Schon die Betitelung als "Arbeitstagebuch" legt eine andere Textsorte nahe:
Texte, die vorläufigen Charakter haben,
der Selbstverständigung des Autors dienen
oder den Charakter von Material-Sammlungen haben:
Kursiv-Druck (abgehobenes Schriftbild)
Keine weitere Feingliederung - freier Textfluss
vorherrschend auktoriale Erzählperspektive
Gliedernd -> Lebensabschnitte
Resümierend -> aus der auktorialen Distanz
Reflektierend -> den Ereignissen nach-denkend, nachgrübelnd,
Die Haltung des distanzierten Resumierens (TB 1) geht mit zunehmender biographischer Nähe zur Romanfigur (und zu sich selbst) in eine tastende, mehr fragende Haltung über, (TB 5)
die Erzählerin nähert sich ihrer Figur an und scheint deren Lebensproblematik und Stimmungen
mehr und mehr zu teilen. (z.B. das Alt-Sein)
In den Arbeitstagebüchern wird nicht nur das Leben Gabrieles resumiert,
sondern auch der Prozess des Schreibens über dieses Leben thematisiert:
Wie, in welcher Sprache lässt sich dieses Leben darstellen?
welche Ereignisse sind wie zu werten?
welches Lebens-Material taugt zur Darstellung dieser Thematik / Problematik?