"Ernst und Agnes Haeckel - Ein Briefwechsel"
105. Brief
Jena, 13. Oktober 1875.
Liebste Agnes! In der Hoffnung, daß Du morgen
wohlbehalten in Potsdam bist, schicke ich Dir dorthin diesen Gruß nebst
der beifolgenden gewünschten Probe vom blauseidenen Kleide, die ich
mit großem Geschick ausgeschnitten habe. Die Kinder sind wohl, wir
sehnen uns aber alle sehr nach Dir. Komme nur bald zurück! Das
scheußliche Wetter wird ohnehin nicht zum Amüsement beitragen.
Strasburgers sind hier. Ich war gestern zu mittag
dort. Gestern ist das Weinfaß und die Kiste von Mutter angekommen. Sage
der guten Alten herzlichsten Dank dafür, und beste Grüße! Wenn Du
kannst, bringe eine oder ein paar Flaschen Arrak mit, ferner Tee aus
Berlin. -
Zu Hause istīs ohne Dich nicht zum Aushalten! Komme
recht bald, liebstes Herz . . .
P. S. Ich bin höllisch fleißig gewesen und werde
morgen mit meiner großen Entwicklungspredigt fertig!
Brief 104..........................................................................................Brief 106

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