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Wofür brauchen wir die Sprache?

Jedes religiöse Sprechen ist auf die Metapher als sprachliches Symbol angewiesen, weil jede Rede von Gott ihrem Wesen nach metaphorisch ist. Umgekehrt: Religion ist in der Sprache durch ein System von Metaphern repräsentiert (Paul Tillich).

Unterrichtsziel:

...die metaphorische Sprache von einer rein beschreibenden Sprache abgrenzen und Folgen und Ursachen von Missverständnissen darstellen

(zu: Halbfas Religion 5/6 S. 13 -18)

Bsp.: Der Prophet Natan erzählt dem König David eine Geschichte (2 Sam 11,1 - 12,9)

Leitfragen:

  • In welcher Situation erzählt Natan diese Geschichte?
  • In welcher Absicht erzählt Natan diese Geschichte?
  • Wieso reagiert David so heftig und spricht sich selbst das Urteil?

Tafelanschrift:

Sprache dient der Verständigung -
aber manchmal funktioniert sie nicht (Bsp.: 2 Sam 11,1 - 12,9)

  • Natan hat etwas anderes gemeint als David gehört und verstanden hat!
  • Das Missverständnis kommt dadurch zustande, dass der Hörer die Geschichte wortwörtlich versteht, während der Erzähler sie metaphorisch gemeint hat.

Achtung:

Ein Missverständnis sollte vermieden werden: In dieser Unterrichtseinheit geht es nicht um die Auslegung der Natanserzählung als Gleichnis

Natan hat es naturlich auf genau dieses Missverständnis seines Zuhörers David angelegt . Das ist ja auch die Pointe der Gleichnisse Jesu, dass die emotionale Beteiligung des Hörers ein Element der Umkehr ist. – Anders gesagt: In der entfremdeten Situation kann sich der Hörer – zuerst ohne es explizit zu wissen - in ungewohnter Weise spiegeln, und in dem Augenblick, in dem das Arrangement entschlusselt wird, ist die Umkehr da. So musste man unterrichten können!

(Hinweis von Dr. Karl Vörckel)

 

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letzte Bearbeitung: Februar 2010

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