Wilhelm Hasemann (*16. September
1850 in Mühlberg/Elbe, † 28. November 1913 in Gutach)
studierte an der Akademie in Berlin, an der Großherzoglich-Sächsischen
Kunstschule in Weimar und an der Großherzoglich Badischen
Kunstschule Karlsruhe. 1880 kam er zum ersten Mal nach Gutach,
um den Roman „Lorle, die Frau Professorin“ von Berthold
Auerbach zu illustrieren. Er schloss sich der Weimarer Malerschule
an und war im ausgehenden 19. Jahrhundert mit seinem Schwager
Curt Liebich Gründer der Gutacher Malerkolonie.
Sein Werk umfasst vor allem Szenen aus dem ländlichen Leben
in den unterschiedlichsten Techniken. Mit der Entdeckung der
Gutacher Tracht und der Schwarzwaldgehöfte als künstlerisches
Sujet prägten Hasemann und seine Gutacher Malerkollegen
das Bild des Schwarzwalds. Wie der Heimatschriftsteller Heinrich
Hansjakob waren sie Teil einer badischen Volkstrachtenbewegung.
Ihre Werke wurden über illustrierte Zeitschriften und (ab
1896) Bildpostkarten weit publiziert. Um die Wende zum 20. Jahrhundert
fand beispielsweise Hasemanns Bild „Nach dem Kirchgang“,
das Bollenhut-Trägerinnen zeigte, weite Verbreitung.
Hasemann erhielt wegen seiner Verdienste um Gutach und die Schwarzwaldtrachten
1896 den Titel „Professor“ verliehen. |

Straße nach Gutach-Oberlehof

Schwarzwaldstube
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