Fledermäuse im Münster


Die Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus)


Die Zwergfledermaus ist ca. 7 cm lang und hält sich besonders unter den Arkaden des Münsters auf. Dabei fällt auf, daß sich die Weibchen besonders zahlreich im Nordflügel, die Männchen im Südflügel aufhalten. 
Die Fledermaus dieser Gattung ist vom Aussterben bedroht, da ihr natürlicher Lebensraum (Wald, alte Gemäuer etc.) vom Menschen stark eingeschränkt oder gar vernichtet wird. Daher stellt das Freiburger Münster, einer der größten überwinterungs- und Lebensräume der Fledermaus in Süddeutschland, auch eine wichtige Zuflucht dar.
Im Winter halten sich bis zu 100 Tiere (Daten 1979) im Münster auf. Die Tiere sind während ihres Winterschlafes kaum aktiv und schlafen in großen Kolonien. Die Zwergfledermaus hält Temperaturen bis zu –10°C aus. Wichtig für die Tiere ist, daß sie etwas berühren, während sie schlafen, daher sind sie besonders häufig in engen Nischen und Spalten anzutreffen oder nur in großen Scharen, wo jeder jedem Berührung gibt. 
Es gibt im Freiburger Münster zahlreiche Kolonien: im nördlichen Hahnenturm, im südlichen Hahnenturm und weitere in den Arkaden und im Chorumgang.
Beobachtungen über einige Jahre hinweg ergaben, daß die Tiere in den ersten drei Jahren zu einem großen Prozentsatz wieder im Münster überwintern. Nach dieser Zeit aber fällt die Zahl der ortstreuen Tiere rapide. Erklärungen dafür gibt es nicht.

Die Zwergfledermaus ist im Bundesgebiet noch vergleichsweise häufig zu finden. Wobei die Freiburger Bucht, besonders das Freiburger Münster, das wichtigste Winterquartier für die ganze Region darstellt.
Es kam seit 1855 zu zahlreichen Forschungen, Beobachtungen und Erhebung bezüglich der im Freiburger Münster überwinternden Zwergfledermäuse, bei den versucht wurde, deren Verhalten, Natalität (Geburtenrate) und Mortalität (Sterberate), sowie Migrationsbewegungen (Wanderbewegungen) zu bestimmen.


Quellen:

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