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Entgegen einem Gerücht, das auf einer Fortbildungsveranstaltung zum Lehrplan („Welt des Mittelalters“) in die Welt gesetzt wurde, gibt es dieses Glaubensbekenntnis tatsächlich und ist im Denzinger auf Latein nachzulesen unter dem Titel: Professio fidei Waldensibus praescripta, enthalten in einem Brief (Epistula) von Innozenz III. von 1208.

Glaubensbekenntnis Papst Innozenz` III. gegen die Waldenser (1208)
(zitiert nach: Neuner/Roos: Der Glaube der Kirche, in den Urkunden der Lehrverkündigung, Regensburg: Pustet, 1965 (7), weitere Auflagen, dann geänderte Nummerierung)
(...) Vater,Sohn und Heiliger Geist, der eine Gott (...) ist Schöpfer, Bildner, und Lenker aller körperlichen und geistigen, aller sichtbaren und unsichtbaren Dinge. wir glauben, daß das Alte und Neue Testament ein und denselben Urheber hat. Gott, der in der Dreieienigkeit ...bleibt und alles aus dem Nichts schuf....
(N.R. 170)
... Wir billigen die Taufe der kleinen Kinder. Wir bekennen und glauben: wenn sie nach der Taufe sterben, so werden sie gerettet. In der Taufe werden alle Sunden vergeben, die Erbsunde und die Sunden, die willentliche begangen sind....(N.R. 435)
Wir erkennen (...) an, daß wirkliche Ehen geschlossen werden dürfen. Streng verbieten Wir, daß richtig geschlossene Ehen geschieden werden. Wir glauben und bekennen, daß der Mann, auch wenn er eine Ehegattin hat, gerettet werden kann, und Wir verurteilen auch nicht die zweite oder noch weitere Ehen. (N.R. 645)
...die Opfergabe, das ist das Brot und der Wein, ist nach der Weihe (Konsekration) der wahre Leib und das wahre Blut unseres Herrn Jesus Christus. So glauben wir fest und ohne zu zweifeln mit aufrichtigem Herzen, und wir bekennen es ohne Rückhalt mit gläubigen Worten. Dabei wirkt ein guter Priester nicht mehr und ein schlechter nicht weniger. Denn nicht das Verdienst des Weihenden, sondern das Wort des Schöpfers und die Kraft des Heiligen Geistes wirkt es. Darum glauben und bekennen wir fest, daß niemand, mag er noch so ehrenhaft, fromm, heilig, weise sein,die Eucharistie weihen und das Opfer des Altars vollbringen kann oder darf, wenn er nicht Priester ist, von einem sichtbaren und irdischen Bischof geweiht.
Drei Dinge sind nach unserem Glauben zu dieser Amtsverrichtung notwendig: eine bestimmte Person, d.h. ein Priester, der, wie gesagt, zu diesem Amt vom Bischof eigens bestellt ist; jene feierlichen Worte, die von den Vätern in den Kanon gesetzt wurden; die entsprechende Absicht dessen, der sie spricht. So glauben und bekennen wir fest: wer glaubt und behauptet, ohne vorausgegangene Weihe durch einen Bischof, wie wir sagten, das eucharistische Opfer darbringen zu können, der irrt im Glauben (...) und ist von der Heiligen Römischen Kirche zu trennen... (N.R.475)
...Wir verwerfen die Sakramente, die die Kirche in Mitwirkung der unschätzbaren und unsichtbaren Kraft des Heiligen Geistes feiert, auch dann nicht, wenn sie ein sündiger, aber von der Kirche zugelassener Priester spendet. Wir setzen seine Amtsverrichtungen und Segnungen nicht herunter, sondern nehmen sie bereitwillig an wie von einem würdigen. Denn die Schlechtigkeit des Bischofs oder Priesters tut der Taufe eines Kindes oder der Weihe der Eucharistie oder den übrigen Amtsverrichtungen, die für die ihnen unterstellten Gläubigen ausgeführt werden, keinen Eintrag.... (N. R. 405)
Beschluß des IV. Laterankonzils (1215)
Wir glauben fest und bekennen mit aufrichtigem Herzen, daß es nur Einen wahren, ewigen, unermeßlichen und unveränderlichen, unfaßbaren, allmächtigen und unaussprechlichen Gott gibt: den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist. (...) Daß Gott der eine der Ursprung aller Dinge ist, der Schöpfer der sichtbaren und unsichtbaren, der geistigen und körperlichen. Er hat in seiner allmächtigen Kraft zu Anfang der Zeit in gleicher Weise beide Ordnungen der Schöpfung aus dem Nichts geschaffen, die geistige und die körperliche, d. h. die Engelwelt und die irdische Welt und dann die Menschenwelt, die gewissermaßen beide umfaßt, da sie aus Geist und Körper besteht. Denn der Teufel und die anderen bösen Geister sind von Gott ihrer Natur nach gut geschaffen, aber sie sind durch sich selbst schlecht geworden. Der Mensch jedoch sündigte auf Eingebung des Teufels....
(N.R. 171)
 

 

( erstellt am:15. Februar 2010)




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