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3-4/00 |
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300 Jahre Barockresidenz Rastatt (1700 2000) |
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in Fülle - Illusionen" |
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Unter diesem Motto feiert das Schloss Rastatt sein Jubiläum. Glanzvoller
beginn des Sommerprogramms ist der Tag des Offenen Schlossportals am 15.
Juli, wenn Groß und Klein freien Zutritt zu dem barocken Juwel haben
werden. Der musikalische Empfang im Ehrenhof wird vom Fanfarencorps
Türkenlouis" Rastatt übernommen. Musik- und Tanzeinlagen
mit einer Einführung in die Tanzkunst des Barock durch die Tanzgruppe
Caprice" aus Karlsruhe, interessante Führungen mit Blick hinter
die Kulissen sowie Kinderaktionen werden diesen Tag lebendig gestalten. Zum
ersten Mal wird die Geschichte der Türkenkriege und das Schicksal des
großen badischen Helden des 18. Jahrhunderts, des Türkenlouis,
sowie die Rolle des Schlosses bis ins 19. Jahrhundert in einer
Kombiführung" vom Wehrgeschichtlichen Museum über die
Prunkräume der Beletage bis in die Erinnerungsstätte
durchgeführt. Der krönende Abschluss dieses Sommertages wird eine
festliche Beleuchtung mit Feuerwerk sein.
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Im barocken Ahnensaal präsentieren am 22. Juli Studenten und Absolventen
baden-württembergischer Modeschulen ihre neuen Kreationen unter dem
Titel Rastatt à la Mode".
Ein weiterer Höhepunkt ist am 16. September der Internationale Schlosstag", ein Novum im Veranstaltungskalender. Schon im 18. Jahrhundert war Rastatt, das von einem unbedeutenden Marktfleck zur badischen Residenz avancierte, der Treffpunkt verschiedener Nationen. Selbst der Türkenlouis war in Frankreich geboren und Patenkind des Sonnenkönigs. Seine reiche Gemahlin Sibylla Augusta kam aus Böhmen, der Architekt Domenico Egidio Rossi, die Freskomaler und Stukkateure aus Italien. Der türkische, orientalische Einfluss ist in fast allen Bereichen sichtbar: Kostümbilder, kostbare Möbel mit feiner Intarsienarbeit, vollplastisch in Stuck geformte gefesselte Türken, etc. Sonderführungen in deutsch, türkisch, französisch, italienisch und niederländisch sowie internationale Musik und Tänze geben diesem Tag die besondere Note. In einem Dialogvortrag zwischen dem international anerkannten Islam-Experten Professor Dr. Bassam Tibi, und dem bekannten Historiker Professor Dr. Hermann Glaser wird die kulturgeschichtliche Entwicklung des Morgen- und Abendlandes beleuchtet. Seit über einem Jahrtausend verbindet Christentum und Islam eine ineinander verwobene Geschichte, die geprägt ist von gegenseitiger Faszination und Gefühlen der Bedrohung gleichermaßen". Ein Dialog zwischen diesen Kulturen, kann im Sinne der Vortragenden, als ein Zeichen für einen Friedensdialog verstanden werden. Am 13. Oktober beginnt die Reihe der Vorträge Kunst und Kultur in der Rastatter Residenz" mit zehn interessanten Themen, wie die Elfenbeinschnitzereien des Ignaz Elhafen, die originalen Tapisserien der Kriegskunstserie" des Markgrafen, die Türkenbeute, die Geschichte der Residenzen, die fürstlichen Möbel etc.
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Badische Heimat e.V. Bezirksgruppe Bergstraße - Neckartal (Heidelberg) |