Horst Ende
(Text), Jutta Brüdern (Fotos)
Der Dom zu Schwerin
Großer DKV-Kunstführer
Ca. 64 Seiten mit ca. 48 meist farbigen Abbildungen, 16,5 X 24 cm,
Broschur Ca. € 9,80 [D] /sFr 18,- ISBN 3-422-06519-9
Erscheint April 2005 |
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Die Geschichte
Schwerins als deutsche Gründung in dem bis dahin von den slawischen
Obotriten bewohnten Land zwischen südlicher Ostseeküste, Schweriner
See und Elbe beginnt 1160 mit der Eroberung durch den mächtigen
Sachsen- und Bayernherzog Heinrich den Löwen. Mit der Stadt entstand
in jener Zeit auch das gleichnamige Bistum, dessen eindrucksvollstes
Sinnbild der monumentale gotische Dom im Herzen der historischen
Altstadt ist.
Als Nachfolger zweier in ihrer Gestalt nicht überlieferter Vorgängerbauten
ist der zwischen ca. 1270 und 1440 entstandene und in seinen mittelalterlichen
Teilen trotz der langen Bauzeit wie aus einem Guss wirkende Backsteinbau
ein wertvolles Zeugnis mittelalterlicher Sakralarchitektur. Sowohl
seine äußere Erscheinung als auch die räumliche Gestaltung des Inneren
sind Ausdruck der geistigen Impulse, die von den bischöflichen Auftraggebern
ebenso ausgingen wie von den Einflüssen der zeitgenössischen Kunst
Frankreichs und Westeuropas, die über die Hansestädte an der Nord-
und Ostseeküste in den gesamten baltischen Raum vermittelt wurde
und gestalterisch wie technisch so hervorragende Backsteinbauten
hervorbrachte wie den Schweriner Dom.
Das ausgehende 19. Jahrhundert hat der Kirche mit dem monumentalen
Westturm und der neugotischen Ausstattung eigene, aus heutiger Sicht
nicht weniger bedeutende Akzente hinzugefügt. Die jüngste umfassende
Restaurierung des Innenraumes von 1980 brachte die strenge Schönheit
und Eleganz der gotischen Architektur voll zur Wirkung. Im Dom erhielten
sich nur wenige, dafür aber sehr qualitätvolle Ausstattungsstücke.
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Dazu gehören
aus mittelalterlicher Zeit zwei große flandrische Messing-Grabplatten
für vier Bischöfe aus der Familie von Bülow aus dem 14. Jahrhundert,
das bronzene Taufbecken vom Ende des 14. Jahrhunderts, der aus
einem Steinrelief von um 1420/30 und Holzschnitzereien von 1495
bestehende Kreuzaltar und die erst seit einigen Jahren im Chor
aufgestellte, aus der Wismarer Marienkirche stammende Triumphkreuzgruppe
von um 1400. Aus dem 16. Jahrhundert erhielten sich mehrere künstlerisch
wertvolle Grabmäler der herzoglichen Familie. Dem 19. Jahrhundert
verdankt der Dom unter anderem die farbenprächtigen Glasmalereien
der ehemaligen Hl.-Blut-Kapeile und die große Ladegast-Orgel.
Der Autor:
Horst Ende, geb. 1940, hat Kunstgeschichte und Geschichte studiert
und lebt seit 1964 in Schwerin. Als Mitarbeiter der staatlichen
Denkmalpflege lernte er in 4O-jähriger Tätigkeit seine Wahlheimat
Mecklenburg gut kennen. Mit kunst- und kulturgeschichtlich geprägten
Städte-, Kirchen- und Reiseführern versucht er sie Einheimischen
und Gästen nahe zu bringen
Verlagsinformation
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