die Eröffnung erlebt das Bauwerk eine Renaissance und lässt die weltberühmte Gartenanlage um das Schwetzinger Schloss in noch stärkerem Glanz erstrahlen." Dies betonte Finanzminister Gerhard Stratthaus anlässlich der Bauübergabe der Orangerie des Schlosses Schwetzingen am Freitag (17.September 1999). Die offizielle Bauübergabe werde von zwei weiteren historischen Anlässen begleitet, nämlich der Präsentation von über 60 Originalfiguren aus dem Schwetzinger Schlossgarten im neu eingerichteten Lapidarium sowie der Ausstellungseröffnung zur Dokumentation der Geschichte der Orangerien.

Lapidarium in der Orangerie des Schwetzinger Schlossgartens. Im Vordergrund links Pan mit der Flöte, rechts der lykische Apoll (von Verschaffelt)

Der Finanzminister unterstrich, dass das Land Baden-Württemberg für die Instandsetzung und Renovierung der gesamten Schlossanlage insgesamt rund 116 Millionen Mark veranschlagt habe. Die Kosten für die Orangerie, der momentan größten laufenden Baumaßnahme im Schwetzinger Schlossgarten, liegen bei 15 Millionen Mark. Weitere Einzelmaßnahmen im Wert von 40 Millionen Mark seien im Gange, wovon jährlich über 5 Millionen Mark ausgegeben würden. Als laufende und anstehende Baumaßnahmen im Schlossgarten nannte der Minister die Gebetsgänge der Moschee, den Minervatempel, die Anlage der wasserspeienden Vögel, das Schlossrestaurant und das Badhaus: "Trotz des Sparzwangs bekennt sich das Land zu seiner kulturellen Verpflichtung, seine historischen Bauwerke zu erhalten und das Geschichts- und Heimatbewusstsein zu stärken."

Der 171 m lange Orangeriebau liegt im Hauptblickfeld der Schlossanlage und gliedert sich in drei Gebäudeteile. Das Konzept der Planung habe darin gelegen, den traditionellen Typus einer Orangerie mit Mitteltrakt, Seitenflügel und Eckpavillon zu unterstreichen und diese Grundelemente aus dem 18. Jahrhundert möglichst wenig zu verändern. Im Mittelteil ist eine kleine Ausstellung zur Geschichte der Orangerien untergebracht. Der Westflügel hat eine neue Nutzung bekommen und dient der Präsentation der Originalskulpturen aus dem Schlossgarten, die gegen Kopien an den originalen Standorten ausgetauscht wurden. "Das Lapidarium wird im Rahmen von Führungen der Öffentlichkeit zugänglich sein und in seiner Einmaligkeit Besucher aus nah und fern anziehen", freute sich der Minister.

"Konservierungsmaßnahmen an historischen Gebäuden mit dem Ziel der Substanzerhaltung erfordern umfangreiche Vorplanungsarbeiten." Der Minister hob hervor, dass das nahtlose Ineinandergreifen aller am Bau Beteiligten die Garantie für einen verantwortungsvollen Umgang mit der historischen Gebäudesubstanz bilde. Dies sei bei den Renovierungs- und Instandsetzungsarbeiten für die Orangerie in hervorragender Weise gelungen. In Schwetzingen werde seit vielen Jahren herausragende Arbeit geleistet, die sich auch in einer soliden Grundlagenarbeit und einer hohen Kostendisziplin auszeichne. Der Minister dankte den etwa 30 Fachfirmen aus der Region, den Verantwortlichen bei der Staatlichen Vermögens- und Hochbauverwaltung und dem Landesdenkmalamt für die anspruchsvolle Arbeit, die aufs Beste erfüllt worden sei.


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