Baugeschichte des Freiburger Münsters


Die Stadt Freiburg hatte um das Jahr 1200 ungefähr 6000 Einwohner und langsam wurde die einzige Pfarrkirche der Freiburger zu klein. Sie beschlossen ein größeres Gotteshaus zu bauen. Natürlich sollte das Bauwerk im modernsten Stil errichtet werden, der zur damaligen Zeit vorhanden war. Dies war der spätromanische Baustil. In der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts fing man an dort zu bauen, wo das Wichtigste seinen Platz hat, der Altar. Das Querschiff und die beiden Hahnentürme stammen noch aus dieser Zeit. Doch schon 30 Jahre später ist ein neuer Baustil aktuell: Die Gotik.

Das Langhaus mit dem hohen Mittelschiff und den beiden Seitenschiffen wird bereits im gotischen Stil gebaut. So fällt es heute dem Besucher des Münsters auf, daß das Mittelschiff im spätromanischen Stil begonnen und im gotischen bzw. spätgotischen beendet wurde.

Einem neuen Münsterbaumeister gelingt es, von etwa 1280 bis 1330 einen 116 m hohen Turm in spätgotischen Formen auszuführen, der als der „schönste Turm der Christenheit“ gilt. Nicht nur für die Glocken soll er dienen, sondern auch als Finger, der zum Himmel weist. Der Unterbau des Turmes ist viereckig und geht weiter oben zu einer zwölfeckigen Steingalerie über und später zu einem luftig durchlöcherten Steinhelm mit achteckigem Grundriß, der eine mächtige Kreuzblume trägt.

Im Jahre 1354 wird mit dem spätgotischen Bau des großen Chorraums begonnen, der an den romanischen Teil anschließen soll. Doch Seuchen und Finanznöte verzögern den Bau um 100 Jahre. Erst 1513 wird das Gotteshaus vollendet.

Insgesamt wurde das Münster über 300 Jahren lang gebaut. Doch ganz fertig ist das Bauwerk immer noch nicht: 1620 erhält das südliche Querschiff einen Vorbau im Rennaissancestil.

Bei einem Besuch des Freiburger Münsters werden auch Sie Gerüste sehen, die immer noch vom Bau zeugen, denn heute gilt es, das in drei Jahrhunderten geschaffene Kunstwerk zu erhalten.


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