Die Abenteuer des Igels Muckl (Phantasiereise)
UNTERRICHTSENTWURF
im Fach Sprache
"Die Abenteuer des Igels
Muckl"
(Eine Fantasiereise zur Entwicklung innerer Vorstellungsbilder
und
Entfaltung von Schreibideen für eigene Textproduktionen)
Datum /
Stunde: 21.11.1996 / 1. Stunde
Klasse: 2a
Ausbildungslehrerin: Frau Lehmann-Fuentes
Fachleiterin: Frau
Romanski
Hauptseminarleiter: Herr Menn
vorgelegt
von: Markus Huypen
Hermann-Landwehr-Schule Brünen
Bergstraße 5
46499 Hamminkeln
Thema der Unterrichtsreihe:
Der kleine Igel Muckl -
Geschichten und Gedichte zum Igelleben
Schwerpunktziele der
Unterrichtsreihe:
Die Schüler sollen
… in ihrer Kreativität gefördert
werden (Schreibideen aus inneren Vorstellungsbildern entwickeln; Umsetzen von
Texten in Bild, Spiel, Gesang)
… in ihrer Sprech-, Lese- und Sprachkompetenz
gefördert werden.
… üben einander aktiv zuzuhören und aufeinander
einzugehen.
Einzelthemen der Unterrichtsreihe:
1. /2. "Bist du ein
Igelkenner ?"
Std. (Geschichten zum Leben und Fressverhalten des Igels)
3. Std. "Die
Abenteuer des Igels Muckl" (Eine Fantasiereise zur Entwicklung innerer
Vorstellungsbilder und Entfaltung von Schreibideen für eigene
Textproduktionen)
4. / 5. Das Gedicht: "Muckl und die Menschen" (Probleme,
Gefahren und
Std. Beziehungen)
Thema der Unterrichtsstunde:
"Die Abenteuer des Igels Muckl" (Eine Fantasiereise zur Entwicklung innerer
Vorstellungsbilder und Entfaltung von Schreibideen für eigene
Textproduktionen)
Schwerpunktziele der Unterrichtsstunde:
Die Schüler
sollen
… ihre Fantasie und Kreativität durch eigene innere Bildvorstellungen
fördern.
… diese in Form von Texten verschriftlichen.
… in Kleingruppen
die Geschichten von anderen Kindern kennenlernen und besprechen (Teilziel für
Kinder, die mit dem Schreiben früher fertig sind).
verwendete Medien /
Materialien
… Schild "Wolken" als Zeichen für die Fantasiereise
…
Fantasiereise "Die Abenteuer des Igels Muckl"
… Kassettenrecorder
… Musik
(Largo: aus Vier-Jahreszeiten, Vivaldi; Anugama)
… Arbeitsblatt mit Wörtern
zur Anregung für den eigenen Text
Literatur
… Bartnitzky, Horst /
Christiani, Reinhold (Hrsg.): "Die Fundgrube für jeden Tag". Frankfurt a.M.:
Scriptor 1995
… Bartnitzky, Horst: "Sprachunterricht heute". 4. Auflage.
Frankfurt a.M.: Scriptor 1993
… Kultusminister des Landes Nordrhein-Westfalen
(Hrsg.): Richtlinien Sprache. Düsseldorf: Verlagsgesellschaft Ritterbach mbH
1985
… Madelung, E.: "Botschaften des Unbewußten". Wie man mit Imaginationen
arbeiten kann. Psychologie heute. 1 (1988). 52
… Müller, Doris:
"Phantasiereisen im Unterricht". Westermann: Braunschweig 1994
… Treml, Helga
und Hubert: "Komm mit zum Regenbogen". Phantasiereisen für Kinder und
Jugendliche. 4. Auflage. Linz: Veritas 1994
Anlagen
… Fantasiereise
"Die Abenteuer des Igels Muckl"
… Arbeitsblatt mit Wörtern zur Anregung für
den eigenen Text
… Igellied
1. Begründung der Thematik und
Zielsetzung
Die Grundschule ist eine Schule des Kindes, die deren jeweiligen
Lebensbedingungen zu berücksichtigen hat. Deshalb darf sie "nicht allein
Unterrichtsstätte, sondern muß zugleich Lebens-, Lern- und Erfahrungsraum sein."
Sie muss die Fantasie und Kreativität der Kinder fördern , wozu die
Fantasiereise in besonderem Maße geeignet ist. Deren Notwendigkeit wird
deutlich, wenn man sich vor Augen hält, dass sich die Kinder "ihre
Lebenswirklichkeit heute weniger als früher durch Eigentätigkeit und im
zwischenmenschlichen Umgang [erschließen, M.H.]. Ein großer Teil der
Lebenswirklichkeit wird ihnen durch Medien vermittelt, besonders durch das
Fernsehen." Um dieser Entwicklung Rechnung zu tragen, ist ganzheitliches Lernen
gefordert, das sich auf soziale, emotionale, intellektuelle und physische
Bereiche erstreckt. Die Fantasiereise kann dazu beitragen, "die körperliche,
geistige und seelische Entwicklung zu fördern [Hervorh. im Orig., M.H.]." Die
emotionale Entwicklung und die Entfaltung von Fantasie, Kreativität und
Intuition wird durch das Arbeiten mit Vorstellungsbildern gefördert. Letztere
sind in besonderem Maße beim Rechtschreiben wichtig, um die richtigen Wortbilder
visualisieren zu können. Des weiteren tragen Fantasiereisen zur Beruhigung und
Entspannung bei. Sie fördern auch "höhere kognitive Lernziele, vor allem
kreatives, schöpferisches Denken und Gestalten, was etwa bei Aufsätzen, Gedichten
oder Zeichnungen genützt wird [Hervorh. im Orig., M.H.]" (Gegenwarts- und
Zukunftsbezug).
Die heutige Unterrichtsstunde ist den Bereichen "Mündlicher
Sprachgebrauch", "Schriftlicher Sprachgebrauch" sowie dem Bereich "Sprache
untersuchen" zuzuordnen.
Der Bereich "Mündlicher Sprachgebrauch"
konzentriert sich in dieser Stunde auf das Erzählen des Erlebten während der
Fantasiereise. Dabei wird dem spontanen Mitteilungsbedürfnis der Kinder Rechnung
getragen. Außerdem sind die Kinder angehalten, den anderen Geschichten und somit
einander zuzuhören und sich sachbezogen zu äußern, wodurch das soziale Lernen
gefördert und wichtige Hilfen für das anschließende Schreiben, vor allem
Anregungen für fantasieärmere Schüler, geboten werden.
Das Aufschreiben
freier Texte und somit der Aufbau von Schreibmotivationen spielt gerade in den
ersten beiden Schuljahren eine vorrangige Rolle. Das Verschriftlichen von
Geschichten (Aufgabenschwerpunkt "Texte aufschreiben") kennen die Kinder bereits
durch die eingeführten Geschichtenhefte. Hierbei konnte ich häufig Motivation
und Freude beim Aufschreiben entdecken, wenn auch teilweise Schwierigkeiten
auftraten, die eigenen Ideen festzuhalten. Neu ist heute das Aufschreiben unter
dem Aspekt des selbsterlebten Ereignisses. Auch wenn die korrekte Rechtschreibung
nicht als vorrangiges Ziel der Stunde anzusehen ist, müssen sich die Kinder
dennoch die zu schreibenden Wörter bewusst machen, sie lautieren und
durchgliedern. Es ist demnach "erforderlich, SPRACHE zu UNTERSUCHEN, [...] über
Sprachgebrauch und Sprache nachzudenken. [Hervorh. im Orig., M.H.]." Somit sind
drei von vier zentralen Punkten der curricularen Gliederung in dieser
Unterrichtsstunde enthalten.
Das Motiv, die Fantasiereisen zu
verschriftlichen, liegt einerseits im Vertiefen und Festhalten des Erlebten für
die Kinder selbst, andererseits können die übrigen Schüler durch das Vorlesen der
Geschichten diese Nacherleben, sich an den fertigen Texten erfreuen und ebenso
wie bei ihren eigenen Ausführungen, das Wissen über den Igel vertiefen.
2. Lernvoraussetzungen
2.1 Allgemeine Lernvoraussetzungen
Seit
Januar 1996 unterrichte ich an der Hermann-Landwehr Schule in der Klasse von Frau
Lehmann. Im ersten Schuljahr erteilte ich die Fächer Sprache und Sachunterricht,
nach den Sommerferien bin ich nur noch mit dem Fach Sprache in der Klasse 2a.
Diese setzt sich aus 15 Mädchen und 10 Jungen im Alter von 7-9 Jahren zusammen.
N.N. und N.N. sind zu Beginn des Schuljahres in die Klasse gekommen, N.N.
ist erst vor wenigen Wochen hinzugekommen. Während N.N. das 2. Schuljahr
wiederholt, sind N.N. von Süddeutschland und N.N. von Hünxe nach Brünen
gezogen.
Die Kinder stehen dem Fach Sprache und der Schule im allgemeinen
sehr aufgeschlossen und motiviert gegenüber, sie sind an vielen Dingen
interessiert und insbesondere in den ersten beiden Unterrichtsstunden in der
Lage konzentriert mitzuarbeiten. Das Lernklima ist in der Regel ruhig und
entspannt.
Die Schüler sind daran gewöhnt, die Sitzordnung entsprechend der
Art des Unterrichts zu verändern. Der Stuhl- bzw. Sitzkissenkreis wie auch der
Theaterkreis sind ihnen bekannt. Sie werden häufig in Motivations- oder
Erarbeitungsphasen eingesetzt. Einzel- und Partnerarbeit, Gruppenarbeit sowie
der Stationslauf sind als Sozialform eingeführt.
N.N., N.N., N.N.,
N.N. und N.N. sind während des Unterrichts maßgeblich an
Problemlöseprozessen beteiligt, sie verfügen wie auch N.N., N.N., N.N.,
N.N., N.N., N.N., N.N. und N.N. über eine rasche Auffassungsgabe und
sind in der Lage, Zusammenhänge recht schnell zu erkennen und auf neue
Situationen zu übertragen. N.N., N.N. und N.N. haben noch Schwierigkeiten,
sich an die Klassenregeln zu halten. N.N., N.N., N.N., N.N. und
N.N. sowie auch N.N. sind die langsam lernenden Kinder der Klasse.
N.N.
ist mit neun Jahren die Älteste und hat ca. drei Monate lang die Sprachschule in
Hamminkeln besucht. N.N., der seinen Bewegungsdrang nur schwer steuern kann,
besuchte den Schulkindergarten in Hamminkeln.
2.2 Spezielle
Lernvoraussetzungen
Die in der heutigen Stunde eingesetzten Sozial- und
Interaktionsformen, des Stuhlkreises, der Einzelarbeit und des Vorlesens in
Kleingruppen sind den Schülern bekannt.
Die Kinder haben schon eine Reihe von
Vorerfahrungen mit dem Einsatz von Stilleübungen in Musik und Religion gemacht.
Die Form der Fantasiereise haben sie jedoch erst einmal mit mir durchgeführt;
eine Verschriftlichung einer solchen noch nicht vollzogen. Die vorausgegangene
Wortschatzarbeit zum Thema Igel sowie der angebotene Zettel mit Stichwörtern zur
Fantasiereise werden in dieser Stunde jedoch auch den Schwächeren Ideen für eine
Geschichte liefern. Für diese Schüler wird das kreative Schreiben mit dem
Verschriftlichen ihrer erlebten Erfahrungen gegebenenfalls zum angeleiteten
Schreiben, bei dem aus den vorgegebenen Wörtern Sätze gebildet werden. N.N.,
N.N., N.N., N.N., N.N. und N.N. gehören zu den Kindern, die noch
Schwierigkeiten mit dem Aufschreiben von eigenen Texten haben. Gerade diese
Kinder sind auf Hilfestellungen angewiesen.
Das für eine erfolgreiche
Durchführung wichtige Klima und die notwendige Ruhe, die für einen effektiven
Verlauf bedeutend sind, wird durch das Vertrauensverhältnis zu mir und
untereinander gewährleistet.
3. Inhaltliche Vorüberlegungen
"Phantasiereisen ermöglichen ganzheitliche Erfahrungen und intuitive
Erkenntnisse, welche über das verstandesmäßige Lernen hinausgehen." Sie sorgen
für Entspannung, Ruhe und lassen Angst erst gar nicht aufkommen, da man bei ihnen
nichts falsch machen kann. Wort- und Bilddenken, logisches und intuitives Denken
sowie sprachliche Anlagen und intellektuelle und kreative Prozesse werden
gleichermaßen gefördert, was insbesondere durch das gleichzeitige Ansprechen der
beiden Gehirnhälften begünstigt wird. Diese Formen sind umso wichtiger, da in
den Schulen im Allgemeinen vorwiegend auf die Ausbildung der logischen Fähigkeit
und das Abstraktionsvermögen Wert gelegt wird.
Grundsätzlich versteht man
unter Fantasiereisen die Anregung von Vorstellungen im entspannten Zustand.
TREML/TREML unterscheiden drei Zielbereiche: Fantasiereisen zur Entspannung,
Lernförderung und Persönlichkeitsentwicklung. Während die heutige Fantasiereise
zur Entspannung in erster Linie angenehme Vorstellungsbilder anregt, um innere
Ausgeglichenheit und Konzentration zu fördern, enthalten solche zur Lernförderung
Texte, "in denen positive Lernhaltungen unterstützt oder kognitive Lerninhalte
mit emotional ansprechenden Phantasiebildern verknüpft werden." Die
Persönlichkeitsentwicklung soll die seelische Entwicklung fördern, indem z.B.
das Selbstwertgefühl angeregt wird oder sich Kinder mit ihren Wünschen und
Problemen auseinander setzen.
Im Gegensatz zu den offenen Fantasiereisen, in
denen den Kindern viel Spielraum gegeben wird, um eigene Bilder zu entwickeln,
wird die der heutigen Stunde eher geschlossen sein, d.h. die Reise wird durch
mich vorwiegend gelenkt. Dies geschieht, da ich bemerkt habe, dass es einigen
Kindern noch schwer fällt, losgelöst von den Anleitungen selbst Erfahrungen zu
machen. Dennoch werde ich den Kindern Zeit geben, eigene Beobachtungen zu
vollziehen und so Platz für Möglichkeiten zum kreativen Schreiben schaffen.
Während der Fantasiereise werde ich versuchen, alle Sinne mit anzusprechen (du
riechst, siehst, hörst, fühlst, schmeckst), um intensive Vorstellungen zu
ermöglichen. Eine weitere Vertiefung wird durch die Musikuntermalung erreicht.
Jede Fantasiereise besteht aus einer Hinführung, der Reise an sich und einer
Rückführung. Im Neurolinguistischen Programmieren (NLP) wird das Aufgreifen von
zwei bis drei äußeren, wahrnehmbaren Erfahrungen in der Hinführung empfohlen, um
diese dann zu einem inneren Erleben zu führen. Während der Reise verwandeln sich
die Kinder in den Igel Muckl und erleben mit ihm eine kleine Geschichte. Die
Figur ist den Kindern aus den letzten Stunden bekannt. Die Erlebnisse sind am
erworbenen Wissen des Sachunterrichts orientiert, so dass dieses ferner vertieft
wird. Abschließend erfolgt die Rückführung. Da sich zumindest manche Kinder ein
Stück weit in einem Trance ähnlichem Zustand befinden, ist die behutsame
Rückführung in die Realität nötig.
Zum Thema dieser Fantasiereise ist nach
meinen Recherchen kein entsprechendes Material vorhanden. Deshalb habe ich mich
an den vorgegebenen Reisen in der Literatur orientiert und selbst eine
Fantasiereise zum Igel verfasst.
4. Grundlegende methodische
Entscheidungen und Einzelentscheidungen im Unterrichtsverlauf
Die heutige
Stunde umfasst eine bis eineinhalb Unterrichtsstunden, da ich die Motivation der
Kinder, ihre Geschichte zu Ende schreiben zu wollen, nicht durch den starren
Stundenrhythmus stören möchte. Aufgrund des sehr unterschiedlichen
Arbeitstempos, der verschiedenen Ideen und der differierenden Leistungsfähigkeit
kann ein Vorstellen der Geschichten im Klassenverband in dieser Stunde nicht
gewährleistet werden. Einzelne Kinder, die jedoch vorzeitig mit dem Schreiben
ihrer Geschichte fertig sind, sollen sich in Kleingruppen zusammenfinden und sich
gegenseitig ihre Ergebnisse vorlesen. Die spielerische Form der Stunde fördert
dabei die Motivation und eine positive Einstellung zum Sprachunterricht.
Zu
Beginn der Stunde signalisiere ich den Kindern durch das Aufhängen eines
Plakates mit Wolken, dass wir heute eine Fantasiereise zusammen machen wollen.
Im Anschluss daran bilden wir einen Stuhlkreis. Diese Anordnung sind die Kinder
von ihren Entspannungsübungen her gewohnt und ich habe als Lehrer die
Möglichkeit, die einzelnen Kinder zu beobachten und entsprechend auf ihr
Verhalten zu reagieren. Außerdem stellt der Stuhlkreis eine gute Möglichkeit dar,
die anschließende Erarbeitung des Erlebten miteinander zu verbalisieren.
Die eingespielte Musik während der Hinführung hilft den Kindern sich zu beruhigen
und sich zu konzentrieren. Die Schüler entspannen sich und erleichtern somit die
Vorstellung von Bildern. Zur Erhöhung der Aufmerksamkeit sollen die Augen
geschlossen werden. Hierzu besteht jedoch kein Zwang. Kinder, die mich darum
bitten, bekommen die Augen verbunden.
Die kindgemäße sprachliche Gestaltung
der anschließenden Reise und das Einbinden der ihnen bekannten Figur Muckl
erleichtert es, eigene Vorstellungsbilder zu entwickeln und ermutigt und
motiviert die Kinder, die Entwicklung eigener Fantasien zuzulassen. Die
Verwendung des Modalverbs "vielleicht" dient dazu, Kinder die sich im Moment
nicht auf die genannte Vorstellung einlassen können, nicht zu entmutigen. Falls
ich während der Reise bemerke, dass die Konzentration bei den Kindern nachlässt,
werde ich die Geschichte ein wenig verkürzen, was aber in dieser Klasse
wahrscheinlich nicht vonnöten ist. Anschließend erfolgt die Rückführung.
Die
Grundlage des folgenden Gespräches ist der mündliche Sprachgebrauch. Die Schüler
erhalten die Gelegenheit, sich zu ihren Erlebnissen zu äußern. Dabei werden nicht
nur die gemachten Erlebnisse, Gefühle und Erfahrungen vertieft, sondern gerade
den fantasieärmeren Kindern wird auf diese Weise die Möglichkeit eingeräumt,
sich Anregungen für das folgende Schreiben zu holen.
Nach der Phase des
ersten Austausches schreiben die Kinder ihre Erlebnisse, die sie als Igel Muckl
gemacht haben, in ihrem Geschichtenheft auf. Die einzelnen Geschichten sollen
nach einem Nachsehen meinerseits, in der nächsten Unterrichtsstunde auf ein
Blatt übertragen und in einem kleinen Büchlein festgehalten werden, das dann in
der Leseecke zur Verfügung gestellt wird. Dadurch werden die Kinder zusätzlich
motiviert und erhalten eine direkte Zieltransparenz für ihre Arbeit. Wichtig sind
mir die entstehenden Geschichten und erst in zweiter Linie die Rechtschreibung,
was den Kinder allerdings durch das Schreiben von anderen Geschichten ins
Geschichtenheft bekannt ist.
Als Hilfestellung dient ein Plakat an der
Tafel, das zusammen mit den Kindern erarbeitet wurde. Es enthält Substantive,
Verben und Adjektive zum Thema Igel und dient als zusätzliche Hilfe beim
Schreiben. Alle Kinder sollen versuchen ihre Erlebnisse zu verschriftlichen. Da
sie das Schreiben von Geschichten bereits kennen, sind auch die schwächeren
Kinder der Klasse in der Lage, zumindest einige Sätze zu notieren. Sollten z.B.
bei N.N., N.N., N.N., N.N. und N.N. verstärkte Schwierigkeiten
auftreten, erhalten sie von mir einen Zettel, auf dem einige passende Wörter zur
Fantasiereise notiert sind. Damit müssten auch sie einen angeleiteten Text
schreiben können. Dies gilt auch für Kinder, die evtl. keine Erlebnisse gehabt
haben, was ich allerdings in dieser Gruppe für unwahrscheinlich halte.
Da
die Kinder ein unterschiedliches Arbeitstempo und Leistungsvermögen aufweisen,
werden sie zu unterschiedlichen Zeitpunkten mit ihren Geschichten fertig sein. Um
diejenigen aufzufangen, die früher fertig sind, sollen sie sich in Kleingruppen
zusammenfinden und sich im Mehrzweckraum oder auf der Treppe gegeneinander ihre
Geschichten vorstellen. Zudem wird so der Geräuschpegel für die noch arbeitenden
Kinder gering gehalten. Eine abschließende Würdigung der einzelnen Arbeiten im
Klassenverband kann erst in der kommenden Unterrichtsstunde erfolgen.
5. Geplanter Unterrichtsverlauf
Phase Unterrichtsphase Phasenziele Medien / Sozialform
Einstieg: Anheften des Plakates mit den Wolken (Stummer Impuls).Bilden eines
Stuhlkreises. Die Schüler sollen auf die bevorstehende Fantasiereise
eingestimmt werden. Pappe
Erarbeitung 1: Hinführung, Erzählen der
Fantasiereise und Rückführung.Musik zur Entspannung und Untermalung Die
Schüler sollen sich entspannen sowie eigene Vorstellungsbilder und Fantasien
entwickeln. Kassettenrecorder, MusikStuhlkreis
Erarbeitung
2: Erlebnisaustausch:Die Kinder berichten von ihren Erlebnisses als Igel
Muckl. Die Schüler sollen durch das Erzählen ihre Erlebnisse vertiefen und
anderen Kindern die Möglichkeit geben, Anregungen zu sammeln. Stuhlkreis
Erarbeitung 3: Aufschreiben der Geschichte. Die Kinder schreiben ihre
Geschichten auf. Das Plakat an der Tafel dient als Hilfe.Treten Probleme auf wird
eine weitere Hilfe angeboten. Die Schüler sollen ihre in der Fantasiereise
erwachsenen Erlebnisse verschriftlichen. Plakat an der Tafel,
Geschichtenhefte, evtl. Hilfszettel Einzelarbeit
Reflexion:(teilweise) Vorstellen der Ergebnisse Kinder, die frühzeitig fertig
sind, sammeln sich in Kleingruppen und lesen sich ihre Geschichten vor. Die
Schüler sollen sich ihre Geschichten vorlesen, dabei einander zuhören und ihre
Erfahrungen austauschen. Gruppenarbeit
6. Weiterführendes und
fächerübergreifendes Arbeiten
Der fächerübergreifende Aspekt wurde mit der
Durchführung dieser Reihe bereits berücksichtigt. Im Aufgabenschwerpunkt "Tiere
und Pflanzen" des Sachunterrichts wurde der Igel eingehend behandelt und in den
letzten, der heutigen und den folgenden Stunden im Fach Sprache aufgegriffen.
Entsprechend zu den gemachten Erfahrungen können im Kunstunterricht Igel
gebastelt oder gemalt werden (was sich auch als Alternative für diese Stunde
anbietet). Für den Musikunterricht ist der Text eines Igelliedes beigefügt, der
weiterhin mit Liedern zu anderen Tieren in Verbindung gebracht werden kann und so
evtl. sogar das Aufführen eines Tierkonzertes möglich wird. Die einzelnen
Tierlaute und Bewegungen könnten so dann auch im Sportunterricht nachvollzogen
werden.
"Die Abenteuer des kleinen Igels Muckl"
"Wir haben zusammen den
Igel Muckl kennengelernt, Geschichten von ihm gehört und dabei einiges von ihm
erfahren.
Heute lade ich euch ein, selbst eine solche Geschichte zu erleben.
Ihr seid Muckl und werdet auf der Wiese, wo er wohnt, einiges erleben."
Hinführung:
"Fantasie und fantadu - schließe deine Augen zu.
Du sitzt
bequem auf deinem Stuhl.
Die Füße stehen nebeneinander auf dem Boden.
Du
spürst deine Hände, die locker auf den Oberschenkeln liegen.
Du merkst, wie
du auf dem Stuhl sitzt, spürst wie schwer du bist.
Du merkst, wie dein Atem
kommt und geht,
während du gleichzeitig spürst, wie du dich entspannst."
Fantasiereise:
Du bist nun der Igel Muckl ...
Du stehst mitten auf
einer großen grünen Wiese ...
und schaust dich um ...
Vor dir am
Horizont siehst du viele große, grüne Bäume ...
Neugierig gehst du auf sie zu
...
Plötzlich hörst du von der Seite ein Geräusch ...
plitsch ...
platsch ... plitsch ... platsch ... Wasser ...
Da du durstig bist ... läufst
du schnell auf den kleinen Bach zu ...
Du gehst zum Ufer hinunter ... und
trinkst einen Schluck Wasser ...
Nun beschließt du weiterzugehen ...
Nach
einer Weile riechst du etwas besonders leckeres ... einen Apfel ...
Du folgst
dem Geruch ... und hast den Apfel bald erreicht ...
Er ist groß ... und hat
eine rote Schale ...
Du beißt hinein ... und schmeckst wie süß er ist ...
Nachdem du gegessen hast ... gehst du wieder auf die Bäume zu ...
vielleicht
triffst du nun ein anderes Tier ...
oder einen anderen Igel ...
vielleicht erlebt ihr gerade etwas zusammen ... (Pause)
Jetzt hast du den
Wald erreicht ...
Du bist müde vom vielen Laufen ... deine Beine sind schwer
...
Vor einem Baum ... ist eine kleine Mulde ...
Du gehst hinein ... und
rollst dich ein ...
Es ist warm ... und weich ... du schläfst ein ...
Rückführung:
Nun verabschiedest du dich von der Wiese.
Die Bilder
ziehen sich langsam zurück ..., werden blasser ...
Du kommst langsam ... in
deinem Tempo ...
wieder in diesen Raum zurück ...
Du spürst wie du hier
sitzt ...,
atmest tief ein und aus ...
und bewegst ein wenig deine Finger
...
Du reckst und räkelst dich.
Fantasie und fantadauf - mach die Augen
wieder auf."
Igellied
1. Strophe: Sitzt ein Igel unterm
Baum,
ganz versteckt - man sieht ihn kaum.
Kleiner, kleiner Igel !
2. Strophe: Sieht wie eine Kugel aus,
streckt so viele Stacheln
raus.
Kleiner, kleiner Igel !
3. Strophe: Da auf einmal welch ein
Schreck
ist der kleine Igel weg.
Kleiner, kleiner Igel.
ZUM -
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