II. Hinführung, Aufgabenstellung und Bewertung
1. Wie können Schüler langfristig auf das GI vorbereitet werden?
- So früh wie möglich mit solchen Schreib- und Arbeitsformen beginnen (Schreib-Curriculum entwickeln)
- Die Erwartungshaltung und die Beurteilungskriterien transparent machen.
- Einbeziehung der Schüler bei der Entwicklung von Bewertungskriterien.
- Die SchülerInnen zu Juroren befähigen (Kriterien) und Feedback-Prozeduren einüben (Bewertungsbögen, Textlupe, Schreibkonferenz ...)
- Nicht zu früh mit Leistungsmessung beginnen (nicht vor Klasse 9).
- Die bevorzugten Textsorten gründlich bekannt machen und üben:
Brief, Tagebuch, innerer Monolog, dramatischer Dialog, Rede, Bericht.
- Anreize zur Überarbeitung eigener Texte schaffen (→ "Prozessorientierte Schreibdidaktik")
2. Was sind die Anforderungen an die Aufgabenstellung?
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Im Unterschied zum gestaltenden Schreiben (creative writing) muss beim gestaltenden Interpretieren mit der eigenen Textgestaltung zugleich ein überprüfbares Textverständnis produziert werden, weswegen die Aufgabenstellung stärker der jeweiligen Textgestalt verpflichtet ist.
Sie zielt auf Leerstellen, die der Interpret in enger Bindung an den Text ausgestaltet.
Die Aufgabenstellung muss folglich textadäquat sein und zugleich einen Gestaltungsspielraum eröffnen, der über reine Reproduktion hinausreicht.
Des Weiteren: Möglichst die Protagonisten sprechen lassen; keine Rand- oder Nebenfiguren, deren Sprachgestus und Handlungsbezug unbestimmt sind.
Textsorten wählen, die es dem Schüler ermöglichen, auch in Stil und Wortschatz Textverständnis zu zeigen.
- Lässt die Arbeit umfassende Textkenntnis erkennen?
- Bezüge über die vorgegebene Situation hinaus
- Bezugnahme auf Parallelstellen im Werk
- Aufnahme von Motiven - Lässt die Arbeit ein tiefergehendes Textverständnis erkennen?
- Z.B. der Grundkonflikt des Werkes, seine Intention
- die Handlungsmotive der Protagonisten und ihre Beziehungen
- Wissen um die Historizität der dargestellten Ereignisse - Ist die Personenperspektive angemessen?
- Kann die sprechende Person so sprechen und denken?
- Kann sie das wissen, was sie im Schülertext weiß?
- Wird die Perspektive durchgehalten? - Ist die Besonderheit der zu schreibenden Textsorte berücksichtigt?
- Kreativität: Gibt es überraschende Einfälle, originelle Verstehens-Ansätze und gedankliche Konzentration,
- Sind Verstöße gegen sprachliche und stilistische Normen funktional begründet.
- Ist der Text sprachlich-grammatikalisch korrekt?
- Ist die äußere Form leserfreundlich?
Ohne etwas Werbung geht es nicht. Ich bitte um Nachsicht, falls diese nicht immer ganz themengerecht sein sollte.
Dautels ZUM-Materialien: Google-Fuss