- Warum dieses Buch lesen?
- Warum ein LESETAGEBUCH führen lassen?
- Was hat Lehrerin/Lehrer dabei zu tun?
- WIE LESEN?
a) Mit dem Roman lesen
b) Mit dem Lesetagebuch lesen
- Anschlussprojekte
- Literaturtipps zur Didaktik des Lesetagebuchs
- Die Lektüre dieses Romans bietet sich an im Hinblick auf die in Klasse 6 anstehende Sprachenwahl (Latein oder nicht?) und den bevorstehenden Geschichtsunterricht (das römische Reich etc), sie bietet sich auch an für Klasse 7 im Hinblick auf den laufenden Geschichtsunterricht .
- Der Roman liefert interessante geschichtliche und landeskundliche Informationen sowohl über die Römer, als auch über Britannien und seine Stämme. Im Englischunterricht wird gegen Ende des 6. Schuljahres meist der Süden Englands behandelt. (Stichwort: fächerverbindend)
- Anknüpfungen an das Setting der "Asterix und Obelix"-Geschichten sind immer möglich;
- mit seinen 400 Seiten ist der Roman zwar eine Herausforderung für eine 6. oder 7. Klasse, aber
- er ist sehr spannend,
- die Hauptfigur lädt zur Identifikation ein und ist nur bedingt ein strahlender Held,
- es kommt eine (zarte) Liebesgeschichte vor;
- es gibt ein für alle befriedigendes Happy-End, obwohl das ursprüngliche Ziel des Helden, der Wiederaufbau der Neunten Legion nicht verwirklicht wird.
- Da es von derselben Autorin weitere Romane aus dieser Zeit gibt, die als Fortsetzungen verstanden werden können, enthält das Roman gleich noch Impulse für weitere Lektüren; (siehe die Lesetipps für Unermüdliche")
- Die Ausgabe des Romans ist in neuer Rechtschreibung.
- Das LTB ermöglicht jedem Schüler seinen persönlichen Zugang zum Roman
- Es erlaubt ihm seine Lektürerfahrungen und -schwierigkeiten zu äußern
- Es ermöglicht unterschiedliche Äußerungsformen: Schreiben, malen, suchen, sammeln, einkleben
- Es regt zur Produktion unterschiedlicher und selbst gewählter Textsorten an: Inhaltsangabe, Ich-Erzählung, Brief, Tagebucheintrag, Zitat
- Es ermöglicht jedem Schüler sein eigenes Arbeitstempo: Der Klassen-Gleichschritt wird zwar nicht ganz aufgehoben, es muss weiterhin Zielmarken geben (z.B. die ersten 10 Kapitel in zwei Wochen), aber es kann doch unabhängiger, individueller gelesen und gearbeitet werden.
- Es entsteht ein meistenteils liebevoll gestaltetes Produkt, welches den Schüler mit Zufriedenheit erfüllt und auch außerhalb der Schule und Jahre später noch vorzeigbar ist.
- Und schließlich: Die SchülerInnen können mittels des LTB untereinander über ihre Lektüre kommunizieren, die Einbahnstraße: Schüler liest vor, Lehrer kommentiert! wird zum Tummelplatz der Lektüren: Partnerlesen, Gruppenlesen, Bilder herumzeigen, gefundene Informationen austauschen (Fotos, Comics, Internet-Seiten).
- Zur allgemeindidaktischen Begründung siehe die Literaturtipps
- Der Arbeits-Prozess muss in Gang gesetzt werden: Einmal durch Erklärung des Projektvorhabens (siehe Gebrauchsanweisung für das LTB), des weiteren sollten die ersten Kapitel zusammen gelesen und dabei Ideen für die ersten Lesetagebuch-Einträge entwickelt werden.
Ich habe mit einer Stichwortsammlung zum Protagonisten begonnen (Tafel), einige Schüler hatten dann die Idee, dass der Protagonist sich in der Ich-Form vorstellt, andere schrieben und malten ein Porträt. - Ich habe nach den ersten zwei gemeinsamen Stunden mich stark zurückgenommen und den größten Teil der Unterrichtszeit zur freien Verfügung gestellt. Zu Beginn jeder Stunde allerdings sollte eine Vorstellungs- und Leserunde stehen:
- Wie weit seid ihr? Wie gefällt euch, wie die Geschichte sich entwickelt?
- Wer möchte seinen Tagebucheintrag zu Kapitel 4 vorlesen?
- Bildet Lese- und Besprechungsgruppen, in denen ihr euch eure Einträge vorlest und die Bilder zeigt ...
- Lehrer/in sollte Zusatzmaterial (Bilder, Info-Texte etc.) zur Verfügung stellen, die dann zu Tagebucheinträgen weiterverarbeitet werden können.
Ich habe - da der Roman doch sehr lang und aus vielen Kapiteln besteht - auch sogenannte Joker-Materialien ausgeteilt: Diese konnten dann stellvertretend für einen eigenen Tagebucheintrag eingesetzt werden, z.B. Caesars Bericht über die (gallischen) Druiden (Der Gallische Krieg, 6.Buch). - Unbedingt muss Lehrer/in jedes Tagebuch einmal gesehen und dazu eine Rückmeldung gegeben haben, sei es mit einem Kommentar, mit einer Note oder beidem.
- Die ersten Kapitel bzw. ersten Seiten des Romanes können im Klassenverband zusammen gelesen und besprochen werden
- Dann können aus jedem Kapitel ausgewählte Stellen gemeinsam gelesen werden, damit noch ein gmeinsamer Fortschritt im Erfassen der Handlung gewährleistet ist. Vor allem können auf diese Weise Schauplätze, historische Hintergründe und die Hauptpersonen herausgestellt werden.
- Ab dem 7. Kapitel ist dann der individuelle Fortschritt dem häuslichen Lesen und Schreiben überlassen.
- Vorlesestellen heraussuchen:
Die Klasse wird in Gruppen zu 4-5 Schüler eingeteilt, jeder Gruppe wird ein Kapitel zugeteilt mit dem Auftrag:-
- Wählt eine geeignete Vorlesestelle aus (max. eineinhalb Seiten),
- stellt kurz vor, was dieser Stelle vorausging,
- lest die Stelle vor (eventuell auf zwei oder drei Leser verteilt)
- und begründet kurz eure Textauswahl. - Am Anfang ist es sicher noch sinnvoll, im Klassenverband einzelne Einträge vorlesen zu lassen und lobend zu besprechen, damit möglichst viele Ideen für solche Einträge zusammenkommen.
- Die Klasse in Lese-Gruppen zu fünf oder sechs einteilen, dann den Gruppen den Auftrag geben, sich gegenseitig ihre Lesebucheinträge z.B. Kapitel 5 - 10 vorzulesen und die Bilder zu zeigen. Ein Glanz-Kapitel wird gekürt, das später in der Klasse vorgelesen werden soll.
- Denkbar ist auch eine Leserunde:
Fünf Schüler sitzen im Kreis und jeder liest das LTB eines Mitschülers. Nach drei Minuten wird es an den Nachbarn weitergegeben, wenn das eigene LTB kommt, ist die Leserunde beendet.
Dann wird darüber gesprochen: Jeder Teilnehmer der Runde muss einen Eintrag (Text oder Bild oder Eingeklebtes) benennen, der ihm gut gefallen hat, und einen Eintrag, der ihm noch verbesserungswürdig vorkommt.
Didaktisch-methodischer Kommentar: Wozu und Wie
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