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Ernst und Agnes Haeckel - Ein Briefwechsel |
"Ernst und Agnes Haeckel - Ein Briefwechsel"
128. Brief
Krefeld, 17. März 1878.
Liebste Agnes! Am nordwestlichen Winkel meiner Vortrags-
Argonautenfahrt angelangt und nur eine Stunde von der holländischen
Grenze entfernt, kann ich dir heute mitteilen, daß es mir trotz vieler
Strapazen und anstrengenden Mühen bis jetzt recht gut ergangen ist. Ich
habe viel gelernt, und, was das Beste ist, mein ganz freier Vortrag
hat sich durch diese Übungs-Märsche so vollendet, daß z. B. gestern
abend hier mehrfach geäußert wurde, daß ich - unerwartet! - ein ganz
glänzender Redner sei!! In der Tat schlage ich diesen Gewinn nicht
gering an. Es gibt sicher keine bessere Vortragsschule als eine solche
Reihe Vorträge vor einem gemischten Publikum.
Übrigens haben beide Vorträge - auch dem
Inhalt nach - überall so gut gefallen, daß ich zweifle, welcher der bessere
ist. - Der 2tägige Aufenthalt in Heidelberg war mir höchst interessant.
Ich bin jetzt doppelt froh, daß aus der Berufung nichts
geworden ist. In diese abschreckenden Verhältnisse hätte ich nicht
hineingepaßt.
Heute (Sonntag) 17. fahre ich nachmittag nach Köln,
morgen nach Elberfeld, dann direkt nach Wien, wo ich vom 21. bis 25.
bleibe (Im Hotel Impérial), dann nach Triest. - Nun noch ein
besonders Grüßchen und Küßchen an Dich, liebstes Röschen! Ich wollt´,
ich wäre wieder zu Hause, da ist´s doch am
besten! . . .
Brief 127..........................................................................................Brief 129
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Diese Seite ist Teil von Kurt Stübers online library
erstellt von Christoph Sommer am 6.10.1999
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