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"Ich weiß nicht, was soll es bedeuten..." Wer kennt sie nicht,
die Loreley, den wohl berühmtesten Felsen der Welt. Mit ihm untrennbar
verbunden ist die Sage von der Jungfrau, die so manchen Schiffer
verwirrt und ins Verderben gestürzt haben soll.
Henrik
de Leth, Loreley, 1763. Federzeichnung,
aquarelliert, 18 x 28 cm. Mittelrhein-Museum, Koblenz |
Die Loreley ist das symbolträchtige und landschaftliche Highlight des UNESCO-Welterbes
Mittelrhein, international populär, ein Faszinosum. Und ein "deutscher Erinnerungsort" par
excellence.
Zeitgleich präsentieren das Binger Historische Museum am Strom - Hildegard
von Bingen und das Koblenzer Mittelrhein-Museum in zwei einander ergänzenden
Ausstellungsteilen den Fels und die mythische Jungfrau. Nun werden ihre vielfältigen
Facetten zu einem Gesamtbild zusammengefügt, wie es zuvor noch nie zu
sehen war.
Ein Fels im Rhein
Von den Anfängen bis 1800
Halsreif
der späten Urnenfelderzeit (10./9. Jh. v. Chr.).
Bronze. Vom Plateau des Loreleyfelsens.
Historisches Museum Bingen
In Bingen wird die "unbekannte" Loreley vorgestellt, der Fels
im Rhein vor seiner Entdeckung durch die Romantiker. Zunächst geht
es um Geologie: Wie ist der bizarre Fels überhaupt entstanden?
In verschiedenen Themenstationen, die zum Anfassen und Mitmachen
einladen, kann die Erdgeschichte des Rheintals nachvollzogen werden.
Von den vorgeschichtlichen Bewohnern der Loreley zeugen bislang
nie gezeigte archäologische Funde. Wertvolle Exponate wie der "Hansenbecher" von
1591 zeigen, wie die Menschen in früher Zeit den "Echo-Felsen" sahen.
Im Mittelpunkt jedoch stehen medial inszenierte Originaldokumente
aus Mittelalter und Früher Neuzeit, die 600 Jahre Loreley-Geschichte
Revue passieren lassen.
Ein deutscher Traum
Von 1800 bis heute
In Koblenz dreht sich alles um die sagenumwobene Jungfrau. Im
Mittelpunkt stehen die vielen, aufschlussreichen Spuren, die der "Mythos
Loreley" in Kunst und Kitsch, in Literatur, Musik und Film hinterlassen
hat von der Erfindung der Sagengestalt durch Clemens Brentano
bis in unsere Tage. Historisch Brisantes und auch Kurioses ist
zu entdecken.
Carl
Josef Begas
Lureley, 1835
Öl auf Leinwand, 135 x 124 cm
Kreismuseum Heinsberg
Eine
der frühesten bildlichen Umsetzungen des zu Beginn des 19.
Jahrhunderts neugeschaffenen Mythos, Loreley als "verlockend
wunderbares Weib"
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Strömungsverhältnisse
an der Loreley. Zeichnung
von J.L.Knoch, 1737. Aus: Disquisitio Vorticis in Cataracta
ad urbem Goarinam. Museum Burg Rheinfels, St. Goar
Zahlreiche Leihgaben aus dem In- und Ausland eröffnen die unterschiedlichsten
Blickwinkel und vereinen sich zu einem gattungsübergreifenden Gesamtbild.
Nie zuvor wurden die Originalhandschriften von Clemens Brentano
und Heinrich Heine, die Notenblätter der Vertonung Friedrich Silchers
zusammen mit dem allerersten Bild der Jungfrau, einen Gemälde von
Carl Joseph Begas gezeigt. Bilder von Peter von Cornelius sind
ebenso vertreten wie von William Turner, Skulpturen von Ludwig
Schwanthaler ebenso wie Parodien von Erich Kästner und Karl Valentin.
Arbeiten z.B. von Markus Lüpertz und Stephan von Huene zeigen,
dass die Loreley auch heute noch zur Auseinandersetzung anregt.
An den verschiedenen
Bildern der Loreley ist die Entwicklung des Frauenbilds in der
Gesellschaft ebenso abzulesen wie ihre politische Vereinnahmung
im 19. und 20. Jahrhundert oder die Geschichte des Tourismus.
Friedrich
Perlberg (1848 - 1921)
Der Rhein mit der Loreley, 1880
Mittelrhein-Museum, Koblenz
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Ernst
Wiemann (1878 - 1912)
Am Rhein (Loreley), 1907
Plakat aus der Neuen Sammlung, München
Mittelrhein-Museum, Koblenz |
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