Zum Verständnis dieser Vorschläge
Dies ist ein Zugang zu Lessings Drama mit besonderem Fokus auf die Dramenstruktur, auf die sich daraus ergebende Handlungslogik und die literaturhistorische Bedeutung des „Bürgerlichen Trauerspiels”.
Zum Einstieg - oder auch zur Nachbetrachtung - hier ein zeitgenössischer Bericht von einer Aufführung:
- Wer ist Eva König?
- Welcher Kaiser?
- Wie ist das Jahr 1772 historisch und literaturgeschichtlich einzuordnen?
- Was sollten wir über G.E.Lessing wissen?
- Was könnte einen Kaiser - und auch andere Zuschauer - dazu veranlassen, in einem Trauerspiel wie diesem zu lachen? Spekuliert über mögliche Gründe.
Oder: - Wenn ihr das Theaterstück gelesen habt, benennt Situationen und Dialogstellen, die belustigend wirken könnten.
Der Kaiser soll gelacht haben. Warum und worüber? Von der Aufführung der „Emilia Galotti” in Wien berichtet Eva König am 15. Juli 1772 an G. E. Lessing: „Ihr neues Stück ist vorige Woche drey Tage nach einander aufgeführt worden, und zwar mit außerordentlichem und allgemeinem Beyfall. Der Kaiser hat es zweimal gesehen und es ... sehr gelobt. Das muß ich aber auch gestehen, hat er gesagt, daß ich in meinem Leben in keiner Tragödie so viel gelacht habe. Und ich kann sagen, daß ich in meinem Leben in keiner Tragödie so viel habe lachen hören; zuweilen bey Stellen, wo, meiner Meinung nach, eher hätte sollen geweinet, als gelacht werden.“ Recherchiere: Überlege:
Eva König berichtet u.a. auch noch dieses:
Zit. aus Reclam Erläuterungen, Reclam 8111 S. 57 |
Es folgt ein Durchgang durch die Handlung entlang der fünf Aufzüge unter Beachtung der Funktion jedes Aufzuges für die Handlung und das Publikum.
Zum Zwecke der Erarbeitung und Herstellung einer Gesamtschau wird hier ein Tabelle vorgeschlagen, in die Schritt für Schritt die entsprechenden Informationen zusammengetragen werden können.
Eine sehr bedeutsame Frage ist die nach der tragischen Notwendigkeit von Emilias Tod: Hierzu einige Anregungen, um über die Unterschiede zwischen einer damaligen und einer heutigen Konfliktbewältigungsstrategie nachzudenken.
Über den Charakter der Emilia und die (tragische) Notwendigkeit ihres Todes haben die Brüder Karl und Gotthold E. Lessing in einem Briefwechsel diskutiert. Eine genauere Betrachtung ihrer Argumentation kann zeigen, worauf es G.E.Lessing im Wesentlichen ankam.
Zum besseren Verständnis von G.E.Lessings Wirkungsabsichten ist ein Exkurs über die Situation des Theaters und die Bemühungen um die Reform desselben im 18. Jahrhundert hilfreich. Er kann Lessings wirkungsästhetisches Programm verdeutlichen.
Zur Erarbeitung und Vertiefung literaturgeschichtlichen Hintergrundwissens hier ein Arbeitsblatt rund um das Bürgerliche Trauerspiel, zu bearbeiten als Recherche-Auftrag arbeitsteilig in Gruppen oder in arbeitsteiligen Gruppen.
Noch mehr literaturgeschichtliches Hintergrundwissens liefert ein Arbeitsblatt mit Kurzcharakteristiken von Aufklärung und Sturm & Drang, das ebenfalls zum besseren Verständnis des Dramas beitragen kann.