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4. Medieneinsatz:


„Die Versuchung des heiligen Antonius“ von S. Dali

Der Heilige, der sich eigentlich, wie seinem Körper anzusehen ist, der Askese verschrieben hat, wird von verzerrten, überdimensional großen Gestalten an den Rand und in die Knie gezwungen. Das Kreuz als Symbol des Religion im Allgemeinen, aber auch als Ausdruck sittlich höchster Instanz, vermag die Mächte nicht abzuwehren. Sie wirken zu unwiderstehlich. Das weiße Pferd mit langer Mähne, die an weibliche Haarpracht erinnert, strahlt Macht und Wollust aus und scheint alles, was ihm vor die Hufe gerät, magisch - wie in einem Sog – anzuziehen.
Auch die Elefanten, die auf ihren Rucken sexuelle Elemente transportieren (nackte Frauen, Bruste), kommen auf den Heiligen zu. Insgesamt zeigt das Gemälde eine stark vertikale Ausrichtung und deutliche Phallussymbolik (Turme).
Zugleich aber finden sich auch Verweise auf die kontrollierende Instanz des Über-Ich: In die Wolken ragt ein wohl kirchliches Gebäude (vielleicht das spanische Kloster „Escorial“) als Symbol religiöser Ordnung. In der Mitte ist der heilige Ort bereits von sexuellen Elementen in Besitz genommen.

5. Unterrichtsschritte


US I: In einem ersten Schritt mussen die SchülerInnen über wichtige Stationen im Leben Freuds informiert werde. Dies geschieht entweder durch einen kurzen Lehrervortrag oder idealerweise durch die SchülerInnen selbst, die in einer vorbereitenden Hausaufgabe Gelegenheit haben, Informationen zur Person zu sammeln.

US II: Der psychische Apparat Freuds kann je nach Voraussetzungen der SchülerInnen in Form von Wiederholung, von Lehrervortrag oder von
Textarbeit erstellt werden.

US III: Mit Hilfe der Primärquelle „Religion als Illusion“ (Textblatt) wird der religionskritische Ansatz Freuds schrittweise erarbeitet. Dazu bietet es sich an, dass die SchülerInnen den Text zunächst in Stillarbeit und mit Hilfe von Leitfragen lesen. Im Unterrichtsgespräch werden Ergebnisse gebundelt und an der Tafel notiert (siehe Tafelanschrift).

US IV: Der religionskritische Ansatz wird im Plenum zur Diskussion gestellt. Meinungen und Kritikpunkte können mündlich gesammelt werden.

US V: Folieneinsatz: Zur Vertiefung des psychoanalytischen Ansatzes einerseits und der religionskritischen Position andererseits kann in idealer
Weise das Gemälde „Die Versuchung des heiligen Antonius“ von Salvador Dali eingesetzt werden. Es zeigt Elemente des „ES“, „ICH“ und des „ÜBER-ICH“ in Verbindung mit einer religiösen Dimension (Kreuz, Askese).

6. Literatur


- H. Fastenrath, Religionskritik. Ein Abriss atheistischer
Grundpositionen, aus der Reihe: Abitur-Wissen, Stuttgart 1993,
151-161.
- H. Kung, Existiert Gott? Antworten auf die Gottesfrage der
Neuzeit, München ³1995, 299-363.

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( erstellt am:15. Februar 2010)

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