Ulrich Plenzdorf: Die neuen Leiden des jungen W. (1968)
- Verschiedene Gäste und Grabredner sind geladen und aufgefordert, Reden zu halten. Jeder verfasst hierzu ein Manuskript. Was könnte darauf stehen? Beachte dabei
- das Verhältnis dieser Personen zu Edgar
- eventuelle sprachliche Eigenarten.
- Denke auch daran, dass sie alle ein schlechtes Gewissen haben und bei dieser letzten Gelegenheit ihr Gewissen erleichtern wollen.
- das Verhältnis dieser Personen zu Edgar
- Als Redner sind also geladen:
- Addie - der Brigadeleiter, der vermutet, dass Edgar einer großen Sache auf der Spur war
- Meister Flemming - der sich für seine Sprüche entschuldigt
- Charlie - die sich noch nicht ganz im Klaren ist, was Edgar für sie bedeutete
- die Mutter - die glaubte einen Musterknaben erzogen zu haben
- der Vater - der seinen Sohn jetzt erst kennengelernt hat
- Auch Willi ist unter den Anwesenden. Wie er nun an dem Grab steht, fühlt er sich ein wenig verloren und deplatziert inmitten der offiziellen Trauergemeinde. Er denkt an Edgar und fühlt sich verantwortlich, weil er ihn in der Laube allen gelassen hat. Er spricht mit ihm, als ob dieser ihn hören könnte, etwa so: "Mensch, Ed, das mit der Laube - das war wohl nicht die beste Idee. Wenn ich gewusst hätte ..."
- Edgar sieht dieser Trauerfeier von "über dem Jordan herüber" zu. Er beobachtet und kommentiert den Aufmarsch der Gäste, ihre Haltung, ihre Kleidung, die Mitbringsel usw. Er ist selbst gespannt, was jetzt alles zu diesem Anlasse gesagt werden wird und äußert schon ein paar Vermutungen hierüber ... bis es dann endlich losgeht.
- Jetzt ist alles vorbei! Zwei Tage später erscheint im Zentral-Organ der Freien Deutschen Jugend (FDJ) ein Nachruf auf Edgar Wibeau, den jungen und hoffnungsvollen Neuerer aus Mittenberg, der die Arbeiter- und Bauernrepublik fast um eine geniale Erfindung reicher gemacht hätte und das Zeug dazu hatte, einmal als "Held der sozialistischen Arbeit" einen Orden aus den Händen des Bezirksparteisekretärs entgegennehmen zu können.
Edgars Beerdigung
Stellen wir uns vor:
Arbeitsanweisung: Bereitet in eurer Gruppe eine solche Rede bzw. inneren Monolog vor und entscheidet, wer ihn vortragen soll und wie.
Ohne ein bisschen Werbung geht es nicht. Ich bitte um Nachsicht, falls diese nicht immer ganz themengerecht sein sollte.