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THEMA:   IPK-Hausaufgaben: Kommentare zu den Aufsätzen (2)

 112 Antwort(en).

jpm begann die Diskussion am 07.06.07 (07:29) mit folgendem Beitrag:

Mit 106 Beiträgen war das Forum "IPK-Hausaufgaben: Kommentare zu den Aufsätzen" voll. Ich habe es ins Archiv verlegt. Wenn Sie die Beiträge dieses neuen Forums per Mail bekommen wollen, müssen Sie es abonnieren.

(Internet-Tipp: http://www.zum.de/Foren/internet/archiv/a329.html)


jpm antwortete am 07.06.07 (07:31):

Das waren die letzten Beiträge:
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Beate1981 antwortete am 04.06.07 (21:03):
Hier mein Kommentar zum Artikel "Gemeinsam Wissen konstruieren: Am Beispiel der Wikipedia":
Es war durchaus einmal interessant zu lesen, wie Wikipedia hinter den Kulissen funktioniert. Zwar war mir die Vorgehensweise (zumindest oberflächlich) bekannt, doch wurde mir erst durch die beispielhafte Darstellung in diesem Artikel bewusst, wie schnell und vor allem intensiv die Überprüfung der Artikel durch die Administratoren erfolgt. Das ist durch die einzelnen Text-Auszüge sehr deutlich geworden. Also vielen Dank dafür! ;)
Schade finde ich persönlich, dass die Hintergründe bzw. Motive der Wikipedianutzer und Administratoren nicht soziologisch untersucht werden konnten. Es wäre interessant zu erfahren, ob das Hauptmotiv (vor allem der Administratoren) wirklich rein das idealistische Prinzip des kollektiven Wissensgenerierens ist. (Was wohl die Vertreter der Rational Choice Theorie dazu sagen würden?;))
Passend finde ich beim Befassen mit dem Thema des kollektiven Wissensgenerierens auch den Vergleich mit IPK. Allerdings möchte ich dazu sagen, dass die kollektive Wissensgenerierung hier vielleicht weniger selbstlos stattfinden mag, als dies bei Wikipedia der Fall zu sein scheint, steht doch hier (für einige Teilnehmer des Kurses zumindest) der Schein- bzw. Zertifikatserwerb im Vordergrund.
Doch um ehrlich zu sein, hoffe ich fast, mich in diesem Punkt zu irren, denn schließlich gehört erstens zum Kurs IPK wahrscheinlich mehr Interesse an der Erforschung eines Themas und vor allem mehr Ausdauer, um am Ball zu bleiben, als das in anderen Seminaren der Fall sein mag. Und zweitens finde ich die Vorstellung von etwas mehr Idealismus und weniger nutzenorientiertem Handeln eigentlich ganz angenehm....
Beate (Gruppe Indonesien/USA)
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jpm antwortete am 05.06.07 (04:59):
@Beate
Danke für den ausführlichen und sachkundigen Kommentar.
"Schade finde ich persönlich, dass die Hintergründe bzw. Motive der Wikipedianutzer und Administratoren nicht soziologisch untersucht werden konnten. Es wäre interessant zu erfahren, ob das Hauptmotiv (vor allem der Administratoren) wirklich rein das idealistische Prinzip des kollektiven Wissensgenerierens ist. (Was wohl die Vertreter der Rational Choice Theorie dazu sagen würden?;))"
- Um eine vertiefte Beleuchtung der Hintergründe habe ich mich hier bemüht:
(Internet-Tipp: http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Wikipedistik/Theoriebildung)
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Jiangang antwortete am 06.06.07 (19:59):
Kommentar zum Text "Wikipedia":
Das "Gehirnsmodell" von JPM scheint mir nicht sehr überzeugend. Wenn einzelne Menschen als Neureone dienen, dann was kann als das Gehirn dienen? Das Internet sehe ich zuerst als Infomationsquelle und Kommunikationsplattform. Natürlich ist es sehr hilfreich, aber von mir aus felht es das "Gehirn". Wikipedia ist ein guter Versuch um das Problem zu meistern. Ist es gelungen? Ja, vielleicht, aber inwiefern? Durch JPM's Beschreibung kennen wir wie ein Artikel in Wikipedia erstellt wird. Damit wissen wir der wichtigste Teil davon ist Kommunikation. Nun kommt die Frage: wie wäre es passiert, wenn mehr als hunderte Leute die Kommunikation gleichzeitig teilnehmen würden? Und noch mehr? JPM's Meinung finde ich zu optimisch. Es gibt zu viele Informationen im Internet, man verwickelt sich sehr leicht darin.
Die von JPM erwähnten "Anthropologische Überlegungen" sind aber sehr einleuchtend. Früher habe ich nich so viele gedacht von dem IPK-Programm, trotz ich mehr oder weniger schon einige davon wusste. Ich bin davon begeistert.
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jpm antwortete am 07.06.07 (05:29):
@Jiangang
Durch die Interaktionen zwischen den Neuronen werden im Gehirn Gedanken und Wissen produziert. Im Internet wird durch die Zusammenarbeit von hunderten von Menschen ebenfalls Wissen produziert: zum Beispiel die Wikipedia ist das Ergebnis der Interaktion von hunderten von Menschen, die interagieren, um Wissen zu erstellen. Wie Neurone im Gehirn.

(Internet-Tipp: http://www.zum.de/Foren/internet/archiv/a329.html)


Birgit_Bauer antwortete am 13.06.07 (07:46):

Hallo!

In der VHB-Gruppe lesen wir diese Woche (bis 19.06.) diesen Aufsatz:
http://www-edit.ku-eichstaett.de/Fakultaeten/SLF/romanistik/didaktik/Forschung/ipk/material/papers/wikipedia.pdf
und schreiben die Kommentare hier rein

Alle sind zum Mit-Diskutieren eingeladen. ;-))

(Internet-Tipp: http://www-edit.ku-eichstaett.de/Fakultaeten/SLF/romanistik/didaktik/Forschung/ipk/material/papers/wikipedia.pdf))


JasminBisanz antwortete am 13.06.07 (16:37):

Kommentar zu:
Gemeinsam Wissen konstruieren: Am Beispiel der Wikipedia
von Jean-Pol Martin

JPM wählt für den Prozess kollektiver Wissenskonstruktion zunächst die Gehirnmetapher. Einzelne Menschen sind darin Neurone, die über eine geeignete Kommunikationsstruktur interagieren. Vor allem mit Hinblick auf die Lösung komplexer Probleme, die in der Einleitung des Textes angesprochen werden, erscheint mir diese Metapher sehr passend. Wenn das Netzwerk Internet in seiner Architektur so weit entwickelt würde, dass es wirklich jedem Nutzer zugänglich und damit zum Wissenserwerb und zur Wissenskonstruktion nutzbar wäre, dann bin ich ebenfalls der Meinung, dass komplexe Probleme effizient gelöst werden könnten. Bisher ist dies meiner Ansicht nach jedoch nur ansatzweise der Fall.

Das erste Beispiel zu Wikipedia fand ich äußerst interessant. Ich hatte mich vorher noch nie mit diesem Thema befasst und war erstaunt wie die Abläufe gestaltet sind. Vor allem hat mich der Anteil der Administratoren überrascht, die bei Wikipedia für Anstand und Ordnung sorgen. Hier wäre es wirklich interessant gewesen, eine Erhebung zu deren Motiven durchzuführen. Ich bin ebenfalls der Meinung, dass bei Wikipedia Wissenserwerb und Wissenskonstruktion zusammenlaufen. Allerdings ist meiner Ansicht nach hier das Potential noch nicht ausgeschöpft. Wikipedia dient den meisten wohl eher noch als bloße Informationsquelle anstelle eines Ortes wo sie ihr Wissen mit anderen Teilen könnten.

Als zweites Beispiel nennt JPM den Kurs Internet- und Projektkompetenz (IPK). Dieses Beispiel finde ich fast noch gelungener als das erste. Hier wird wirklich gemeinsam Wissen erworben und konstruiert und zwar von allen Teilnehmer auf dieselbe Weise. Durch die Unterstützung des Dozenten und der Tutoren findet der Erwerb von Wissen seine optimale Anwendung. Wissen wird hier wirklich durch das eigene Zusammentragen und Neu-Ordnen von Informationen generiert.


Julia antwortete am 13.06.07 (19:29):

Kommentare zu:

Jean-Pol Martin
Gemeinsam Wissen konstruieren: Am Beispiel der Wikipedia

Der Artikel ist sehr schön, spannend, locker, informativ, klar und verständlich und anschaulich geschrieben. Das hat mir das Lesen sehr angenehm gestaltet.

Grundsätzlich halte ich die darin formulierten Ideen einer gemeinsamen Wissenskonstruktion (anhand Wikipedia und IPK)für wunderbar. Das ist eine schöne und effektive Arbeitsweise.

Nur darf man dabei die sich ergebenden Probleme nicht übersehen. Nicht jeder möchte sein Wissen mit anderen teilen. Es scheint Menschen zu geben, die geradezu verhindern möchten, dass jemand anderes die Dinge erfährt, die man selbst weiß. In jeder Gruppenarbeit gibt es außerdem immer „Mitläufer“, die unter TEAM „toll ein anderer macht’s“ verstehen. Das ist natürlich enttäuschend.

Nun möchte ich noch zu Kommentaren zu einzelnen Aspekten des Artikels kommen, die alle konstruktiv gedacht sind:

1
Eine Enzyklopädie des Weltwissens zu erstellen und daran mitwirken zu können ist etwas sehr schönes. Meiner Ansicht nach wäre es aber auch wichtig „soziales Wissen“, (gewissermaßen „zwischenmenschliche Kompetenz“) das z.B. nur durch persönliche Erfahrungen gewonnen werden kann, zu berücksichtigen. Wissensrepräsentation und -gewinnung mittels Internet darf also nicht als Substitut gesehen werden, sondern eher ergänzende Funktion haben.

Den Prozess kollektiver Wissenskonstruktion mithilfe der Gehirnmetapher erklären, indem einzelne Menschen als Neurone gesehen werden, die über geeignete Kommunikationsstruktur intensiv interagieren, ist meiner Ansicht nach etwas problematisch, wenn in vielerlei Hinsicht auch treffend. Neurone können nur „feuern“ oder „nicht feuern“ (Das zu mindest sagte in Prof. an unserer Uni. Wirklich überzeugt davon bin ich nicht, denn ich glaube, dass noch mehr hinter allem steckt, als wir ahnen, hehe). Menschen sind in ihrem Verhalten – im Vergleich zu Neuronen – aber eher „fuzzy“, sie haben keine trennscharfen Grenzen. Bei der Interaktion von Menschen sind auch Gefühle im Spiel, Menschen sind Individuen, Neuronen nicht. Aus dieser Sicht ist die Gehirnmetapher meiner Meinung nach noch nicht optimal. Ein passenderer Vergleich ist, denke ich, aber auch nicht so leicht zu finden. Mir fällt in diesem Zusammenhang nur ein Ameisenstaat ein. Jede einzelne kleine Ameise fügt dem Bau ein bis zwei Tannennadeln („kleine Wissenspakete“) bei, wenn dies dementsprechend viele Ameisen tun, dann entsteht ein ganzer Haufen, im wahrsten Sinn, also ein großer Wissensberg, der in sich vernetzt ist.

2
Die Menschen sind dann bereit, intensiv und dauerhaft miteinander zu kommunizieren, wenn sie das Gefühl bekommen, dass diese Kommunikation hilft, ein Wissen zu konstruieren, das wesentliche Probleme der Menschheit zu lösen erlaubt. Ja, ich glaube schon, dass das weitgehend so ist. Dennoch frage ich mich, ob es nicht auch einen persönlichen „Nutzen“ braucht bei einigen Individuen? Möglicherweise die Verbesserung der eigenen Situation. Immerhin muss man das ja schon wollen, dass das eigene Wissen für jedermann zugänglich gemacht wird. Aber das steht ja im Schluss des Artikels auch.

3
Abschließend noch eine Frage zum Nachdenken: Wird bei der gemeinsamen Wissenskonstruktion mehr Wissen erzeugt, als grundsätzlich vorhanden ist? („Das Gesamtkonstrukt ist mehr als die Summe der Einzelelemente“.) Ich denke schon. Wissen als Emergenz, das gefällt mir besonders gut.


In diesem Sinne.
Beste Grüße,
Julia


Steffi9 antwortete am 13.06.07 (20:57):

Da auch ich bislang Wikipedia nur zum Nachschlagen von Informationen, also ausschließlich als Benutzer verwendet habe, fand ich die Ausführungen von J.P. Martin sehr aufschlussreich. Es ist interessant, dass die Enzyklopädie ständig durch Administratoren überwacht und der Wahrheitsgehalt der eingestellten Beiträge von verschiedenden Personen überprüft wird. Ich hatte mich schon des Öfteren gefragt, was denn passieren würde, wenn jemand einen Artikel löscht oder Falsches angibt. Auch ich sehe ein großes Potential zum Wissensaustausch und der daraus resultierenden Wissenserweiterung. Die Metapher des Gehirns erscheint mir nachvollziehbar und macht das komplexe Thema für mich greifbarer. Die größte Chance für den Wissensaustausch sehe ich ebenfalls in der Kommunikation, die durch die Projektarbeit, an der ich im Moment teilnehme,sowohl in meiner Arbeitsgruppe als auch mit den teilnehmenden Italienerinnen gefördert wird. So gelangen wir hoffentlich am Ende des Seminars zu neuen Erkenntnissen uns Einblicken in unser Berufsfeld in einem anderen Land.


jpm antwortete am 13.06.07 (21:18):

@JasminBisanz
"Bisher ist dies meiner Ansicht nach jedoch nur ansatzweise der Fall."
- Richtig. Wir stehen ja erst am Anfang.
"Hier wäre es wirklich interessant gewesen, eine Erhebung zu deren Motiven durchzuführen."
- Unten setze ich einen Link auf meinen Versuch einer Wikipedia-Theorie (in der Wikipedia selbst angesiedelt)
@Julia
"Nicht jeder möchte sein Wissen mit anderen teilen. Es scheint Menschen zu geben, die geradezu verhindern möchten, dass jemand anderes die Dinge erfährt, die man selbst weiß."
- Deshalb müssen in Schulen und Universitäten solche Ansätze propagiert werden.
"Meiner Ansicht nach wäre es aber auch wichtig „soziales Wissen“, (gewissermaßen „zwischenmenschliche Kompetenz“) das z.B. nur durch persönliche Erfahrungen gewonnen werden kann, zu berücksichtigen."
- Richtig. Aber es entwickelt sich auch durch virtuelle Zusammenarbeit ein soziales Wissen, allerdings anders gestatelt als in der realen Welt.
"Neurone können nur „feuern“ oder „nicht feuern“ (Das zu mindest sagte in Prof. an unserer Uni. Wirklich überzeugt davon bin ich nicht, denn ich glaube, dass noch mehr hinter allem steckt, als wir ahnen, hehe). Menschen sind in ihrem Verhalten – im Vergleich zu Neuronen – aber eher „fuzzy“, sie haben keine trennscharfen Grenzen."
- Absolut richtig.
"Bei der Interaktion von Menschen sind auch Gefühle im Spiel, Menschen sind Individuen, Neuronen nicht. Aus dieser Sicht ist die Gehirnmetapher meiner Meinung nach noch nicht optimal. Ein passenderer Vergleich ist, denke ich, aber auch nicht so leicht zu finden. Mir fällt in diesem Zusammenhang nur ein Ameisenstaat ein. Jede einzelne kleine Ameise fügt dem Bau ein bis zwei Tannennadeln („kleine Wissenspakete“) bei, wenn dies dementsprechend viele Ameisen tun, dann entsteht ein ganzer Haufen, im wahrsten Sinn, also ein großer Wissensberg, der in sich vernetzt ist."
- Auch das kann man als Metapher heranziehen. Mit kann auch von Schwarmdenken sprechen.
"Dennoch frage ich mich, ob es nicht auch einen persönlichen „Nutzen“ braucht bei einigen Individuen? Möglicherweise die Verbesserung der eigenen Situation."
- Unbedingt. Aus reinem Altruismus handeln Menschen nicht.
"Abschließend noch eine Frage zum Nachdenken: Wird bei der gemeinsamen Wissenskonstruktion mehr Wissen erzeugt, als grundsätzlich vorhanden ist? („Das Gesamtkonstrukt ist mehr als die Summe der Einzelelemente“.)"
- Ja, denn allein die neue Organisation der unterschiedlichen Wissensbausteine ist mehr als die einzelnen Bausteine zusammegenommen, wenn sie nicht zu einem Ganzen durch Hierarchisierung geordnet werden.
@Steffi9
"Die größte Chance für den Wissensaustausch sehe ich ebenfalls in der Kommunikation, die durch die Projektarbeit, an der ich im Moment teilnehme,sowohl in meiner Arbeitsgruppe als auch mit den teilnehmenden Italienerinnen gefördert wird. So gelangen wir hoffentlich am Ende des Seminars zu neuen Erkenntnissen uns Einblicken in unser Berufsfeld in einem anderen Land."
- So sehe ich das auch.
Und hier mein Versuch einer Wikipedia-Theorie:

(Internet-Tipp: http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Wikipedistik/Theoriebildung)


jpm antwortete am 13.06.07 (21:26):

Nebenbei: hier (siehe Link) versuche ich Kriterien zur Bewertung von guten Studienangeboten zu entwickeln. Was ist ein gutes Studienangebot? Was ist ein guter Dozent?

(Internet-Tipp: http://de.wikiversity.org/wiki/Benutzer:Jeanpol/Optimierung_von_Uniangebot)


jpm antwortete am 13.06.07 (21:27):

Jeder kann seine Ideen in den Artikel einbringen:

(Internet-Tipp: http://de.wikiversity.org/wiki/Benutzer:Jeanpol/Optimierung_von_Uniangebot)


Birgit_Bauer antwortete am 13.06.07 (21:58):

Wow, Ihr Fleißigen!
Bin ja schwer beindruckt von den vielen Gedanken!

@ Jasmin:
Ich habe letztens im Fernsehen gehört, dass "Wikipedia" der meistgesuchteste Begriff im Internet ist. Ich habe auch immer gedacht, dass das noch relativ unbekannt ist, aber das scheint nicht so zu sein. Ich glaube, dass wir Studenten einfach von vorneherein eine schlechtere Meinung über Wikipedia haben, weil es immer heißt "Ist nicht bewiesen, darf nicht zitiert werden". Ich glaube, Leute mit einem anderen Hintergrund haben da weniger Bedenken und nutzen das evtl. öfter.

@ Julia:
Ich finde es auch bewundernswert, wie viel JPM für die Allgemeinheit schreibt. Ich nehme mir selbst auch selten Zeit, was zu tun, was mir persönlich keinen direkten Vorteil verschafft. Wie JPM sagt: Unser Schulsystem ist zu wenig auf Projektarbeit und zusammen arbeiten ausgerichtet und zu viel auf Konkurrenzdenken. So sind wir, im Gegensatz zu den Amerikanern z.B. alles EInzelbrödler.

@ Steffi:
Letztes Semester wurde diskutiert über die die IPK-Teilnehmer auf WIkipedia. Wir haben da IPK dargestellt und es hieß, dass WIkipedia nur ein Tool zur Wissensgenerierung nicht zur Selbst-Darstellung ist. Da haben sich wirklich viele Administratoren plötzlich zu Word gemeldet. Die passen wirklich unheimlich auf. Ich war auch erstaunt. (Wir sind dann zur Wikiversity umgesiedelt)

JPM, haben Sie den Link noch zu der Wiki-Diskussion?


jpm antwortete am 14.06.07 (05:17):

@Birgit
Leider nicht mehr. Aber ich kann einen Link auf die Fragenseite in der Wikipedia setzen. Dort antworten Leute Tag und Nacht auf Fragen. Hier ist sie:

(Internet-Tipp: http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Fragen_zur_Wikipedia)


jpm antwortete am 14.06.07 (05:34):

Und das Interesse für Wikipedia wächst ständig. Gerade habe ich folgende Mail bekommen und gleich beantwortet:
Kurzfragebogen: Thema "Wikipedia"



Hallo lieber Wikipedia- Autor!

Im Rahmen des Seminars „Wikipedia und Co. – Wissensdemokratisierung im Internet?!“ am Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaften der Martin- Luther- Universität Halle- Wittenberg führen wir eine Befragung zum Thema Wikipedia durch.
Der aus 10 Fragen (Word- Dokument) bestehende Fragebogen ist auf der Institutshomepage unter folgendem Link zu finden:

http://www.medienkomm.uni-halle.de/material/default.shtml

Ziel der Befragung ist es, etwas über die Autoren selbst herauszufinden und deren Meinung zu Wikipedia zu erfahren.
Wir bitten Sie, den ausgefüllten Fragebogen bis zum 26.06.2007 an folgende
E-Mail – Adresse zu senden:
Vwl511@aol.com

Vielen Dank fürs Mitmachen!!!


steffie antwortete am 14.06.07 (09:38):

Anmerkungen zum Artikel "Gemeinsam Wissen konstruieren: Am Beispiel der Wikipedia"

Die Wikipedia ist ein Instrument, welches ich persönlich sehr gerne bei Unklarheiten, Fragen, etc. zu Rate ziehe.
In der Erstellung diverser Hausarbeiten, Referaten etc. im Rahmen meines Studiums hat sie mir schon gute Dienste geleistet.
Leider musste ich mitunter die Erfahrung machen, dass Wikipedia von einigen Dozenten/innen sehr kritisch betrachtet wird und nicht als wissenschaftliche Quelle angesehen wird.
Ich finde die Überwachung der Eintragungen durch Administratoren sehr wichtig, und wie im vorliegenden Beispiel zu erkennen ist, können diese durchaus sehr hartnäckig sein. Dennoch bezweifle ich, dass eine "Neutralität" und "Richtigkeit" (ist vielleicht nicht ganz der richtige Ausdruck) bezüglich der Inhalte garantiert werden kann.
Das Engagement der Wikipedianer finde ich dennoch bewundernswert. Ich persönlich habe die Enzyklopädie bisher nur zum Wissenerwerb genutzt aber nicht als Möglichkeit gesehen, mich aktiv an deren Weiterentwicklung zu beteiligen.

Zum vhb-Kurs "Internet- und Projektkompetenz möchte ich als Teilnehmerin anmerken, dass dieser eine gute Möglichkeit ist, sich mit einem Modell kollektiver Wissenkosntruktion im Internet zu beschäftigen.
Die Kommunikation in diversen Foren, die Ausarbeitung einer Untersuchung in Kleingruppen, die Erstellung einer Homepage und somit die Veröffentlichung der eigenen Ergebnisse im world wide web sind spannende Lernbereiche, die uns helfen, in einer digitalisierten Welt kompetenter zu werden.

Ich glaube das war´s

steffie


jpm antwortete am 14.06.07 (16:47):

@Steffie
Danke!


Magret antwortete am 14.06.07 (17:44):

Seminar: IPK Eichstätt, Grundschulpädagogen (SS 2007)
Aufsatz: "Weltverbesserungskompetenz" als Lernziel? von Jean-Pol Martin

Soeben habe ich oben genannten, sehr interessanten, Artikel gelesen.
Gelungen finde ich vor allem die Erklärung der Systemtheorie unter Punkt 1.3. Ich kannte diesen Begriff bereits vorher aus einem Pädagogik-Seminar, doch erst jetzt scheine ich diese Theorie durchschaut zu haben. :)
Die Methode "Lernen durch Lehren" kannte ich bereits in Grobzügen. Nun kann ich mir aber durch anschauliche Beipsiele und eine systematische Darstellung tatsächlich mehr darunter vorstellen.
Ich kann mir gut vorstellen, dass diese Methode durchaus bereits in der Grundschule anwendbar ist. Es ist doch häufig so, dass Schüler von einem anderem Schüler Erklärtes besser verstehen, als vom Lehrer...
Ich finde, das Beispiel der Klasse 10a beweist, dass "Weltverbesserungskompetenz" ein unbedingtes Lernziel in der Schule sein sollte. Wie oft, bleiben doch die Augen vor Missständen in der direkten Umgebung und in der Welt verschlossen, weil man sich "machtlos" fühlt. Im Unterricht kann gezeigt werden, dass man im Klassenverband, aber auch als einzelne Person eben nicht machtlos ist und einen kleinen Beitrag zur minimalen Weltverbesserung leisten kann.


SabineGrohmann antwortete am 16.06.07 (14:15):

Hallo an alle,
hier mein Kommentar zum Aufsatz "Weltverbesserungskonzept als Lernziel" von Jean-Pol Martin

Auch ich finde den Aufsatz interessant und denke, dass viele Leute dadurch den Zusammenhang von Informationen, Wissen, Kommunikation und Internet besser verstehen können bzw. lernen zu verstehen.
LdL (Lernen durch Lehren) ist meines Erachtens nach ein sehr wichtiger Punkt heutzutage in den Schulen, die Schüler sollen und dürfen selbst aktiv werden und Informationen selber sammeln und anschließend mit Mitschülern und Lehrer klassifizieren. Das ist ein toller Fortschritt zu früherem Unterrichten. Lernziele sind hierbei vor allem die Umformung von Informationen zu Wissen, selbstständiges Arbeiten, Fördern von explorativem Verhalten, Förderung der Kontrollkompetenz und Kommunikation.
Das alles sind Ziele, die erreicht werden können wenn der Lehrer den Schüler die Möglichkeit bietet selber zu agieren und Verantwortung im Unterricht zu übernehmen-der Lehrer ist dadurch nicht unnütz geworden sondern nimmt eine Begleit- und Helferfunktion ein.
Auch sehr interessant finde ich die Erklärung der Bedürfnispyramide unter dem Punkt 1.3.
Maslow entwickelte ein Modell über die Funktionsweise des Menschen. Der Mensch nämlich strebt immer nach Gleichgewicht im Leben und versucht seine (Grund)Bedürfnisse zu befriedigen. Wichtig dabei ist, dass zu allererst die physiologischen Bedürfnisse wie Durst und Hunger, quasi die Selbsterhaltung zufrieden gestellt wird und dann die individuellen Interessensbereiche des Menschen berücksichtigt werden.
Explorative Menschen gelangen vor bis zur Transzendenz.
Sie suchen Felder auf, mit denen sie nicht bzw. noch nicht vertraut sind und versuchen dann in diesen neuen Feldern zurecht zu kommen und Probleme zu lösen. Hier ist intrinische Motivation zum Handeln und ein Gefühl der Selbstentgrenzung gefragt.
Alles in allem ein sehr gelungener und anregend geschriebener Artikel.
Schöne Grüße,
Sabine


anikageisel antwortete am 16.06.07 (18:39):

Jean-Pol Martin
Gemeinsam Wissen konstruieren: Am Beispiel der Wikipedia

Ich finde den Artikel von Jean-Pol Martin spannend und aufschlussreich, vor allem da man hier Hintergrund-Wissen und somit auch „Insiderinformationen“ zu Wikipedia bekommt. Ich denke, jeder Student kommt im Laufe des Studiums mit Wikipedia in Berührung, doch nur wenige versuchen sich als Autoren.
Ich finde den generellen Ansatz von Jean-Pol Martin sehr interessant, die Bedürfnispyramide von Maslow kenne ich aus der Psychologie, jedoch hätte ich sie wohl kaum mit dem Wissensnetzwerk Wikipedia in Verbindung gebracht. Unterstützen würde ich Jean-Pol Martin in seiner Annahme, dass Menschen generell dazu bereit sind, intensiv miteinander zu kommunizieren um ein gemeinsames Wissen aufzubauen. Aus meiner Erfahrung hat dies zwei Seiten: zum einen profitiert man von Wissen zu verschiedenen Themen, das bereits vorhanden ist – auf dass man aber auch einfach zugreifen kann, und andererseits gibt man gerne Wissen weiter, wenn man weiß, dass andere davon profitieren können. Insofern ist der Ansatz der Kommunikationsstruktur aus meiner Sicht richtig und nachvollziehbar.
Leider muss man den Gebrauch von Wikipedia im Studium allzu sehr rechtfertigen, gleich heißt es „nicht wissenschaftlich“. Deshalb nutze ich persönlich Wikipedia vor allem dann, um schnell Informationen zu einem Thema zu bekommen, aber nicht als wissenschaftliche Quelle.
Den Kurs Internet- und Projektkompetenz finde ich sehr spannend. Grund für mich teilzunehmen war zu Beginn aber weniger der gemeinsame Wissensaufbau – dafür habe ich noch zu wenig über das Projekt gewusst. Vielmehr wollte ich gerne ein eigenes, wenn auch kleines, Forschungsprojekt ins Leben rufen – und dieses von der Recherche bis hin zur Abschlusspräsentation durchzuführen. Im weiteren Verlauf ist natürlich auch der gemeinsame Wissenserwerb als Motivation hinzugekommen. Wichtig erscheint mir bei solchen Projekten eine vernünftige und übersichtliche Struktur. Was bei Wikipedia die Administratoren sind, sind bei IPK die Tutoren, die das Ganze technisch, inhaltlich und auch motivational leiten. Nur so ist ein gemeinsamer Wissenserwerb meiner Meinung nach möglich.


Andrea antwortete am 17.06.07 (18:17):

Seminar: IPK Augsburg (SS 2007)
Gruppe: "Kulturvergleich: Deutschland/Osteuropa"
Aufsatz:"Weltverbesserungskonzept als Lernziel" von Jean-Pol Martin

Der Aufsatz ist sehr Interessant geschrieben und unterstützt den Lernprozess bzw. das Verstehen des
Zusammenwirkens von Informationen, Wissen, Kommunikation und des Internets.
Besonders hervorheben möchte ich die unter Punkt 1.3 beschriebene Bedürfnispyramide, in der es darum geht, das der Mensch bestrebt ist immer im Gleichgewicht zwischen Leben und
Bedürfnis Befriedigung zu bleiben. Wobei als erstes gewisse Grundbedürfnisse wie essen und trinken
zu befriedigen sind.
Das Prinzip LdL (Lernen durch Lehren) ist auch sehr interessant. Bietet es doch für Schüler die Möglichkeit schon während ihrer Schulzeit in die Rolle des Lehrers zu schlüpfen in soweit das sie selbstständig Information zu einem gewissen Thema sammeln und diese dann auch selbst ihren Mitschülern bzw. ihrem Lehrer vorstellen und so zu einer Problemlösung beitragen können, so lernen die Kinder unter anderem auch die andere Seite des Lehrens und Lernens kennen. Dieses fördert die strukturierte Denkweise des Kindes und die Fähigkeit sich auch in andere Personen hinversetzten zu können und aus einer anderen Perspektive auf Dinge und Sachverhalte zu blicken.


jpm antwortete am 17.06.07 (18:30):

@Margret
"weil man sich "machtlos" fühlt."
Sie haben recht: das Gefühl der Machtlosigkeit zu überwinden gelingt, wenn man gemeinsam versucht, Probleme anzugehen und aktiv zu lösen.
@Sabine
"Alles in allem ein sehr gelungener und anregend geschriebener Artikel."
-Danke.
@Anika
"Vielmehr wollte ich gerne ein eigenes, wenn auch kleines, Forschungsprojekt ins Leben rufen – und dieses von der Recherche bis hin zur Abschlusspräsentation"
- Interessante Motivation, an die ich bisher nicht so klar gedacht hatte.
@Andrea
"Dieses fördert die strukturierte Denkweise des Kindes und die Fähigkeit sich auch in andere Personen hinversetzten zu können"
- Ja, LdL und IPK sollen die Empathie fördern!


SandraW antwortete am 18.06.07 (13:02):

Hallo an alle,

Seminar: IPK Eichstätt, Grundschulpädagogen (SS 2007)
Aufsatz: "Weltverbesserungskompetenz" als Lernziel? von Jean-Pol Martin

Der Aufsatz beleuchtet in sehr interessanter Weise die Grundbedürfnisse des Menschen. Die Systemtheorie von Maslow wird sehr anschaulich erklärt und eröffnet eine neue Sichtweise auf Bedürfnisse des Menschen, die auch im schulischen Unterricht berücksichtigt werden sollten. Das Modell Lernen durch Lehren finde ich sehr interessant, da ich diese Methode in einem Praktikum bereits beobachten konnte. Durch die aktive und selbständige Teilnahme am Unterricht gewinnt der Stoff für die Schüler an Relevanz und sie fühlen sich ernst genommen, da man ihnen eine leitende Rolle im Vermittlungsprozess des Stoffes zugesteht. Die Schüler werden dadurch selbstsicherer und gewinnen durch die Präsentation Projektkompetenz, die auch in ihrem Leben nach der Schule bedeutsam ist. Die Beispiele aus dem Französischunterricht zu Ldl veranschaulichen die Methode sehr schön. Wichtig finde ich, dass dem Einsatz des Internets zur Wissensbeschaffung ein großer Stellenwert eingeräumt wird.Das Beispiel der Klasse 10a, welche im Rahmen des Französischunterrichts durch Protestbriefe versucht, den Tod einer nigerianischen Frau zu verhindern ist ein großartiges Beispiel dafür, wie man die Schüler zur Kompetenz, die Welt im kleinen zu verbessern, führen kann. Ich denke diese Erfahrung hat für die Schüler eine große Bedeutung, vor allem im Hinblick darauf, das Gefühl zu haben aus eigener Leistung, Motivation und Anstrengung heraus etwas Gutes getan zu haben. Ich finde den Artikel sehr gelungen, da er viele verschiedene Aspekte des Mensch seins berücksichtigt (anthropologisch, psychologisch) und durch Beispiele sehr anschaulich gestaltet ist.

Bis bald
sandra


Elke antwortete am 18.06.07 (13:27):

Kommentar zum Aufsatz: "Weltverbesserungskompetenz" als Lernziel?"

Auch diesen Aufsatz fand ich wieder sehr interessant.
Besonders die psychologischen Modelle und Erklärungen fand ich toll. Im Rahmen der EWS-Prüfung habe ich schon von ihnen gehört und konnte mir auch vorstellen, was die jeweiligen Autoren damit meinten. Aber durch eine etwas vereinfachte Zusammenfassung habe ich die Modelle noch besser verstanden.
Die Grundzüge und Ideen zu LdL finde ich sehr spannend und interessant. Hier sind die Schüler aktiv am Unterricht beteiligt und lassen sich nicht berieseln wie in manch anderen Schulstunden. Die Schüler werden herausgefordert ihr Wissen mitzuteilen, an Diskussionen teilzunehmen und ihre eigene Meinung zu vertreten. Das finde ich toll.
Die Ausweitung dieser Lehrmethode auf das Internet und auf Probleme bzw. Ereignisse auf der ganzen Welt finde ich auch toll. Es gibt nur eine Welt und was auf ihr passiert sollte uns alle etwas angehen bzw. sollten wir ein Wörtchen mitreden.

Schönen Start in die Woche
Elke


chrisse antwortete am 18.06.07 (20:06):

Kommentar zum Text "Weltverbesserungskompetenz" als Lernziel?"

Die Überschrift mag ein bisschen irreführend sein, aber sie hat Schlagzeilenqualität!
Ich finde es auch sehr wichtig, Schüler auf die Welt von heute und morgen vorzubereiten - was nicht mit den Methoden von gestern geschehen kann. Wer hat nicht im Ethikunterricht von Maslows Bedürfnispyramide gehört - ohne die Sinnfindung parallel dazu im Unterricht auch zu erleben? Wer kann sich an Flow-Erlebnisse im Unterricht erinnern? Ich habe einige schulische Erfahrungen, die ich so bezeichnen könnte - aber leider sehr wenig.
Dabei steht unsere Gesellschaft vor einer schwierigen Zukunft; Schüler motivieren und besser bilden, nicht nur mit Auswendiglernwissen, sondern Kompetenzen, ist die Aufgabe. Gerade Fremdsprachenunterricht basierte oft auf zu viel Vokabel lernen (Auswendig lernen) und zu wenig Anwendungswissen. Dabei heißt es ja Fremdsprachenunterricht und nicht Fremdvokabelunterricht. Die Anwendung der Sprache im gegenseitigen Sprechen ist die natürliche Anwendung - eine einfache Tatsache, aber schulfremd. Die Kombination mit weltpolitischen Themen wie die Steinigung der Nigerianerin und Aktion (Protestmail) ist sicherlich motivierender und fördert die Französischkenntnisse der Schüler stärker als erneut das Écoute 4 aufzuschlagen und die Protagonisten auf dem Weingut beim Weinverkaufen beizuwohnen.
Daher ist das Ldl-Modell sehr interessant: Kinder und Jugendliche lernen hier soziale Kompetenz - eine Fähigkeit, die für ein Zusammenleben in der Gesellschaft immanent wichtig ist und durch das Fehlen von Rahmenbedingungen, die in der Vergangenheit das soziale Zusammenleben gelehrt haben, wie beispielsweise die Großfamilie, die Dorfgemeinschaft (oder auch Vereine) etc., spielt hier nun die Schule eine wesentliche Rolle. Wissen in Gemeinschaft konstruieren fördert Wissen und Gemeinschaft und befruchtet sich gegenseitig.
Besonders beeindruckt mich die neue Rolle des Lehrers: Die Hierarchie wird aufgebrochen - der Oberlehrer wird zum Begleiter. Schülern mehr Kontrolle zu geben bedeutet, ihre Motivation zu erhöhen, was wiederum zu mehr Engagement führt, was wiederum zu besseren Ergebnissen und mehr Eigenverantwortung führt - das Gegenteil einer Schweigespirale - vielleicht eine positive Ldl-Spirale?

Viele Grüße

Christine


jpm antwortete am 18.06.07 (20:53):

@Chrisse
"Besonders beeindruckt mich die neue Rolle des Lehrers: Die Hierarchie wird aufgebrochen - der Oberlehrer wird zum Begleiter. Schülern mehr Kontrolle zu geben bedeutet, ihre Motivation zu erhöhen, was wiederum zu mehr Engagement führt, was wiederum zu besseren Ergebnissen und mehr Eigenverantwortung führt - das Gegenteil einer Schweigespirale - vielleicht eine positive Ldl-Spirale?"
- Ja, so ist es. Und mit IPK geht die Spirale dann weiter!;-)))


OksanaW antwortete am 19.06.07 (15:04):

Kommentar zu: Gemeinsam Wissen konstruieren: Am Beispiel von Wikipedia.
Gruppe: Kulturvergleich: Deutschland- Osteuropa

Der Aufsatz von Prof. Martin war für mich sehr interressant. So wie viele anderen benutze auch ich oft Wikipedia. Ich bin aber der Meinung, dass Wikipedia nur als Anstoß für weitere Recherchen nach Informationen dienen kann. Wenn man z:B eine umfasende wissenschaftliche Arbeit für die Uni machen muss, ist es natürlich hilfreich ins Wikipedia zu schauen, aber es ist klar, dass die weiteren Recherchen weiterhin in der Bibliothek verlaufen werden, und nicht im Internet. Das fängt schon bei einem einfachen Referat an. Die Informationen sind einfach nicht ausreichend. Für mich war es auch neu, dass die Beiträge von vielen Administratoren überprüft werden. Aber sind die Administratoren wirklich Fachleute? Natürlich kann es sein, dass bei vielen Artikeln auch die Fachleute gefragt werden, aber bestimmt nicht in allen Bereichen.
Ich bin ehrlich gesagt nie ein Fan von Internet als Infiormationsquelle gewesen. Auch als angehende Lehrerin muss ich sagen, dass Komputer und Internet nie den echten Unterricht ersetzen können, oder gar einem guten Unterricht nahekommen können. Das ist meine subjektive Meinung.
Dennoch:
Ab diesem Semester nehme ich nun selbst am Seminar: IPK teil. Obwohl unser Gruppenprojekt noch lange nicht zu Ende ist, möchte ich sagen, dass ich bisjetzt sehr gute Erfahrungen gemacht habe. Gemeinsam Wissen konstruieren fördert sehr viele Fähigkeiten: man lernt, etwas Relevantes zu Ende zu bringen, es fördert Teamgeist, es fördert die Fähigkeit, sich mit anderen zu arrangieren und etwas gemeinsam zu schaffen. Doch oft ist es so, dass vor allen die Schüler und Studenten bei der Prüfung auf sich gestellt sind, es gibt also keine Gruppe. Und nicht Projektkompetenz wird geprüft, sondern Kenntnissestand.
Der Artikel hat mir sehr viel zum Nachdenlen über die Didaktik und Methodik gegeben.


jpm antwortete am 19.06.07 (17:02):

@Oksana
"Der Artikel hat mir sehr viel zum Nachdenlen über die Didaktik und Methodik gegeben."
- Das freut mich sehr!


mirjam25 antwortete am 19.06.07 (17:39):

Hallo zusammen,
hier meine Anmerkungen zum Aufsatz Wikipedia:

Der Aufsatz „Gemeinsam Wissen konstruieren: Am Beispiel Wikipedia“ hat mich in einigen Punkten überrascht. Zwar kannte ich die virtuelle Enziklopädie und hatte auch eine genaue Vorstellung davon, wie die Artikel entstehen, einiges war dennoch neu für mich.
So hat es mich überrascht, dass die Administratoren (immerhin ca. 150 Personen im deutschsprachigen Raum) allesamt unentgeltlich arbeiten. Die doch nicht unerhebliche Arbeit, die diese Internetuser in die Wikipedia investieren, bekräftigt die These, dass der „Mensch [...] bestrebt“ ist, „seine Fähigkeiten und Potenziale zur vollen Entfaltung zu bringen“. Nicht zu vergessen die zahllosen User, die mit ihren Beiträgen das Zustandekommen einer Online-Enzyklopädie erst ermöglichen. Neu war mir ebenfalls die so genannte Gehirnmetapher. Dennoch muss ich sagen, dass ich die Vorstellung von „menschlichen Neuronen“, die über die Kommunikationsplattform Internet (bzw. Wikipedia) miteinander kommunizieren, sehr anschaulich fand. Kann man im Fall Wikipedia also sowohl von Kommunikationsplattform als auch von erarbeitetem Wissen sprechen? Weiterhin hätte ich nicht vermutet, dass bereits ein so großer Wissensschatz zusammengetragen wurde. Interessant fand ich außerdem, dass Herr Martin, obwohl er die Unterrichtsmethode LdL entwickelt hatte, seinen hierüber verfassten Beitrag aufgrund konstruktiver Kritik der Administratoren weiter verbessern konnte. Wäre dieser kurze Beitrag beispielsweise für ein Lehrbuch verfasst worden, wäre wohl die ursprüngliche Fassung gedruckt worden. Bestenfalls käme konstruktive Kritik seitens einiger Kollegen. Durch das Medium Internet kann der Artikel nun theoretisch von jedem einzelnen Wikipedia-User korrigiert werden und so zu einer endgültigen Form gelangen, die nicht nur das Wissen von Herrn Martin beinhaltet, sondern auch die Kritik zahlreicher User. So fließt auch ein Teil ihren Wissens und ihrer Anschauungen in diesen kurzen Beitrag, der so an Inhalt gewinnt.

So viel von mir,
liebe Grüße,
Mirjam


mirjam25 antwortete am 19.06.07 (17:58):

Hallo!

Hier folgt nun mein Kommentar zu dem Aufsatz "Weltverbesserungskompetenz" als Lernziel?

Der in der Schule vollzogene Paradigmenwechsel hin zum schülerorientierten Unterricht war absolut notwendig. Galt es früher in der Schule möglichst viele Informationen und gegebenfalls auch Wissen "anzuhäufen", so stehen heute andere Lernziele im Vordergrund, die in dem Aufsatz auch genannt werden (Kommunikationsfähigkeit, Problemlösefähigkeit..). Schüler müssen lernen, sich Wissen selbst anzueignen und darüber hinaus auch, dieses Wissen möglichst gut didaktisch aufbereitet an andere Menschen weiterzugeben. Gerade in unserer heutigen Zeit, wo Unternehmen gezielt die so genannten "soft skills" in den Vordergrund stellen, kann LdL helfen, Schüler auf die Arbeitswelt, auf das Leben, vorzubereiten. Nun zum Lernziel "Weltverbesserungskompetenz". Ich muss Chrissie recht geben, diese Überschrift ist plakativ, man muss zwar etwas warten, bis dieses Schlagwort im Aufsatz auftaucht, dann aber in logischer Konsequenz zum vorher Gesagten.Besonders gefallen hat mir folgender Satz: "Im Zuge der Globalisierung erscheint es angebracht, Sinnsysteme, Religionen, Philosophien und sonstige Erklärungsmuster auf ihre Wirkung hin zu untersuchen und zu vergleichen." Dem kann ich nur zustimmen. Gerade heute, wo die Globalisierung soweit fortgeschritten ist, ist eunabdingbar, Sinnsysteme zu vergleichen. Ich denke, es ist aber die Pflicht eines Lehrers, den Schülern das Rüstzeug zu vermitteln, sich selbständig mit solchen Systemen auseinanderzusetzen, gerade da wir mittlerweile in einer "Multi-Kulti-Gemeinschaft" leben und die Schüler über die Neuen Medien Zugang zu nahezu jeglichen Informationen haben, die das Internet offeriert. Um mit beidem besser umgehen zu können, sollte Weltverbesserungskompetenz im Unterricht zumindest angeregt werden. Erlangen muss sie jeder einzelne selbst.

So viel von mir,
Mirjam


KathrinK antwortete am 19.06.07 (19:06):

Hallo zusammen!

Seminar: IPK Eichstätt, Grundschulpädagogen (SS 2007)
Gruppe: Jungen und ihre Zukunftsvorstellungen
Aufsatz: "Weltverbesserungskompetenz" als Lernziel von Jean-Pol Martin

Ich fand den Aufsatz sehr interessant zu lesen. Ich kannte zwar bereits die Bedürfnispyramide von Maslow und das Flow-Erlebnis; es ist jedoch sehr verständlich geschrieben und so auch sehr einsichtig.
Durch die Methode des LdL im Unterricht erwerben die Schüler wichtige Kompetenzen, die unabdingbar für ihr späteres Leben sind. Diese Kompetenzen werden im "herkömmlichen" Unterricht nicht immer erlangt und man muss sie sich nach der Schullaufbahn mühsam selbst beibringen.
Ich glaube jedoch, dass es in der Grundschule schwer verwirklichbar ist. Die Kinder sind, meiner Meinung nach, auf die Instruktionen des Lehrers angewiesen. Ich könnte mir LdL vielleicht in der 4.Klasse vorstellen, um so die Schüler u.a. auf den Übertritt in eine höhere Schule vorzubereiten.
Das Beispiel der Klasse 10a mit der Weltverbesserungskompetent finde ich super. Es sollte unbedingt ein Lernziel sein, die eigene Welt kennen zu lernen, auf ihre Probleme aufmerksam zu werden und zu erkennen, wie man sich für diese eine Welt einsetzen kann.


petzik antwortete am 19.06.07 (21:04):

Hier meine Anmerkungen zum Aufsatz Wikipedia:Als erstes muss ich sagen, dass dieser Artikel einem sehr gut verdeutlicht, wie wikipedia funktioniert!
Ich kenne wikipedia auch schon länger, konnte aber nie genau sagen, wie sie funktioniert. Ich denke, nun habe ich eine bessere Vorstellung!
Anfangs habe ich sie überhaupt nicht genutzt, da ich dachte, wenn ich Auszüge eh nicht in einer Arbeit als Quelle benutzen darf, lass ich es gleich!
Mittler Weile ist Wikipadia zu meiner ersten Anlaufstelle geworden, wenn ich etwas nach schlagen möchte. Hier bekomme ich schon mal viele Informationen, um dann zu wissen, wie ich weiter forschen kann!
Und jetzt weiss ich auch noch wie es funktioniert! Wir haben es eigentlich Studenten ohne Internet geschafft? Dem Internet sei Dank!


jpm antwortete am 19.06.07 (21:15):

@mirjam25
"So hat es mich überrascht, dass die Administratoren (immerhin ca. 150 Personen im deutschsprachigen Raum)"
- Inzwischen sind es mehr als 200
"Kann man im Fall Wikipedia also sowohl von Kommunikationsplattform als auch von erarbeitetem Wissen sprechen?"
- Ja
"Wäre dieser kurze Beitrag beispielsweise für ein Lehrbuch verfasst worden, wäre wohl die ursprüngliche Fassung gedruckt worden."
- Die Herausgeber hätten bestimmt ein paar Wünsche gehabt, aber lange nicht so streng, wie die WP-Benutzer.
"So fließt auch ein Teil ihren Wissens und ihrer Anschauungen in diesen kurzen Beitrag, der so an Inhalt gewinnt."
- Genau.
"...Rüstzeug zu vermitteln, sich selbständig mit solchen Systemen auseinanderzusetzen"
- Ja. Bisher sollten Lehrer sich in Weltauschauungsthemen eher zurückhalten.

@KathrinK
"Ich könnte mir LdL vielleicht in der 4.Klasse vorstellen, um so die Schüler u.a. auf den Übertritt in eine höhere Schule vorzubereiten."
- Ja, unbedingt.

@petzik
"Mittler Weile ist Wikipadia zu meiner ersten Anlaufstelle geworden, wenn ich etwas nach schlagen möchte. Hier bekomme ich schon mal viele Informationen, um dann zu wissen, wie ich weiter forschen kann!"
- Ja, heute geht es wohl den meisten so!


Miriam antwortete am 21.06.07 (03:30):

Nun mein Beitrag zum Aufsatz Weltverbesserungskompetenz

Ich finde es unheimlich interessant inwiefern man in der Schule spätere Verhaltensweisen bzw. das Reaktionsverhalten auf bestimmte Ereignisse prägen kann. Desto selbstständiger Schüler arbeiten müssen und desto mehr Probleme bzw. Heruauforderungen sie bewältigen müssen, desto mehr erweitern sich ihre Lösungsstrategien. Daher erhöht sich wiederum das globale Verständnis, was besonders heutzutage eine Schlüsselkompetenz darstellt.
Ich bin jedoch auch der Meinung, dass eine wünschenswerte aber auch sehr hohe Erwartung in dem Satz "Weltverbesserung als Lernziel" steckt.


jpm antwortete am 21.06.07 (05:13):

@Miriam
"Ich bin jedoch auch der Meinung, dass eine wünschenswerte aber auch sehr hohe Erwartung in dem Satz "Weltverbesserung als Lernziel" steckt."
- Der Satz soll Interesse wecken und wenn man die Welt im Kleinen verbessert, verbessert man sie auch im Großen.


CathrinJaskula antwortete am 21.06.07 (12:24):

Kommentar zum Aufsatz "Weltverbesserungskompetenz" als Lernziel? von JP Martin:

Soeben habe ich den Artikel von Jean-Pol Martin gelesen, und kann sagen, dass ich ihn sehr gelungen finde.
Dennoch muss ich gestehen, dass das alles für mich nicht neu war. Da seit geraumer Zeit das Thema "Lernen dr. Lehren" angesprochen wurde, habe ich mich bereits damit befasst (Wikipedia.) Die Methode gefällt mir sehr gut, wahrscheinlich werde ich in meinem zukünftigen Lehrerberuf versuchen Ansätze mit einfließen zu lassen. Denn wenn sich Kinder versuchen selbst etwas beizubringen kommt die Motivation zum Lernen fast von allein.
In meinem SUI Seminar haben wir eine Stunde einer Lehrerin in Eichstätt besucht, es ging um den Goldschmied und seine Werkzeuge. Die Kinder erhielten einen Text zu dem gewiligen Werkzeug (Gruppenarbeit), und haben nach dem Ende der Bearbeitungszeit einen "Museumsrundgang" unternommen. Das heißt, sie sind von Gruppentisch zu Gruppentisch gegangen und haben ihr Werkzeug vorgestellt und Fragen ihrer Mitschüler beantwortet.
Bereits bei diesem Unterrichtsbesuch fand ich es gut, wie die Kinder einander zuhören und dadurch "Lernen".


In diesem Sinne, weiter so

Cathrin Jaskula


jpm antwortete am 21.06.07 (12:38):

@Cathrin
Danke für die ermutigenden Worte!


Tam antwortete am 21.06.07 (18:01):

hallo @ Artikelleser und Hausaufgabenmacher,

beim Lesen des Artikeles von Herrn Martin wurde mein Intereese für eine eingehende Beschäftigung mit "Wikiversity" in meinen Semesterferien geweckt. Ich wusste bisher nicht so genau, was mir Wiki eigentlich alles bieten kann. Ich möchte "...die ganze Welt mit unendlich vielen Kommunikationsbereichen..." kennen lernen. Ansonsten war ich etwas über die forsche Kritik irritiert und finde es aber gut, dass man hier mal keine Gesprächsführungsmethoden anwenden muss.
Eine Unterrichtsstunde zum Thema "Lernen durch Lehren" habe ich mir bisher wie referieren vorgestellt und fand es daher nicht sonderlich spannend. Nun aber, da ich mehr darüber weiß, würde mich interessieren, wie vorallem jüngere Jugendliche solch einen Unterricht gestalten.
Auch mal gut, so erfahren, was man genau nochmal im IPK Kurs erlernen soll.
bin sehr froh, mich dafür entschieden zu haben.
tamara klink


jpm antwortete am 21.06.07 (18:08):

@Tam
Wenn Sie mehr erfahren wollen, kommen Sie doch zu unserer Tagung am 7.7.7. nach Eichstätt! Hier das Programm und die Anmeldung:

(Internet-Tipp: http://www.ldl.de)


NadineP antwortete am 21.06.07 (20:57):

hallo an alle!
Zunächst mal sorry für die Verspätung, bin im Moment internetlos, deswegen dauert es bei mir im Moment bißchen länger!Ich wollte nun auch meinen Kommentar zum Aufsatz von J.P.Martin beitragen.Um erhrlich zu sein habe ich Wikipedia bisher auch nur als eine Nachschlagewerk genutzt, um an gewisse Schlagwortinformationen zu gelangen.Somit habe ich wikipedia im einzelnen nur zur Wissenserlangung betrachtet. Der Inhalt des Aufsatzes von J.P. Martin erschließt sich für mich als sehr weitgreifend und erkenntnisbringend.Ich habe mich schon öfter gefragt, ob es irgendjemanden gibt, eben bestimmte Administratoren, die den Wahrheitsgehalt und die Enzyklopädie der veröffentlichten Beiträge kontrolliert. Die Benutzung dieser Wissenswelt bringt großes Potenzial zum Austausch von Wissen, Erfahrungen und der individuellen Wissenserweiterung. Die sinnbildliche Darstellung des Gehirns in diesem Aufsatz erscheint mir in den beschriebenen Zusammenhängen als absolut nachvollziehbar, es gestaltet das eigentliche Thema sehr lebendig und einleuchtend. Das Thema Kommunikation im Text, sowie innerhalb des Forums und der Arbeitsgruppe, in der ich mich sehr wohl fühle, durch die Projektarbeit, ermöglicht den Austausch von Erfahrung und Wissen und erzielt Fortschritte in der Kenntniserlangung, was unser Berufsfeld im Ausland betrifft. Züruck auf Wikipedia, trotz der positiven Äußerungen, gibt es, gerade bezüglich des wissenschaftlichen Arbeitens, teilweise große Kritik. Gerade Lehrer oder in unserem falle Dozenten, bewerten es oft nicht als wissenschaftliches Arbeitsinstrument, was ich jedoch sehr fraglich finde!


jpm antwortete am 21.06.07 (21:12):

@Nadine
Wir stehen am Anfang einer Entwicklung. Wenn die Wissenschaftler entdecken, dass man über Wikipedia-Artikel vielmehr Leute erreichen kann als über Artikel in obskuren Fachzeitschriften, werden sie Ihr Wissen dort einbringen und bestimmte Themen besetzen und monopololisieren. Schon jetzt, auch wenn es ein Randthema ist, ist der beste und aktuellste Artikel über Lernen durch Lehren eben dieser in der Wikipedia:

(Internet-Tipp: http://de.wikipedia.org/wiki/LdL)


Galyna antwortete am 21.06.07 (22:51):

Seminar: IPK Augsburg (SS 2007)
Gruppe "Integrationsvergleich England/Deutsch"

"Weltverbesserungskompetenz" als Lernziel.

Den Artikel fand ich sehr interessant.
Die Information über den Aufbau des explorativen Verhaltens und sein Einfluss auf Problemlösekompetenz war neu für mich. Die Parallele zwischen der Bedürfnispyramide von Maslow und Kontrollbedürfnis ist sehr aufschlussreich.
Es ist wirklich sehr wichtig, dass in der Schule solche Kompetenzen wie Selbstvertrauen, Teamfähigkeit, Moderationsfähigkeit und Kommunikationsfähigkeit erwerben. Die LdL-Methode fördert diese Kompetenzen. Die Kinder probieren sich in Lehrerberuf, lernen Verantwortung übernehmen und erleben Erfolg. Sie lernen dass etwas beeinflussen können und trauen sich dann mehr. Es steigt die Motivation zum Lernen, Entdecken und Weltverbesserung.


Beate1981 antwortete am 21.06.07 (23:01):

Hier mein Kommentar zum Artikel "„Weltverbesserungskompetenz“ als Lernziel?":

Ein wirklich sehr interessanter Aufsatz, in dem es gelungen ist, die Verknüpfung des LdL mit den theoretischen Grundlagen und Funktionsweisen der Motivation von Menschen herzustellen.

Ich fand zunächst die Ausführungen zur "Kontrollkompetenz" im Bezug auf die Bedürfnispyramide von Maslow sehr interessant. Ich kannte natürlich schon das Maslow´sche Modell, doch unter dem Gesichtspunkt der Kontrolle hatte ich dieses Schema noch nie betrachtet...

Ich würde aus persönlicher Sicht (und in Erinnerung an meine eigene Schulzeit) zustimmen, dass Schüler gewisse Informationen leichter zu Wissen umwandeln können, wenn sie sich aktiv damit beschäftigen und anderen erklären, also "lehren" müssen. Allerdings kann ich mich auch nur allzu gut daran erinnern, dass man als zuhörender Schüler in solchen Stunden leider oft verlockt war, sich zurückzulehnen und geistig weniger präsent zu sein, als wenn der Lehrer die Stunde gehalten hätte.
Jedoch kann dies einerseits möglicherweise auch daran liegen, dass die Methode des LdL vielleicht nicht unbedingt für alle Jahrgangsstufen gleich geeignet ist, oder andererseits, dass die Miteinbeziehung der Zuhörer bzw. die Aufforderung zu Mitarbeit und Diskussionen (in den spezifischen, von mir selbst erfahrenen Beispielen) vernachlässigt wurde.

Die kollektive Konstruktion von Wissen (hier am Beispiel der Französischklasse) halte ich für ein durchaus realistisches und erstrebenswertes Ziel, das einzelne "Ressourceträger" dazu bringen soll, ihr Wissen zu teilen. Allerdings gibt es auch hier mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Ausnahmen, die das eigene Wissen nur ungern teilen und sich möglicherweise auch nicht dazu verpflichtet sehen, dies zu tun, um sich für die Gruppe dadurch als Ressourceträger attraktiv zu machen.

Gerade an dieser Stelle finde ich nun das Anknüpfen an das Bedürfnis der Transzendenz in diesem Aufsatz äußerst gelungen, da jeder Wissensträger - oder besser gesagt jeder MENSCH - ein Streben nach Glück, Gerechtigkeit und einer besseren Welt in sich trägt und durch kleine Aktionen (wie hier durch Briefe an die Botschaft in Nigeria) große Erfolge erzielen kann und vor allem WEIß, dass er sie erzielen kann.

Beate (Gruppe Indonesien/USA)


jpm antwortete am 22.06.07 (11:41):

@Beate
"...doch unter dem Gesichtspunkt der Kontrolle hatte ich dieses Schema noch nie betrachtet..."
- Ja, das ist eine Eigenkreation (von mir!;-))
"...Allerdings kann ich mich auch nur allzu gut daran erinnern, dass man als zuhörender Schüler in solchen Stunden leider oft verlockt war, sich zurückzulehnen und geistig weniger präsent zu sein, als wenn der Lehrer die Stunde gehalten hätte."
- Ja, das ist eben der Fehler, den viele Lehrer machen, wenn sie LdL einsetzen. Sie merken nicht, dass man die präsentierenden Schüler bedrängen muss, damit sie klar und deutlich sprechen und alle Inhalte spannend darstellen. Man muss auch dafür sorgen, dass die Mitschüler zuhören. Dann wird es IMMER (nach meiner Erfahrung) toll. Allerdings wissen die wenigsten Lehrer, wie man eine befriedigende Kommunikation zwischen den vortragenden und den zuhörenden Schülern sichern kann.
"...die Miteinbeziehung der Zuhörer bzw. die Aufforderung zu Mitarbeit und Diskussionen (in den spezifischen, von mir selbst erfahrenen Beispielen) vernachlässigt wurde."
- Genauso ist es. Dann ist die ganze Sache öde und sinnlos!
"...die das eigene Wissen nur ungern teilen und sich möglicherweise auch nicht dazu verpflichtet sehen, dies zu tun, um sich für die Gruppe dadurch als Ressourceträger attraktiv zu machen."
- Ja, aber das ändert sich, wenn das Teilen zur Klassennorm geworden ist.


mel_b antwortete am 22.06.07 (16:58):

Erst einmal muss ich mich dafür entschuldigen, dass ich meinen Kommentar nicht innerhalb der "Frist" abgebe... ich hab es schlicht und einfach vergessen!

Der Text "Weltverbesserungskompetenz als Lernziel?" war sehr interessant. Auch ich kann mich noch sehr gut an langweilige Schulstunden erinnern, die von Lehrern in einem nicht mehr enden wollenden Monolog abgehalten wurden. Das dies nicht unbedingt Sinn und Zweck eines guten Unterrichtes sein kann, dass war mir damals schon bewusst.
Allerdings gab es daneben auch noch langweilige Stunden, die gefüllt waren mit noch langweiligeren Referaten... z.T. auch solchen, bei denen man genau merkte, dass der Referent nicht wirklich viel Ahnung hatte, von dem "Stoff", den er versucht hat uns zu vermitteln.

Es ist eben nicht damit getan, dass auch hin und wieder jemand anderes vor der Klasse steht und Monologe hinunterbetet. Die Methode des LdL betont ja eindeutig auch die Einbeziehung der "Zuhörer", also das aktive Mitgestalten. Was ich auch ganz wichtig finde, ist die Tatsache, dass der Lehrer durch Referate nicht aus seiner Verantwortung entlassen wird, dafür zu sorgen, dass etwas Richtiges vermittelt wird.

Ich habe selbst die Erfahrung gemacht, dass mir nach einem Referat zwar gesagt wurde, dass mein Vortrag unvollständig war, der Lehrer aber die angeblichen Lücken nicht geschlossen hat!

Die LdL-Methode finde ich persönlich für sehr erstrebenswert und hoffe, sie findet große Akzeptanz und Berücksichtigung! Mit dieser Art des Lernens wird den Schülern schon von Anfang an auch die Angst genommen, (zum großen Teil) selbstverantwortlich Wissen zu verteilen und vor der versammelten Klasse ihre Bemühungen zu präsentieren. Auch etwas, was in der heutigen Berufswelt immer wichtiger wird: die Fähigkeit, etwas VOR PUBLIKUM zu präsentieren.

Für alle Studenten, die dies hier lesen und noch einige Referate vor sich haben: Bitte bezieht euer Publikum mit ein, regt es zum Nachdenken/Diskutieren an und versucht immer wieder herauszufinden, ob das bisher Gesagte auch angekommen und verstanden wurde!

So wird das Lernen durch Lehren nicht nur für den "Lehrenden" erfolgreich, sondern auch für den Rest ;)

Melli (Gruppe Indonesien/USA)


Anne antwortete am 25.06.07 (18:18):

Kommentar zum Wissenscontainer: „Weltverbesserungskonzept“ als Lernziel?

Hallo,
mit einiger Verspätung kommt jetzt noch mein Kommentar zum Artikel „Weltverbesserungskonzept“. Wie auch schon bei den beiden vorherigen Artikeln, fand ich diesen sehr interessant und anschaulich geschrieben. Inhaltlich drehte es sich ja primär um die Lernmethode „LdL“. Im Artikel wurden viele positive Seiten dieser Methode beschrieben, die ich z.T. auch noch aus meiner eigenen Schulzeit kenne. Was mich allerdings wundert ist, ob diese Methode denn auch Nachteile hat und wenn ja welche? Denn darüber habe ich bisher nichts gehört/gelesen...

Anne


jpm antwortete am 25.06.07 (19:01):

@Anne
Kritik zu LdL können Sie hier lesen:

(Internet-Tipp: http://www.zum.de/wiki/index.php/Kritik_an_LdL)


Pat antwortete am 25.06.07 (19:26):

Auch ich kenne Wikipedia schon länger und habe es bisher als Nachschlagewerk bei Unklarheiten und Fragen genutzt, um an gewisse Schlagwortinformationen etc. zu gelangen. Somit habe ich Wikipedia im einzelnen nur zur Wissenserlangung betrachtet.

Leider habe auch ich die Erfahrung gemacht, dass Wikipedia von einigen Dozenten/innen sehr kritisch betrachtet wird und nicht als wissenschaftliche Quelle angesehen wird. Somit benutze ich es vermehrt privat als für mein Studium.

Eine Überwachung der Einträge durch Administratoren finde ich sehr wichtig – die Unklarheit darüber, wie es wohl ist, wenn jemand etwas falsches rein schreibt, hat sich somit beantwortet.


Steffi9 antwortete am 08.07.07 (19:29):

Kommentar zum Thema "Weltverbesserungskompetenz"

Ich fand den Aufsatz sehr informativ, auch wenn mir das Thema "Weltverbesserungskompetenz" etwas zu kurz kam. Das kurze Beispiel am Schluss fand ich nicht aussagekräftig genug, vielleicht auch, weil das Projekt am Anfang stand und demzufolge noch keine Ergebnisse oder Arbeitsprozesse beschrieben werden konnten.
Die Aussagen bzgl. der Kontrollkompetenz und der LdL-Methode fand ich sehr interessant, ebenso sämtliche Bedürfnisse des Menschen unter das Bedürfnis nach Kontrolle zu subsumieren. M.E. müsste in der Schule viel mehr an diversen Schlüsselkompetenzen gearbeitet werden, die man nur in gemeinsam durchgeführten Projekten erlernen kann. Auch ich kann Dinge, die ich jemandem erklärt habe, viel besser behalten (ich weiß z.B. bis heute noch die Definition von Klimazonen, die ich einer Nachhilfeschülerin vor 5 Jahren eingebleut habe:-)).


Claudi antwortete am 10.07.07 (18:26):

Hallo,
hier mein Kommentar zum Artikel "Wissenscontainer"
Als ich den Artikel gelesen habe war ich echt erstaunt mit welchem Eifer die Schüler ihre Französichkenntnisse erprobt haben. Diese Art des Austauschs hat, so denke ich, auch den Vorteil, dass es den Schülern einfacher fällt sich auszudrücken, da eine korrekte Aussprache keine Rolle spielt. Wenn ich da an meinen Französichunterricht denke: Ich hatte immmer Angst ewas falsch auszusprechen und hab mich deswegen nicht getraut am Unterrichtsgespräch teilzunehmen.
Außerdem sehen die Schüler, dass man das Internet auch für andere Dinge nutzen kann, außer spielen und chatten....
Zu dem New-York Projekt möchte ich noch sagen: Wirklich mutig sich nur auf die Tipps und Anregungen von Forennutzern zu verlassen. Das hat mich so beeindruckt, dass ich in einem Ausrtalienforum(da fahre ich nächstes Jahr hin)auch um Reisetipps gebeten habe.

Gruß Claudi


Claudi antwortete am 10.07.07 (18:42):

Hallo
Den Artikel "Gemeinsam Wissen konstruieren: Am Beispiel der Wikipedia" habe ich mit höchstem Interesse gelesen. Ich war echt erstaunt, wie genau die einzelnen Artikel bearbeitet und überprüft werden. Gerade an der Uni sind Informationen von Wikipedia ja nicht gern gesehen.
Sehr gelungen ist auch der Abschnitt über den IPK Kurs an der Uni Eichstätt, da hier alle wichtigen Fähigkeiten und Voraussetzunen für eine effektive Durchführung eines Projekts nötig sind. Das gibt etwas Sicherheit und der Einstig ín ein Projekt wird leichter.

Liebe Grüße Claudi


jpm antwortete am 10.07.07 (18:46):

Und da haben Sie einfach beide Artikel einen nach dem anderen gelesen und kommentiert! Sehr fleißig!


anikageisel antwortete am 14.07.07 (13:46):

Kommentar zum Aufsatz: „Weltverbesserungskompetenz“ als Lernziel

Auch dieser Artikel war wieder durchaus interessant zu lesen. Zunächst einmal fand ich es spannend, etwas über den Flow-Effekt zu lesen. Ich bin in meinem Studium schon einmal am Rande mit diesem Effekt in Berührung gekommen, wusste aber nie so genau, was genau er bedeutet. Ich finde, man kann sehr gut nachvollziehen, wenn man völlig in einer Sache aufgeht und mit diesem festen Ziel im Hinterkopf seine Handlungen vollzieht. Auch das Modell „Lernen durch Lehren“ finde ich nützlich, nachvollziehbar und praxisnah. Ich finde es gut, den Schülern Kompetenzen zu übertragen und ihnen gleichzeitig einen Rahmen zu bieten, um sich intensiv und vor allem auch kommunikativ mit einem Thema zu besprechen. Zu Beginn meiner Schulzeit wurde noch sehr viel Frontalunterrricht praktiziert, aber ich glaube, heutige Lehrer unterrichten mit neueren Ansätzen und agieren sehr viel interaktiver. Aus eigener Erfahrung kann ich nachvollziehen, dass man sich meist sehr viel tiefer mit einem Thema befasst, wenn man „gezwungen“ ist, den Stoff anderen näher zu bringen. Gleichzeitig muss man auch einige Zeit investieren um zu überlegen, „wie“ bringe ich das den anderen am Besten rüber. Dabei gibt es heutzutage so viele Möglichkeiten um eine Gruppe mit einzubinden, so dass Themen spielerisch erlernt werden.
Meiner Meinung nach wichtig ist ein Feedback, das sowohl Positives als auch Negatives enthalten sollte. Erst dann ist der Wunsch nach Anerkennung erfüllt. Im Studium musste ich mir sich sehr viel langweilige und ermüdende Referate anhören. Klar, dass der Lerneffekt da einfach zu kurz kommt. Deshalb sollten solche Schlüsselqualifikationen bereits in der Schule gelernt werden, selbstständiges Arbeiten gehört da dazu. Meines Erachtens gibt es einfach zahlreiche Möglichkeiten bei der Vermittlung von Wissen, man muss sich nur intensiv mit dem Thema beschäftigen und versuchen den richtigen Dreh zu finden um sein eigenes Wissen dann kompakt, leicht und verständlich an andere weiterzugeben.


jpm antwortete am 14.07.07 (14:01):

@Anika
Danke für den durchdachten Kommentar!


Julia antwortete am 17.07.07 (14:36):

Kommentare zu:

Jean-Pol Martin
„Weltverbesserungskompetenz“ als Lernziel?

Im Zuge der Globalisierung gewinnt die soziale Dimension ein neues Gewicht. Die sich daraus ergebenden Lernziele heißen: Fähigkeit zu kommunizieren, Bereitschaft, sein Wissen weiterzugeben, Fähigkeit und Bereitschaft, kollektiv Wissen aufzubauen und dieses Wissen zur Problemlösung einzusetzen.
Auf die Probleme hinweisen!?

Wodurch bringt man aber Menschen dazu, sich explorativ zu verhalten?
Ja, das ist eine gute und wichtige Frage!

Flow: Das Erlebnis selbst wird als einheitliches Fließen beschrieben, ein Fließen von einem Augenblick zum anderen, wobei eine Verschmelzung von Handlung und Bewusstsein geschieht, ein völliges Aufgehen in der Aktivität bis zur Selbstvergessenheit, ohne aber die Kontrolle über die Aktivität zu verlieren.
Wow, das ist super geschrieben. Mir kam Mihaly Csikszentmihalyi in einer früheren Arbeit über „Kreative Wurzeln“ schon einmal unter. Ich glaube, dass man das von ihm beschriebene Phänomen des Öfteren in der Kunst zu Gesicht bekommt: malende / bastelnde oder zeichnende Kinder / Erwachsene gehen dabei oft vollkommen auf. Auch in der Musik habe ich so etwas schon selbst erlebt, bzw. betrachtet.

Wie funktioniert der Mensch also als System?
Funktioniert nicht jeder Mensch auch ein wenig anders? Klar, die physiologischen Prozesse dürften weitgehend die gleichen sein, aber wie ist es mit emotionalen Prozessen? Allein schon der Unterschied hierin zwischen Männern und Frauen ist gewaltig. Auch das Alter spielt, meiner Meinung nach eine gewisse Rolle, wie „man funktioniert“.

Bezüglich Maslows Bedürfnispyramide glaube ich, dass bei jeden Individuum die jeweilige Ebene der unterschiedlichen Bedürfnissen auch anders gewichtet ist.

Ich denke nicht, dass man „den Menschen“ auf eine „Bedürfnispyramide“ und eine „Systemtheorie“ herunter brechen kann. Vielleicht bin ich diesbezüglich naiv, aber ich vermute in jedem ein „gewisses Etwas“.

Kann man nie zufrieden sein? Ein komplexer Gedanke. Kurzfristig fühlt man sich schon „glücklich“, aber naturgemäß ist das Empfinden solch positiver Emotionen (Liebe, Glück) schlecht für uns, da wir dann unaufmerksam sind. Ja, vielleicht kann man nie zufrieden sein.

Insgesamt hat mich der Aufsatz angeregt über das darin behandelte intensiv nachzudenken. Mir gefallen die Ausformulierungen zu „Lernen durch Lehren“ sehr gut. Ich kann mich daran erinnern, dass manche meiner früheren Lehrer dies auch versucht haben, es aber nicht immer so geklappt hat, wie es wünschenswert gewesen wäre. Oft ist die Gruppenarbeit einfach fehlgeschlagen oder die Referierenden bekamen nicht genügend Aufmerksamkeit vom Rest der Klasse.
Das Konzept an sich halte ich für sehr sinnvoll und würde mir wünschen, dass es auch optimal umgesetzt wird. Ich befürchte aber, dass die momentane Stofffülle, die z.B. im neuen achtjährigen Gymnasium herrscht, schwer zu bewältigen sein wird.


jpm antwortete am 17.07.07 (20:38):

"Funktioniert nicht jeder Mensch auch ein wenig anders? Klar, die physiologischen Prozesse dürften weitgehend die gleichen sein, aber wie ist es mit emotionalen Prozessen? Allein schon der Unterschied hierin zwischen Männern und Frauen ist gewaltig. Auch das Alter spielt, meiner Meinung nach eine gewisse Rolle, wie „man funktioniert“."
- Klar, es gibt viele Unterschiede. Aber, damit ein System operationalisierbar ist, muss man die Gemeinsamkeiten herausarbeiten. Sonst ist man handlungsunfaehig. Daher ist die von mir vogenommene Komplexitaetsreduktion unabdingbar. Und siehe da: das "funktioniert". Offensichtlich sind die Unterschiede also nicht soooo ausschlaggebend!

"Bezüglich Maslows Bedürfnispyramide glaube ich, dass bei jeden Individuum die jeweilige Ebene der unterschiedlichen Bedürfnissen auch anders gewichtet ist."
- Richtig, aber siehe oben.

"Ich denke nicht, dass man „den Menschen“ auf eine „Bedürfnispyramide“ und eine „Systemtheorie“ herunter brechen kann. Vielleicht bin ich diesbezüglich naiv, aber ich vermute in jedem ein „gewisses Etwas“."
- Im Prinzip haben Sie recht. Aber ich blende einfach mal die Unterschiede aus!:-))


JasminBisanz antwortete am 19.07.07 (22:10):

Kommentar zu Jean-Pol Martin: „Weltverbesserungskompetenz“ als Lernziel?

Ich habe auch diesen Artikel wieder mit großem Interesse gelesen denn er behandelt ein Thema, das heute sowohl in der Schule als auch an der Universität von großer Bedeutung ist. Wie wird „richtig“ gelehrt? In diesem Zusammenhang führt JPM zunächst die Lernziele auf, die es zu erreichen gilt: die Fähigkeit zu kommunizieren, Bereitschaft, sein Wissen weiterzugeben, Fähigkeit und Bereitschaft, kollektiv Wissen aufzubauen und dieses Wissen zur Problemlösung einzusetzen. Meiner Ansicht nach ergeben sich diese Ziele im schulischen und universitären Bereich auch schon mit Hinblick auf die berufliche Zukunft der Lernenden, in der diese Kompetenzen vorausgesetzt werden.

Es wird dann das anthropologische Modell von JPM vorgestellt. Sehr spannend fand ich das Kapitel über das Spannungsfeld in dem sich Lernende und damit auch die Lehrenden befinden. Nämlich einerseits bestimmtes vorgegebenes Wissen aufzubauen, andererseits diesen Lernprozess mit den eigenen Bedürfnissen, vor allem dem Bedürfnis nach Kontrolle zu kombinieren.

Die Methode „Lernen durch Lehren“, in der die Lernenden selbst in die Rolle des Lehrers schlüpfen, wurde an meinem ehemaligen Gymnasium vor etwa vier Jahren ansatzweise eingeführt. In einem Seminar mussten die Schüler selbstständig Themen erarbeiten und sie dann ihren Mitschülern vorstellen. Der Lehrer fungierte als Berater und Mentor. Auch an der Universität wird diese Methode in Seminaren angewandt. In Form von Referaten bereiten die Studenten ihr Wissen zu einem bestimmten Themenkomplex auf und präsentieren es ihren Kommilitonen.

Dennoch scheint es meiner Ansicht nach bisher einige Probleme in diesem Bereich zu geben. Ich glaube, dass dies in erster Linie mit der mangelnden Lehrkompetenz der Lehrenden zu tun hat. Ein Lehrer, der jahrelang Frontalunterricht praktiziert hat, wird kaum plötzlich Schüler dazu anleiten, wie man Wissen so vermittelt, dass es von den Lernenden selbst konstruiert werden kann. Beispiele wie JPMs Versuch der „Weltverbesserungskompetenz“ sind mir aus meiner schulischen Laufbahn nicht bekannt. Auch an der Uni scheint die Motivation der Dozenten hier oft eher gering zu sein. Vielleicht sollten wir ihnen allen mal JPMs Aufsatz zukommen lassen…

Schöne Grüße von Jasmin


jpm antwortete am 20.07.07 (18:37):

Zum Punkt LdL: LdL darf man auf keinen Fall mit einem Referat verwechseln! Die Schueler oder Studenten muessen unbedingt und staendig ihre Mitschueler/Mitstudenten einbeziehen. Sonst ist es kein LdL! Das auf die Schnelle von Paris aus (mit Schuelern und Studenten).


Tam antwortete am 23.07.07 (13:11):

Mein Kommentar zum Artikel "Weltverbesserungskompetenz" als Lernziel von jpm:

Schon beim Ausdrucken der Schrift fand ich Gefallen an dem Titel des Aufsatzes. Ich empfand den Text als Erweiterung des Wissens, das wir durch den zuvorgehenden Artikel "Gemeinsam Wissen konstruieren: Am Beispiel der Wikipedia" über LdL erworben haben. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass diese Unterrichtsmethode sehr wertvoll ist. Aus meiner Schulzeit weiß ich, dass sich viele Schüler(innen) gewisse Fragen verkneifen, aus Angst davor, bloßgestellt zu werden. Bei LdL steht nicht der unfehlbare Lehrer im Mittelpunkt des Geschehens, sondern die lernenden Schüler. Wenn allen von Beginn an klar ist, dass der aufbereitete Stoff nicht den Anspruch von Perfektionalität hat, ist eine Grundlage geschaffen, die tatsächlich eine konstruktive und eingehende Auseinandersetzung mit dem Lernstoff bereithält.
Mich würde noch interessieren, wie die Unterstützung (oder ist es evtl. auch Führung) des Lehrers in einer solchen Unterrichtseinheit aussieht.
Ich kann mich sehr gut mit diesem Inhalt identifizieren und könnte mir vorstellen, Lerninhalte auf LdL-Art aufzubereiten. Seltsam, dass ich in meiner Erzieherinnenausbildung davon nichts gehört habe, denn die Methode ist meines Erachtens, auf herunter gebrochenene Weise, sehr gut im Kiga/im Hort/ in der Kita einsetzbar.
Mir würde sehr zusagen, wenn die LehrerInnen neben dem menschenrechtspolitischen, auch den umwelt- und vorallem den tierrechtspolitischen Gedanken in den Klassen verbreiten würden. Ich selbst habe in der "Fachakademie für Sozialpädagogik" im Rahmen eines Praktikums den Studierenden homepages genannt und sie während eines Workshops Informationen online, mit für sie wichtigen Inhalten erarbeiten lassen.
Klasse, so könnte die Schulzeit doch noch eine Zeit werden, in der es nicht nur Verlierer und Gewinner geben wird. Und... Wertschätzung im Unterricht würde sich sicherlich auf die Pausenzeiten und Freizeiten positiv auswirken.

tamara


jpm antwortete am 24.07.07 (10:06):

Sehr unterstützend!
"Seltsam, dass ich in meiner Erzieherinnenausbildung davon nichts gehört habe,"
- Ja, das ist die Crux: da ich erst seit 30 Jahren diese Methode verbreite, hat sie sich zwar weltweit, aber noch nicht überall in die Tiefe ausgedehnt. Daher brauche ich Unterstützung! Aber nach meinem Tod wird, mit eine bisschen Glück, die Sache stärker hochkommen! So ist es immer!;-)))


NadineP antwortete am 30.07.07 (19:11):

Hallo liebe Leser!
Kommentar zum Artikel - Welzverbesserungskompetenz -

Zunächst muss ich bemerken, dass ich den Artikel sehr interessant finde. Die ausführlichen Informationen über den Aufbau des explorativen Verhaltens und den Einfluss auf die Problemlösekompetenz sind sehr aussagekräftig, zugegeben aber Neuland für mich. Die parallele Linie zwischen der sogenannten Bedürfnispyramide von Moslow und dem Kontrollbedürfnis, erschienen mir ebenfalls als sehr aufschlussreich. Auch ich erinnere mich nur sehr ungern an stinklangweilige Unterrichtsstunden, in denen sich der Lehrer an seinen unendlichen Monologen auf zu hängen schien. Genau hier erwähne ich die Betonung der LdL - Methode, den Zuhörer mit ein zu beziehen, also aktiv werden zu lassen. Für mich bestätigt sich auch jetzt innerhalb des Studiums, dass bestimmte Schlüsselqualifikationen am besten durch aktives gmeinsames Lernen gelehrt und andererseits erlernt werden können. Meines Erachtens schließt sich daraus, dass Lehrer schlicht interaktiver mit ihren Lernenden arbeiten müssen. Ebenso positiv an LdL ist für mich die Tatsache, dass der Lehrer nicht als allwissend im Mittelpunkt steht, sondern man das Lernen innerhalb des Klassensystems als Geben und Nehmen betrachten soll. Abschließend möchte ich jedoch noch hinzufügen, dass das Thema Weltverbesserungskompetenz für mich ein wenig zu kurz gekommen ist.

Bis bald NadineP


NadineP antwortete am 30.07.07 (20:10):

Und gleich im Anschluss mein Kommentar zum dritten Aufsatz - Wissenscontainer -

Ich muss zugeben, gleich nach den ersten paar Zeilen des Aufsatzes musste ich an meine eigene Schulzeit in der Mittelstufe denken. In der neunten Klasse wurden wir in einen Frankreichaustausch geworfen. Das heisst, nach nicht mal 2 Monaten Französischunterricht verbrachte ich 2 lange Wochen in Rennes. Meine Austauschpartnerin hatte noch weniger Deutschkenntnisse als ich Französischkenntnisse und dementsprechend fand auch unsere Kommunikation statt. Ich entwickelte nach den ersten Fehlern eine enorme Scham zu sprechen und gab nach kurzer Zeit meine französische Verständigung auf. Die Beschreibungen des Artikels zeigen für mich einen enormen Vorteil, da die Schüler keine Scham oder Bedrängung empfinden müssen, einfach so, ohne Angst vor Fehlern darauf los zu quatschen, wobei fehler und Unklarheiten trotzdem klargestellt werden. Ferner empfinde ich die Nutzung des Internets in diesem Bezug ebenfalls als sehr vorteilhaft für die Jugendlichen. Was ich zuletzt noch bemerken wollte, Hut ab vor dem Mut der Teilnehmer des New York Projekts - ich hätte es mich eher nicht getraut glaube ich!!!
Bis bald NadineP


jpm antwortete am 02.08.07 (11:14):

@Nadine P.
Besten Dank für die ausführlichen Kommentare. Zum Thema "Weltverbesserunskompetenz": der von Ihnen zitierte Artikel ist schön älter. Inzwischen hat sich meine Vorstellung der "Weltverbesserung" sehr ausgedehnt. Weiter Schritte, die am 7.7.7. in Eichstätt eingeleitet wurden sind folgendes Wiki:

(Internet-Tipp: http://de.wikiversity.org/wiki/Benutzer:Faispartie/Projekt:bessere_Zukunft)


jpm antwortete am 02.08.07 (11:15):

Oder auch:

(Internet-Tipp: http://de.wikiversity.org/wiki/Benutzer:Jeanpol/Forschung)


Tam antwortete am 03.08.07 (22:43):

Seit ich den Artikel "Weltverbesserungskompetenz" gelesen habe, gehen mir in den letzten Tagen einige Dinge durch den Kopf, an denen ich euch gerne teilhaben lassen möchte.
Vorallem die Aussage "Wenn man sich als Mensch verstehen will, wenn man mit Menschen umgeht und sie anleiten will, muss man wissen, dass sie als Systeme nie im Gleichgewicht sind."
Mich beschäftigt schon lange die Frage, warum ich eigentlich nie ausgeglichen bin und immer nach etwas streben muss, um einigermaßen befriedigt zu sein. Irgendwie ist mir durch den Artikel ein Stein vom Herzen gefallen, denn er erlaubt es, durch alltäglichen Kontrollverlust Unzufriedenheit zu gestatten und mir das mit dem ständigen Streben nach der Wiederherstellung eines Gleichgewichtszustandes zu erlauben. Es ist also okay, wie ich mich fühle.
Ein Beispiel aus den letzten Tagen ist der Verlust meines Handys. Als mir auffiel, dass es weg ist, habe ich alles in Bewegung gesetzt wieder an mein Mobiltelefon zu gelangen. Ich spürte, wie es mich nervt, dass ich meine aktuellsten Fotos nicht herunter geladen und dass ich die Telefonnummern nicht andernorts festgehalten hatte. Mir ist ein Stück Kontrolle mir nichts dir nichts entglitten. Das doofe daran war, dass mir das vorige Handy aus meinem Hotelzimmer entwendet wurde und das schon der zweite Verlust innerhalb eines Jahres gewesen wäre. Schlussendlich habe ich mein Handy doch wieder erhalten und war sehr froh darüber, die Dinge wieder besser im Griff zu haben.
Das war jetzt ein kleiner Exkurs, aber mich hat es eben beschäftigt.
Gute Nacht,
Tamara


jpm antwortete am 04.08.07 (08:06):

@Tam
Super! Mehr davon!
Wie Sie nicht wissen, bin ich jetzt 64 und möchte am Ende meiner Unilaufbahn soviel "Instrumente" wie möglich an meine Schüler, Studenten und "Anhänger" weitergeben, damit sie das Leben (noch) besser in den Griff bekommen. Insbesondere möchte ich in dieser Phase auch den Studenten zeigen, dass sie aktiv gegen offensichtliche Misstände kämpfen können, und zwar auch vor Ort, also in der Uni selbst. Das ist durch die neuen Kommunikationsmittel (Web 2.0) möglich geworden. Wenn "Mauschelei" und "Trickserei" im Anmarsch ist und sich negativ für die Studenten auswirken könnte, ist es möglich, dagegen zu kämpfen, indem man einfach ein Wiki aufmacht und viele Leute darauf hinweist (Projekt "1.000 Wikis". So erhöhen die Studenten auch die Kontrolle über ihr Leben und das, was ihr Leben prägt.
Wären Sie, liebe Tam, so nett und würden Sie bitte folgende Seite anschauen? Danke im Voraus:

(Internet-Tipp: http://de.wikiversity.org/wiki/Benutzer:Jeanpol/Forschung)


jpm antwortete am 04.08.07 (08:09):

Und dieses (und wenn Sie der Meinung sind, dass diese Wikis bekannt gemacht werden sollen, verbreiten Sie die Adresse!). Es geht darum, dass die Studenten noch mündiger werden und ihr Leben noch stärker in die Hand nehmen:

(Internet-Tipp: http://de.wikiversity.org/wiki/Benutzer:Jeanpol/Optimierung_von_Uniangebot)


Tam antwortete am 04.08.07 (23:43):

Vielen Dank Herr Martin für die links.

Hier mein knapper Beitrag zu dem Artikel "Wissenscontainer..."
Ich dachte mir beim Durchlesen des Artikels, dass mich die Comunity sicherlich stärken würde, wenn ich so weit weg wäre. Ich habe auch schon weite Reisen alleine unternommen und das Gefühl gehabt, so unglaublich weit weg von meinem "normalen" Leben zu sein. Das macht irgendwie Angst, besonders wenn man noch den Flug in Chicago verpasst, weil das Flugzeut Verspätung hatte und dann noch die Koffer weg sind... Aber das ist eine andere Geschichte.
Also ich bin echt froh, dass ich jetzt Internet zu Hause habe, was man da alles machen kann, vom Wissenscontainer über Wikipedia zu sämtlichen Foren und chatrooms.
Das Ganze läuft doch drauf hinaus, dass wir alle selbständig in Aktion treten, uns Wissen durch Kontakte und Recherche erarbeiten und verbreiten, indem wir darüber kommunizieren, möglichst netzweit, oder? Mich nervt, dass ich nur ein halbes Jahr Französisch hatte und das in einer stressigen Zeit beim Nachholen der Fachhochschulreife. Ich würde gerne in dieser schönen Sprache sprechen können.
tamara


jpm antwortete am 05.08.07 (08:40):

@Tam
Ja, die community gibt mir das Gefühl, dass ich eine solide Basis habe, um meine Aktionen (Reisen oder auch andere Aktionen) durchzuführen. Wenn ich beispielsweise in Japan oder Russland bin und harte Aufgaben bewältigen muss, dann fühle ich mich durch meine Internet-Community (Studenten, Schüler und "Anhänger") sehr gestärkt! Selbst unser Austausch gerade (ich bin im Augenblick in Frankreich und leide unter einem Hexenschuss:-((( ist für mich sehr erfreulich, weil ich das Gefühl habe, dass über die geographischen Grenzen hinweg meine Arbeit, die ich sehr liebe, weitergeführt werden kann! Wie Sie sehen, ich bin ein starker Anhänger dieses Mediums!;-)))


steffie antwortete am 07.08.07 (10:21):

Stellungnahme zum Text „Wissenenscontainer: Online-Communities und kollektive Lernprozesse“

Zu Beginn des Textes ging es um die Aufweichung der Linearität des Schulunterrichtes, die meiner Ansicht nach sehr zu begrüßen ist. Auch in der Form von Internetforen und Wissenscontainern.

Schüler/innen und Stundenten/innen die Möglichkeit zu geben, eigene Informationsquellen zu aquirieren, verbunden mit einer Begleitung bzw. Hilfe bei der Informationsverarbeitung finde ich äußerst wichtig.

Doch genau die Informationsverarbeitung ist und bleibt meines Erachtens ein Knackpunkt.
Denn vor allem das Internet, natürlich auch diverse Printmedien, sowie Personen als Wissensträger, bieten eine Fülle an Informationen, die es, in unserem Fall, jungen Menschen erschwert, diese zu verarbeiten, zu bewerten und die Validität der einzelnen Beiträge zu erkennen.

Der Aufbau eines „Wissencontainers“ bzw. einer „Online-Community“ gleicht in ihrem Aufbau (1. Thema finden, 2. Informationen sammeln, 3. Informationen verarbeiten, 4. Handlungsplan entwickeln, um Informationen in Wissen umzuwandeln, 5. Wissen präsentieren) im Wesentlichen der herkömmlichen Projektarbeit.
Die Option, Informationen selbstständig zu finden, zu bearbeiten und nicht vorgefertigt zur Verfügung gestellt zu bekommen ermöglicht es den jungen Menschen beispielsweise durch Fehler zu lernen. Fehler dürfen gemacht werden und dies ist ein wichtiger Schritt im Bereich unserer Schulbildung, die meist von einem Idealtyp ausgeht.

Ich sehe jedoch nicht nur die Vorzüge, die eine Online-Community bietet, in dem sie gemeinsam an einem Thema arbeitet, sondern auch gewisse Gefahren, die das world wide web mit sich bringt.
Wie bereits erwähnt ist es schwierig aus einer Informationsflut, valide Beiträge zu ermitteln.
Die Teilnehmer/innen einer Community treffen sich relativ anonym und unverbindlich auf einer virtuellen Plattform, die nicht nur positiv zur Wissensvermittlung genutzt, sondern auch gezielt zur Verbreitung diverser Gedanken und Ansichten, egal ob in politischen, religiösen oder anderen Bereichen, benutzt werden kann.

Abschließend möchte ich sagen, dass ein Wissenscontainer so, wie er in den Beispielen im vorliegenden Text funktioniert hat, durchaus sinnvoll und sehr bereichernd sein können, aber nur unter der Voraussetzung einer guten Begleitung und Moderation.


Stellungnahme zum Text „Weltverbesserungskompetenz als Lernziel?“

Auch dieser Text war, ebenso wie die bisherigen, sehr gut zu lesen und nachzuvollziehen.
In einem früheren Artikel wurde die „LDL-Methode“ bereits etwas ausführlicher beschrieben.
Ich persönlich halte dieses Verfahren als ein geeignetes Instrument die eigene Kontrollkompetenz sowie kollektives Wissen aufzubauen.
Bereits Kindern und Jugendlichen ein exploratives Verhalten anzutrainieren, halte ich für sehr sinnvoll und ist bereits im Ansatz von Maria Montessori zu erkennen.
Der Erwerb, der im Text aufgeführten Schlüsselkompetenzen,
o den Aufbau von Komplexität
o die Reduktion von Komplexität
o Teamfähigkeit
o Einfühlungsvermögen
o das Kennenlernen unterschiedlicher Präsentationstechniken
o Stärkung des Selbstbewusstseins
o Fähigkeit andere Menschen zu motivieren
o Projektkompetenz, und damit verbunden Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Ausdauer und Planungskompetenz
sind extrem wichtig für den späteren Werdegang und die berufliche Existenz.

Die Erweiterung der Kontrollkompetenz durch das Internet ist mit Sicherheit eine wunderbare Möglichkeit, im Sinne der Globalisierung an geeignete und globale Informationen zu kommen.
Die Globalisierung mit ihren Vor- und Nachteilen in die Lehre der Schule zu integrieren finde ich zwingend notwendig und somit auch die Realisierung von Projekten, um die ganze Welt als Handlungsfeld begreifen zu können.

Im Sinne einer „Weltverbesserungskompetenz“, ernsthaft und spielerisch auf weltweite Missstände hinzuweisen, verbunden mit der Aufforderung zu intervenieren, ermutigt Jugendliche möglicherweise dazu, vor der heutigen Politik bzw. den weltweiten Entwicklungen nicht zu resignieren, sondern aktiv an der Gestaltung unserer Umwelt bzw. unserer Welt beizutragen.
Allerdings müssen sich diese Gestaltungsmöglichkeiten meiner Meinung nach in einem realistischen Rahmen der Zielerreichung bewegen, um junge Menschen dazu zu motivieren, Verantwortung zu übernehmen.


anikageisel antwortete am 18.08.07 (18:17):

Kommentar zum Aufsatz von Jean-Pol Martin: Wissenscontainer: Online-Communities und kollektive Lernprozesse

Mit Interesse habe ich auch den letzten Artikel von Jean-Pol Martin gelesen. Dabei werden zwei verschiedene Projekte unter seiner Leitung beschrieben: zum einen die Online-Community einer neunten Klasse, das jedoch offen gestaltet wurde und somit auch für Außenstehende zugänglich war. Andererseits beschreibt Martin seinen Selbstversuch mit Hilfe eines Forums seiner Unsicherheit bei seinem ersten Besuch in New York entgegenzutreten.
In Internet-Zeiten wie heute finde ich es gut, diese Art der Informationssuche und -beschaffung aktiv in den Unterricht mit einzubeziehen. Ein solches Forum bietet den Schülern zumindest einen Hauch von Anonymität, das Forum „verzeiht“ Fehler. Ich finde, es ist wichtig zu lernen, den großen Zusammenhang zu verstehen und erst in einem zweiten Schritt den genauen Wortlaut. Auch wenn die Schüler vielleicht noch nicht das passende Vokabular bereit haben, oder noch nicht jede Zeit kennen, so verstehen sie vielleicht doch, worum es eigentlich geht. Ich kenne das aus eigener Erfahrung, ich lese sehr gerne englische Bücher, natürlich verstehe ich nicht jedes einzelne Wort, aber ich verstehe um was es in dem Buch geht, kann der Geschichte folgen. Würde ich nun anfangen, jedes einzelne Wort verstehen zu wollen, ein Wörterbuch zur Hand zu nehmen, dann würde ich das Buch wohl nie zu Ende lesen. Die Schüler der Klasse von Jean-Pol bekommen also Texte, die sie vielleicht noch nicht ganz verstehen, aber sie kommen mit der Sprache in Berührung und lernen sie kennen.
Das zweite Projekt von Jean-Pol Martin finde ich unglaublich spannend. Der Selbstversuch mit Unterstützung von Forumsteilnehmern die Stadt NY kennen zu lernen finde ich toll. Allerdings muss man sagen, dass es eben auch auf die richtige Zusammensetzung ankommt, und beim Projekt „JPM alone in NYC“ waren eben auch die richtigen Leute an Bord. So wurde der Trip zu einem Erlebnis der besonderen Art. Was das Besondere an einem Forum ist, sind die persönlichen und ganz individuellen Erfahrungen. Wer z.B. nach NY reist, hat vielleicht keine Bekannten, die schon mal dort war. Aber sind es nicht die Insidertipps, die so eine Reise so besonders machen? Ich habe nun schon mehrmals Tipps&Tricks aus solchen Foren gezogen und ich kann 100 % nachvollziehen, dass man sich danach zumindest ein Stück sicherer fühlt, bevor man in die Ferne geht.


jpm antwortete am 20.08.07 (11:28):

@Anikageisel
"Allerdings muss man sagen, dass es eben auch auf die richtige Zusammensetzung ankommt, und beim Projekt „JPM alone in NYC“ waren eben auch die richtigen Leute an Bord."
- Ganz richtig! Um den Studenten beizubringen, wie man die richtigen Leute findet und ihr Interesse erhält, habe ich auch den Kurs IPK ins Leben gerufen. Das New York Projekt hat mich auf die IPK-Idee gebracht!


JasminBisanz antwortete am 21.08.07 (21:47):

Kommentar zum Text „Wissenenscontainer: Online-Communities und kollektive Lernprozesse“

Zu Beginn des Textes wird die Notwendigkeit aufgezeigt, die Linearität des Schulunterrichts zu durchbrechen. Bei dieser Unterrichtsform, wie sie die meisten von uns wahrscheinlich während der Schulzeit erlebt haben, werden Informationen vom Lehrer an die Schüler weitergegeben. Diese rezipieren die Information zwar, Wissen im Sinne von Denken bzw. logischer Verknüpfung von Informationen ist dabei nicht gegeben. Zudem werden die Schüler in ihrer privaten Umwelt in hohem Maße von Informationen umgeben, die von höherem Einfluss sind als schulische Inhalte. Gerade die Medien spielen hier eine wichtige Rolle. Es entsteht die Forderung nach einer offenen Unterrichtsform. Die Schule wird zum Ort, in der die Informationen, die die Schüler erhalten haben, vom Lehrer in Linearität gebracht werden. Informationen werden dann zu Wissen.

JPM stellt zwei Projekte vor, die er selbst initiiert hat. .Zum Einen die Online-Community einer neunten Klasse, zum anderen das Projekt „JPM alone in NYC“, bei dem er sich durch sein Forum Insider-Tipps vor und während seines New York-Besuchs holte. Diskussionsforen im Internet werden in beiden zur Informationsquelle und setzen den Ansatz des offenen Lernens um. In beiden Fällen nehmen alle „Teilnehmer“ der Foren am Lernprozess teil. Diejenigen, die Informationen einstellen, teilen ihr Wissen mit den anderen. Die anderen erhalten die Gelegenheit neues Wissen aufzunehmen bzw. ihr bisheriges zu modifizieren. Im besten Fall geschieht dies im Wechsel.

Ich bin der Meinung, dass eine solche Art des Lernens und der Informationsvermittlung sinnvoll und sehr effektiv sein kann. Das zeigen schon die Erfahrungen von JPM. An zwei Stellen bin ich jedoch etwas skeptisch. Der erste Punkt betrifft die bereits angesprochene Informationsflut im Internet und der Möglichkeit für jeden „Informationen“ anonym im Netz zu veröffentlichen. Damit wird es für den einzelnen sehr schwer, zu entscheiden, welche Informationen glaubhaft sind und welche nicht. Frage an JPM: Wäre das Projekt gescheitert, wenn man Ihnen „falsche“ Informationen mit auf Ihre Reise gegeben hätte? Des Weiteren hängt die Beteiligung an Foren stark vom Interesse und der Motivation der Einzelnen ab. Sie bemerkten selbst, dass bei Ihnen die „richtigen Leute mit an Board“ waren. Beim Französisch-Forum könnte ich mir auch vorstellen, dass die Beteiligung nicht bei allen Schülern gleich hoch war?

Allerdings muss ich dennoch sagen, dass ich die Projekte sehr spannend finde. Für den Unterricht in der Schule kann ich mir vorstellen, ein solches Forum begleitend einzusetzen, mit dem wachsamen Auge des Lehrers darüber. Für die Vorbereitung auf Reisen habe ich mich auch schon häufig aus Foren informiert, allerdings stellten sich nicht alle Infos als richtig heraus. Gelernt habe ich daraus trotzdem…


jpm antwortete am 22.08.07 (13:07):

@JasminBisanz
"Frage an JPM: Wäre das Projekt gescheitert, wenn man Ihnen „falsche“ Informationen mit auf Ihre Reise gegeben hätte?"
- Bestimmt nicht, denn ich rechne immer damit, dass eine Information falsch sein kann, auch wenn der Informant nichts Böses im Schilde führt. In jeder Information können Fehler und falsche Hinweise stecken (auch in Vorlesungen), auch wenn die Quellen im Prinzip sehr zuverlässig sind.
"Des Weiteren hängt die Beteiligung an Foren stark vom Interesse und der Motivation der Einzelnen ab."
- Ja, deshalb muss man sich auch bemühen, das Interesse der Beteiligten durche interessante Projekte und Berichte aufrechtzuerhalten.
"Beim Französch-Forum könnte ich mir auch vorstellen, dass die Beteiligung nicht bei allen Schülern gleich hoch war?"
- Genau. Nur ein kleiner Teil der Schüler hat sich beteiligt. Das ist auch heute so, in meinem Leistungskurs.
-


OksanaW antwortete am 11.10.07 (12:03):

Kommentar zum Aufsatz: "Gemeinsam Wissen konstruieren. Am Beispiel von Wikipedia" von Jean-Pol Martin

Ich wollte mich als erstes Entschuldigen, dass ich mit dem Kommentar so spät dran bin...
Der Aufsatz war für mich sehr interessant.
Für mich war es interessant zu erfahren, dass in der Bedürfnispyramide von Maslow an erstzer Stelle die Transzendenz der Menschen steht (höher als Liebe und Zugehörigkeit) Also heißt es, dass es für Menschen höchstes Ziel ist, ihr Wissen und Können vollständig zu entfalten und weiter zu geben. Dazu eignet sich das Internet Modell- Wikipeedia sehr gut.Ich möchte gerne die positiven Punkte, die mir an Wikipedia aufgefallen sind, aufzählen:
- wegen der Möglichkeit, die Artikel in Wikipedia in 100 Sprachen zu lesen, hat fast jeder einen Zugang zur Information.
- Wikipedia bietet für jeden etwas- mehr als 500. 000 Themen in allen Bereichen
- jeder kann die Artikel verbessern oder etwas Neues schreiben.
- Keine emotionale Bindung der Administratoren heißt auch keine einseitige Stellungsnahme; da das oberste Ziel die Neutralität ist.
- Artikel werden von Fachleuten geprüft und begutachtet; bevor ein Artikel rauskommt, werden viele Meinungen gefragt
- sehr positiv, besonders für Schüler und Studenten: es gibt zu den Artikeln die weiterführende Literatur.
Ich wollte auch anmerken, dass es sehr lobenswert ist, wie die Administratoren arbeiten. Sie bekamen ihre Aufgabe durch ihr großes Engagement. Ihre Aufgabe besteht auf der freiwilligen Basis.
Im Aufsatz war es für mich besonders interessant über die Methode "Lernen durch Lehren" zu lesen. Als angehende DaF- Lehrerin kann ich bestätigen, dass diese Methode sehr gut funktioniert. Bei meinem Praktikum in einer Gesamtschule in der Ukraine wurde die Methode im Deutschunterricht in der 7. Klasse ausprobiert und hat wunderbar funktioniert. Die Methode fördert die Teamfähigkeit der Schüler, die Schüler lernen so, die Verantwortung zu übernehmen, und bei der Vorbereitung lernen die Schüler die Information, die für sie wirklich relevant und interessant ist.
Nun zum Modell "IPK" als Wissenskontainer:
ich selber nehme an diesem Seminar teil und ich muss sagen, es ist eine ganz neue Erfahrung für mich, mit meinen Kolleginnen gemeinsam Wissen zu konstruieren. Besonders, weil wir uns das Thema, die Punkte, die wir beschreiben möchten, selber auswählen durften. Das IPK Modell eignet sich sehr gut als Wissenskontainer:
es stärkt die Teamfähigkeit, man kann viel Information zwischeneinander austauschen. Jeder Teilnehmer unserer Gruppe (Kulturvergleich Deutschland/ Osteuropa: Männer und Frauen Beziehung) bringt seinen persönlichen Teil in das Projekt und so bekommen wir ein ganzes Produkt.
Ein anderer positive Punkt am IPK ist, dass man nicht in jedem Studienfach lernt, wie man einen Projekt durchführt, und im Seminar hat jeder Student Zugang. Es ist auch sehr hilfsreich, da man bei der Erstellung der Home-Page die Komputerkenntnisse aufbessert.
Ich sehe unserem Projekt mit viel Begeisterung und Spannung entgegen. Zentrale Frage: wie wird unser Wissenskontainer aussehen? Aber noch laufen unsere Vorbereitungen auf Hochtouren!

-


a-m antwortete am 25.10.07 (17:52):

hallo,
unser ipk-kurs wurde von michael aufgefordert, den aufsatz "wissenscontainer: online-communities und kollektive lernprozesse" von herrn martin zu lesen und dann zu kommentieren.

in dem aufsatz geht es darum, dass das gemeinsame lernen im vordergrund steht, also dass nicht der lehrer als wissensvermittler dient, sondern dass die schulklasse gemeinsam ideen entwickelt und informationen sammelt, die dann zu wissen umgeformt werden.
anhand von 2 beispielen, der einrichtung eines diskussionsforums mit einer 9. klasse sowie einer exkursion nach new york von herrn martin, einzig begleitet von einer online-community, wird dieses prinzip erläutert.

ich persönlich bin sehr überrascht über diesen aufsatz, denn nach anfänglichen schwierigkeiten wurde mir vor allem anhand der 2 beispiele klar, was ein internet-forum eigentlich an möglichkeiten bietet. und ich muss sagen, dass mich der aufsatz überzeugt hat, was bemerkenswert ist,da ich solchen online-communities bislang ablehnend gegnüber stand.
denn es stimmt, dass auf diese weise das gesamte! wissen zu einem thema schon gefiltert zusammengetragen werden kann,und eventuell sogar noch kritisch diskutiert werden kann.
diese art der kommunikation ist meiner meinung nach eine art der wissensvermittlung, die sowohl für lehrer als auch schüler eine gute option zum frontalunterricht bietet: denn der lehrer traut den schülern etwas zu, lässt sie selbst die initiative ergreifen und fordert dadurch den schüler.
gemeinsames wissen entsteht also.

natürlich besteht bei diesem thema der online-community immer noch der einwand, dass nicht jeder internetanschluss hat.
dieser einwand mag vielleicht noch gelten, doch im laufe der jahre verliert er sicherlich noch mehr an gewicht und kann daher nicht als ernstzunehmend betrachtet werden.

falls mich also das ipk-projekt mal zur verzweiflung treibt, werde ich wohl diesen aufsatz zu rate ziehen und "positive energie" daraus schöpfen!


jpm antwortete am 25.10.07 (18:15):

"alls mich also das ipk-projekt mal zur verzweiflung treibt, werde ich wohl diesen aufsatz zu rate ziehen und "positive energie" daraus schöpfen!"
- Genauso ist es auch gedacht!;-)))


acd antwortete am 26.10.07 (11:01):

Hallo, auch ich habe den aufsatz "wissenscontainer: online-communities und kollektive lernprozesse" gelesen.
Ich muss sagen, dass ich mich der Meinung von a-m vollends anschließen kann, auch mich hat dieser aufsatz positiv überrascht.
Ich persönlich stand Foren, Internet Communities usw. lange Zeit eher skeptisch gegenüber und bin begeistert, wieviel Potential man aus solchen Foren schöpfen kann, wenn man sich der richtigen Vorgehensweise bedient.
Besonders beeindruckt hat mich diese neue, gemeinsame Form des Lernens, da man den Frontalunterricht in der Schule schon als eine "Selbstverständlichkeit" angesehen hat, ohne sich allzu oft die Frage zu stellen, ob der Unterricht nicht auch ab und zu auf eine andere Art und Weise möglich ist. Ich denke auch, dass der Wissensgewinn, den alle Beteiligten aus so einem Projekt ziehen wesentlich größer ist , da jeder seine spezifische Sicht auf die Dinge einbringen kann und vielleicht (bestimmt!) Ansätze entstehen, die man alleine nicht berücksichtigt hätte. Ich denke ein passendes Motto ist : "Tell me - and I will forget, Show me - and I will remember, Involve me - and I will understand!"
@Euro : Vielen Dank für den nützlichen Link!
Bis bald


jpm antwortete am 26.10.07 (11:10):

Schön!
Ja, bis bald!
Und hier geht es weiter:

(Internet-Tipp: http://www.zum.de/Foren/internet/threads/thread381.php)


Steffi9 antwortete am 26.10.07 (11:59):

Kommentar zum Aufsatz Wissenscontainer

Da ich bei mir selbst gemerkt habe, dass ich Informationen viel besser behalten kann, wenn ich mich mit anderen darüber austauschen konnte oder ich sie durch Handlungen selbst "erleben" konnte, halte ich sehr viel von einem offen strukturierten Unterricht. Ihr Aufsatz hat mir nun nochmals deutlich gemacht, wodurch dieses bessere Verständnis hervorgerufen wird. Es sind nicht mehr nur reine Informationen, die irgendwo abgespeichert sind, sondern nun Wissen, das erst in der Kommunikation und Interaktion mit anderen entsteht. Um diese Kommunikation zu fördern und sie auf Personen zu erweitern, die nicht im alltäglichen Leben verfügbar sind, halte ich Wissenscontainer für eine sehr gute und praktikable Möglichkeit. Menschen aus aller Welt, mit den verschiedensten Kultur- und Bildungshintergründen können so mit einander kommunizieren, Informationen austauschen und zu neuem Wissen gelangen. Interessant fand ich das New York Projekt, das deutlich macht, dass Menschen bereit sind und sich darüber freuen, andere an ihren Erfahrungen teilnehmen zu lassen und die Umsetzung dieser Erfahrungen auch ihnen wieder neues Wissen bringt. Sprich ein ständiger Austausch zur gegenseitigen Bereicherung. Sicher wäre es auch bei unserem Projekt (Süditalien) schön gewesen, die Italienerinnen auf das Forum einzuladen und sie in unsere Diskussionen einzubeziehen. Das hätte uns sicherlich noch viele weitere Inputs und Anregungen und nicht zuletzt weiteres Wissen verschafft!


jpm antwortete am 26.10.07 (12:26):

"Sicher wäre es auch bei unserem Projekt (Süditalien) schön gewesen, die Italienerinnen auf das Forum einzuladen und sie in unsere Diskussionen einzubeziehen. Das hätte uns sicherlich noch viele weitere Inputs und Anregungen und nicht zuletzt weiteres Wissen verschafft!"
- Der IPK war ja nur ein Anfang! Beim nächsten internationalen Projekt öffnen Sie dann ein Forum für die ausländischen Partner!;-)))
@Für die anderen Beiträger(innen)
Und jetzt fliege ich nach Sofia. Ich kann vorläufig nicht mehr auf Ihre Beiträge eingehen. Viel Spaß noch beim Lesen und Kommentieren!


nox antwortete am 26.10.07 (15:09):

Hallo!
Habe gerade den Aufsatz über Wissenscontainer und kollektive Lernprozesse gelesen.
Besonders interessant finde ich die Anwendung im Unterricht an Schulen.Entgegen des traditionellen Konzepts von Unterricht (=Frontalunterricht)dass leider immer noch viel zu häufig angewandt wird, eröffnet die virtuelle Kommunikation völlig neue Dimensionen in Bezug auf den individuellen Lernprozess.
Im Text wurde ja erwähnt dass mit der Zeit ein großer Teil an Eigendynamik der Schüler im "Unterricht" entstand.Darin liegt die große Chance dieses "neuen" Mediums Internet:
nämlich eigene Interessengebiete festlegen und diese im Austausch mit anderen zu erweitern, dass Potential Wissen anderer unmittelbar (über Foren, Chat) anzuzapfen und für sich zu nutzen. Interessant dabei auch die These das nur etwa 40% des verfügbaren "Pools" an Wissen innerhalb eines Unternehmens genutzt wird. Das zeigt doch welchen ungemeinen Vorteil eine solche direkte Vernetzung bietet.Schon Sokrates erwähnte dass niemand im Vollbesitz der Wahrheit ist, sondern man sich dieser nur im Dialog mit anderen annähern kann. Warum also umständliche Wege gehen? Außerdem wird innerhalb des traditionellen Unterrichts der Stoff normiert und für alle Schüler ist es ausreichend diesen auf dem von der Schule geforderten Level zu beherrschen.Das ist doch völlig inadequat! wenn gewisse schüler motivation besitzen bestimmte Bereiche eines Themas näher zu untersuchen werden sie in ihrem "Wissensdrang" mehr oder weniger zurückgehalten, während innerhalb eines selbstbestimmenden, virtuellen Kollektivs Lerninhalte neu festgelegt und vertieft werden können und sich Gleichgesinnte leichter miteinander kurzschließen können.


carolin antwortete am 27.10.07 (15:07):

Kommentar zum Aufsatz "Online Communities und kollektive Lernprozesse"

Auch ich habe den Aufsatz mit großem Intersse gelesen.
In meinem Heimatdorf ist die Frage nach alternativen Lehrmetoden im Moment ganz aktuell. Dort will man das "alte" System (Frontalunterricht) erneuern, und auf modernere, verbesserte Techniken setzen. Gerade deshalb habe ich mich schon etwas mit dem Thema beschäftigt und sehe auch in der virtuellen Form - wie sie Herr Martin beschrieben hat - viele Möglichkeiten. Fest steht, dass sich das Schulsystem an die Gesellschaft anpassen muss. Heute ist es eben so, dass so gut wie jeder Schüler mit dem PC umgehen kann, viele lernen auch mit speziellen Computerprogrammen. Ich selbst habe so z. B. damals meine Lateinkenntnisse aufgebessert. Daher ist es wirklich sinnvoll, den PC - speziell das Internet - mit in das "Lernen" einzubeziehen.

Hierbei denke ich nur, dass man aufpassen sollte, dass die PC-Nutzung nicht Überhand nimmt. Gerade Jugendliche verbringen häufig in der Freizeit schon viel Zeit vor dem PC. Meiner Meinung nach ist es ein gefährlicher Trend, dass der PC das persönliche Gespräch oder den persönlichen Kontakt "ersetzt" (vgl. Skype, ICQ, Chatrooms etc).
Deshalb finde ich es sinnvoll, das Internet in der Schule mit einzubeziehen (es ist schließlich ein entscheidender Teil des heutigen Lebens), dies sollte jedoch in _begrenztem Umfang_ geschehen, und den Schüler sollten meiner Meinung nach die Grenzen auch klar erläutert werden.

Die Idee, über eine Online-Community Informationen über eine Stadt zu erwerben und nur damit diese Stadt zu erkunden finde ich äußerst bemerkenswert. Ich bewundere die Spontaneität und den Mut Martins, sich auf völlig unbekannte Personen zu verlassen. Dass der Versuch gelungen ist, zeigt, wie hilfreich solche Foren sein können sowohl beim reinen Informationsaustausch als auch beim Kennenlernen neuer Menschen mit gleichen Interssen.


jpm antwortete am 28.10.07 (10:18):

"Ich bewundere die Spontaneität und den Mut Martins, sich auf völlig unbekannte Personen zu verlassen. Dass der Versuch gelungen ist, zeigt, wie hilfreich solche Foren sein können sowohl beim reinen Informationsaustausch als auch beim Kennenlernen neuer Menschen mit gleichen Interssen."
- Nun das gehoert ja zu meiner Philosophie, die Sie in einem der naechsten Aufsaetze noch genau erfahren werden: Vertraue den Menschen. Es gibt mehr Gutes im Menschen, als man im allgemeinen denkt. Und: no risk, no fun!:-)))


Julia1 antwortete am 28.10.07 (16:50):

Kommentar zum Aufsatz "Online-Communities und kollektive Lernprozesse"

Ich fand den Aufsatz sehr interessant und informativ.
Den Unterrichtsstoff nicht nur durch Vorträge der Lehrer zu vermitteln, sondern die Schüler selbst aktiv werden zu lassen, halte ich für sehr sinnvoll. Es ist meistens interessanter in Gruppen Informationen zu verarbeiten. Außerdem bleiben diese meiner Meinung nach besser im Gedächtnis wenn man sich intensiv damit beschäftigt hat und sich das Wissen selbst erarbeitet.
Allerdings denke ich, ist es schwer zum Teil Texte zu lesen in denen man noch nicht wirklich etwas versteht und könnte mir vorstellen, dass dies etwas demotivierend sein kann.

Das New York Projekt finde ich persönlich sehr spannend. In eine fremde Stadt zu fahren und sich von den Informationen und Ratschlägen meist völlig fremder Menschen leiten zu lassen erfordert, könnte ich mir vorstellen, teilweise schon eine gewisse "Überwindung".
Auch, dass eine Online-Community durch ein solches Projekt auf eine besondere Art zusammenwächst sehe ich als eine einmalige Erfahrung an.
Manche Eindrücke, wie beispielsweise Geräusche und Düfte, hätte man ohne die Hilfe der Supporter wohl nicht so intensiv erlebt und möglicherweise eindrucksvolle Momente in der Stadt verpasst.


Lisa antwortete am 28.10.07 (23:15):

--> Kommentar zum Aufsatz "Online-Communities und kollektive Lernprozesse"

Hallo, auch ich habe den Artikel gerade gelesen und fand ihn sehr gut. Besonders der Bericht über die NY- Reise war interessant, die Idee, sich nur von den Meinungen und VOrschlägen anderer leiten zu lassen ist sehr spannend und eröffnet eine völlig neue Wahrnehmung.

Mir ist eingefallen, wie sehr auch mir gerade beim Reisen das Internet und spezielle Foren schon halfen, neue, fremde Orte kennenzulernen und mit kulturbedingten Unterschieden umzugehen, nur durch den Erfahrungsaustausch mit anderen Teilnehmern.


ElkeA antwortete am 29.10.07 (00:37):

Servus, hier auch mein Kommentar zum "Wissenscontainer"-Aufsatz.
Eins vorweg: Michael Kratky hat uns (den neuen IPKlern) ja schon ein wenig über Monsieur Martin erzählt und nachdem ich diesen Aufsatz gelesen habe, bestätigen sich diese Dinge und ich hoffe, dass wir einmal die Möglichkeit haben, Sie persönlich kennenzulernen.
Der Aufsatz ist sehr aufschlussreich, wenn man bis dahin noch nicht recht wusste, wofür Foren und Online-Communities eigentlich gut sein sollen. Dass sie derart nützlich sein können hätte ich persönlich nie gedacht.
Ich finde es faszinierend, dass sich in das Forum der neunten Klasse auch externe Personen eingeklinkt haben. Man würde ja nie denken, dass irgendwen sonst die Angelegenheiten einer neunten Klasse interessieren. Aber dabei zeigt sich ja nur wieder die Qualität einer solchen Seite.
Für mich stellt sich nur die Frage (wie auch schon von a-m erwähnt), ob auch wirklich alle Schüler der Klasse Zugang zum Internet hatten? Ich kenne nämlich noch immer genügend Leute, die diesen "Luxus" nicht genießen können. Das kann wohl auch zu Benachteiligung führen, denke ich.
Sehr interessant war auch, dass Sie, Herr Martin, außer einer Laune heraus ganz spontan nach NY gefahren sind. Bemerkenswert. Aber wie man sehen kann, hatten Sie ja indirekt Hilfe durch die Community und ich kann mir gut vorstellen dass Sie ohne Internet wesentlich schlechter klargekommen wären.
Soviel von mir...


jpm antwortete am 29.10.07 (08:45):

"Sehr interessant war auch, dass Sie, Herr Martin, außer einer Laune heraus ganz spontan nach NY gefahren sind."
- Nicht ganz aus einer Laune heraus: alle Handlungen "emergieren" spontan, aber auf einem Sockel langjaehriger Ueberlegungen und Theoriebildung. Die spontane Idee, nach New York zu fliegen entstand, weil ich gemerkt habe, dass mein exploratives Verhalten, das aus meiner Sicht eine wichtige Dimension fuer erfolgreiches Handeln ist, drohte, sich abzuschwaechen. Also musste ich mich trainieren, damit ich ja explorativ (und somit erfolgreich) bleibe. Aber das wird bestimmt Michael Ihnen eindringlicher erklaeren, wie ich hoffe! Herzliche Gruesse immer noch aus Sofia!


jpm antwortete am 29.10.07 (08:54):

Perhaps the tutors can show the little sequences about my work in the famous film by reinhard kahl "Treibhaueser der Zukunft". There is a version in English and French too. Here the Link (left side):

(Internet-Tipp: http://www.ldl.de)


Line1 antwortete am 29.10.07 (09:58):

Auch ich habe den Aufsatz "wissenscontainer: online-communities und kollektive lernprozesseâ�� mit Interesse gelesen. Da ich bisher selbst mit dem Medium Chat oder Foren nicht vertraut bin, stand ich diesem Thema skeptisch gegenüber und bin sehr überrascht, wie gut und wichtig diese Art von Kommunikation ist.

Ich denke, dass virtuelle Kommunikation auf jeden Fall eine Erweiterung des Lernens darstellt. Der Lehrer z.B. vermittelt nur das, was er weiss, das Forum aber bietet eine Art Salatschüssel, eine Mixtur von sehr vielen verschiedenen Ansichten, Interessen und Wissen.

So z.B. die Schulklasse die mit Hilfe eines Forums ihre Sprachkenntnisse erheblich verbessern konnte. Ihr bereits gelerntes Wissen preis zugeben und neuere Anregungen zu sammeln. Oder was auch die Reise nach New York zeigt, dass man ein viel breiteres Informationsfeld bekommt, als das man sonst hat wenn man nun nur nach dem Reiseführer geht.

Ich denke wir haben das world -wide-web und sollten es auch nutzen, es wird zwar nicht den persönlichen Kontakt zwischen den Menschen ersetzen, es stellt aber auf jeden Fall ein erweitertes, vielfältiges Wissen da.


blumi antwortete am 29.10.07 (13:58):

mein kommentar zum Wissenscontainer

ich fand den aufsatz gut und informativ. mir gefällt es, wenn texte strukturiert sind, wie es hier der fall ist.
am anfang habe ich mich noch etwas schwer getan mich einzulesen, aber vor allem der lebhafte bericht über den ny aufenthalt hat mich schließlich vollends gefesselt.
ich hätte es vielleicht noch schön gefunden eine kleine übersetzung der anlage 1 zu finden, da ich kein einziges wort französisch spreche.
zum inhalt des textes ist mir sofort folgendes durch den kopf geschossen. sie sprechen von dem sinnvollen durchbrechen der linearität des unterrichtes. die arbeit mit internetforen ist meiner meinung nach sehr sinnvoll. man kann sich hierbei leicht die schon bestehende beliebtheit des internets zu nutzen machen. ich sehe das z.b. gerade bei meiner 13jährigen schwester. sie besucht die 8.klasse gymnasium und wenn sie einen tag einmal nicht ins internet kann um ihren freunden über die lokalisten zu schreiben ist sie beinahe einem nervenzusammenbruch nahe. würde man die schüler nun im unterricht auf die zusammenarbeit in internetforen hinführen, würde sie diese möglichkeit sicherlich nutzen und sich beim lernen hoffentlich ein bisschen leichter tuen.
die schüler würden merken, dass auch das lernen gemeinsam über das internet funktioniert und spass macht, nicht nur die private kommunikation.
ich werde meiner schwester kommendes wochenende gleich den vorschlag machen, diese idee einem ihrer lehrer vorzustellen:)


jpm antwortete am 29.10.07 (17:09):

@Blumi
"ich werde meiner schwester kommendes wochenende gleich den vorschlag machen, diese idee einem ihrer lehrer vorzustellen"
- Dann sind Sie reif, um den naechsten Aufsatz "Weltverbesserungskompetenz als Lernziel" zu lesen!:=)))

(Internet-Tipp: http://www.ldl.de/material/aufsatz/aufsatz2002-2.pdf)


Euro antwortete am 30.10.07 (09:07):

Vor weniger als 1,5 Jahren saß ich noch selber in der Schule, hatte Frz und Engl Leistungskurs.Oft genug war ich genervt von langweiligen Monologen und sinnlosen Arbeitsaufgaben, die wir in Stillarbeit erledigen mussten. Natürlich muss Textarbeit und Textproduktion geübt werden, aber das kann sicher auch in der Gruppe getan werden.Deswegen finde ich auch, dass Kommunikation und Kontakt mit Muttersprachlern im Fremdsprachenunterricht eine größere Rolle spielen müssten.

Ich finde den Aspekt, dass verschiedene Teilnehmer mit verschiedenem Wissen und Erfahrungen sich leichter in Internetforen zusammenfinden können, und dann das Forum mit ihrem eigenen Wissen bereichern sehr wichtig- selbst in Präsenzveranstaltungen an der Uni ist mir das aufgefallen. Wenn die Studiengänge im Bachelor-Master System dann so verschult werden und nur Erstsemester in einem Kurs sitzen, kann einfach nicht so konstruktiv diskutiert werden, wie in einer Veranstaltung, die allen Semestern offen ist, und in der auch schon einer sitzt, der an seiner Doktorarbeit schreibt.... aber das ist wohl ein anderes Thema.

Schließlich erscheint es mir auch einleuchtend, dass man durch Wissensvermittlung sehr viel mehr lernt und sehr viel sicherer in einem Thema wird, als wenn man es nur im Frontalunterricht lernt. Ich habe jahrelang jüngeren Schülern Nachhilfe in Englisch gegeben, und kann auch heute noch die Grundgrammatikregeln, zB für die engl. Zeiten ohne Probleme sofort aus dem Stehgreif erklären.


Euro antwortete am 30.10.07 (09:51):

Und jetzt meine Gedanken zu Aufsatz2

Das es so was wie exploratives Handeln gibt, und man dazu angeregt werden kann, finde ich nachvollziehbar.
Wenn zum Beispiel jemand für eine längere Zeit ins Ausland geht (Auslandssemester, Austausch...) ist er dort erst einmal in einer völlig fremden Welt, innerhalb derer er sich wieder seine "kleine Welt" aufbauen muss. Und da fällt es bei Austauschschülern auf, dass sie viele Dinge neu ausprobieren, Dinge tun, die sie vorher nie getan haben, neue Hobbies ausprobieren etc.

Das Menschen nie zufrieden sein können wage ich allerdings anzuzweifeln.
Denn man kann da auch viel durch innere Einstellung erreichen. Ein Beispiel: Sagt man sich: ich kann meinen Tag gestalten, und heute ist ein guter Tag.Dann ist es auch nicht so schlimm, wenn es regnet, man die Notizen daheim vergessen hat und ein Mitmensch einen anmeckert. Man kann das alles gelassen nehmen und sich sagen, davon lass ich mir doch jetzt nicht meinen guten Tag versauen.

Ein Problem, das sich für mich bei LdL noch stellt: Wenn Schüler den anderen etwas Falsches beibringen, kann es meiner Meinung nach passieren, dass ein Teil der Klasse sich das Falsche einprägt. Bsp: die Form von craindre. Ein paar Schüler bekommen vielleicht nur den Anfang der Diskussion mit und schalten danach ab. Sie diskutieren nicht unmittelbar mit, wie die richtige Form heißt und wissen es auch nicht. In einer Prüfungssituation zögern sie nun:" Craigni hab ich da schon gehört, oder haben die dann gesagt es heißt crainté- ja das wird es sein."

Aber insgesamt hat diese Methode viele Vorteile und ich denke, durch sie kann auch eine bessere Klassengemeinschaft und ein besseres Klassenklima erreicht werden.


jpm antwortete am 30.10.07 (10:06):

@Euro
"Ein Problem, das sich für mich bei LdL noch stellt: Wenn Schüler den anderen etwas Falsches beibringen, kann es meiner Meinung nach passieren, dass ein Teil der Klasse sich das Falsche einprägt. Bsp: die Form von craindre. Ein paar Schüler bekommen vielleicht nur den Anfang der Diskussion mit und schalten danach ab. Sie diskutieren nicht unmittelbar mit, wie die richtige Form heißt und wissen es auch nicht. In einer Prüfungssituation zögern sie nun:" Craigni hab ich da schon gehört, oder haben die dann gesagt es heißt crainté- ja das wird es sein."
- Dafür sitzt ja der Lehrer mit im Unterricht. Wenn ein Fehler auftritt und wenn er nicht korrigiert wird, interveniert natürlich der Lehrer.


alexa antwortete am 03.11.07 (14:19):

Hier ist mein Kommentar zum Artikel „Wissenscontainer: Online-Communities und kollektive Lernprozesse.

Ich fand diesen Artikel interessant. Denn er veranschaulicht das Konzept des Lernens, das hinter dem IPK-Kurs steht sehr gut, z.B. warum das Internet so eine wichtige Rolle spielt. Ich habe jetzt erst verstanden welche Vorteile es bringen kann, sein Projekt oder auch nur seine Ideen zu einem möglichen Projekt in Internetforen zur Diskussion zu stellen. Für mich hatten Foren oder Chats nichts mit Studium, Lernen oder wissenschaftlichem Arbeiten zu tun. Das aber gerade wenn es um die Umsetzung von Projekten geht Kontakte wichtig sind ist klar. Aber die Einfachheit mit der jeder mithilfe von Foren Kontakte suchen und Netzwerke schaffen kann wurde mir erst an dem Projekt New York deutlich. Wahrscheinlich ist dies wirklich eine Möglichkeit, die noch zu selten genutzt wird.

Mir gefällt die Idee mehr mit Netzwerken zu arbeiten und auch für seine eigenen Studien Netzwerke zu schaffen, um so die Möglichkeiten zu nutzten, die einem der Gedankenaustausch und die Anregungen anderer bieten. Ich denke, dass sich so eine Dynamik entwickeln kann, die an der Universität (z.B. in Seminaren) viel zu selten entsteht. Denn Kommunikation, Kontaktfähigkeit und Präsentation sind wichtige Kompetenzen, das stellt jeder schon im Alltag immer wieder fest.

Wenn man sich informieren will, dann ist die erste Idee meist, ein Buch zu lesen, wie einen Reiseführer vor dem NewYork Besuch. Man tut dies sicher auch, weil man diese Quellen für zuverlässiger und leichter zugänglich hält. Aber macht man es sich nicht vielleicht zu einfach, wenn man sich nur an Büchern orientiert: irgendwer hat sie ja schon bewertet, ausgewählt und veröffentlicht. Warum also sich selbst in den Datendschungel begeben? Doch die Fähigkeit Informationen zu filtern, das heißt sie zu organisieren und zu bewerten muss jeder selbst lernen, um eben nicht vor Stapeln von Büchern oder unendlichen Linklisten frustriert aufzugeben.

Ich denke der Artikel macht die Vorteile deutlich, die es hat sich mit einem Thema (und mit seiner Orientierungslosigkeit) aktiv und kommunikativ auseinander zusetzten. Diskussionsforen sind das ideale Mittel um dieses Ziel zu erreichen. Das Internet bietet die Plattform um Menschen an unterschiedlichen Orten mit unterschiedlichem Hintergrund zusammenzubringen, so dass sie zusammen etwas lernen. Ich sehe den Vorteil darin, dass die Erfahrungen die man so macht persönlicher sind. Nicht das passive Abhaken von Sehenswürdigkeiten, das aktive Erleben und Nachempfinden wird vielmehr als Bereicherung empfunden. Lernen ist eben nicht reine Informationsaufnahme – kennen lernen nicht reines gesehen haben. Das NY Beispiel macht deutlich, dass emotionale Verbundenheit und das Gefühl der Verpflichtung, die eigene Motivation und den Willen etwas Neues kennen zu lernen steigern.

Ich bin gespannt inwieweit man diese Veränderung des Lehrens in den nächsten Jahren beobachten kann. Ich selbst glaube jedenfalls, dass mit einem kollektiven Lernprozess oder im offenen Unterricht effektiver und mit mehr Spaß gelernt wird als durch die einseitig lineare Wissensvermittlung. (Ich jedenfalls kenne den Effekt, einen Text erst viel besser verstanden zu haben, wenn man ihn zusammengefasst oder kommentiert hat.)


jpm antwortete am 03.11.07 (14:25):

Schön! Es ist also sinnvoll, diese Aufsätze begleitend zum IPK lesen zu lassen. Dann erleben die TN bewusster, welche Prozesse im IPK ablaufen! Viel Spaß weiterhin.


a-m antwortete am 05.11.07 (16:39):

Kommentar zu "Gemeinsam Wissen konstruieren: Am Beispiel der Wikipedia"

Mit Interesse habe ich den Artikel gelesen, der -im Gegensatz zum ersten Artikel "Wissenscontainer"- deutlich weniger theoretisch und auch weniger kompliziert ist.
Ich war erstaunt,dass ein Artikel in der Wikipedia über so viele "Kontrollinstanzen" gehen muss, bevor er schließlich veröffentlicht werden kann.
Dadurch hat aber auch gleichzeitig jeder Gelegenheit und Chance, sein eigenes Wissen weiterzugeben und in konstruktiver Diskussion zu vergrößern. Trotzdem ersetzt die Wikipedia aber nicht das "universitäre Forschen" oder ist dem gar gleichzustellen. Ich denke,die Behauptung ist gerechtfertigt, dass das Internet nicht als wissenschaftliche Quelle dienen kann. Doch das muss ja nicht zum Nachteil gereichen.

Nun zum Beispiel IPK:
Ich halte das Angebot eines solchen Kurses für sehr sinnvoll, denn meiner Meinung nach entsprechen die Kursinhalte genau dem, was einen "regen Geist" anzieht: etwas Risikobereitschaft gepaart mit viel Neugier sowie der Wille, gemeinsam etwas auf die Beine zu stellen. Und nebenbei noch nützliches (z.B. Erstellen einer Internetseite) zu erlernen.


jpm antwortete am 05.11.07 (17:03):

@a-m.
"un zum Beispiel IPK:
Ich halte das Angebot eines solchen Kurses für sehr sinnvoll, denn meiner Meinung nach entsprechen die Kursinhalte genau dem, was einen "regen Geist" anzieht: etwas Risikobereitschaft gepaart mit viel Neugier sowie der Wille, gemeinsam etwas auf die Beine zu stellen. Und nebenbei noch nützliches (z.B. Erstellen einer Internetseite) zu erlernen."
- Schön! Erzählen Sie es weiter!;-))


acd antwortete am 05.11.07 (18:01):

Kommentar zu: „Gemeinsam Wissen konstruieren: Am Beispiel der Wikipedia“
Sehr gut hat mir an dem oben genannten Artikel die Veranschaulichung gefallen, in der Menschen mit Neuronen verglichen werden, die im Nervensystem intensiv interagieren. Diese Veranschaulichung verdeutlicht auch die Tatsache, dass es bei der gemeinsamen Wissenskonstruktion viele Impulse aus unterschiedlichen Richtungen gibt.

Das Internet kann jedoch meiner Meinung nach Chance und Gefahr zugleich sein. Zum Einen ist das Internet eine Kommunikationsplattform und eine Ansammlung von Wissen. Zum Anderen muss jedoch auch sehr genau selektiert werden (was nicht unbedingt nachteilig ist), welches Wissen brauchbar ist und welches nicht.
Bei Wikipedia zum Beispiel wird Wissen ja schon gewissermaßen vorselektiert und dann zur Verfügung gestellt.

Besonders wichtig ist auch, dass alle „Neuronen“ am Prozess der Wissenskonstruktion aktiv teilnehmen, da ansonsten die Verbindungen der Neuronen untereinander sehr schnell abschwächen und dies hat letztendlich auch Auswirkungen auf das gesamte „Nervensystem“.

Ich persönlich denke auch nicht, dass das Wissen aus dem Internet die universitäre Forschung ersetzen kann oder ähnliches. Jedoch erlernt man im Umgang mit dem Internet im Rahmen des IPK – Kurses genau die Verhaltensweisen, die wahrscheinlich essentiell sind, damit man das Internet in vollem Umfang nutzen und auch alle Möglichkeiten , die das Internet bietet, ausschöpfen kann. Und da das Internet in Zukunft, denke ich, eine noch größere Rolle im Rahmen der Kommunikation und Wissenskonstruktion einnehmen wird, ist es gut, sich mit diesen Verhaltensweisen vertraut zu machen.


jpm antwortete am 05.11.07 (18:12):

" ist es gut, sich mit diesen Verhaltensweisen vertraut zu machen."
- Ja, das ist unser Ziel.


nox antwortete am 06.11.07 (15:54):

kommentar zu "gemeinsam wissen konstruieren: am beispiel wikipedia":

@jpm
ich finde den gedanken der transzendenz etwas idealistisch.
sicher birgt jeder mensch in sich den willen zur entfaltung seiner selbst und zum erlangen einer höheren wahrheit.
dennoch denke ich dass es einer modernen gesellschaft erschwert ist diese zu erreichen, wobei gleichzeitig das bedürfnis nach transzendenz abnimmt und nicht mehr verallgemeinert jedem menschen zugeschrieben werden kann.
viele menschen erkennen doch gar keine entfaltungsmöglichkeit mehr auf basis eines kollektivs.
die gesellschaft besteht zunehmend aus individualisten, die sich gegenseitig schneiden. zudem kann eine transzendenz, oder es ist sehr wahrscheinlich dass transzendenz auf verschiedenen ebenen stattfindet.
dem einen genügt es bilder zu malen um sich zu entfalten,
dem anderen genügt sein sicherer job und ein voller kühlschrank. dabei muss noch keine motivation sich auf kollektiver ebene zu entfalten gegeben sein.ich finde den gedanken einer gemeinsamen konstruktion einer höheren sinnhaftigkeit sinnvoll, das berechtigt ja auch die religion in ihrem dasein.
aber wenn sich die welt wandelt und das interesse am kollektiv abnimmt sondern nur mehr persönliche nutzensteigerung zählt?!
was ich damit sagen will ist dass ein bestimmter Transzendenz-gedanke zeitlich und kulturell begrenzt ist.
Religion hat ja die gleiche grundlage, sie ist auch kein existentielles bedürfnis sondern ein bei erfüllten grundbedürfnissen erscheinendes und sie findet in gemeinschaft statt. aber sie ist nur sinnvoll wenn sie zu ihrer zeit passt ansonsten tritt sie in konflikt mit ihr. (heute gibt es keine inquisition mehr, kondome benutzen macht auch sinn angesichts der aids problematik, die erde dreht sich heutzutage um die sonne,was die kirche meines wissens erst 1995 eingeräumt hat (armer galileo!))
es ist schwer objektiv zu sagen was im moment transzendent wirkt und ob so etwas wie gemeinsame wissenskonstruktion genug menschen zuspricht, aber den versuch ist es allemal wert.Denn wikipedia eröffnet einen neuen bereich der transzendenz:entfaltung durch wissenstausch ob dass zu den zeichen der zeit passt wird sich zeigen


carolin antwortete am 06.11.07 (16:14):

Kommentar zum Aufsatz "Gemeinsam Wissen konstruieren: Am Beispiel der Wikipedia"

GEMEINSAM Wissen konstruieren - darauf kommt es meiner Meinung nach immer mehr an. Man sieht es in allen Lebensbereichen, dass die Menschen enger zusammenwachsen und zusammenarbeiten. In der Wirtschaft haben wir die immer weiter vorschreitende Globalisierung, in der Politik wichtige Vereinigungen wie die z.B. die EU, die mehr und mehr an Bedeutung gewinnen. Auch im sozialen Sektor werden fortlaufend neue Netzwerke gebildet, womit Schwache unterstützt werden, wo Menschen sich gegenseitig helfen, sich zusammentun. Der Mensch kann heutzutage gar nicht mehr als "Einzelkämpfer" durch das Leben gehen, er ist auf seine Mitmenschen angewiesen.
Deshalb halte ich Projekte wie "Wikipedia" oder "IPK" für besonders reiz- und sinnvoll. Gemeinsam schafft man Wissen. Dieses "gemeinsam" bedeutet, jeder bringt seine guten Ideen, die sehr unterschiedlich sein können, mit ein. Es bedeutet weiterhin, dass man als "Verfasser"/Publizist voneinander lernt, dass man Perspektiven einnimmt, die man vorher gar nicht wahrgenommen hat
(vgl. einen Kommentar von Elian zum Artikel "LdL":
"Dieser Artikel scheint mir in der aktuellen Form recht gut gelun-gen, zu ergänzen wären vielleicht - neben der Vorgeschichte - Li-teraturhinweise auf unabhängige Studien, die sich mit dem Thema befassen." (15:49, 25. März 2005)
und vgl. darauf die Antwort des Verfassers Martin:
"Durch solche Hilfen ermutigt, arbeitete ich kontinuierlich an dem Artikel weiter [...]")

Zu guter Letzt bedeutet es aber auch, dass der Leser einen breiten Informationsgehalt bekommt, da viele verschiedene Ideen und Aspekte in die Arbeit eingeflossen sind.
Natürlich kann man die Artikel bei Wikipedia nicht als wissenschaftliche Quellen benutzen, die Administratoren sind ja keine Fachleute auf allen Gebieten. Wie wir am Beispiel LdL gesehen haben, werden die Veröffentlichungen nicht "wissenschaftlich" kontrolliert:
"(…) In dem Kurs über „Lern- und Arbeitsverhalten“, den ich mal in der UNI besucht hab, wurde das auch angesprochen. Und die-ser Kurs wurde immerhin vom „Zentrum für Lern- und Wissens-mangement“ gehalten. Ich denke das dürfte als „Nachweis“ der Anerkennung dieser Methode ausreichen..." -- Turgon 16:00, 2.05.04

Dennoch halte ich Wikipedia wie auch IPK für eine sinnvolle Einrichtung zur gemeinsamen Konstruktion von Wissen und damit für den Leser zur Vermittlung von Hintergrund-Wissen.


jpm antwortete am 06.11.07 (19:43):

@Nox
"(...)wobei gleichzeitig das bedürfnis nach transzendenz abnimmt und nicht mehr verallgemeinert jedem menschen zugeschrieben werden kann.(...)"
- Das Bedürfnis nach "Transzendenz" ist nichts anderes als das Bedürfnis nach "Sinn". Und das ist ein Grundbedürfnis.
"aber wenn sich die welt wandelt und das interesse am kollektiv abnimmt sondern nur mehr persönliche nutzensteigerung zählt?!"
- Das wird nicht soweit kommen, denn auch "Altruismus" ist im Bauplan der Natur enthalten.
"es ist schwer objektiv zu sagen was im moment transzendent wirkt und ob so etwas wie gemeinsame wissenskonstruktion genug menschen zuspricht, aber den versuch ist es allemal wert."
- Genauso sehe ich das auch. Wir müssen herumprobieren.
"Denn wikipedia eröffnet einen neuen bereich der transzendenz:entfaltung durch wissenstausch ob dass zu den zeichen der zeit passt wird sich zeigen"
- Genau: schauen wir mal! So ist auch Forschung: man stellt eine Hypothese her und prüft, ob sie verifiziert oder falifiziert wird.


nox antwortete am 06.11.07 (22:08):

@jpm
vielen dank für Ihre Antwort.
sie haben recht altruismus ist eine eigenheit der menschen, wahrscheinlich allein deswegen weil wir in der nahrungskette ganz oben stehen und einander nicht aufressen: wir sitzen alle im gleichen boot
Dennoch würde ich Einflüsse gemäß dem Grundsatz "der mensch ist des menschen wolf" nicht ausschließen, da sich interessen des einzelnen aufgrund der großen masse der menschen überschneiden und der klügere (altruist) solange nachgibt bis er der dumme ist. die welt ist einfach komplex geworden und was einst alle menschen verbunden hat, nämlich ihre gleichartigkeit und das daraus entstehende kollektivbewusstsein wird den menschen jetzt zum verhängnis da sich der einzelne in einem zunehmenden Spezialisierungsprozess gegen den konkurrenzdruck der breiten masse befindet. man müsste genau diese spezialisierungsraserei rückgängig machen um wieder auf einen kollektiven nenner zu kommen, aber wir sind ja liberal
verzwickte sache


jpm antwortete am 07.11.07 (05:21):

@Carolin
"Deshalb halte ich Projekte wie "Wikipedia" oder "IPK" für besonders reiz- und sinnvoll. Gemeinsam schafft man Wissen. Dieses "gemeinsam" bedeutet, jeder bringt seine guten Ideen, die sehr unterschiedlich sein können, mit ein."
- Danke für diese Bestätigung einer mehr als 10jährigen Arbeit (so lange hat nämlich die Entwicklung des IPKs bis es diese Form hat gedauert, mit vielen Rückschlägen und Schwierigkeiten).
@Nox
"Dennoch würde ich Einflüsse nach dem Grundsatz "der mensch ist des menschen wolf" nicht ausschließen,"
- Sie habe recht und das wäre sehr naiv. Natürlich bekomme ich jeden Tage massenweise Belege dafür geliefert, dass das Potenzial, Böses zu tun, sehr stark im Menschen vorhanden ist. Aber mir macht es richtig Spaß, zu zeigen, dass man auch mit massivem "Guten" zum Erfolg kommt. Und das scheint sogar anzustecken. Bei allem Respekt, auch Jesus ist so vorgegangen, oder? ;-))) Und ich schaue mir gerne an, wie erfolgreiche Problemlöser aus der Geschichte vorgegangen sind!
"da sich interessen des einzelnen aufgrund der großen masse der menschen überschneiden und der klügere (altruist) solange nachgibt bis er der dumme ist."
- Es geht hier nicht, um nachzugeben, sondern darum, dass man offensiv das "Gute" tut, bis die anderen entnervt aufgeben! ;-)))
"die welt ist einfach komplex geworden und was einst alle menschen verbunden hat, nämlich ihre gleichartigkeit und das daraus entstehende kollektivbewusstsein wird den menschen jetzt zum verhängnis da sich der einzelne in einem zunehmenden Spezialisierungsprozess gegen den konkurrenzdruck der breiten masse befindet."
- Das ist nur eine vorübergehende Erscheinung! Es wird wieder alles gut! ;-)))


nox antwortete am 07.11.07 (09:55):

@jpm
Danke fürs Mut machen und liebe Grüße (:


ElkeA antwortete am 07.11.07 (12:00):

Kommentar zum Aufsatz "Gemeinsam Wissen konstruieren: Am Beispiel der Wikipedia"
Der Aufsatz hat bei mir einige Unklarheiten bezüglich der Wikipedia beseitigt. Ich dachte mir schon immer, dass es ja wohl nicht sein kann, dass jeder Beliebige einen Eintrag verändern kann, so wie es ihm passt. Die Folge wäre dann ja gewesen, dass man sich nie über den Wahrheitsgehalt eines Eintrages hätte sicher sein können. Aber nun, da ich von den Administratoren weiß und deren Vorgehen auch an einem Bsp. beobachten konnte, habe ich eine ganz andere Meinung über die Glaubhaftigkeit der Texte.
Was mich noch interessieren würde: Machen die Administratoren das Ganze freiwillig in ihrer Freizeit oder ist das deren richtiger Job?


Michael antwortete am 07.11.07 (12:58):

@Elke
Soweit ich weiß, machen die Administratoren das unentgeltlich. Dennoch: über den Wahrheitsgehalt der Beiträge kann man sich nie sicher sein. Wir wollen mit unserem Kurs unter anderem dazu beitragen, dass sich die Teilnehmer auch kritisch mit den Informationen auseineandersetzen, sie evaluieren und hierarchisieren können. Das ist eine zentrale Fähigkeitvangesichts der Informationsflut, die durch das Internet überhaupt erst möglich wurde.


jpm antwortete am 07.11.07 (13:00):

"Was mich noch interessieren würde: Machen die Administratoren das Ganze freiwillig in ihrer Freizeit oder ist das deren richtiger Job?"
- Ihre Frage ist berechtigt. Um zu verstehen, warum Menschen umsonst hochwertige und aufwändige Arbeit unbezahlt leisten, muss man sich ein bisschen mit den Grundbedürfnissen der Menschen befassen. Ansonsten, wenn Sie sich näher mit dieser Frage befassen wollen, dann können Sie meinen Artikel in der Wikipedia lesen:

(Internet-Tipp: http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Wikipedistik/Theoriebildung)


jpm antwortete am 07.11.07 (13:12):

@Nox
"Danke fürs Mut machen und liebe Grüße (:"
- Das fällt mir nicht schwer, denn das ist meine absolute Überzeugung! Und das Gute dabei: man konstruiert gemeinsam Wissen, also es ist Arbeit, und trotzdem macht es enorm Spaß! Und wann hat denn Arbeit bisher Spaß gemacht?


blumi antwortete am 08.11.07 (14:41):

also erst einmal hoffe ich, dass ich auch den richtigen aufsatz zu "Gemeinsam Wissen konstruieren: Am Beispiel der Wikipedia" gelesen habe, denn irgendwie ist die mail über diese aufgabe bei mir nicht angekommen. ich habe das thema also gegoogelt(da sehen wir wieder wie wichtig das internet ist:))und bin auf den hoffentlich gemeinten artikel gestoßen.
den aufsatz fand ich sehr interessant. ich habe natürlich-so wie die meisten auch-wikipedia in meiner schulzeit für diewersen referatrecherchen genutzt.nur habe ich mir bisher eigentlich nie groß gedanken darüber gemacht wo die informationen eigentlich ihren ursprung haben.
nun bin ich um einiges schlauer was die konzeption von wp angeht.
ich finde es faszinierend das nur 150 administroren mit 250.000 sich entwickelnden beiträgen zurechtkommen(abgesehen davon, dass sie dies auch noch unentgeltich für das kollektiv leisten).
sehr schade finde ich es, dass herr martin eine zurückweisung auf die anregung einer reflexion über die motivation der administratoren erhalten hat. das hätte mich nämlich auch interessiert.
die gefahr der falschinformation durch menschen, die das ziel von wp nicht verstehen(wollen) ist mir auch durch den kopf gegangen und ich fand die auseinandersetzung zwischen jpm und nox dazu sehr informativ.wahrscheinlich muss man einfach an das gute glauben, sonst hätte das ganze vorhaben keinen sinn.
um auf die kommunikation via foren zu kommen muss ich aber trotz alledem sagen, dass auch wenn die arbeit mit dem internet immer wichtiger und teilweise nicht mehr wegdenkbar ist, ich doch noch recht "altmodisch" bin und(falls möglich) den direkten diskurs einem visuellen vorziehen würde.


jpm antwortete am 08.11.07 (16:23):

@Blumi
Zunächst einmal: ja, es war der richtige Aufsatz und damit haben Sie schon "Internetkompetenz" bewiesen!,-))
"sehr schade finde ich es, dass herr martin eine zurückweisung auf die anregung einer reflexion über die motivation der administratoren erhalten hat. das hätte mich nämlich auch interessiert."
- Eine Zurechtweisung war es nicht direkt (die Wikipedianer gehen in der Regel viel ruppiger miteinander um), aber die Administratorin hat mir klar gemacht, dass sie kein Interesse an "Theorie" haben. Das hat mich nicht gehindert, mir doch viele Gedanken darüber zu machen (siehe Link unten).
"(...)muss man einfach an das gute glauben, sonst hätte das ganze vorhaben keinen sinn.(...)"
- Ja. Man muss daran glauben und sich selbst penetrant als "guter Mensch" zeigen, also zuverlässig, freudlich, hilfsbereit, usw.
"(...) und(falls möglich) den direkten diskurs einem visuellen vorziehen würde."
- So denken wir alle. Allerdings müssen wir uns daran gewöhnen, dass face to face immer schwieriger wird und Techniken erwerben, die dieses Defizit kompensieren. Wenn wir also keine Projekte im direkten Kontakt mit Bulgaren durchführen können, dann versuchen wir es eben virtuell. Und der Kurs soll auf diese neue Welt vorbereiten.

(Internet-Tipp: http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Wikipedistik/Theoriebildung)


blumi antwortete am 09.11.07 (11:49):

@jpm
erst einmal danke für die antwort.
"(...) und(falls möglich) den direkten diskurs einem visuellen vorziehen würde."
na da wäre dann auch wieder der fortschritt der technik gefragt. ein beinahe face to face könnte man mit hilfe der computerdigitalkameras erreichen, wenn diese so verbreitet wären wie der computer an sich. aber das wird sicherlich auch noch irgendwann kommen...


jpm antwortete am 09.11.07 (12:40):

@Blumi
"Aber das wird sicherlich auch noch irgendwann kommen"
- Sie haben es erfasst! Als etwa 1996 das Internet aufkam, war mir klar, dass wir weltweit kollektiv forschen müssen, und zwar genauso wie jetzt der IPK aufgebaut ist (nachzulesen in meinem Aufsatz 1998). Natürlich war alles damals sehr kompliziert und die ersten IPK-Studenten stiegen scharenweise aus, weil die meisten zu Hause keinen Internetanschluss hatten, weil es die Wikitechnik nicht gab, weil alle vor der neuen Internetmode warnten, usw. Aber Forschung ist eben, wenn man erkennt, wo die Welt hingeht, und sich durch Rückschläge durch den einmal eingeschlagenen Kurs nicht abbringen lässt. Und irgendwann wird auch die Wikipedia zitierfähig. Daher positioniere ich mich sehr breit in der Wikipedia und im Internet (Hase und Igel)...;-))) Meine Trefferquote bei Google gerade: 22.800. Hier nachzulesen (allerdings ständig verändert):

(Internet-Tipp: http://www.google.de/search?client=firefox-a&rls=org.mozilla%3Ade%3Aofficial&channel=s&hl=de&q=%22Jean-Pol+Martin%22&meta=&btnG=Google-Suche)


jpm antwortete am 09.11.07 (13:22):

Mit 112 Beiträgen ist das Forum recht voll. Ich werde es demnächst ins Archiv verlagern und ein neues Forum für die Hausaufgaben eröffnen.


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