Projekt kulturer.be
4.4.2025
(archals) Erstmals präsentiert diese Ausstellung der Öffentlichkeit die Ergebnisse der Präventivgrabungen im Vorfeld der Bauarbeiten zur Straßburger Westumgehung. Die Schau ist eine Gemeinschaftsproduktion des Kulturamtes der Region Grand Est, Abteilung für Archäologie, und des Archäologischen Museums Straßburg und trägt das vom Kulturministerium vergebene Label „Ausstellung von nationalem Interesse“.
Ab Ende der 2010er Jahre wurde im Westen Straßburgs ein 24 Kilometer langer neuer Autobahnabschnitt gebaut. Bei allen großen Vorhaben dieser Art verpflichtet das Denkmalschutzgesetz dazu, das Baugelände im Vorfeld auf archäologische Spuren zu sondieren und diese ggf. zu untersuchen.
Um dieser Verpflichtung nachzukommen, veranlassten die staatlichen Stellen zwischen September 2016 und August 2019 den Einsatz umfangreicher Mittel: An 34 über das gesamte Baugelände verteilten Grabungsstätten wurden rund 200 Archäolog:innen von fünf auf Präventivgrabungen spezialisierten Einrichtungen tätig (Inrap, Archéologie Alsace, ANTEA-Archéologie, Archeodonum, Éveha). Insgesamt sondierten sie 380 Hektar und ergruben 62,5 Hektar.
Die archäologische Erforschung eines solch großen linearen Abschnitts ist insofern von besonderem Interesse, als sie die seltene Möglichkeit zu einer gesamtheitlichen Untersuchung bietet. Bei den Grabungen wurden zahlreiche Zeugnisse aus der weit zurückreichenden, dichten und komplexen Geschichte dieser Region entdeckt, freigelegt und schließlich dokumentiert. Die Archäolog:innen fanden Spuren menschlicher Präsenz an mehr als 200 Standorten aus verschiedenen Zeitabschnitten – von der Altsteinzeit bis zum Ersten Weltkrieg.
Diese Entdeckungen werden in der Ausstellung unter verschiedenen Gesichtspunkten beleuchtet, beginnend mit Erläuterungen zur Entstehung und Entwicklung dieser Landschaft in der Altsteinzeit bis hin zur Interpretation der Gräber von Männern, Frauen und Kindern. Viele neuartige Funde verändern unsere Kenntnis und unser Verständnis früherer Gesellschaften grundlegend. Daneben stellt die Schau neuste Methoden und Techniken vor, die den Archäolog:innen bei der Erforschung dieser Gesellschaften und ihres Entwicklungsumfeldes sowie bei der Untersuchung der Klimaveränderungen im Oberrheingraben zur Verfügung stehen.
Begleitend zur Ausstellung werden alle Entdeckungen und Erkenntnisse dieser Grabungen in einer Publikation vorgestellt.
Kuratorische Leitung: Bertrand Béhague, Forschungsingenieur Service régional de l’archéologie, Direction régionale des affaires culturelles du Grand Est (DRAC, Kulturministerium), und Mathilde Villette, anschließend Quentin Richard, Archäologisches Museum Straßburg
Eine Ausstellung der DRAC Grand Est und der Museen der Stadt Straßburg
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