In einer halben Stunde fahre ich zum Flughafen. Ich werde nach Äthiopien fliegen, wo ich zunächst, organisiert durch die Schule der Deutschen Botschaft, zunächst eine Rundreise durch das Land, dann ein dreitägiges workshop zu LdL in Addis Abeba durchführen werde. Im Augenblick beschäftigt mich die Frage der "Virtuellen Wissenskonstruktion" und der für die virtuelle Wissenskonstruktion notwendige Kommunikationskultur sehr. Das hat mit Globalisierung und mit der weltweiten Verbreitung von Bildung sehr viel zu tun. Hier "mein" Fachbereich in der neu eröffneten deutschen Wikiversität:

@JPM
ich bin wieder da : )
ich hoffe, Sie sind sehr gut angekommen und haben die Rundreise genossen!!

@jpm
Herzliche Grüße nach Äthiopien und viel Erfolg!

So, jetzt kann ich wieder kommunizieren. Die Tour war umwerfend (unglaubliche Naturschönheit) und es ist mir gleichzeitig gelungen, zwei afrikanische Führer als IPK-ler einzubinden. Die Leute sind sehr klug, sehr hungrig und bereit, extrem hart zu arbeiten. Das sind die idealen IPK-ler! Ich habe auch nebenbei Kontakt mit einem Prof aus der Uni in Bahr Dar aufgenommen und ihm gezeigt, wie Wikipedia funktioniert. Er konnte die Wikipedia nicht, war aber sofort begeistert und hat es seinem Staff (er ist Dekan) gleich weitergegeben. Ich werde versuchen ein Projekt mit diesen Leuten aufzuziehen! Das passt hervorragend in das von mir mitverfolge Millenium-Projekt "The end of poverty until 2025". Intelligente - kommunikationsfähige und motivierte Leute kommen virtuell weltweit zusammen, um Lösungen für die Probleme der Welt zu finden. Und dafür sind Afrikaner gerade die richtigen Partner! Einen sehr engagierten Studenten habe ich angeworben, es ist Mesele. Hier seine Wikipedia-Benutzerseite:

Und jetzt ist gerade Johannes, ein Schüler aus meinem LK eingestiegen und er hat eine Message in Meleses Diskussionsseite aus der Wikipedia geschrieben. Ist toll, oder? Hier die Seite (Johannes hat als Nick "Faispartie" in der Wikipedia):

@JPM
tolle Arbeit in Äthiopien!! Und Sie haben Recht- die Arikaner sind klug und koennen viel lernen. Ich druecke Ihenen die Daumen!

@Hsiu-wen
Und jetzt lief auch die LdL-Fortbildung sehr gut. Die Kollegen sind engagiert und haben bereits erste Erfolge mit LdL heute Vormittag gesammelt. Ich bin sehr zufrieden. Eine andere Frage: haben Sie vor, mit Ihren Schülern in Taiwan LdL zu probieren?

@hsiu-wen
im rahmen der fortbildung sind wir gerade bei der demonstration der foren angelangt! gute arbeit auch hier in addis -
grüße
nicole

@JPM
natuerlich wuerde ich LdL gerne in Taiwan probieren. Das Problem liegt jedoch an unsere Lernkultur- man lernt nur fuer die Pruefungen. Es wird im Unterricht gelehrt, was geprueft werden wird, und die Schueler sind an solchem Lernsystem gewoehnt. Da ich jetzt nur eine Praktikantin bin, kann ich noch nichts wagen, aber wenn ich eine richtige Lehrerin bin, werde ich LdL probieren.

@Nicole
es ist schoen, dich hier zu sehen! Was fuer eine Fortbildung geniesst du?

@Hsiu-wen
Das war die Fortbildung in Äthiopien (Addis Abeba), an der Schule der Deutschen Botschaft. Und Nicole war eine sehr interessierte Teilnehmerin. Sie hat den kleinen Beitrag während der Fortbildung verfasst.

The trip to Ethiopia was definitely great and brings our project (constructing relevant knowledge worldwide) forward.
1. In Addis Ababa the LdL-teacher-training workshop was sucessful. Yvonne Dünnebier (this teacher has invited me to Ethiopia) had the idea to let team-teaching each participants in a class, so the last workshop-day every teacher had the oportunity to train the LdL-method in a own class. I was running from one classroom to the other (they were 7 classes) and could see how LdL was practicised from all the participants. So the LdL-Workshop-frame could be improved (thanks to Yvonne Dünnebier).
2. I could contact differents very bright, young and "hungry" Africans. My opinion is, that we have to contact young bright and hungry people worldwide in order to think about the problems we have to face today and in the future. This people have to be communication-skilled and my proposition to them is to show them how to communicate and construct knowledge. They bring me their power, their intelligence and their motivation (hunger), and I bring them my know-how, my contacts and oportunities to make progresses in their career (I hope).
3. The African-group consists in:
- Two tour-guides (Abeje in Lalibela, Tadele in Bahr Daar) both are 27 year old.
- One computer-science-student (Melese in Bahr Dahr, he is Tadele's friend)
- One professor on the engineer-faculty in Bahr Dahr (at this time he is vice-dean from his faculty, his Name ist Prof.Azeze)
- A busdriver from the German School in Addis Ababa. His name is Engdawork, he is 27 years old and want to study political sciences.
- Yvonne Dünnebier (she is teacher at the German School and invited me to come to Addis Ababa)
- Nicole Lothmann (she is teacher at the German School in Nairobi (Kenya)
All this people are very smart and quick in their mind!
Let's communicate on this forum or on the Wikipedia-Userpage from Melese, here:

The next step:
- Each project-participant should set up an userpage in the Englisch-Wikipedia (the English one is more usefull for our purpose as the German one)
- Each participant should write an article (or if an article is already wrote, improve it) about his special-knowledge, so for instance Tadele and Melese about Bahr Dahr, Abedje about Lalibela and so on.
Here the article about Bahr Dahr in the English Wikipedia:

Very interesting for us:

@jpm
die Seite "http://www.droppingknowledge.org/bin/dk?ph=splash"
funktioniert nicht?

Ja, gestern funktionierte er noch. Ich frage Herrn Agricola, der mich auf den Link aufmerksam gemacht hatte!

Das ist nun die Adresse (dropping knowledge):

Und die Adresse des von Herrn Agricola erstellten Blogs über meine Reisen:

Ich habe mir diese Seite gerade sehr aufmerksam durchgelesen, und muss sagen, dass das, was sie da gemacht haben, mir sehr gut gefällt. Sie haben einige meiner Prinzipien umgesetzt... Endlich sieht jemand diese Leute als Menschen mit Grips, und sie können ihr Können deutlcih und selbst unter Beweis stellen. Bei der ganzen Entwicklungsarbeit die vom Westen aus praktiziert wird, vermisse ich immer wieder die Ideen der Einwohner. Mit ihrer Reise finde ich, haben sie allen -vor allem den Afrikanern gezeigt, was diese Menschen draufhaben und dass man einfach nur mit ihren Ressourcen ;-) arbeiten muss, damit etwas herauskommt. Wäre nur die gesamte Entwicklungsarbeit nur eine Motivation und Hilfestellung und nicht Übernahme und damit Zerstörung von Kultur und Geist...

@jpm
stellt man nur Fragen beim "dropping knowledge", oder kann man auch Info zu einem Begriff suchen?

@Alina
Dass Sie meine Einstellung teilen freut mich sehr! Ich habe dort gemerkt, dass die jungen Afrikaner sehr wohl wissen, was sie brauchen. Wir müssen ihnen nur helfen, schnellere Computer und Internetanschlüsse zu bekommen. Die Ideen, haben sie selbst!
@Hsiu-wen
Das event "Dropping knowledge" war in Berlin vor ein paar Tagen. Jetzt ist es vorbei und ich weiß nicht genau, wie die Weiterführung funktioniert.

Richtig! Meine Rede... ;-)

@JPM
ach so...danke schoen fuer die Info! Sind Sie immer noch im Ausland?

@Hsiu-wen
Nein, ich bin schon lange von Äthiopien zurück. Mitt Oktober fahre ich kurz nach Sofia (IPK-Gruppe) und bald danach nach Japan (LdL-"Tournee").

@jpm
es ist toll, dass Sie viel reisen koennen! Was haben Sie in Japan vor? LdL weiter vorstellen?

@Hsiu-wen
Ja, ich werde immer eingeladen, um LdL vorzustellen (Workshops). In Japan werde ich zunächst in Kurume sein, dann zwei Tage in Tokyo. Aber gleichzeitig versuche ich immer auch Leute für das Projekt "Weltverbesserung/IPK" zu gewinnen.

Ein Feed-Back aus Äthiopien von Nicole Lothmann:

"lieber jean-pol martin,
gestern erreichte mich die dvd, über die ich mich gefreut habe, sehr auch über die netten worte! herzlichen dank :-)
daran werde ich mich nie gewöhnen, wie schnell einen der alltag aufsaugt, nachdem man voller ideen durch interessante impulse von irgendwo her zurück an die arbeit gekommen ist. immer hinkt man hinter den selbstgesteckten zielen hinterher - nein, ich glaube nicht, dass es eine lösung ist, die ziele zu verändern in diesem fall - und so...
however, ich werde mein bestes tun, multiplikatorisch aktiv zu werden. claudia reim und ich führen LDL in meiner klasse 6 in den fächern englisch und deutsch durch, ein modellversuch in unserer schule. in englisch hat das
ganze schon begonnen, ich finde, dass es in deutsch ungleich komplizierter ist und starte nächste woche ;-)"

"ich werde mein bestes tun, multiplikatorisch aktiv zu werden. claudia reim und ich führen LDL in meiner klasse 6 in den fächern englisch und deutsch durch, ein modellversuch in unserer schule. in englisch hat das
ganze schon begonnen, ich finde, dass es in deutsch ungleich komplizierter ist und starte nächste woche ;-)"
- Jetzt bin ich gespannt!

Einerseits hätten wir es als Europäer leicht, miteinander per Internet zu kommunizieren (beispielsweise im Sinne der weltweiten Reflexion über die UN-Millenium-Goals) und tun es kaum, andererseits würden es beispielsweise junge Afrikaner liebend gerne tun, das ist für sie aber fast unmöglich. Daher bewundere ich die Hartnäckigkeit von Melese (aus Bahr Daar):
"Dear prof.jean-pol
Sorry that I couldn’t replay your e-mail soon ,the reason is I couldn’t get access to use internet .
To browse the web sit of wikipidia it takes at lest one hour to display the main page .so it costs me a lot of money .i tried to get free access to use internet, any way I browse my user page at German wikipidia ., I read all messages you wrote in my user page, thank you very much and i reed messages form all participations .
I am preparing an article about Bahir dar . When ever I get the access to use the internet, i will write the article in my user page .
I think you know the problem. your’s melese "

Die einen hätten es leicht, tun es aber nicht, die anderen würden es liebend gerne tun, haben aber die Möglichkeit nicht. So ungerecht ist (noch) die Welt!