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THEMA:   LdL an beruflichen Schulen

 15 Antwort(en).

Ulrich Munz begann die Diskussion am 15.02.04 (17:56) mit folgendem Beitrag:

Hallo,

vom 11.-13. Februar fand an der Akademie Esslingen eine LdL-Fortbildung für Französischlehrer/innen an allgemeinbildenden und beruflichen Schulen statt. Aus den Erkenntnissen der Tagung (die sich v.a. auf die unterschiedliche Klientel an allgemeinbildenden und beruflichen Schulen bezogen) entstand der Wunsch, ein Diskussionsbrett einzurichten, das sich speziell dem Einsatz von LdL an beruflichen Schulen widmet. Voilà, es kann losgehen.


jpm antwortete am 15.02.04 (19:12):

@Ulrich Munz
Da wir bereits ein Forum zu diesem Thema haben, erlaube ich mir, die dort erschienenen Beiträge hier einzukopieren, auch wenn es sich nicht nur um Französisch, sondern um alle Fächer handelt:

Merth Andreas begann die Diskussion am 27.01.01 (15:14) mit folgendem Beitrag:
Ich möchte LdL bei uns in der Berufschule für Glastechnik in Kramsach/Tirol speziell im Praktikum einsetzen. Daher suche ich Leute die mir Tips geben können. Kontaktadresse:
A. Merth
TFBS-Glastechnik
Mariatal 414
6233-Kramsach, Tirol
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Sandra Bobe antwortete am 26.04.01 (21:19):
Ich habe bereits eine Diplomarbeit zum Thema LdL geschrieben und möchte im Referendariat an meiner Berufsschule (Speziell im Wirtschaftsinformatik-Unterricht) diese Methode einsetzen.
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Jean-Pol Martin antwortete am 29.04.01 (07:44):
Hier der Beitrag, den Frau Bobe auf einem anderen Brett ("Danke") am 26.04. eingetragen hatte. Dieses Brett ist nich mehr vorhanden, deshalb habe ich Frau Bodes Beitrag hier einkopiert.
"Hallo Herr Marin,
wahrscheinlich können Sie sich nicht mehr an mich erinnern, aber ich habe Sie bereits vor mehr als einem Jahr kontaktiert, um mehr über das Thema Ldl zu erfahren. Ich habe eine Diplomarbeit zu diesem Thema geschrieben, allerdings ging es dort mehr um Tutorien im Studium der Wirtschaftspädagogik. Sie dachten, Sie könnten mir nicht weiterhelfen, haben mir aber den Einstieg in das Thema sehr leicht gemacht. Ich habe viel mit dem Buch von Alexander Renkl gearbeitet und bin somit auf reichlich brauchbare Literatur gestoßen.
Kurz und gut, inzwischen habe ich meine Diplomarbeit sehr gut abgeschlossen und befinde mich im Referendariat an einem Berufskolleg. Dort ist mir aufgefallen, dass ich Ldl sehr gut im Wirtschaftsinformatik-Bereich einsetzen könnte, da es sich dort um sehr heterogene Lerngruppen handelt. Ich weiss nur noch nicht genau, wie ich das angehen sollte.
Vielen Dank"
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Marek antwortete am 06.05.01 (07:02):
Hallo!
Schauen Sie doch einmal auf meiner "werkstofftechnischen Erprobungsseite" vorbei:
(Internet-Tipp: http://www.lo-net.de/home/bkmgmarek)
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jue hee,song antwortete am 24.06.01 (11:39):
hallo,ich bin studentin.ich moechte
instrument reparatur unterricht nehmen. Wissen Sie wo ist berufschule fuer instrument reparatur?
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Andreas Lenz antwortete am 05.07.01 (09:25):
Hallo zusammen, ich werde in Kuerze meinen Arbeitsplatz in der Industrie mit einem Klassenzimmer in einer Berufsschule tauschen. Auf der Suche, nach Moeglichkeiten zur Unterrichtsgestaltung bin ich auf die LDL-Seiten gestossen und habe Herrn Dr. Martin zunaechst per E-Mail angesprochen. Hier folgt nun der Schriftverkehr, wobei ich ab jetzt das Thema in diesem Forum weiter diskutieren moechte...
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Sehr geehrter Herr Dr. Martin,
bevor ich meine eigentliche Frage stelle, moechte ich zu Ihrem besseren Verstaendnis etwas ausholen:
Ich werde voraussichtlich nach fast 13-jaehriger Taetigkeit in der Industrie ab dem 1. August in einer Berufsschule Technische Assistenten fuer Informatik ausbilden.
Als Lehrerfahrung kann ich mehr als 10 Jahre Taetigkeit beim DRK in der Ausbildung vorweisen. Ausserdem habe ich waehrend meines Studiums mehrere Jahre Fortbildungslehrgaenge im Bereich der EDV geleitet. Eine Ausbildung im Sinne eines Referendariats habe ich jedoch nicht erhalten.
Obwohl ich prinzipielle Vorstellungen habe, wie ich den Unterricht an der Berufsschule aufbauen werde, suche ich weiter nach Informationen ueber die Gestaltung von Unterricht in der Schule.
Dabei bin ich auf Ihre Seiten "LDL" gestossen. Es ist ein Vorgehen, wie ich es bereits bei einem meiner Besuche in einer Berufsschule ansatzweise gesehen habe. Aufgrund meiner langen Taetigkeit, u.A. auch in der Projektleitung, halte ich die Idee, den Stoff unter Anleitung des Lehrers (zum Teil) von den Schuelern praesentieren zu lassen, fuer sehr gut; auch in Hinblick auf den kuenftigen Beruf.
Ich denke und kann es zum Teil aus eigener Erfahrung bestaetigen, dass es ein grosser Vorteil ist, wenn man fruehzeitig das Vortragen vor einer Gruppe ueben kann. Dies erleichtert Bewerbungsgespraeche und man uebt schon ein bischen das Verhalten, wie es in Firmen z.B. bei einer Projektpraesentation notwendig ist.
Nun meine Fragen:
Halten Sie LDL fuer geeignet, um Inhalte aus der Datenverabeitung zu vermitteln (Aufbau und Wirkungsweise eines Computers, Betriebssysteme, Programmierung)? (ich meine schon.)
Halten Sie es fuer zu gewagt, ohne paedagogische Ausbildung schrittweise LDL einzufuehren? Besteht dabei die Gefahr, dass einem die Klasse "aus dem Ruder laeuft", oder ist es eher so, dass es mir die Sache vereinfachen wuerde?
Ueber eine Antwort wuerde ich mich sehr freuen.
Mit freundlichem Gruss
Andreas Lenz
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Sehr geehrter Herr Lenz,
herzlichen Dank für Ihre Anfrage, die ich gleich beantworten möchte.
> Nun meine Fragen:
> Halten Sie LDL fuer geeignet, um Inhalte aus der
> Datenverabeitung zu vermitteln (Aufbau und Wirkungsweise
> eines Computers, Betriebssysteme, Programmierung)? (ich
> meine schon.)
Ganz klar JA! Gerade in diesem Bereich, der auf Innovationen aus ist, bietet sich an, LdL anzuwenden.
> Halten Sie es fuer zu gewagt, ohne paedagogische
> Ausbildung schrittweise LDL einzufuehren?
Absolut nicht. Als jemand, der Projekte durchgeführt hat, sind Sie besonders geeignet, um LdL einzusetzen.
> Besteht dabei die Gefahr, dass einem die Klasse "aus dem
> Ruder laeuft",
Ja, aber die Gefahr besteht immer. Allerdings ist es leichter, bei
Projekten (wie LdL eines auch ist) Leistungen einzufordern und Leute zu tadeln, wenn sie ihre Aufgabe nicht erfüllen. Zu Beginn müssen Sie auf bestimmte Punkte achten und durchgreifen, wenn die Schüler sich daneben verhalten:
- wenn ein Schüler spricht, ist absolute Konzentration von den anderen zu verlangen. Solange nicht absolute Ruhe herrscht, sollen die "lehrenden" Schüler gar nicht beginnen. Dafür sind Sie als Lehrer zuständig. Andererseits müssen die unterrichtenden Schüler auch ihre Sache gut machen. Dafür sind Sie als Lehrer ebenfalls zuständig: wenn
das Vorgetragende am Anfang unklar ist, intervenieren Sie sofort und lassen Sie die Schüler wiederholen, bis das von den anderen verstanden wird. Das ist ganz wichtig!
> oder ist es eher so, dass es mir die Sache
> vereinfachen wuerde?
Nein, LdL vereinfacht die Sache nicht am Anfang. Nach einer
Übergangsphase ist es dann ganz toll!
Viele Grüße
Martin
PS: Es wäre ganz nützlich, wenn Sie Ihre Fragen auch in den
Diskussionsforen eintragen würden (www.ldl.de und dort
"Diskussionsforum" anklicken). Dann würden meine Antworten nich nur Ihnen, sondern auch alle anderen nüzten! :-)))
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Sehr geehrter Herr Dr. Martin,
vielen Dank fuer Ihre schnelle Antwort. Ich werde den Inhalt unserer Mails in das Forum stellen.
Zur Zeit mache ich mir natuerlich sehr viel Gedanken ueber einen sinnvollen Unterrichtsansatz in der Schule. Nachdem, was ich in Ihren Foren und Einfuehrungen gelesen habe, halte ich "LDL" fuer eine sehr praxisgerechte Methode, die sich in einer Berufsschule geradezu anbietet.
Vielleicht noch ein Wort zu meiner Frage, ob LDL mir die Aufgabe am Anfang erleichtert:
Aus meiner Sicht ist von mir eine (zeitlich) recht praezise Unterrichtsvorbereitung und -Planung erforderlich. Allerdings verspreche ich mir davon, dass der Unterricht selbst sehr viel effektiver und fuer mich mit weniger Stress verbunden ist.
Ich werde Sie im Forum ueber meine Erfahrungen auf dem laufenden halten.
Vielen Dank nochmals,
Andreas Lenz
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> Vielleicht noch ein Wort zu meiner Frage, ob LDL mir die
> Aufgabe am Anfang erleichtert:
>
> Aus meiner Sicht ist von mir eine (zeitlich) recht
> praezise Unterrichtsvorbereitung und -Planung
> erforderlich.
Richtig, das ist unerlässlich, denn durch die viele notwendigen Eingriffe am Anfang verringert sich zunächst das Tempo der Stoffbearbeitung. Das bedeutet, dass Sie am Anfang im Stoff zurückliegen werden. Daher die Notwendigkeit einer genauen Planung.
> Allerdings verspreche ich mir davon, dass
> der Unterricht selbst sehr viel effektiver und fuer mich
> mit weniger Stress verbunden ist.
Ja, das ist so.
GrußMartin
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Andreas Lenz antwortete am 06.07.01 (10:03):
Ich habe noch einmal eine technische, bzw. organisatorische Frage zu den Foren:
Bei vielen Themen liegen die letzten Beitraege zum Teil mehrere Monate zurueck. Waere es nicht besser, alle Beitraege in ein einziges Forum zu bringen?
Dies haette den Vorteil, dass man zwangslaeufig auch ueber den Tellerrand (franzoesisch, Berufsschule usw.) hinausschaut. Ausserdem stelle ich mir ein solches Forum lebendiger vor, da sich mehr Teilnehmer an der gleichen Stelle aufhalten.
Ich kenne es von anderen Internet-Foren, dass im selben Bereich verschiedenste Belange diskutiert werden und man sich trotzdem nicht im Wege steht.
Dies vielleicht nur als Anregung zu einer Diskussion...
Gruss Andreas
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Jean-Pol Martin antwortete am 06.07.01 (11:00):
Die Entwicklung der Foren ist sehr "chaotisch". Manchmal kommen an einem Tag für bestimmte Foren 30 Beiträge und dann ein paar Wochen kein Beitrag mehr. Andere Foren bekommen wiederum jeden Tag ein oder zwei Einträge. Schließlich ist es von mir so gedacht, dass jeder ein Brett eröffnen und moderieren kann. Herr Streitenberger beispielsweise moderiert seit mehr als einem Jahr das "Forum Latinum". Herr Gehrmann moderiert seit etwa drei Monaten das Forum "LdL in der LehrerInnenausbildung". Wenn es Ihnen Spaßt macht, können sie das im Augenblick "verwahrloste" Brett "LdL in der Berufsschule" moderieren. Moderieren heißt, dass Sie solange sonst niemand sich meldet das Brett als eine Art Tagebuch benutzen können. Seien Sie sicher, dass viele Leute Ihre Einträge lesen, auch wenn sie sich nicht zu Wort melden!
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Andreas Lenz antwortete am 06.07.01 (11:27):
Ist OK, werde ich tun.
wie gesagt, ich werde bestimmt in den naechsten Monaten einiges zu berichten haben.
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Jean-Pol Martin antwortete am 07.07.01 (14:58):
Prima! Ich bin gespannt!
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Michael Schommer antwortete am 26.08.01 (14:39):
Hallo,
auf der Suche nach "schwierigen Klassen" im Internet bin ich auf dieses Forum gestoßen.
Ich habe den nachfolgenden Text schon Herrn Paul gesendet, mit der Bemerkung, daß meine Überlegungen durchaus Schnittstellen mit seinen Konzepten haben, ich allerdings in der von ihm geforderten Dezidiertheit noch nicht gearbeitet habe.
Ich würde mich freuen, wenn andere Kollegen und Kolleginnen über ihre Erfahrungen mit schwierigen Klassen an gewerblichen Berufsschulen berichten könnten
Mit freundlichen Grüßen
Michael Schommer
c/0 TGBBZ I
Mügelsberg
66111 Saarbrücken
Vorgehensweise zur Bewältigung von Problemen in unruhigen Klassen
Az:\\laptop700\d\s\methodik\Vorgehensweise zur Bewältigung von Problemen.doc 25.8.01
Checkliste: Unterrichtsvorbereitung
1. Sorgfältig vorbereiten!
2. Wenn möglich, Videos einsetzen!
3. Übungsmaterialien vorbereiten, da häufig vorgedruckte Materialien in Büchern oder Arbeitsheften bei Schülern fehlen
Checkliste: Ablauf des Unterrichts
Nach dem Betreten der Klasse:
1. Anwesenheit feststellen mit Hilfe der Karteikarten, Abwesenheit in Karteikarten eintragen
2. Die Sauberkeit der Klasse überprüfen, notfalls mit dem Papierkorb rund gehen: jeder Schüler soll den Dreck, der sich in seinem Bereich befindet, in den Papierkorb werden.
3. Sind Bänke verschmiert? Ursache feststellen
4. Ist der Boden mit Dreck verschmiert? Ursache feststellen lassen
5. Sind offene Trinkgefäße festzustellen, wenn ja, im Waschbecken abliefern oder austrinken lassen
6. Beim Vorlesen der Karteikarten: Disziplinarische Maßnahmen im Hinblick auf die auffällig gewordenen Schüler treffen, in der Regel versetzen
7. Das Vorhandensein der Arbeitsmaterialien überprüfen und Mängel in der Karteikarte festhalten
8. Stoffwiederholung: Einen oder zwei Schüler vor die Klassen bitten und Fragen stellen
9. Neuen Stoff erarbeiten
10. Wiederholungen
11. Ausführliche Übungsphase, circa die Hälfte der zur Verfügung stehenden zeit, dabei ruft der Lehrer einzelne Schüler zu sich ans Lehrerpult und überprüft z.B. die Heftführung, die Hausaufgaben oder die aktuelle Übung. Die Schüler findet der Lehrer auf Grund seiner Dokumentation der Leistungen in der EXCEL Tabelle. Dabei immer die Klasse im Auge haben und störende Schüler sofort ermahnen. Fortlaufend wahrnehmen, ob eine Unterhaltung zwischen Schülern fachlich bedingt ist oder nur Geschwätz ist, dann sofort ermahnen. Nimmt die Unruhe überhand, durch die Klasse gehen und Präsenz zeigen, das mindert die Unruhe.
12. Fünf bis zehn Minuten vor Unterrichtsende überprüfen:
- Rundgang durch die Klasse: sind Boden und Bänke sauber, wenn nein: mit Papierkorb rund gehen, Dreck einsammeln lassen und die Schüler ermahnen
- Sind Hausaufgaben oder Übungsaufgaben gegeben worden
- Sind die Aufträge eindeutig
- Sind besondere Vorkommnisse im Klassenbuch vermerkt und auf den Karteikarten eingetragen
- Welche Briefe müssen geschickt werden?
- Mitschrift überprüfen und unterschreiben, bei auffälligen Schüler Bemerkung auf Karteikarte oder in Excel-Tabelle
Checkliste: Disziplinarische Maßnahmen
1. Störenfriede identifizieren: Notizen machen
2. Aktenlage schaffen: Vorkommnisse in Klassenbuch eintragen
3. Den Betrieb, den Schüler oder die Eltern schriftlich über jedes Vorkommnis informieren
4. Störenfriede sozial isolieren
- einzeln setzen, entweder vorne oder hinten in mittlere Bankreihe, auf keinen Fall auf eine seitliche Reihe, die mittlere Reihe ist die Beste für unsere Zwecke. Den schlimmsten Störenfried hinten in die Mitte setzen.
- im Extremfall den Störenfried mit Bank auf den Flur setzen, aber so, daß er keinen Blickkontakt mit anderen Schülern hat, dabei die Tür offen lassen
- sich nicht davor scheuen auch zwei oder drei Schüler in dieser Art vor die Klasse setzen. Wenn eine Glastür vorhanden ist, diese dann schließen wegen Geschwätz. Die Aufsicht ist somit gewahrt. Die Schüler darauf hinweisen, daß sie sich immer in Blickkontakt zum Lehrer aufhalten müssen
5. Störenfriede einem Leistungsdruck aussetzen: Leistungen besonders kritisch und immer wieder beurteilen und vermerken: jeden Tag eine Note
6. Bank leer machen lassen, alles weg packen lassen, so daß der Schüler keine Ablenkung mehr hat
7. Wenn es nicht anders geht: den Schüler auffordern, die Hände zusammenzulegen und in den nächsten 10 Minuten nur ruhig dasitzen
8. Überprüfen, wer mit Dauerschreibern klickt oder mit den Fingern dauernd am Machen ist.
9. Beobachten, wer nervös mit den Beinen zittert.
10. Schüler mit Basketballmütze bitten, die Kappe auszuziehen (die Kappe dient als Versteck!)
11. Immer nur einen zur Toilette gehen lassen, niemals zwei
12. Aufrecht sitzen lassen, Blickrichtung zum Lehrer: Auf der linken und rechten Bankreihe darauf achten daß Schüler nicht den Stuhl um 90 Grad drehen, so daß sie voll den Überblick in die Klasse haben. Am gefährlichsten sind in dieser Beziehung die Bänke in der Mitte einer solchen Reihe.
13. Wenn nichts mehr hilft: Bei Einzelbänken: die Einzelbank 20 cm von dem Nachbarn wegrücken lassen, mindert den unbewußten Streß!
Checkliste: Unterrichtsführung
1. Auf keinen Fall den Schülern den Rücken zuwenden
2. Tafelanschrieb durch Schüler vornehmen lassen oder / und
3. Mit Folien arbeiten
4. Abschreiben lassen, die Schüler intensiv beschäftigen
5. Der Lehrer steht seitlich und hat alle Schüler im Blick, er sitzt nicht
6. Systematisch immer wieder einen Schüler vor die Klasse holen und etwas machen lassen
7. Teams von zwei Schülern bilden, die an der Tafel gemeinsam eine Aufgabe lösen
8. Teilwiederholungen durch einen einzelnen Schüler oder Schülerteam vor der Klasse durchführen lassen
9. Das Unterrichtsgeschehen soll durch die Schüler geprägt werden, d.h. die Schüler machen die „Show“, der Lehrer steuert das Ganze.
10. Viele Übungsphasen einlegen
11. Auffälligen Schülern keine Bühne für ihre Show bieten.
Checkliste: Leistungskontrolle:
1. Jeden Tag von jedem Schüler auf irgendeine Art eine Note ermitteln
2. Die Noten tabellarisch festhalten, idealerweise erhält man so in jedem Halbjahr von jedem Schüler bis zu 30 Notenwerte.
3. Die Leistungen über EXCEL Tabelle erfassen und eine Gesamtleistung ermitteln, die sich schwerpunktmäßig aus den regelmäßigen Leistungsmessungen ergibt. Klassenarbeiten haben dabei nicht mehr als 50 % Gewichtung, eher weniger.
4. Den Schülern vermitteln: regelmäßige Mitarbeit und Anwesenheit lohnt sich.
5. Hausaufgaben aufgeben und bewerten.
6. Arbeitsmittel regelmäßig kontrollieren.
7. Mitschrift und Übungen regelmäßig kontrollieren und benoten.
Checkliste: Mit Karteikarten arbeiten
1. Für jeden Schüler eine Karteikarte im Format DIN A7 anlegen
2. Bei Unterrichtsbeginn nacheinander von jeder Karte die Namen der Schüler laut vorlesen und die Karte entsprechend der Sitzposition auf das Lehrerpult legen
3. Dabei kurz die Karte überfliegen und wesentliche Bemerkungen auf der Karte wahrnehmen und danach handeln, z.B. den Schüler an eine bestimmte Stelle setzen.
4. Jede Abwesenheit, jedes besondere Vorkommnis, störendes Verhalten des Schüler mit Datum und eventuell Uhrzeit notieren
5. Wichtige Bemerkungen in Klassenliste eintragen in Spalte Bemerkungen mit Datum und Uhrzeit
Checkliste: Unterrichtsnachbereitung
1. Überlegen und aufschreiben: was lief gut, was lief schlecht und darüber im Laufe des Tages nachdenken
2. Briefe wegen besonderer Vorkommnisse versenden, Abwesenheiten, z.B. Zuspätkommen aus der Pause, als unentschuldigte Fehlzeiten gelten lassen und die Firma darüber schriftlich informieren
3. Die Excel Tabelle auf den neuesten Stand bringen und ausdrucken
Checkliste: Einzelberatung des Schülers
1. Spätestens nach einem Jahr sollte klar sein, welcher Schüler die Prüfung bestehend wird oder nicht
2. Maßgebend dafür sind das Notenbild, die Fehlzeiten, die allgemeinen Verhaltensweisen
3. Negative Prognosen sind gegeben wenn
- das Notenbild schlecht ist: durchgehend 6, 5, auch 4
- die Fehlzeiten groß sind: ca. 20 Fehlzeiten im Schuljahr
- die Verhaltensweisen auffällig sind: unkonzentriert, zappelig, unmotiviert, unfähig
4. Hier muß die Beratung des Schülers einsetzen. In Einzelgesprächen muß dem Schüler klar gemacht werden, was er eigentlich will: die Prüfung machen, die Zeit totschlagen, das Schicksal herausfordern? Es muß auf die Beispiele verwiesen werden, die wir schon mehrfach erlebt haben: nach 4,5 Jahren keine Prüfung, ohne Ausbildung
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Michael Schommer antwortete am 26.08.01 (15:06):
Hallo!
In Ergänzung zu meinem vorherigen Beitrag versuche ich einen tabellarisch angelegten Beitrag einzufügen, der sich mit dem Hilfmittel "Karteikarte" auseinandersetzt, welches sich bei mir seit Jahren hervorragend bewährt hat.
Mit freundlichen Grüßen
Michael Schommer
c/o TGBBZ I
Mügelsberg
66111 Saarbrücken
Entwurf:
Techniken und Methoden um Unterricht in unruhigen Klassen einigermaßen erfolgreich durchführen zu können.
erfahren und getestet in der Praxis in Berufschulklassen, Handwerk und Industrie
az:\\ltop700\d\s\methodik\techniken und methoden ......doc, 23.01.01, 26.08.01 Michael Schommer, OStR
Als erste Handlung, also nach Eintritt in die Klasse, legt der Lehrer seine Karteikarten der Klasse aus. Er nimmt den Stapel in die Hand und liest den ersten Schüler mit Vorname und Nachname laut und deutlich vor. Der Lehrer schaut in die Klasse und erwartet den Schüler an einem bestimmten Sitzplatz oder er sucht ihn mit seinem Blick. Der Schüler meldet sich durch Handzeichen und lautes, deutliches JA, Lehrer und Schüler nehmen Blickkontakt auf. Der Lehrer legt dann die Karteikarte vor sich auf das Pult, so, dass ein Sitzplan entsteht. So arbeitet sich der Lehrer durch den Stapel und lässt sich bei jedem Schüler Zeit. Fehlt der Schüler, so wird die Karte zur Seite gelegt.Auf einigen Karten wird der Lehrer sofort bestimmte Merkmale sehen: Bemerkungen in ROT, SYMBOLE mit einer bestimmten Bedeutung, alle Fehltage und sonstigen Anmerkungen. Dies wird dann u.U. Anlaß zu bestimmten Handlungen geben: z.B: den Schüler alleine zu setzen, die Arbeitmittel des Schüler zu überprüfen oder auf sonstige Anmerkungen aus der Vergangenheit zu referenzieren Diese ganze Prozedur hat folgende Effekte:- der einzelne Schüle und der Lehrer nehmen einander wahr,- der Lehrer erringt Aufmerksamkeit: war die Klasse bisher unruhig, so ist sie jetzt ruhig. Ich kann mich an keinen Fall entsinnen, wo das nicht so geklappt hätte, zumindest ist die Unruhe merklich gedämpft und der Lärmpegel ist gebrochen, denn während der Prozedur sieht alles gespannt zu, welche Reaktionen ich beim Aufruf bestimmter Schüler zeige.
Kommentar: der Lehrer hat einen Klassenspiegel, in dem sich die Sitzordnung widerspiegelt. - tiefenpsychologisch: jeder Schüler weis, da vorne liegt ein Abbild von mir und ist in der Macht des Lehrers
(Es folgt der Scan von zwei Original Karten, hier nicht wiederzugeben)
Nachfolgend die RÜCKSEITEN zweier Schülerkarten aus der Klassenstufe 12, einer hat uns schon verlassen, der nächste wird sicherlich auch bald folgen.
Klartext: „wurde dreimal aufgefordert, etwas zu tun und hatte jedes Mal eine Entschuldigung, warum er es nicht tun konnte“
„Ist total übermüdet, fehlte gestern, weil er bis 13.00 Uhr geschlafen hatte.“
„Weigert sich, den zugewiesenen Platz einzunehmen“
„Er hat keine Probleme, ich habe ein Problem“
Auf den Vorderseiten der Karteikarten folgende Zitate:
„Deutsch ist mir scheißegal, ich muss nur gut zeichnen können“
(Anmerkung: mittlerweile ist er nicht mehr bei uns!)
Anmerkung: Diese Karteikarten wurden mit Beginn der Klasse 10 bis heute, Mitte Klasse 12, geführt, also über zweieinhalb Schuljahre.
Die Klasse ist hervorragend motiviert, noch bei der letzten Zeugniskonferenz sagte ich, dass dies die beste Handwerkerklasse sei, die ich seit Jahren gehabt hätte.
Kommentare
Was ist eine Karteikarte?
Eine Karteikarte ist in diesem Falle ein Blatt, eine Karte des Formates DIN A7 quer, d.h. aus einem DIN-A4 Blatt macht man 8 DIN A7 Blätter. Als Papier kann man jede Art von Papier holen, blanko, liniert, 80g / qm oder mehr.
Ist der Lehrer zum ersten Male in der Klasse, so teilt er für jeden Schüler eine Karteikarte aus und bittet die Schüler, auf den Kopf der Karte den Namen zu schreiben. Der Lehrer weist die Schüler mehrere Male darauf hin, dass in DRUCKSCHRIFT geschrieben werden soll und dass zuerst der Vorname und dann der Nachname kommt und dass der Nachname nur in großen DRUCKBUCHSTABEN, aber der Vorname normal geschrieben werden soll.
Also z.B. so: Hans MÜLLER
Dies ist schon der erste Test, ob der Schüler fähig ist, die Anweisungen zu verstehen und genau zu befolgen. In jeder Klasse gibt es mindestens einen Schüler, der diese Anweisungen nicht exakt ausführt.
Weitergehende Möglichkeiten des Einsatzes der Karteikarte:
Was ich noch nie durchgeführt habe, wäre eine Art des Bannes der Schülerperson mit Hilfe eines vom Lehrer selbst gezeichneten Bildes des Schülers, das muss kein genaues Abbild sein, es reicht, wenn dort die abstrahierte Abbildung der „Seele“ des Schülers auf dem Papier ist.
Was ich allerdings einmal bisher gemacht habe: ich habe vor den Augen des Schülers seine Karteikarte durchgestrichen und rufe ihn auch nicht mehr auf. Das signalisiert: Du bist für mich nicht mehr da, ich werde dich nicht mehr beachten, du kannst machen, was du willst.
Der Effekt war durchschlagend: für die nächsten Stunden hatte ich Ruhe.
Was schreibt man auf die Karten:
- jeden Fehltag, jede Fehlzeit, der Lehrer erhält somit eine doppelte Buchführung der Fehlzeiten: einmal in der Klassenliste, zum anderen auf den Karteikarten. Dies hat mir schon häufig geholfen, wenn Missverständnisse auftauchten im Hinblick auf Fehlzeiten
z.B. F 21.01.01, d.h. fehlt in allen meinen Stunden am 21. Januar 2001, das Jahr muss auch dazu, da die Karte den Schüler während seiner ganzen Karriere begleitet
z.B. F 20´ 210101, d.h. kommt 20 Minuten zu spät am 21. Januar 2001-
fehlende Arbeitsmittel: z.B. B 081200, d.h. Buch fehlt am 8.12.2000-
außergewöhnliche Handlungen des Schülers z.B. schießt mit Gummi 25.2.00, 12:34, d.h. hat mit einem Gummi am 25.2.2000 um 12: 34 Papierschnippsel geschossen-
- wortwörtliche Zitate des Schülers z.B. „Schadenfreude ist die beste Freude“ 10.12.99
- Anmerkungen zur Sitzordnungz.B. ALLEINE d.h. der Schüler ist alleine in eine Bank zu setzen, da er sonst immer schwätzt.
- z.B. VORNE d.h. der Schüler muß nach vorne in die erste Reihe und wenn möglich alleine gesetzt werden.
- andere Anmerkungenz.B. ab 4.12.00 d.h. der Schüler ist erst ab dem 4.12.00 in der Klasse
Als zweite Handlung führt der Lehrer eine Wiederholung des Stoffes der letzen Stunden durch.
Der Lehrer stellt Fragen, die Schüler beantworten sie. Gibt es Probleme, z.B. der Schüler spricht nur in Brocken, er spricht undeutlich, er weis nichts, so spricht der Lehrer vor und der Schüler spricht nach. In dieses Wechselspiel zieht der Lehrer auch Schüler ein, die eventuell gerade nicht aufmerksam sind oder wieder anfangen wollen zu schwätzen. Dabei immer wieder darauf achten, daß die Ausdrucksweise gut ist.
Der Lehrer schreibt nichts an die Tafel, es sind immer die Schüler die schreiben. Somit hat der Lehrer die Klasse immer im Blick und dreht ihr nie den Rücken zu. Dazu ruft der Lehrer systematisch oder zufällig einen oder zwei Schüler auf und bittet ihn / sie vor die Klasse: d.h. sie kommen nach vorne und wenden sich ihren Mitschülern zu. Sie lehnen sich nicht an, sie stehen frei und aufrecht, sie hampeln nicht, sie sprechen laut und deutlich und formulieren vollständige Sätze.
Ziel des Lehrers ist es, jeden Schüler mindestens einmal zu aktivieren, idealerweise wird jeder Schüler mehrere Male im Laufe einer Unterrichtseinheit angesprochen. Zur Kontrolle dienen auch hier die Karteikarten: Wurde ein Schüler aktiviert, so legt der Lehrer die Karte leicht schräg und erkennt somit sofort, welche Schüler schon dran waren und welche noch nicht dran waren.
Als dritte Handlung lässt sich der Lehrer die Hausaufgaben vorlegen.Dies erfolgt am besten in einer Übungsphase: die Schüler müssen beschäftigt sein, nur dann kann der Lehrer sicher sein, ohne Stress den Schüler individuell beraten zu können. Dazu ruft der Lehrer jeden Schüler einzeln auf und bittet ihn nach vorne. Er bespricht mit ihm zusammen seine Arbeit und gibt ihn Hinweise, was gut ist, was verbessert werden muss und was neu gemacht werden muß.
Wichtig ist, daß dies in Gegenwart des Schülers erfolgt. Bei weitem nicht so günstig wäre, wenn der Lehrer die Aufgaben zu Hause nachschaut und dann den Schülern einfach überreicht. In diesem Falle wirft der Schüler, wenn überhaupt, nur einen kurzen Blick auf das Blatt und das war es dann auch.
Zu testen wäre, wenn der Lehrer die korrigierte Arbeit mit dem Schüler bespricht, allerdings ist das insgesamt zeitaufwendiger: zu Hause und in der Schule für jeden Schüler einige Minuten aufwenden, wäre allerdings dann sinnvoll, wenn die zu beurteilende Arbeit über mehrere Seiten geht oder sehr komplex ist, denn nicht immer hat man in der Schule die Muße, die Stressfreiheit um sich einer komplexen Arbeit zu widmen
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Jean-Pol Martin antwortete am 28.08.01 (11:24):
Ehrlich gesagt, Ihre Vorschläge lesen sich stellenweise wie aus einem Gruselroman (beim Lesen dachte ich gelegentlich, es handele sich um einen Scherz). Andererseits habe ich leicht reden, denn meine Schüler im Gymnasium Eichstätt sind im Prinzip sehr leicht zu führen - wenn man einmal für Klarheit gesorgt hat. Ich kann mir also vorstellen, dass ein Teil der Techniken, die Sie beschreiben, bei ganz schwierigen Klassen notwendig sind. Aus meiner Sicht kann man in der Tat nur dann gut arbeiten, wenn die Schüler ruhig und konzentriert sind. Allerdings erreicht man dieses Stadium bei LdL weniger durch Repression sondern eher dadurch, dass man die Schüler mit der Erarbeitung und Vorstellung des Stoffes befasst. Dann sind sie so beschäftigt, dass repressive Maßnahmen nicht notwendig sind. Aber, wie gesagt, ich spreche von braven Klassen. Ihr Publikum, verehrter Herr Schommer, kenne ich nicht... Vielleicht musst man da - zumindest am Anfang - tatsächlich ganz hart vorgehen...
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Sonja Gerber antwortete am 12.09.01 (18:56):
Hat jemand konkrete Erfahrung mit LdL im Datenverarbeitungsunterricht an einer berufsbildenden Schule?
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Udo Menz antwortete am 08.04.02 (07:31):
Ich habe eine andere Frage.
Ich bin Handwerksmeister im Bereich Heizung/Sanitärinstallation und suche Verbindungen zu Berufsschulen um dort Unterricht zu geben. Als freiberuflicher Dozent habe ich seid 5 Jahren Berufserfahrung. Können Sie mir weiterhelfen?
Mit freundlichem Gruß
Udo Menz
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Sonja Gerber antwortete am 08.04.02 (09:14):
@Udo Menz
Sie sollten sich direkt mit einer entsprechenden Berufsschule in Verbindung setzen. In Karlsruhe ist dies z.B. die Meidingerschule.
Sonja Gerber
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Martina Reinhardt antwortete am 08.04.02 (12:30):
Hallo,
ich bin Berufsschulleherin in Niedersachsen und habe durch Zufall diese Seiten geöffnet. Mit der Theorie von LdL habe ich mich noch nicht befasst(dieses vorweg). Doch der Beitrag zur "Disziplinierung" von Schüler/innen habe ich interessiert durchgelesen. Ich schließe mich der Meinung von Jean-Pol Martin an. Ist es wirklich nötig Schüler/innen so zu Disziplinieren? Ich arbeite vorwiegend im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ). Im BVJ werden Schüler/innen beschult, die die allgemeinbildende Schulpflicht erfüllt haben (8 Schuljahre), von den Allgemeinbildenden Schulen durch ihre Verhaltensauffälligkeiten (zumeist) ausgeschult wurden und jetzt im BVJ ihre Schulpflicht erfüllen. Also, Schüler/innen, die alle sehr große schulische Probleme mitbringen. Ich mußte noch nie solche Maßnahmen wie beschrieben einsetzen. Die Anregung mit der Führung von Karteikarten fand ich gut. Sinnvoll wäre es, wenn die Schüler/innen quasi zur Eigenrefexion diese Karteikarten am Ende der Unterrichtsstunde selbst ausfüllen und/oder ergänzen. Man könnte dann Fremd- und Selbsteinschätzung mit den Schüler/innen besprechen und Verhaltensweisen ggf. modifizieren.
Martina Reinhardt
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Thomas Dick antwortete am 12.09.03 (23:30):
Ich war Schüler von Michael Schommer und ich muß sagen das er einer der wenigen war der sich wirklich um gute noten bemüht hat. Das wie es da steht hat er wirklich auch gemacht aber nicht in dem extremen sinn wie es sich liest. Leider ist er bei einem Fahrrad tötlich verunglückt aber danach konnte man auch von den sogenanten "Störenfriede" hören das er der beste Lehrer an der Schule war. Ich fand es echt schade das andere Generationen diesen Mann nicht mehr kennenlernen können. Ich weiß noch, als in der Klasse eine Arbeit schlecht ausgefallen war hat er den Schülern die Möglichkeit gegeben sie zu wiederholen. Ob man dabei was lernt ist daneben gestellt aber ihm haben die Schüler was bedeutet.
Ich bin froh das ich doch noch was über ihn gefunden hab das ihn so representiert wie er eben war und der text wie er ihn beschrieb trifft fast ganz zu. Hoffe das es noch mehr von seiner sorte gibt.
Greetz Thomas
(Internet-Tipp: http://ghost-fox.de)
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jpm antwortete am 13.09.03 (08:30):
@Thomas
Selten trifft man auf eine so warmherzige Würdigung eines Lehrers. Uns Lehrern zeigt es, dass unser Beruf eine besondere Dimension besitzt. Ihr Posting, lieber Thomas, motiviert uns sehr!
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L. Michael antwortete am 13.09.03 (10:21):
Zum Beitrag von Michael Schommer: Er hat vollkommen Recht mit seiner Unterrichtsstruktur. Mit schwierigen Klassen können hehre Ideen wie LdL und andere nicht so ohne weiteres zum Ansatz kommen. Da fehlen bei den Voraussetzungen noch sehr viele Mosaiksteine. Ich danke Michael Schommer posthum für seine ausführliche Darstellung! Auf manche Einzelheiten bin ich bisher noch nicht gekommen. So wie es bei ihm dargestellt ist, bildet es ein konsequentes Konzept.
An alle, die darüber verwundert sind, oder gar schmunzeln mussten: Wem eine derartig "schwierige" Klassensituation noch nie untergekommen ist, kann sich überhaupt kein Bild davon machen, was da "abgeht". Ich wünsche es keinem der Kolleginnen und Kollegen. Aber einmal diese Erfahrung machen zu können, würde bestimmt den Horizont erweitern.
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jpm antwortete am 13.09.03 (10:47):
@L.Michael
Zunächst vielen Dank für Ihre prompte Reaktion!
"Mit schwierigen Klassen können hehre Ideen wie LdL und andere nicht so ohne weiteres zum Ansatz kommen."
Ich werde nicht müde hervorzuheben, dass LdL alles andere als eine "weiche" Methode ist! Im Gegenteil: nur mit LdL konnte ich auch schwierige Klassen in den allerdings sehr festen Griff bekommen. Hier mein Tagebuch mit dem "harten" Vorgehen in einer 7.Klasse:
(Internet-Tipp: http://www.ku-eichstaett.de/ldl/theorie/reflexionen/reflex_klasse7)
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L.Michael antwortete am 17.09.03 (10:19):
an jpm
Lieber Herr Martin, ich verfolge schon eine Weile Ihre Informationen und auch die Diskussionen über und um LdL. Ich finde es eine hervorragende Methode, die Schüler ernst zu nehmen! Ich hoffe sehr, dass immer mehr Kollegen darauf einsteigen wollen.
Aber es gibt eben leider Situationen, wo bei den Schülern so viele Vorraussetzungen fehlen, dass ich erst mal diese schaffen muss. Michael Schommers Statement zeigt sehr deutlich, dass man sich ich in solchen Klassen eher wie ein Dompteur vorkommt. Genau dieses Erlebnis hatte ich sehr oft.
Sie dürfen nicht außer Acht lassen, dass Sie am Gymnasium unterrichten, während Michael Schommer von der Berufsschule berichtet und meine ähnlichen Erfahrungen aus der Lernbehindertenschule stammen. "Normale" Kinder haben die gesunde Neugier (und vieles andere mehr), die LdL gelingen lässt. Meiner Kenntnis nach kann man auch an der Berufsschule diese Voraussetzungen nicht immer erwarten.
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jpm antwortete am 17.09.03 (10:35):
@L.Michael
Besten Dank für Ihre sehr freundlichen Worte! Solche Postings von Kollegen sind schon sehr motivierend!
Zu Ihren Ausführungen: ich gebe Ihnen völlig recht. Ich unterrichte Schüler, die im Prinzip alle intellektuellen und motivationalen Voraussetzungen mitbringen, um einen sehr guten LdL-Unterricht halten zu können. Wenn sie undiszipliniert sind, dauert die Disziplinierungsaktion nicht allzu lang. Wenn die Voraussetzungen, die die Schüler bringen, nicht so günstig sind, ist es sicherlich unendlich schwerer, LdL durchzuführen!
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Christoph Sala antwortete am 10.02.04 (19:29):
Hallo, mein Name ist Christoph Sala.
Bildungspolitischer Sprecher der CDU Saarbrücken-Burbach. Ich finde es sehr gut das hier ein Erfahrungsaustausch stattfindet. Insbesondere will ich den Michael Schommer loben. Nicht die Arbeitsmethodik will ich loben. Das will ich nicht kommentieren, sondern den Umfang und die Arbeit die sich der Herr macht.
weiter so...
--
www.christoph.sala.de.vu
(Internet-Tipp: http://www.ju-sb.de)
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jpm antwortete am 10.02.04 (21:09):
@Ch.Sala
Danke für den Zuspruch!


jpm antwortete am 22.02.04 (09:43):

"entstand der Wunsch, ein Diskussionsbrett einzurichten..."
- Nun ist das Forum eingerichtet! :-)))


U. Munz antwortete am 25.02.04 (11:43):

Stimmt ;-) Ich bin gespannt, wann es losgeht. :-))


jpm antwortete am 25.02.04 (12:25):

Tja... :-)))


Ulrike Decker antwortete am 28.04.04 (16:43):

Hallo,
ich habe an der Fortbildung in Esslingen teilgenommen (s.o.). Irgendwie scheinen wir alle in der Versenkung verschwunden zu sein. Mir geht es auch so. "Die heiße Phase der Prüfungsvorbereitung ist in vollem Gange." Ich habe ein bißchen LdL im Berufskolleg Fremdsprachen versucht. Was dabei gut geklappt hat, war ein Einsatz in der Handelskorrespondenz. Eine Schülerin hat den Unterricht zum Erstellen eines Musterbriefes übernommen. Sie hat sich Vorschläge der Mitschülerinnen angehört und dann Sätze, die für gut geheißen wurden, auf Folie notiert. Dabei hat Sie die Schüler aufgerufen und zwischendurch auch ermahnt mehr mitzuarbeiten. Ich mußte kaum einwirken, denn bei Formulierungsschwierigkeiten hatte meistens eine andere Schülerin einen Mustersatz aus dem Buch parat. Die unterrichtende Schülerin hat sich in ihrer Rolle sehr wohl gefühlt, weil sie "nur" aufschreiben mußte, was die anderen gesagt haben und auch wiederum von den anderen bei Fehlern korrigiert wurde.


jpm antwortete am 28.04.04 (18:17):

@U.Decker
Danke für das positive Feed-Back!


jpm antwortete am 31.05.04 (07:51):

Demnächst werde ich ein LdL-Seminar in der Staatlichen Berufsschule I in Passau durchführen (14.Juni). Natürlich wäre es sehr günstig, wenn jemand auf diesem Forum mir ein bisschen von seinen Erfahrungen mit LdL an einer Berufsschule berichten könnte!


jpm antwortete am 10.06.04 (11:53):

Ich sammle ein paar Links im Hinblick auf mein LdL-Seminar am kommenden Montag in Passau:
http://www.ldl.de/material/berichte/bs/honisch.htm
und:

(Internet-Tipp: http://imst.uni-klu.ac.at/schwerpunktprogramme/s3/innovationen/_design/s3_i_bs_stveit_kurz_091103.pdf)


jpm antwortete am 10.06.04 (11:55):

Und noch:
http://www.ldl.de/material/berichte/bs/freusburg.htm
Sowie:

(Internet-Tipp: http://www.ldl.de/material/berichte/bs/thomae.htm)


jpm antwortete am 15.06.04 (07:13):

Gestern war ich in Passau (Berufsschule I) und war verblüfft durch die wunderschöne Anlage (architektonisch einmalig) und die Offenheit des Direktors + Kollegiums. Zwar waren keine Schüler bei der Veranstaltung selbst dabei, aber in den Gängen, in der Cafeteria und sonst machten sie mir den Eindruck von sehr ernsthaften, offenen jungen Menschen, die sich konstruktiv auf die Zukunft vorbereiten. In der Eingangshalle standen für jedermann (auch für mich) sofort einsetzbar 5 Computer mit Internetzugang. Wie veraltet kommen mir dagegen die vielen Gymnasien, die ich seit Jahren besuche! Eine andere Welt!


jpm antwortete am 28.06.04 (16:35):

Heute bin ich in Immenstadt und staune!! Unglaublich gut ausgestattete Schule! Hochzukunftsorientiert!


jpm antwortete am 29.06.04 (06:10):

Gestern in Immenstadt war die Stimmung sehr gut! Es waren viele Kollegen (fast 40) und ich war froh, dass mein Seminar ihnen etwas gebracht hat. Es ist nichts ärgerlicher für die Teilnehmer - und für mich beschämender -, als wenn sie das Gefühl haben, dass sie ihre Zeit verlieren. Und gestern gab es einen besonders lebhaften Applaus. Das hat mich sehr, sehr gefreut!


Michael Ihli antwortete am 30.06.04 (10:02):

Hallo Herr Martin,
mit grossem Interesse habe ich die Veranstaltung an der Berufsschule in Immenstadt besucht. Sie haben zum grossen Teil das bestätigt, was ich - ohne von ldl zu wissen - bereits seit einigen Jahren mit Erfolg praktiziere. Allerdings noch nicht in dem Ausmass, wie Sie es als Methode schiderten. Der Nachmittag hat mich ermutigt, ldl noch mehr in meinen Unterricht (ich arbeite als Dozent für Psychologie und Psychotraumatologie in der Notfallmedizin an versch. Rettungsdienstschulen - www.ipks.com ) ein zu bauen.
Kämpfen Sie weiter für diese gute Sache!!! Sie werden vielen Schülern eine neue Lust am Lernen vermitteln!!!!

(Internet-Tipp: http://www.ipks.com)


jpm antwortete am 30.06.04 (12:07):

@Michael Ihli
Vielen herzlichen Dank! einen solchen Zuspruch zu bekommen, wie von Ihnen, ist sehr wichtig. Das gibt Mut, um weiter zu "puschen"!


jpm antwortete am 16.11.06 (08:59):

Dieses Forum wird ins Archiv verlegt und es wird ein neues Forum zu diesem Thema im neuen LdL-ZUM-Forum eröffnet.























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