Dirk Lornsen (1957): Rokal, der Steinzeitjäger (1990)

Die Handlung spielt 10 000 Jahre vor Christus, am Ende der Altsteinzeit in der Rheingegend in der Nähe der Eifel.

1. Rokal, ein junger Mann, und seine ganze Siedlung werden eines Morgens vom Ausbruch eines nahgelegenen Vulkans überrascht, durch die Luft fliegendes Gestein trifft ihn, er wird in den anschwellenden Fluss geworfen und mit dem Strom weitergetrieben, er klammert sich an ein Boot fest, verletzt sich den Fuß und kann sich mit letzter Not an ein Ufer retten. Die Erschöpfung und seine Wunde machen ihn sehr schwach, dennoch kann er noch ein paar Fische fangen, der Geruch der Nahrung lockt auch einen ebenfalls am Fuß verletzten jungen Wolf an, der von nun an Rokal verfolgen wird um von dessen Essensresten zu leben.

2. Weiter flussabwärts beobachtet die Älteste einer anderen Siedlung, Mura, die schwarzen Wolken am Horizont. Sie sieht Stürme und Unwetter voraus und treibt ihr Dorf zu Vorsichtsmaßnahmen an. Zum Dorf gehört auch der starke Jäger Faskon, ein Riese von Gestalt. Dieser entdeckt auf der Jagd den bewusstlosen Rokal beim Fluss und trägt ihn ins Dorf.

3. Dort entspinnt sich ein Streit, was mit dem unnötigen Esser geschehen soll, der Jäger Kerk will ihn mit dem Speer töten, das verhindert aber Faskon, indem er dessen Speer zerbricht. Von nun an wird Feindschaft sein zwischen ihnen. Mura aber besteht ebenfalls auf Einhaltung der Gesetze der Jagdgemeinschaft, dass nämlich verletzten und hilfebedürftigen Jägern geholfen werden muss.
Faskon und die junge Frau Arik, welche die Nachfolgerin der weisen Mura werden soll, pflegen Rokal gesund und erfahren von ihm, was sich zugetragen hat.

4. Rokal und Faskon bilden ein gutes Paar: Rokal ist geschickt und klug, Faskon sehr stark, beide verstehen sich gut. Zusammen gehen sie erfolgreich auf die Jagd und fangen einen besonders großen Wels. Zurück im Dorf verlangt aber die fürsorgliche Mura, dass sie gleich wieder aufbrechen, um in einer entfernt gelegenen Höhle Salz zu brechen. Das Salz ist für die Vorratshaltung von Fleisch unbedingt nötig. Die beiden Jäger warten nicht auf die Rückkehr von Kerk und seinen Gefährten, sondern brechen gleich auf. Unterwegs bemerken sie, dass ein Wolf sie verfolgt und die Jagdreste frisst. Am nächsten Tag gelangen sie in der Höhle, einer Bärenhöhle, an und brechen dank Rokals technischem Geschick eine große Menge Salz aus dem Felsen. Rokal baut eine Schleppe, die es dem starken Faskon ermöglicht, eine besonders große Menge Salz zurück ins Dorf zu ziehen.

5. Im Dorf zurückgeblieben sind der alte Umin, ein Steinschläger, und der invalide Dorfwächter Schirr, der es versteht, Figuren in Steine zu ritzen. Ebenfalls im Dorf geblieben sind die junge Arik und die alte Mura. In einem Gespräch unter Frauen gesteht Arik, dass sie für Rokal, den Fremden, Zuneigung verspürt.
Die Männer kehren zurück. Nicht nur Rokal und Faskon waren erfolgreich, auch die Jäger aus Kerks Trupp konnten reiche Beute machen und eine Wisentkuh mit ihrem Kalb erlegen. Es wird deutlich, dass eine scharfe Konkurrenz zwischen den beiden Gruppen besteht.

6. Umin, der Steinschläger, interessiert sich für einen schwarzen Stein, den Rokal in seinem Beutel trägt. Dieser Stein ist besonders hart und lässt gute Klingen abschlagen: Ein Feuerstein. Rokal erklärt, wo es solche Steine gibt und da Umin sehr interessiert an ihnen ist, machen sich Rokal und Faskon wieder auf den Weg. Nach sechs Tagen gelangen sie an eine Kreidewand, worunter sich der harte Stein befindet. Dort sind aber schon drei andere Jäger dabei, Löcher in den Fels zu schlagen. Da es regnet, stürzt die Wand ein und begräbt einen der Jäger unter sich. Nach kurzem Überlegen entscheiden Rokal und Faskon sich dafür, sich in friedlicher Absicht zu nähern und bei der Rettung des Mannes zu helfen. Mit Faskons Kraft gelingt es, den Mann nur leicht verletzt aus dem Geröll zu ziehen. Die Männer stammen aus einer Siedlung nicht weit weg vom Felsen. Rokal schlägt ein Tauschgeschäft vor: Feuersteine gegen hochwertiges Steinsalz. Der Vorschlag wird angenommen.

7. Unterdessen im Dorf machen sich die Jäger Elgor und Monkan auf die Suche nach den „braunen Riesen”, den Mammuts, die zuletzt vor fünf Jahren gesichtet wurden und deren Fett und Stoßzähne sehr nützlich sein können. Sie marschieren in die vor dem Gebirge gelegene Ebene, wo das Gletschereis in einen See ausläuft. Dort erspähen sie tatsächlich eine Mammutherde, die sie drei Tage lang beobachten, denn ein besonders großer Bulle wandert als Einzelgänger isoliert von der Herde immer die gleichen Wege zum Wasser.

8. Rokal und Faskon kehren endlich ins Dorf zurück, schwer beladen mit Feuersteinen, über die sich Umin natürlich besonders freut. Sie erzählen der neugierigen Arik die Geschichte von dem Wolf, der sie im Verborgenen begleitet und ihnen sogar ein Rentier zugetrieben hat.
Monkan und Elgor kehren auch zurück und bringen die Kunde von der Mammutherde und dem großen Bullen. Noch in derselben Nacht machen sich neun Jäger auf dem Weg zu Geröllfeld vor dem Flachsee. Ein Plan, wie der Bulle in einer Felsenrinne erlegt werden kann, wird ausgedacht. Zwei Jäger jedoch, Kerk und Lagun, hecken einen anderen Plan aus, nämlich wie sie Faskon töten können. Laguns Speer soll ihn versehentlich treffen. Der junge Nürk aber belauscht die beiden und teilt Rokal das Gehörte mit.

9. Am Abend kommt der Mammutbulle, er durchläuft die Rinne, ein Speer Kerks trifft ihn zwischen Auge und Ohr ...

und ab hier wird nichts mehr verraten.


Besprechungen, Unterrichtsvorschläge, Links:

  • In der Ausgabe "Klett Lesehefte" findet man einige Illustrationen von Jägern und ihren Werkzeugen, Erklärungen über den archäologischen und prähistorischen Hintergrund dieser Geschichte und eine Zeittafel zur frühen Menschheitsgeschichte (2001).
  • Auf der Webseite des Autors "Dirk Lornsen - Zeitreisender und Autor" finden Interessierte viele Informationen und auch Zeichnungen, die in die Steinzeit und das Leben dort hineinführen.
  • Empfehlenswert für Klasse 5 bis 7, das Buch ist nicht sehr umfangreich und leicht zu lesen, allerdings muss auch kritisch hinzugefügt werden: Es könnte spannender erzählt werden, aber das ließe sich ja als Schreibprojekt nachholen!
  • Der Autor besucht gerne die Schulen, die ihn einladen, und führt steinzeitliches Gerät vor (siehe Webseite des Autors).

Zum Anfang - KJL-Inhaltsverzeichnis - © Klaus Dautel - WWW.ZUM.DE

2001 (aktualisiert 2009)

Ohne ein bisschen Werbung geht es nicht. Ich bitte um Nachsicht, falls diese nicht immer ganz themengerecht sein sollte.
Dautels ZUM-Materialien: Google-Fuss

Impressum - Datenschutz