16.12.16
Dreiländermuseum Lörrach
Sonderausstellung "Adolf Riedlin. Pionier der
Klassischen Moderne in Baden"
(dml)
Die neue Sonderausstellung des Dreiländermuseum Lörrach „Adolf
Riedlin – Pionier der Klassischen Moderne in Baden“ bietet
erstmals seit 1992 einen Einblick in den beeindruckenden Nachlass
des Künstlers, der vom Museum betreut wird. Gezeigt werden über
100 Werke auf 400 Quadratmetern. Parallel wird die Sonderausstellung ‚Menschenbilder‘ in
den Räumen der Ibenthaler-Stiftung präsentiert mit Porträts
und Personendarstellungen der in Freundschaft verbundenen Maler
Adolf Riedlin und Paul Ibenthaler. Zum Projekt gehört außerdem
ein umfangreiches Veranstaltungs-programm Mit Exkursionen und Führungen
mit Kuratorin Dina Schneberger.
Selbstbildnis mit Zigarette, 1938, Öl auf Leinwand, Sammlung
Dreiländermuseum (BKRi 68)
Mit dieser Retrospektive feiert das Dreiländermuseum den
125. Geburtstag von Adolf Riedlin (1892-1969). Das Werk des badischen
Ausnahmemalers spiegelt die Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts
und zeugt von einer zeitlebens andauernden Suche nach künstlerischen
Ausdrucksformen. Als einer der ersten regionalen Künstler öffnete
er sich schon früh der abstrakten Malerei.
Der Fokus der Ausstellung liegt auf dem avantgardistischen Kunstschaffen
Riedlins von den späten 1910er Jahren bis zu Beginn der 1930er
Jahre. Basierend auf seinem Studium an der Stuttgarter Kunstakademie
bei Adolf Hölzel erarbeitet sich Riedlin in jenen Jahren eine
eigenständige, abstrakte Bildsprache und kombiniert die gelernten
Grundsätze mit gestalterischen Tendenzen der Klassischen Moderne.
Auch Riedlins Schaffen im Dritten Reich wird thematisiert: Werke
von ihm werden als „entartete Kunst“ im Augustinermuseum
Freiburg beschlagnahmt, zugleich erhält er auch öffentliche
Aufträge.

oben:
Drei Kartoffelleserinnen, um 1948, Tempera auf Papier, Sammlung
Dreiländermuseum
(BKRi 178)
links: Frau mit grünem Hut, um 1931, Öl auf Pappe, Sammlung
Dreiländermuseum (BKRi 3)
In den frühen 60er Jahren löst sich Riedlin weitgehend
von der mimetischen Darstellung, erprobt neue Techniken und konzentriert
sich auf das Spiel mit den Farben. Eine Inspirationsquelle ist
mit Sicherheit die erste Ausstellung zeitgenössischer amerikanischer
Kunst mit dem Titel 'Die neue amerikanische Malerei', die 1958
in Basel gezeigt wird und in der u.a. Werke von Barnett Newman,
Mark Rothko und Jackson Pollock zu sehen sind.
Die profunde Kenntnis über Wirkung und Symbolik der Farben,
erworben in den 20er Jahren, kann nun voll zum Ausdruck gebracht
werden.
Einige dieser späten, abstrakten Kompositionen stehen im Bezug
zur 'informellen Kunst' (frz.: art informel / dt.: formlose Kunst),
indem der Farbauftrag weniger einem kompositorisch-geometrischen
Schema zu unterliegen scheint, sondern spontan und assoziativ anmutet.
Ausstellung im Dreiländermuseum Lörrach
15. Dezember 2016 – 19- März 2017
geöffnet: täglich außer Montag 11 – 18 Uhr
www.dreilaendermuseum.eu
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