Berlin, 13. März. Über die Bedrohung Berlins durch einen Militärputsch schreibt das B[erliner] T[ageblatt].
Etwa 8000 Mann gegenrevolutionäre Truppen, die sich um die beiden Brigaden Löwenfeld und Erhard gruppieren, sind in der Nähe von Döberitz konzentriert und sollen die Absicht haben, in der Nacht gegen Berlin vorzumarschieren und die Regierung in ihre Hand zu bringen. Es scheint sich nicht um einen monarchistischen Putsch zu handeln, sondern um den Versuch einer Reihe von Offizieren, die gegenwärtige Regierung zu stürzen und ein ihnen genehmes Ministerium zu errichten. Im Auftrag der Regierung fuhr Admiral von Trotha nach Döberitz, um die Gegenrevolutionäre von ihrem politischen wahnwitzigen Staatsstreich abzuhalten. Der Admiral kehrte in den ersten Nachtstunden nach Berlin zurück, nachdem er den Versuch gemacht hatte, beruhigend auf die Truppen in Döberitz einzuwirken.

WTB, Berlin, 13. März. Die in Döberitz konzentrierten Truppen, darunter die beiden Marinebrigaden Erhard und Löwenfeld, sind nach Berlin vorgerückt und standen gegen halb 5 Uhr früh am Bahnhof Tiergarten.

 

 

Der Anschlag der Döberitzer Truppen

12.3.1920

Volksstimme (Mannheim), Nr. 72 /1920, Samstag, 13. März 1920

Stadtarchiv Mannheim

vorige Meldung nächste Meldung


zurück zur Startseite
© Bühler 2000

Impressum · Datenschutz