6.7.16
Halbzeit bei der Sonderausstellung "Kunst & Glaube" in
Neuburg
Noch knapp sechs Wochen Zeit für einen Besuch
bei »Kunst & Glaube. Ottheinrichs Prachtbibel und die
Schlosskapelle Neuburg«
(bsv) Besuchen Sie das Ausstellungshighlight im Schloss Neuburg:
Noch bis 7. August ist die Ausstellung „Kunst & Glaube – Ottheinrichs
Prachtbibel und die Schlosskapelle Neuburg“ zu besichtigen.
Dann kommen die kostbaren Buchpreziosen wieder unter Verschluss
und die vielen internationalen Leihgaben, die die Schau zu einem
einmaligen Ereignis machen, zerstreuen sich in alle Richtungen.
Die zahlreichen Besucher, die bisher die innovativen und in ihrer
Erzählfreude begeisternden Bilder der Ottheinrich-Bibel bewundert
haben, sind fasziniert von den vielen Exponaten: Reich illustrierte
Bibelhandschriften vom berühmten Klosterneuburger Evangelienwerk
aus dem Jahr 1330 bis zu prächtigen Lutherbibeln aus der Frühzeit
der Reformation. Kunsthistorische Highlights wie die erstmals gemeinsam
präsentierten Werke des Lehrmeisters der Buchmaler der Ottheinrich-Bibel
aus Chicago, London, Frankfurt und Wien sowie fürstliche Auftragswerke
der Goldschmiedekunst, Malerei, Skulptur, Tapisserie und Buchkunst
lassen die höfische Welt der beiden Auftraggeber lebendig
werden.
„Nicht nur die kostbaren Leihgaben begeistern die Besucher.
Besonders beeindrucken auch die opulente Ausstellungsgestaltung
und die aufwändig restaurierte und festliche beleuchtete Schlosskapelle – eine
nicht nur religionsgeschichtlich bedeutsame, sondern auch kunsthistorische
Top-Sehenswürdigkeit“, so Bernd Schreiber, Präsident
der Bayerischen Schlösserverwaltung.

Chorbuch, Pfalzgraf Ottheinrich bei der Messfeier (Detail),
Nikolaus Bertschi, 1538. Foto: © Bayerische Staatsbibliothek, München,
Mus.ms. C, fol.188v/189r
Herausragende Kunstwerke am authentischen Ort
Die Prachthandschrift
der Ottheinrich-Bibel steht als epochenübergreifendes
Ausnahmewerk im Mittelpunkt der Ausstellung. Ihre monumentale Größe,
ihr ungewöhnlicher Bilderreichtum, ihr innovatives Layout
und ihre Volkssprachlichkeit zeichnen diese höfische Prachthandschrift
aus. Zwei Auftraggeber bestimmten das Aussehen dieses Jahrhundertwerks.
Herzog Ludwig der Bärtige von Bayern-Ingolstadt gab sie um
1430 in Auftrag, Pfalzgraf Ottheinrich von Neuburg ließ sie
100 Jahre später um 1530 vollenden. Das eindrucksvolle Renaissanceschloss
Neuburg verbindet beide Auftraggeber, es war die bevorzugte Nebenresidenz
Ludwigs und der Residenzmittelpunkt Ottheinrichs, bevor dieser
als Kurfürst nach Heidelberg ging.
Die Präsentation der Prachthandschrift in außergewöhnlicher
Fülle – erstmals werden alle acht Bände und zahlreiche
Einzelblätter gemeinsam gezeigt – wird begleitet von
hochkarätigen Kunstwerken aus renommierten Museen und Bibliotheken.
Als weiterer Höhepunkt steht die Schlosskapelle Neuburg als
der erste protestantische Kirchenraum in Deutschland mit ihrer
Ausmalung mit einem protestantischen Bildprogramm im Blickpunkt.
Die Präsentation der Ottheinrich-Bibel und ihrer Referenzwerke
am authentischen Schauplatz, dem Schloss inmitten der beeindruckenden
Altstadt, und die Besichtigung der restaurierten Schlosskapelle
machen die Ausstellung zu einem einzigartigen Erlebnis. Die Zusammenstellung
der 150 Kunstwerke von 43 Leihgebern aus sieben Ländern ist
in dieser Weise nicht wiederholbar.

Schloss Neuburg an der Donau, Schlosskapelle. Foto: Bayerische
Schlösserverwaltung
Reiches Begleitprogramm
Neben gebuchten Gruppenführungen gibt es vielfältige
Möglichkeiten an öffentlichen Führungen (jeden Mittwoch
und Freitag um 15.30 Uhr, jeden Sonntag um 11 und um 15 Uhr), Themenführungen
sowie Führungen für Kinder und Eltern teilzunehmen. Großen
Zuspruch unter den kleinen Ausstellungsgästen finden die Workshops
mit Schreibwerkstatt oder Druckwerkstatt, in denen Kinder Handschriften
anfertigen oder eigene Bildentwürfe drucken können (Termine:
9.7., 24.7. und 30.7.). Die Vortragsreihe zur Ausstellung, die
sich jeden Donnerstag um 20 Uhr im Rittersaal von Schloss Neuburg
regen Interesses erfreut, läuft noch bis zum Ende der Ausstellung.
Als besonderes Schmankerl gibt es am Freitag, den 15. Juli, eine
Lange Nacht bis 22 Uhr mit Musik, Führungen und Ciceroni.
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