26.10.15
Stefan Strumbel in der
Städtischen Galerie Offenburg
(stgo)
Mit einer Einzelausstellung würdigt die Städtische Galerie
Offenburg erstmals das international bekannte Werk von Stefan Strumbel
(*1979). Es ist die langerwartete, umfassende Präsentation
seines überaus vielseitigen Schaffens in seiner Geburtsstadt.
Und dies zu einem Zeitpunkt, an dem ein wichtiger Umbruch stattfindet.
Der Künstler entwickelte für die Ausstellung eine Reihe
neuer Arbeiten, die nur noch ganz entfernt an seine früheren,
bunten, mit dem Heimat-Begriff verbundenen Werke erinnern. Auch
spielen in seinen jüngsten Skulpturen und Objekten für
ihn „neue“ bzw. „alte“ Künstler-Materialen
eine außerordentliche Rolle. Lapidare Gegenstände wie
eine Euro-Palette, ein Bett oder eine Lupo-Rolle werden durch handwerkliche
Arbeit in Bronze oder Aluminium eine Art "Text", der
ein Überangebot von Implikationen, gesellschaftlichen Distinktionen
oder Symboliken vereint.
Die Ausstellung präsentiert eine Vielzahl von Objekten, die
entweder direkt dem häuslichen Umfeld entstammen, oder mit
gewissen heimischen Assoziationen spielen. Weitere objets trouvés,
so aus der Verpackungsindustrie, finden sich in veränderter
und bearbeiteter Form wieder. Die so entstandenen Stillleben, dauerhaft
in Aluminium konserviert, ergeben eine Art Bestandsaufnahme unserer
heutigen Konsum-Kultur.

„To begin is to be half done“, 2015.
Bronze, 40 x 201 x 221 cm. Iim Hintergrund „nowhere“,
2015, Neon auf Plexiglas, 50 x 200 x 8 cm

„Fast Food“, 2015.
Aluminium, 39 x 27 x 21 cm ©
Beide Kunstwerke Kunstwerke © VG Bild-Kunst, Bonn 2015. Fotos
Tom Ziora/Städt. Galerie Offenburg
Durch die Strategien der Imitation hinterfragt Strumbel das Primat
der Einzigartigkeit, eines der Hauptkriterien im Bewertungssystem
der Kunst, das immer wieder von Künstlergenerationen ausgelotet
wurde. Das Prinzip der Wiederholung findet sich bei zahlreichen
künstlerischen Positionen der Pop Art, der Minimal Art und
der Konzeptkunst wieder.
Die neuen Arbeiten von Stefan Strumbel spielen mit den Mitteln
der Konzeptkunst und des Minimalismus der 1970er Jahre, indem sie
Elemente historischer Kunst, des alltäglich Rituellen und
des Dekors mit der strengen Kartierung des Ausstellungsraums verbinden.
Diesen dort gezeigten Arbeiten liegt ein reiches Reservoir an literarischen
und philosophischen Quellen zugrunde. Sie erinnern besonders an
reale und imaginierte Topographien, aber auch an rituelle Zeichensysteme,
die einer archaischen Kultur, oder die unserer aktuellen Gesellschaft.
Zur Ausstellung erscheint im modo Verlag Freiburg ein Künstlerbuch,
das uns einen nachvollziehbaren Beleg der Vorstellungswelt von
Stefan Strumbels Kunst schenkt. Die Publikation veranschaulicht
nicht nur den kreativen Prozess, sondern gibt auch Einblicke in
das persönliche Denken und
Erleben.
Stefan Strumbel
Städtische Galerie Offenburg
24.10.2015 – 31.1.2016
|
Städtische Galerie Offenburg
Amand-Goegg-Straße 2
Kulturforum
D-77654 Offenburg
Tel. +49 781 82 2040,
galerie@offenburg.de
ww.galerie-offenburg.de
Öffnungszeiten
Di - Fr 13 - 17 Uhr
Sa, So 11 - 17 Uhr
Mo und am 28. Okt., 24., 25., 31. Dez. 2015,
1., 23. Jan. 2016 geschlossen |
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