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      800 Jahre Geslau
   ein Beitrag zur Ortsgeschichte

 

Arbeitsversion  September 2015

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  Feste und Brauchtum

Ein Dorf lebt von Festen und Bräuchen, die entweder tradtitionell, wieder aufgenommen oder auch neu sind, die die Gemeinde gemeinsam vorbereitet und gemeinsam feiert. Im Folgenden sollen in Bildern das Brauchtum im Laufe eines Jahres vorgestellt werden.
Osterbräuche 



Der Brauch, Brunnen zu schmücken (sog. Osterbrunnen) stammt ursprünglich aus der Fränkischen Schweiz und breitete sich seit den 1980-er Jahren in andere Gebiete Frankens aus. Auch in der Fränkischen Schweiz waren diese keine historisch bedingte Tradition, sondern  im 19. /20. Jahrhundert eine toruistisch bedingte Neuschöpfung.

Immerhin sind die "Osterkronen" in Geslau bzw. Nachbarorten hübsch anzusehen.
Aufrichten des Maibaumes

Der Maibaum von Geslau wird, wie in Franken üblich, am Abend des 30. Aprils aufgestellt. Bis vor wenigen Jahren geschah dies durch reine Muskelkraft mittels  unterschiedlich langer Stangen.

Ein Bild aus dem Jahr 2007
Dorffest


In fränkischen Dörfern gibt es zahlreiche traditionelle, aber auch erst in jüngerer Zeit eingeführte Feste wie das  Dorffest (siehe oben).  Das wohl  wichtigste Fest aber dürfte die "Kirchweih" oder die "Kärwa", auch "Kerb" genannt, sein.

Kirchweih und Kirchweihumzug


Traditionell findet die Kirchweih im Oktober statt. Am Kirchweihsonntag nach dem Gottesdienst leitet die Blaskapelle Geslau mit einem kleinen Standkonzert zu dem weltlichen Teil über. Ursprünglich war das Zentrum der kleinen Messe mit Fahrgeschäften der  Marktplatz. Aus verschiedenen Gründen  wurde er aber in den Bereich zwischen Altort und Siedlung verlegt.

Am Abend vorher veranstaltet man häufig den Kirchweihtanz. In vielen Jahren bringt dabei der "Hartl" aus Colmberg, eigentlich gelernter Musiker Stimmung.




In Geslau ist Kirchweih am dritten Oktobersonntag, um den sich Tage mit festgelegtem Ablauf reihen: bereits am Donnerstag und  Freitag finden traditionelle Schlachtschüsselessen  statt.
Am Samstagabend ist normalerweise Kirchweihtanz und am Sonntag findet nach Messe und Standkonzert der Geslauer Blas musik der Kirchweihumzug statt.
Die Vorbereitungen auf den Kirchweihumzug  ziehen sich über Monate hin und finden in einem Kreis eingeschworener und verschwiegener  "Kerwabuam" und auch "Kerwamadla" statt. Sie bereiten den Umzug mit geschmückten Wagen vor. Auf diesen werden Szenen  kurioser Vorgänge des letzten Jahres  im Dorf  dargestellt. Für  jemanden, der aus einer katholischen Gegend stammt, erinnert das an einen Faschingsumzug, denn Fasching wird in evangelischen Dörfern kaum gefeiert. Dem Kirchweihumzug voraus läuft die sogenannte "Kerwasau", ein mehr oder weniger verkleideter "Kerwabua", der mit einer Hacke längs des Weges, den der Umzug  wählt,
nach dem im Boden vergrabenen Bierfass sucht: die Belohnung für die Mühen der vergangenen Monate. Seit einigen Jahren gerät der Kirchweihumzug auch verstärkt zu einer Parade historischer Trecker, die z. T. nur für diesen Zweck aus den Scheunen  geholt werden, wo man diese Landmaschinen teils  liebevoll restauriert hat

Ein Bestandteil des Kirchweihumzuges ist auch das sog. "Pariser Eilrad", das auch in ähnlicher Gestalt im Kirchweihumzug von "Dochstetten" (Oberdachstetten) Eingang findet. .

Zur Bedeutung der Kirchweih aus der Bavaria (1865, B3)














Am Montag ist schließlich Kirchweihausklang. Hier werden traditionelle Kirchweihlieder gesungen und mancher Schabernack getrieben.
Früher  bzw. auch heute noch, sofern es die Arbeitgeber genehmigen, gehörte es zum guten Ton an diesem Kirchweihausklang teilzunehmen.

Der Weihnachtsmarkt


Seit einigen Jahren bereichert auch ein an einem Wochenende im Dezember stattfindender Weihnachtsmarkt das Ortsbild.
 



Für das Dekanat Leutershausen kennzeichnend schein das sog. Herunterläuten des Christkindes am Nachmittag des 24. Dezember. Am Abend besucht das ein weißes Kleid tragende und verschleierte Christkind die Familien mit Kindern.
Später am Abend  besuchen die wild verkleideten 
Pelzmärtel die
Familien mit größeren Kindern, um ihnen einen Schrecken einzujagen bzw. sie aber auch mit kleinen Geschenken zu erfreuen. Nach der angegebenen Quelle  ist dieser Brauch die Folge der Reformation, da die Protestanten nicht weiterhin die katholischen Heiligen St. Martin und St. Nikolaus verehren wollten. Ursprünglich hatte der Pelzmärtel nur eine Rute dabei, nachdem er aber zunehmend die Aufgabe vom Nikolaus übernehmen musste, bringt erjetzt auch Geschenke mit. Ursprünglich  war der Besuch der Pelmärtel aber am Martins - oder am Nikolaustag.

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