Schiller in Stuttgart


Schillerdenkmal von Bertel Thorvaldsen auf dem Stuttgarter Schillerplatz

Seit dem Jahr 1839, als das Schillerdenkmal enthüllt wurde, beherrscht es den alten Schlossplatz, der 1934 in Schillerplatz umbenannt wurde. Dem Stuttgarter Schillerdenkmal kommt aus zwei Gründen eine herausragende Bedeutung zu: Es ist das erste große Dichterdenkmal in Deutschland überhaupt und es ist ein Hauptwerk des dänischen Bildhauers Bertel Thorvaldsen (1770–1844), dem seinerzeit bekanntesten Bildhauer Europas.
Das Denkmal wurde 34 Jahre nach Schillers Tod, am 8. Mai 1839 mit einem der größten Feste, das Stuttgart je erlebt hat, enthüllt. Der Stuttgarter Liederkranz bereitete das Fest von langer Hand vor, da an der Festveranstaltung die Liederkränze zahlreicher Städte teilnahmen. Der Festakt begann mit der von den Stuttgarter Frauen- und Männerliederkränzen vorgetragenen Festkantate »Cantate zur Feier der Enthüllung des Schiller’schen Denkmals im Jahr 1839« von Eduard Mörike und Peter Joseph von Lindpaintner. Dann folgte die Festrede von Gustav Schwab. Im Anschluss daran wurde das Denkmal von der Denkmals-Kommission an die Stadt Stuttgart übergeben. Am Abend wurde als letzter Höhepunkt des Tages das Schillerdenkmal mit verschiedenfarbigen bengalischen Feuern illuminiert.
Während der Kriegsjahre stand das Schillerdenkmal zunächst weiterhin im Zentrum der Stadt. Zum Schutz vor Bomben wurde die große Statue Anfang der 1940er Jahre jedoch bis Kriegsende im Wagenburgtunnel aufbewahrt. Schon am 10. November 1945 wurde sie wieder aufgestellt.
In der Ausstellung wird ein Gipsabguss des tönernen Bozettos für das Stuttgarter Schiller-Denkmal von Bertel Thorvaldsen gezeigt. Dieser zeigt noch deutlicher als das letztendlich ausgeführte Standbild die für viele Stuttgarter seinerzeit überraschende Idee Thorvaldsens, Schiller nicht in Bewegung und damit auch nicht als Freiheitskämpfer darzustellen, sondern als ruhig dastehenden Philosophen und in sich gekehrten poeta laureatus – als den deutschen Dichter schlechthin.

Foto: Peter Frankenstein, Hendrik Zwietasch (Württembergisches Landesmuseum Stuttgart)

Text: WLM

Schiller in Stuttgart
Ausstellung im Württembergischen Landesmuseum Stuttgart im Alten Schloss
12. Februar bis 24. Juli 2005

   

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